Bordeaux 2022

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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UlliB
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von UlliB »

Ollie hat geschrieben:
Desmirail hat geschrieben:Gibt es ggf. auch jemanden hier, der etwas dazu sagen kann, warum HBL aus Pauliac von Kritikern kaum beschrieben wurde?
HBL wurde von fast allen Kritikern beschrieben, nur Galloni und Anson habe ich noch nicht gefunden.
Dachte ich auch gerade. Mit einem einzigen Mausklick finde ich Notizen von Suckling, Leve, Dunnuck, Kelley, Hindle, vom Falstaff und vom Weinwisser (wer verkostet bei dem eigentlich?). Das sollte eigentlich reichen...

Gruß
Ulli
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vanvelsen
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von vanvelsen »

Matthias Hilse hat geschrieben:
Desmirail hat geschrieben:Gibt es ggf. auch jemanden hier, der etwas dazu sagen kann, warum HBL aus Pauliac von Kritikern kaum beschrieben wurde?
Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass man ihn nur auf dem Weingut, resp. den durch die Besitzverhältnisse assoziierten Château Durfort Vivens und Ferriere probieren konnte.
Dies ist eine allgemeine Tendenz: immer mehr Weingüter geben keine Muster mehr heraus und erwarten, dass man ihre Weine vor Ort verkostet. Das ist aber überhaupt nicht möglich, so dass die HBL's und co. dann entsprechend weniger Kritikermeinungen abbekommen.
HBL ist herausragend gelungen; er kann garnicht so teuer werden, wie er gut ist.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
2022, Château Haut-Bages Libéral, 92-94 vvPunkte. Expressiv, sehr Pauillac, Leder, schwarze Johannisbeere und viel Kirsche, dazu Kräuter und eine pfeffrige Würze, komplex. Im Gaumen dicht, konzentriert, ein Mund voll Wein, massive Gerbstoffe, top Frucht, knackig, wohl balanciert und mit viel Rasse im Finale. Ein hervorragender HBL der gut reifen wird. (Verkostet im April 2023 auf Château Durfort-Vivens) #primeurs22

Gruss,

Adrian
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Desmirail
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Desmirail »

Matthias Hilse hat geschrieben:
Desmirail hat geschrieben: HBL ist herausragend gelungen; er kann garnicht so teuer werden, wie er gut ist.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Japp, sehe das ähnlich unddas denke ich schon seit mindesten 14 Jahren!

@all, hatte mich auf diese Seite bei meiner Frage bezogen. https://www.bordoverview.com/?wine=Haut ... b%C3%A9ral

Gibt es etwas reichhaltigeres?
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Deep And House
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Zaccetti
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Zaccetti »

HBL 2022 landet bei mir definitiv auch im Körbchen, der 2020 war an der Arrivage genial (selbes gilt für den Ch. Batailley).
diogenes
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von diogenes »

Und hier noch der Gourmetbrief von AUX FINS GOURMETS:

Es war einmal,

während der Fussballbundesligafreund heute abermals Trost in Nietzsche findet, bleiben für Bordeaux nur die Gebrüder Grimm übrig.

Nicht, dass sich dort gerade Märchenhaftes ereignen würde - es ist ja vielmehr so, dass die Châteaux, auf deren Kunde man in der letzten Woche meist vergeblich gewartet hat, ihre Kunden bestreiken; zu den Zeiten, als die Parität noch gewahrt war, gab es die Vinexpo nicht nur in Singapur, sondern eben auch jährlich wechselweise in Bordeaux.

So kommt es, dass die Versammlung der Interessenträger Bordelaiser Angelegenheiten in Wein dem Konsumenten signalisiert: für unsere Kunden in Asien lassen wir hier alles Stehen und Liegen.

Gleichwohl ist es nicht die ganze Woche "langweilig" gewesen, weil doch immerhin mit den Weinen der Familie Mitjavile sich die Fundamentalopposition bordelaiser Weinbereitung in den Markt eingebracht hat.

Da Francois Mitjavile durchaus die Aura des Weisheit offenbarenden Intellektuellen umgibt, möchte ich seinen grandiosen Jahrgang 2022 als den Höhepunkt seines Alterwerkes bezeichnen.

Beim Tertre Roteboeuf, jenem weingewordenen Husarenritt auf der Messerscheide zwischen perfekter aromatischer Integrität und des "zu-viel-an-als-ob", zeigt sich die innige Vermählung idealer Bedingungen mit der Schöpfungskraft dessen, der seine Rolle als Wärter des rechten Zeitpunkts zutiefst verinnerlicht hat.

Die diesjährige Auflage erreicht nur etwas mehr als die Hälfte des Üblichen, so dass ich Ihnen dringend anrate - sofern Sie Interesse an dieser "Grenzerfahrung mit Monopol" haben - sich ein paar Flaschen davon zu sichern.

Tertre Roteboeuf 2022

In gewisser Weise ist der Roc de Cambes, die zweite Inkunable aus gleichem Hause, ein Seelenverwandter des Alter Ego - wenngleich auch aus distanzierter Herkunft.

Während der Tertre Roteboeuf den Klangkörper, sagen wir der Wiener Symphoniker, in ihrem Glas intoniert, ist es beim Roc de Cambes eher der des Beaux Arts Trios. Bei Ihnen zu Hause.

Roc de Cambes 2022



Ich wünsche Ihnen schöne Pfingsten,

mit herzlichen Grüßen

Ihr

Matthias Hilse
carpe vinum!
pessac-léognan
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von pessac-léognan »

diogenes hat geschrieben:Und hier noch der Gourmetbrief von AUX FINS GOURMETS:

Beim Tertre Roteboeuf, jenem weingewordenen Husarenritt auf der Messersch[n]eide [?auf Messers Schneide?] zwischen perfekter aromatischer Integrität und des "zu-viel-an-als-ob", zeigt sich die innige Vermählung idealer Bedingungen mit der Schöpfungskraft dessen, der seine Rolle als Wärter des rechten Zeitpunkts zutiefst verinnerlicht hat.

Ich wünsche Ihnen schöne Pfingsten,

mit herzlichen Grüßen

Ihr

Matthias Hilse
Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Matthias Hilse »

pessac-léognan hat geschrieben: Beim Tertre Roteboeuf, jenem weingewordenen Husarenritt auf der Messersch[n]eide [?auf Messers Schneide?] ...
Peinlicher Fehler; beim Denken an Wasserscheide eine Wortschöpfung versucht, ohne zu berücksichtigen, dass es die Scheide des Messers bereits hinreichend gibt.
Danke für das Aufdecken.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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UlliB
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von UlliB »

Es gibt ein Lebenszeichen aus Bordeaux:

Sociando Mallet, 27,60 € ex nego, plus 21% auf 2020. Der EVP sollte damit bei ca. 38 € liegen.

Gruß
Ulli
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UlliB
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von UlliB »

Und gleich der nächste:

Grand Puy Lacoste, 58,80 € ex nego, plus 17% auf 2020/2021. Rund 81 € EVP.

Gruß
Ulli

@Ollie: schon die üblichen 60 Flaschen plus 12 Magnums sowie dazu noch ein paar Großformate geordert? 8-)
Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Matthias Hilse »

Zwischendrin ist auch noch der Lassegue, der ähnlich wie Tertre Roteboeuf auf das "Château" verzichtet, herausgekommen. Günstiger bekommt man momentan (noch) keinen sehr ernst zu nehmenden Wein von der Côte Pavie.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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