2011 Keller

Neuppy
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Re: 2011 Keller

Beitrag von Neuppy »

Hallo,
ich war am Pfingstsonntag bei den Keller-Open und bin immer noch nachhaltig beeindruckt.
Wie ein Vorredner schon schrieb. Der trockene Basisriesling ist bereits eine Wucht. Auch der grüne Sylvaner mal wieder eine absolute Kaufempfehlung. Zur Scheurebe und zum Feuervogel ist von den Vorrednern schon alles gesagt worden.
Den von der Fels sehe ich in diesem Jahr vor dem Riesling S. Riesling RR vor Hipping R, da mir letzterer ein wenig zu üppig erscheint. Dies mag jedoch der Tatsache geschuldet sein, dass es sich um eine Fassprobe handelte.
Insgesamt fand ich dieses Jahr das Kirchspiel ansprechender als Hubacker. Die beiden GG waren zwar auch nur als Fassmuster zu verkosten und damit tue ich mich generell schwer.
Aber auch die frucht- und edelsüssen Kirchspielweine weisen in diesem Jahr eine wunderbare Tabaknote auf, die ich so noch nicht wahrgenommen habe. Absoluter Höhepunkte waren für mich aber die Spätlese und die TBA aus der Abtserde. Schön so etwas mal verkosten zu können.
Bei den Burgundern fand ich den vom muscheligen Kalk (Grau und Weissburgunder) toll. Die Nase herrlich exotisch und für mich so ganz untypisch für Burgunder.
Spätburgunder S und Bürgel waren als Fassmuster wieder etwas schwer zu verkosten, scheinen aber jahrgangsbedingt etwas schlanker auszufallen als 2009. Vor allem der Bürgel wirkt in der Nase aber bereits sehr elegant und raffiniert.

Wieder einmal eine wirklich tolle Veranstaltung. Familie Keller und ihren Mitarbeitern sei gedankt für ein tolles Weinerlebnis bei wieder einmal schönen Wetter. AM SOnntag hielt sich der Andrang sogar in sehr angenehmen Grenzen. Wirklich toll.

Grüße Peter
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Tackleberry
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Re: 2011 Keller

Beitrag von Tackleberry »

Neuppy hat geschrieben:Hallo,
ich war am Pfingstsonntag bei den Keller-Open und bin immer noch nachhaltig beeindruckt.
Wie ein Vorredner schon schrieb. Der trockene Basisriesling ist bereits eine Wucht. Auch der grüne Sylvaner mal wieder eine absolute Kaufempfehlung. Zur Scheurebe und zum Feuervogel ist von den Vorrednern schon alles gesagt worden.
Den von der Fels sehe ich in diesem Jahr vor dem Riesling S. Riesling RR vor Hipping R, da mir letzterer ein wenig zu üppig erscheint. Dies mag jedoch der Tatsache geschuldet sein, dass es sich um eine Fassprobe handelte.
Insgesamt fand ich dieses Jahr das Kirchspiel ansprechender als Hubacker. Die beiden GG waren zwar auch nur als Fassmuster zu verkosten und damit tue ich mich generell schwer.
Aber auch die frucht- und edelsüssen Kirchspielweine weisen in diesem Jahr eine wunderbare Tabaknote auf, die ich so noch nicht wahrgenommen habe. Absoluter Höhepunkte waren für mich aber die Spätlese und die TBA aus der Abtserde. Schön so etwas mal verkosten zu können.
Bei den Burgundern fand ich den vom muscheligen Kalk (Grau und Weissburgunder) toll. Die Nase herrlich exotisch und für mich so ganz untypisch für Burgunder.
Spätburgunder S und Bürgel waren als Fassmuster wieder etwas schwer zu verkosten, scheinen aber jahrgangsbedingt etwas schlanker auszufallen als 2009. Vor allem der Bürgel wirkt in der Nase aber bereits sehr elegant und raffiniert.
Ich war gleich am Freitag Mittag vor Ort. Meinen Vorrednern ist nichts hinzuzufügen. ;)
mixalhs
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Re: 2011 Keller

Beitrag von mixalhs »

Riesling RR vor Hipping kann ich nur bestätigen. Von der Fels und S waren für mich etwa gleichwertig, Hubacker vor Kirchspiel. Grauburgunder S hat mir sehr gut gefallen, ebenso der Spätburgunder S. Spätburgunder "Bürgel" war schwer einzuschätzen: eine Investition in die Zukunft (am besten erstmal 5 Jahre weglegen, wahrscheinlich länger). Scheurebe trocken war hervorragend, in der Tat mineralisch und viel komplexer als das, was man sonst so aus dieser Rebe bekommt. Gelungene Süßweine, besonders die Auslesen.
C9dP
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Re: 2011 Keller

Beitrag von C9dP »

Gestern auch erstmals den von der Fels im Glas. Und was ist das Ergebnis? Das Teil braucht Luft ohne Ende und definitiv einiges an Temperatur oberhalb der 12 Grad Marke. Ich denke zum Schluss so mit ca. 15-16 Grad im Glas und 3 Stunden an der Luft. Und dann kam der Turbo. Ich frage mich, wie die GG noch gravierend besser werden sollen, freue mich aber schon auf Kirchspiel, Abtserde, Hubacker und Morstein und den Vergleich mit Wittmanns Brunnenhäuschen und Morstein.
Viele Grüße

Aloys
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tubermagnatumpico
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Re: 2011 Keller

Beitrag von tubermagnatumpico »

Keller Scheurebe 2011

Eine der schwierigsten VKNs, die ich je verfasst habe. Der Wein ist sehr ambivalent. Einerseits wirklich groß, andererseits etwa auf dem Niveau eines ordentlichen Gutsweines.

Nase: wunderschöner Sauvignon-Blanc-Touch mit klarer Stachelbeerfrucht, viel Frische, Mineralität und schöner Tiefe. Dazu eine Portion Verruchtheit, Dreckigkeit aber nichts Unreines oder Fehlerhaftes.

Gaumen: absolut trocken ausgebaut, frisch, herzhaft, zitronig, pikante Säure, dazu etwas Bitterkeit, mineralische geprägte Länge. Viel Mineralität für einen Wein dieser Preisklasse. Gleichzeitig aber etwas wässrig wirkend in seiner Struktur. Wird sich wohl noch harmonisieren, Bitterkeit verlieren und Tiefe gewinnen.

Der Wein hat viel Typizität und lebt von seiner Mineralität. Die Nase ist bezaubernd und der Gaumen knackig. Viel Wein fürs Geld. Aber ich würde die Kirche im Dorf lassen. Wir haben hier kein Großes Gewächs für zehn Euro. Dennoch ein toller Wein. Sehr trinkanimierend, trotz seiner etwas schroffen Art. Zu den richtigen Speisen wahrscheinlich genial. Vielleicht versuche ich es mal mit gegrilltem Fisch, Hähnchenbrust oder hellem Gemüse. Angenehme 12.5%, was teilweise der Grund für seine Leichtigkeit ist.

88
Es grüßt von Hib de Bach
Tilo
oli_oli_oliver
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Re: 2011 Keller

Beitrag von oli_oli_oliver »

tubermagnatumpico hat geschrieben:
Aber ich würde die Kirche im Dorf lassen. Wir haben hier kein Großes Gewächs für zehn Euro.

88
Deckt sich exakt mit meiner Erfahrung von vorgestern Abend...
Pointless
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Re: 2011 Keller

Beitrag von Pointless »

Den Kommentaren zufolge ist hier ja immer von der trockenen Scheurebe die Rede. Eine restsüsse Spätlese gibt es auch. Nun haben süße Scheureben nicht den besten Ruf, ich kann ihnen aber was abgewinnen und bin einfach neugierig.

Hat jemand die süße Scheurebe von Keller probiert?

Grüße

Jochen
mixalhs
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Re: 2011 Keller

Beitrag von mixalhs »

Scheurebe Spätlese 2011.

Ja, ich habe sie probiert, und sie hat mit recht gut gefallen: sortentypisch, aber für meinen Geschmack etwas zu wenig Säure. Noch besser gefielen mir die süßen Rieslinge und Rieslaner. Vor meinem Besuch bei Keller war ich bei Wagner-Stempel gewesen und hatte bereits Spät- und Auslese "Heerkretz" gekauft (wunderschön, besonders die Auslese). Daher habe ich dann bei Keller nichts Restsüßes mehr erworben - obwohl sich das sicher gelohnt hätte.

Genial soll die Scheurebenauslese 2011 von Keller sein. Verkostungsnotiz von Martin bei www.berlinkitchen.com. Dieser Wein ist streng limitiert. Ich habe eine einzige Flasche bekommen, die ich natürlich noch nicht probiert habe.
BerlinKitchen
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Re: 2011 Keller

Beitrag von BerlinKitchen »

JA, die 2011 Scheurebe Auslese ist ein Traum. Ich hatte sie zu einer großen Verkostung mitgebracht und alle waren begeistert. Hier meine Kurz-Notizen:

Die Scheurebe hingegen war süffig, beschwingend, leichtfüßig, präzise und geradezu moselanisch.
95/100
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
Weinschlumpf
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Re: 2011 Keller

Beitrag von Weinschlumpf »

Hallo zusammen,

am ersten Frühlingswochenende hatten wir einen schönen Anlass ein paar tolle Flaschen Riesling (u.a. Wittmann Morstein 2007 aus der Magnum, Koehler-Ruprecht Saumagen Spätlese R 2009, Schäfer-Fröhlich Felseneck GG 2008) ihrer Bestimmung zuzuführen:

Auch dabei waren u.a. Kellers Abtserde 2011 und Wittmanns Morstein 2011 beide am Freitag abend entkorkt, (überwiegend) am Samstag und den Rest am Sonntag getrunken.

Notizen habe ich keine gemacht. Kurze Zusammenfassung:
Der Morstein war zugänglicher und hatte für uns alle einen besseren Trinkfluss. Dagegen hatte die Abtserde eine brutale Mineralität. Ein weniger Wein verrückter Gast hat es auf den Punkt gebracht "Der frisst sich ja in den Gaumen, seit zwei Minuten kribbelt es im ganzen Mund".
Die Länge und die Mineralität der Abtserde ist wirklich einmalig schön. Es braucht aber noch bestimmt noch 5-6 Jahre bis sich auch die Frucht besser entfaltet.

Wie so häufig ist Wittmanns Morstein in der Jugend zugänglicher, wird aber mit der Zeit in aller Regel von den Kellerschen Pendants (die beiden Spitzenlagenweine Morstein und Abtserde) überholt.
Punkte Morstein so zwischen 95-96+ Keller Abtserde 95+++ (also) mit riesigem Potential.

Wie gut, dass ich von beiden Weinen noch einige Flaschen im Keller liegen habe. Schließlich sind beide Weine Musterexemplare großer trockener Kalksteinrieslinge.

Viele Grüße

Nikolai
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