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Re: Bordeaux 2019
Verfasst: Di 23. Jun 2020, 15:23
von UlliB
Hier noch die Zahlen zu Rauzan Ségla und Canon:
Rauzan Ségla zu 54 €
ex nego, ca. 75 € EVP. Minus 25% zu 2018. Bei Rauzan ist es natürlich interessant, ob die dieses Jahr auch tatsächlich etwas verkaufen wollen, oder wie letztes Jahr den Release nur mit homöopathischen Mengen gemacht haben, woraufhin der theoretische Preis dann auch wirklich nur theoretisch war
Canon zu 69,60 €
ex nego, ca. 96 € EVP. Minus 17% zu 2018.
So, das wars. Schluss, aus, vorbei - die Kampagne ist zu Ende. Auf dem linken Ufer sind wir komplett. Rechts fehlen natürlich noch Pétrus und Le Pin, aber die gehen sowieso in gesonderte Kanäle. Wer an denen ernsthaft interessiert ist und das nötige Kleingeld hat, wird schon wissen, wie er da rankommt
Wir danken dem verehrten Publikum für die Aufmerksamkeit und hoffen, Sie in diesem Theater im nächsten Jahr wieder begrüßen zu dürfen
Gruß
Ulli
Re: Bordeaux 2019
Verfasst: Di 23. Jun 2020, 15:39
von octopussy
UlliB hat geschrieben:
So, das wars. Schluss, aus, vorbei - die Kampagne ist zu Ende. Auf dem linken Ufer sind wir komplett. Rechts fehlen natürlich noch Pétrus und Le Pin, aber die gehen sowieso in gesonderte Kanäle. Wer an denen ernsthaft interessiert ist und das nötige Kleingeld hat, wird schon wissen, wie er da rankommt
Hallo Ulli,
vielen Dank für den Service und Dank an alle für die Einschätzungen. Das war doch mal eine recht erfreuliche Subskriptionskampagne. Ordentlicher bis sehr guter Jahrgang (offenbar) und teilweise mal wieder bodenständigere Preise. Beim Durchklicken bei Lobenberg bis zu Beau-Séjour-Bécot sind mir noch einige Weine aufgefallen. Zum Beispiel hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dass Phelan-Segur dieses Jahr so günstig angeboten wurde (unter 20 Euro) oder dass Pavie und Angélus immer noch so teuer sind (wer kauft Pavie oder Angélus zum doppelten Preis von Figeac

).
Angesichts der Preiseskalation bei roten Burgundern oder selektiv bei Loire Cab Francs sind Bordeaux teilweise preislich schon wieder günstig. Ich weiß ja nicht, wie Phelan Segur 2019 schmeckt, aber wenn man vergangene Jahrgänge als Maßstab nimmt, fällt mir kaum ein Cabernet-geprägter Wein für unter 20 Euro ein, der die Qualität erreicht. So werden die Bordelaiser auch wieder ihre Kunden zurückgewinnen.
Re: Bordeaux 2019
Verfasst: Di 23. Jun 2020, 15:43
von UlliB
octopussy hat geschrieben: Zum Beispiel hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dass Phelan-Segur dieses Jahr so günstig angeboten wurde (unter 20 Euro) [...]
Da bist Du dummerweise bei der Halbflasche hängen geblieben
Gruß
Ulli
Re: Bordeaux 2019
Verfasst: Di 23. Jun 2020, 15:49
von octopussy
Re: Bordeaux 2019
Verfasst: Di 23. Jun 2020, 16:07
von Ollie
Re: Beau-Sejour-Becot, das Gut hat einen neuen technischen Direktor, und wie schon u.a. bei Giscours und Canon ist Thomas Duclos der Consultant Winemaker.
This bodes well, und BBR schreibt:
Always an enthusiast, Juliette Bécot can barely contain her pride in her 2019 – a perfect year and a very important wine for “BSB”. Of immediate interest is the more limpid colour than is usual in 2019, a witness to the very gentle and slow extraction now favoured here. The palate is a treat; the Cabernets are fresh and laser-tight, giving a real spring to the succulent damson and cinnamon palate. Drink 2026-2040. (Berry Bros. & Rudd)
Alkoholwerte finde ich aber auch keinen, aber der pH liegt bei für die peer group (Kalkstein) recht hohen 3.77, was wohl Reife eher nördlich von 14.5% bedeuten könnte. Nach vielen, vielen Jahren kommt BSB mal wieder in den Keller, ich möchte gerne sehen, was Duclos hinbekommen hat. Von der Differenz zu Canon kann man dann locker den Giscours bezahlen.
Übrigens: Laroque kommt mit einem pH von 3.44 daher. Ich befürchte, das wird eine ziemlich süß-saure, quietsch-fruchtige Angelegenheit.
Cheers,
Ollie
Re: Bordeaux 2019
Verfasst: Di 23. Jun 2020, 16:08
von UlliB
amateur des vins hat geschrieben:Weiß jemand, wie Rauzan und Gruaud so gesehen werden, gerade auch in Relation zu vergleichbaren Kandidaten?
Was meinst Du denn mit "vergleichbaren Kandidaten"? Preislich vergleichbar? Oder wie sonst? Und warum dann nur diese beiden und nicht auch die sowohl preislich als auch qualitativ in der gleichen Liga spielenden beiden Léovilles, Barton und Poyferré? Und eventuell auch noch GPL? Fragen über Fragen...
Wenn Du wissen möchtest, wie die Profis die Weine so sehen, kannst Du einfach auf die Homepage der einschlägigen Händler gehen, z.B. bei Herrn Hilse oder Unger. Da sind zu den jeweilgen Weinen die verfügbaren VKN veröffentlicht. Ob Du dann aus den zum Teil gegenläufigen Meinungen und den kaum zur Deckung zu bringenden Notizen allerdings schlau wirst, ist dann wieder eine andere Frage
Gruß
Ulli
Re: Bordeaux 2019
Verfasst: Di 23. Jun 2020, 16:38
von amateur des vins
UlliB hat geschrieben:amateur des vins hat geschrieben:Weiß jemand, wie Rauzan und Gruaud so gesehen werden, gerade auch in Relation zu vergleichbaren Kandidaten?
Was meinst Du denn mit "vergleichbaren Kandidaten"? Preislich vergleichbar? Oder wie sonst? Und warum dann nur diese beiden und nicht auch die sowohl preislich als auch qualitativ in der gleichen Liga spielenden beiden Léovilles, Barton und Poyferré? Und eventuell auch noch GPL? Fragen über Fragen...
Das habe ich bewußt offengelassen.

Am einfachsten ist es, Preis oder Qualität "konstant" zu halten und die andere Dimension zu variieren. Und diese beiden, weil mir ihre Stilistik jüngst zusagte, aber wenn sie zu schlecht und/oder zu teuer sind, bin ich auch nicht fixiert.
UlliB hat geschrieben:Wenn Du wissen möchtest, wie die Profis die Weine so sehen, kannst Du einfach auf die Homepage der einschlägigen Händler gehen, z.B. bei Herrn Hilse oder Unger. Da sind zu den jeweilgen Weinen die verfügbaren VKN veröffentlicht. Ob Du dann aus den zum Teil gegenläufigen Meinungen und den kaum zur Deckung zu bringenden Notizen allerdings schlau wirst, ist dann wieder eine andere Frage
Da war leider vor meiner Frage nicht viel, und ist es jetzt auch nicht. Ich hatte auf aktuellere Quellen gehofft. Aber dann ist anscheinend nicht mehr verfügbar.
Re: Bordeaux 2019
Verfasst: Di 23. Jun 2020, 16:43
von Segla
Der Rauzan Segla taucht nur sehr spärlich auf. Bei Herrn Hilse schon fast wieder ausverkauft, seltsames Spiel mit den Mengen... Soooo wenige Flaschen werden da ja nicht produziert... Wohl das gleiche Spiel wie letztes Jahr!
Re: Bordeaux 2019
Verfasst: Di 23. Jun 2020, 16:46
von stollinger
Ollie hat geschrieben:Übrigens: Laroque kommt mit einem pH von 3.44 daher. Ich befürchte, das wird eine ziemlich süß-saure, quietsch-fruchtige Angelegenheit.

Der typische pH-Wert vom Merlot lag in 2019 ja nur bei 3.4; wie machen die das denn, keine malolaktische Gärung, ganz früh lesen, Geiztriebe, aufsäuern?
Seit 2015 haben die ja einen neuen Winemaker (David Suire), ich habe mir gerade die Techsheets der Jahrgänge angesehen, der pH-Wert ist in
2015,
2016 und
2017 ähnlich niedrig. Scheint wohl Stilmittel zu sein.
Hat den jemand aus den Jahren probiert? Ich habe den 16er im Keller, bin etwas am hadern ob ich nachher mal bei gehe, wollte mich eh mit einem Freund zum Probieren von 17ern treffen.
Als Subskriptionskandidaten habe ich den eigentlich nicht gesehen. Vielleicht eine Flasche weil Ollie mich jetzt so neugierig gemacht hat.
Grüße, Josef
Re: Bordeaux 2019
Verfasst: Di 23. Jun 2020, 16:47
von UlliB
amateur des vins hat geschrieben:Da war leider vor meiner Frage nicht viel, und ist es jetzt auch nicht. Ich hatte auf aktuellere Quellen gehofft. Aber dann ist anscheinend nicht mehr verfügbar.
Die Profis verkosten durch die Umstände bedingt ja auch erst nach und nach. Da gibt es dann natürlich mehr Lücken als sonst während einer Kampagne üblich.
Ansonsten meine ich, dass es nicht so sehr viel helfen wird, wenn da noch mehr Notizen kommen. Alle oben erwähnten Erzeuger (Gruaud, Rauzan, GPL, die beiden Léovilles) sind so gut aufgestellt, dass da kaum zu erwarten ist, dass einer von denen dieses Jahr danebengelangt hat. Die Wahl ist da viel mehr eine stilistische Frage, als eine qualitative.
Gruß
Ulli