Ich hatte noch eine Lücke aufzufüllen, nämlichden 2022er Westhofener. Zwar habe ich ein paar GG im Keller, aber angesichts der gallopierenden Preise suche ich ja weiterhin nach Substituten, so wie hier
viewtopic.php?t=5900 begonnen.
Anläßlich eines schmalen Rabatts wurde ich fündig und habe zu meiner allgemeinen Erbauung (man könnte auch sagen: Überprüfung von Urteilen) einen Bruderwein dazubestellt und beide parallel verkostet:
Wittmann, Westhofener 1G 2022
Wittmann, Gundersheimer 1G 2022
Die Robe: beide strohgelb und leicht grünlich; ununterscheidbar.
Die Nase:
G recht zurückhaltend, eher hellfruchtig (roter Apfel, Birne, weißer Pfirsich).
W viel expressiver, prädominant mineralisch (Rauch, Steinmehl, Dreck); verschämt im Hintergrund eher gelbe Frucht.
Der Gaumen:
G ausgewogen, mit durchaus etwas "nerviger", leicht grünapfeliger Säure.
W druckvoller, komplexer, dichter; Säure sogar noch einen Hauch knackiger, aber eher Zitrone als grüner Apfel.
[+1d] Der Eindruck von gestern i.W. bestätigt.
G heute etwas gelbfruchtiger als gestern, aber der entscheidende Unterschied der wesentlich größeren Komplexität des
W bleibt unangetastet.
Bei geradeeinmal 28 vs. 29 € Listenpreis für mich ein
no-brainer zugunsten des Westhofeners - so, wie ich es mir zuvor schon dachte, aber
Confirmation Bias spielt hier eher keine Rolle.