Diverse Winzer

[Bernd Schulz]

Meine Begeisterung für die Weiser-Künstler Weine nimmt immer mehr zu. So viel Finesse, glasklare Frucht und immer wieder unerwartete Geschmackserlebnisse kriegt man nicht an jeder Ecke.

Da stimme ich rückhaltlos zu. Konstantin Weiser ist ein Spitzenkönner und hätte als solcher durchaus noch mehr Beachtung verdient. -

Im Glas liegt gerade ein 05er, der allmählich jenseits der jahrgangsbedingten Zuckerlastigkeit ein Gesicht bekommt:



Eigentlich ist das eine kleine Auslese, und der Preis von 5,50 erscheint unter diesem Blickwinkel als Witz. Ich habe ja schon häufig über 05 geschimpft, aber die vielen heruntergestuften Scheinkabinette machen das Jahr für sparfreudige Süßweintrinker dann doch wieder hochinteressant...

Beste Grüße

Bernd

[innauen]

Hallo,

sehr eindrücklich heute Abend die Begegnung mit einem Kallfelz:



92 Punkte dafür von mir.

Grüße,

wolf

[Bernd Schulz]

Nach einer anstrengenden Quintettprobe plus etlichen Fahrradkilometern Rückweg hatte ich gerade Lust auf eine ordentliche Zuckerbombe aus 05:



So ganz allmählich zeigt auch dieser Wein, was in ihm steckt. Und über seinen Erzeuger Thorsten Melsheimer wird für meine Begriffe in den Internetforen eher zu wenig gesprochen - nicht ohne Grund hat dieser Winzer (ebenso wie Konstantin Weiser) nach der Aufnahme in den GM ziemlich zügig den 3-Trauben-Status erreicht.

Beste Grüße

Bernd

[C9dP]

Hallo zusammen.

Hat schon jemand Erfahrungen mit wirklich Zucker- und Säureintensiven Weinen von der Mosel aus dem Jahrgang 2010? Hab mir mal bei Kees-Kieren ein Probepaket zusammengestellt und die Werte sehen ja echt beeindruckend aus. Bei Zilliken habe ich ähnliche Werte gesehen, wenn auch nicht ganz so extrem. Da ich aus vergangenen Jahren noch keine Erfahrungen mit solchen Säurewerten habe, wäre es auch gut zu wissen, wie sich solche Jahrgänge entwickeln. Gerade die BA mit 16,7 Promille Säure und fast 300 g Restzucker ist ja schon ein Hammer. Sind das Weine für die Ewigkeit oder einfach unharmonisch?

[Bernd Schulz]

Sind das Weine für die Ewigkeit oder einfach unharmonisch?

Aloys, aus all meinen Erfahrungen mit gereiften edelsüßen Rieslingen heraus denke ich, dass hier - wie so oft - überhaupt keine Pauschalaussage möglich ist. Analysewerte sind etwas Nettes, Zucker- und Säuregehalt haben eine gewisse Bedeutung, aber daneben spielen noch viele andere Parameter eine Rolle. Solch ein Wein kann sich in dreißig Jahren nicht harmonisieren, er kann sich aber auch zum großen Kino entwickeln - je nach Einzelfall!

Sobald es mir um Weine geht, die auch nach mehreren Jahrzehnten noch Freude machen sollen, schaue ich nicht nach Analysedaten, sondern nach Erzeugernamen. Wenn ich bei den üblichen Verdächtigen (es gibt da so einen älteren, aber noch enorm rüstigen Winzer in Ürzig ) kaufe, bietet mir das noch die beste Gewähr auf eine entsprechende Entwicklung.

Auslesen oder BAs aus 2010 habe ich übrigens noch nicht probiert. Ich lasse diesbezüglich keine Hektik walten, denn die richtig guten restsüßen 2010er sind zum Großteil jetzt eh noch nicht richtig einschätzbar.

Beste Grüße

Bernd

[Ralf Gundlach]

ich stehe nicht unbedingt auf die ertragsreduzierte Stilistik a la Herrenberg, Heymann-Löwenstein oder Van Volxem, aber wenn die Rieslinge genügend Säure und Mineralik an Bord haben, kann das schon Spaß machen wie bei dem 2007er Ayler Kupp Fass 9 "Kern" vom Weingut Peter Lauer, deutliche Spontinase der angenehmeren Art mit mineralischen Noten, am Gaumen sehr saftig, Ananas,Pfirsich und die Mineralik ergänzen sich perfekt, untermalt von einem feinen Säurespiel, mit sehr langen Nachhall bei feinherber Stilistik, die Holznoten vonm Fuderfass kommen ganz dezent zur Geltung, wirkt kein bisschen breit, erstaunliche Balance zwischen typischen, klassischen Saarnoten und der Power durch Ertragsreduzierung, 90 Punkte, toller Riesling, Lauer scheint mir in der Breite nicht ganz an Herrenberg heranzukommen, scheint aber trotzdem eine richtig gute Adresse an der Saar zu sein

Gruß

Ralf

[weinaffe]

Hallo zusammen,

leider die letzte Flasche von diesem grandiosen "Saufwein". Das Weingut sollte man unbedingt weiter im Fokus behalten, zumal Ehemann Jürgen Hofmann im Rheinhessischen ja auch hochinteressante Weine auf die Flaschen bringt:




Grüsse
Bodo

[Bernd Schulz]

Gestern abend habe ich zusammen mit dem Ostbelgier ein paar Rieslinge getrunken, unter anderem auch diese feine Auslese in halbtrocken:



Ein spannendes Tröpfchen, denn halbtrockene Auslesen sind/waren ja eher etwas Ungewöhnliches, und die halbtrockenen Rieslinge mit Auslese-Mostgewicht, die man bei Van Volxem produziert (hat), sind in einer ganz anderen, viel fülligeren und weicheren Stilistik gehalten.

Reinert bewegt sich wohl leider nicht mehr ganz auf dem früheren Niveau; zumindestens lassen das einige jüngere Weine, die ich bei Freunden probiert habe, vermuten.

Beste Grüße

Bernd

[Bernd Schulz]

Außerdem gab es gestern abend diese trockene Spätlese, die sich nach 20 Jahren immer noch sensationell frisch präsentierte:

Es wurde wieder einmal klar, dass der besonders gute Ruf auch der trockenen Karthäuserhofberger schon lange zu Recht besteht.

Viele Grüße

Bernd

[Bernd Schulz]

Eben bin ich im Keller über eine schon vergessene Kiste mit 05ern von Peter Geiben gestolpert. Eine dieser Flaschen musste gleich ihren Korken lassen:



Das ist kein wirklich schlechter Wein, aber nach den teilweise grandiosen 90ern, 98ern, 99ern und 2002ern, die ich früher von der Karlsmühle getrunken habe, bleibt eine gewisse Enttäuschung nicht aus. Der Stil des Hauses war schon immer etwas üppiger, was sich dann im einem gefährlichen Jahr wie 05 offenbar in Richtung Breite und Spannungsarmut auswirken kann.

Aus den letzten drei Jahren habe ich überhaupt noch keinen Geiben-Riesling getrunken. Was man über die allgemeine Entwicklung des Betriebs hört und liest, klingt nicht gerade extrem positiv. Wer von euch hat denn eigene Erfahrungen mit 07ern, 08ern oder 09ern dieses Erzeugers gemacht?

Beste Grüße

Bernd