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Re: Südtirol - die Rotweine
Verfasst: Do 9. Mär 2023, 13:19
von olifant
... vor kurzem im Glas ...
St. Magdalener Klassisch 2019, Josephus Mayr / Unterganzer - Kardaun (Bozen), 13%, NK, Großvernatsch, Tschaggelevernatsch, Lagrein
dunkles transparentes Kirsch-Mittelrot; duftige feinwürzige Kirsch- und Veilchennoten, Mandel-/Marzipannoten, etwas Mineralik; Mittelgewichtig, feinwürzig aromatische Rotfrucht und dezent Veilchennoten, typischer Mandelton, gewisse mineralische (noch leicht reduktive?) Noten, sehr gut verwoben, seidiges Tannin, angemehme Säure, sehr ausbalanziert, angenehme Tiefe und gewisse Komplexität, animierend; langer - sehr langer aromatischer ausgewogener feinwürziger Abgang - 17,5/20 op
Der war auch kurz nach Abfüllung schon gut, aber jetzt zeigt er seine burgundischen Qualitäten - Feinheit und Eleganz mit aromatischer Dichte. Vielleicht lags am meinerseits verwendeten Burgunderglas

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Re: Südtirol - die Rotweine
Verfasst: Do 9. Mär 2023, 16:58
von amateur des vins
olifant hat geschrieben:Vielleicht lags am meinerseits verwendeten Burgunderglas

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Unbedingt! Das würde auch Port burgundisieren.

Re: Südtirol - die Rotweine
Verfasst: Mi 3. Mai 2023, 13:06
von EThC
...zwei Jahre nach der Erstbegegnung zwar deutlich schöner, ein großer Held ist das aber immer noch nicht:

Re: Südtirol - die Rotweine
Verfasst: Do 22. Jun 2023, 22:01
von EThC
...heute mal was Salziges:

Re: Südtirol - die Rotweine
Verfasst: Do 22. Jun 2023, 22:38
von jessesmaria
Danke, das macht Lust. Wundert mich nicht bei diesem Weingut. Dass der Falstaff für diesen Wein nur 90 Punkte vergibt (zum Vergleich: letztes Jahr gab‘s für eine Pfälzer Beerenauslese für 3,99€ beim Aldi 91 Falstaff-Punkte), sagt wohl mal wieder mehr über das Magazin als über den Wein…
Re: Südtirol - die Rotweine
Verfasst: Do 22. Jun 2023, 22:58
von EThC
jessesmaria hat geschrieben:Danke, das macht Lust. Wundert mich nicht bei diesem Weingut. Dass der Falstaff für diesen Wein nur 90 Punkte vergibt (zum Vergleich: letztes Jahr gab‘s für eine Pfälzer Beerenauslese für 3,99€ beim Aldi 91 Falstaff-Punkte), sagt wohl mal wieder mehr über das Magazin als über den Wein…
...den Falstaff nehm ich eh nicht ernst! Belanglose Massenware wird über den grünen Klee gelobt, spannende Querschläger werden abgestraft. Kein Wunder, ist doch Herausgeber Rosam mehr Lobbyist denn unabhängiger Weinliebhaber; würde mich nicht wundern, wenn da im Einzelfall auch Moneten gegen Punkte getauscht werden.
Aber zurück zu Abraham: sein Blauburgunder ist sicher polarisierend, einerseits zwar klar die Rebsorte vertretend, andererseits aber insbesondere bzgl. der Salzfracht ziemlich outstanding, muß man schon mögen, aber ich find's goil!
Re: Südtirol - die Rotweine
Verfasst: Mo 3. Jul 2023, 19:43
von EThC
Nachtrag zum Abrahamschen BB nach 11 Tagen (vergessen) im Kühlschrank, immer noch top! (siehe VKN ein paar Beiträge weiter oben...)
Re: Südtirol - die Rotweine
Verfasst: Mo 4. Sep 2023, 10:55
von olifant
... gestern im Glas ...
Riserva Mazzon Pinot Nero 2012, Hofstätter - Tramin, NK
dunkles noch transparentes Kirschrot, feiner Wasserrand; angenehm dichte Kirschfrucht-/Preiselbeernase, etwas feines Holz und Gewürz; am Gaumen mittelgewichtig an der Grenze zu kräftig, aromatisch von sauberer würziger roter Frucht dominiert, dazu feines bestens integriertes Holz, minimal heller Tabak und feine Anklänge von Gewürznoten, kräftiges präsentes, samtig gereiftes Tannin, sehr schöne Säurebalance, sehr harmonisch und balanziert, guter Druck am Gaumen, Nachschenk-Reflex; langer bis sehr langer Abgang auf samtiges Tannin und dichte saubere Frucht sowie Gewürznoten - 17,5(+)/20op
Wieder mal ein schöner PN Riserva vom Hofstätter. Zeigt einmal wieder warum er beständig zu den besten Produzenten dieser Rebsorte in Südtirol zählt
Ausser Kraft und gutes Tannin mit sauberer Frucht würde ich mir zum perfekten PN etwas mehr Spiel und vielschichtigere Aromen wünschen. Motzen auf hohen Niveau... statt zu motzen sollte ich dann einfach einen gereiften Haas oder KG Girlan aufziehen

Re: Südtirol - die Rotweine
Verfasst: Mo 18. Sep 2023, 09:19
von Dominik Mueller
2022 Muri-Gries Lagrein
Dominik Müller 15.09.2023 hat geschrieben:Natürlich noch jung und direkt nach dem Öffnen noch ganz leicht perlig. Doch nach etwas Zeit an der Luft entwickelt sich ein schöner Essensbegleiter. Dichte purpurrote Farbe. Ein Bukett von Wildkirsche mit leicht mentholischer Frische. Im Mund ist der Lagrein samtig mit zurückgenommener Säure und weichen Tanninen. Im Geschmack setzt sich fort, was schon durch den Geruch angedeutet wurde: Viel Kirsche, Frische und leicht süß im Abgang. Der Ausbau in großen Holzfässern von 3.000 bis 5.000 Litern trägt eine dezente Holzwürze bei. Ein schöner Rotwein, passend zu Wildgerichten oder Rindfleisch. Ich vergebe 88 Punkte.
Re: Südtirol - die Rotweine
Verfasst: Mo 18. Sep 2023, 12:42
von olifant
Hallo Dominik,
der Basis-Lagrein von Muri-Gries ist m.E. schon sehr sehr lange eine sicher Bank was typizität und PGV betrifft. Was mich etwas verwundert, den 22er hatte ich noch nicht im Glas, ist, dass nach deinem Empfinden wohl noch CO2 im abgefüllten Wein präsent ist, für Muri-Gries eher untypisch.
Hatte am WE nacheinander den Frauenrigl-Lagrein 2011, heute als Frauenhügel" firmierend, der KG Kurtatsch und den Lagrein Riserva 2011, von Muri-Gries, im Glas. Beides die Riserva-Qualitäten der Kellereien, wobei Muri-Gris inzwischen noch 2 weitere Riserva-Abfüllungen anbietet, die oberhalb des einsitgen Flagschiffs firmieren.
Der Lagrei-Riserva 2011 von Muri-Gries ist i.m.A. noch immer eine Benchmark was Lagrein anbelangt; Dichte, Feinheit, Komplexität, Ausgewogenheit und hoher Trinkfluss - was braucht man mehr? 17,5-18/20 op
Der Frauenrigl fällt dagegen doch um eine kleine Stufe ab, der Wein ist deutlich säurebetonter, weniger dicht und komplex - geht evtl. in eine "blaufränkische" Ecke und hat wohl auch nicht ganz die Anlagen, die die Muri-Gries Riservas auch hinsichtlich der Lager-/Reifefähigkeit schon lange auszeichnet. 17/20 op