Subskription - Pro und Contra

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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harti
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Re: Subskription - Pro und Contra

Beitrag von harti »

dylan hat geschrieben:
Nora hat geschrieben:Wenn es aber nicht darum geht „schnelles Geld zu generieren“, sondern in 10/20/30 Jahren selber sehr gute bis hochwertige gereifte Bordeaux zu genießen, stellt sich doch eher eine andere Frage:

Subskribiere bzw. kaufe ich die Weine jetzt, die ich dann trinken möchte oder mache ich stattdessen eine Geldanlage mit beispielsweise einer mittleren Risikostrategie und kaufe die gereiften Bordeaux dann.

Gefühlt erschien mir der erste Weg bisher der bessere.

VG, Nora
Da hast du natürlich völlig recht, Nora. Man sollte aber nicht vergessen, dass die Subskription erfunden wurde, um sowohl Verkäufer als auch Käufer finanzielle Vorteile zu bieten (zinsloses Darlehen durch den Käufer im Gegenzug für vergünstigten Einkaufspreis). Dieser Vorteil für den Kunden ist, wie auch die von mir aufgezeigten Beispiele zeigen, heute weitestgehend Makulatur.

Grüße

dylan
Hallo Wolfgang,

das müsste inzwischen eigentlich jedem klar sein, dass mit Bdx-Subskriptionen spätestens seit Mitte der 90er Jahre kein Geschäft mehr zu machen ist. Nur wenn alternative Anlageformen (Aktien!!) außer Acht gelassen werden und zusätzliche Kaufgründe hinzukommen (Sonderformate, Beschaffungssicherheit bei raren Weinen, Verminderung der Transaktionskosten, höhere Transparenz der Lieferkette etc.), kann man sich eine Bdx-Subskription schön reden.

Grüße

Hartmut
Sauternes
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Re: Subskription - Pro und Contra

Beitrag von Sauternes »

harti hat geschrieben: das müsste inzwischen eigentlich jedem klar sein, dass mit Bdx-Subskriptionen spätestens seit Mitte der 90er Jahre kein Geschäft mehr zu machen ist. Nur wenn alternative Anlageformen (Aktien!!) außer Acht gelassen werden und zusätzliche Kaufgründe hinzukommen (Sonderformate, Beschaffungssicherheit bei raren Weinen, Verminderung der Transaktionskosten, höhere Transparenz der Lieferkette etc.), kann man sich eine Bdx-Subskription schön reden.
Schön reden oder auch schön trinken :lol: , sorry, aber die Vorlage war zu gut :) .
Das 2020 nicht gut verkauft wird, ist auch an den verschiedenen Angeboten von dieversen Händlern zu merken, selbst hochpreisige Weine werden mit deutlich Abschlag im Verhältnis zu den Arrivage Preisen angeboten, schon merkwürdig.

Gruß Heiko
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harti
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Re: Subskription - Pro und Contra

Beitrag von harti »

Sauternes hat geschrieben: Schön reden oder auch schön trinken :lol:
Im Zweifel beides zugleich ;) .
wein1980
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Re: Subskription - Pro und Contra

Beitrag von wein1980 »

Hallo,

Ich kaufe seit 10 Jahren entweder Lafite oder Mouton in Subskription. Lege ich die Rechnung egal welches Jahrgangs neben die Anzeige verkaufter Weine eines Jahrgangs bei eBay, bei dem mittlerweile keinerlei Gebühren anfallen, so ist das ein durchaus sehenswerter und auch sicherer Gewinn. Die Bordeuxblase bei den fünf großen aus Bdx wird so schnell sicherlich nicht platzen. Dafür ist die Nachfrage allein aus Asien viel zu mächtig.

Schönen Abend
Löhlein
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Re: Subskription - Pro und Contra

Beitrag von Löhlein »

Ich hole diesen Thread mal wieder aus der Versenkung, denn er ist ja jedes Jahr wieder aufs Neue aktuell. Ich kaufe erst zum zweiten Mal en primeur und ertappe mich regelmäßig bei der Frage, ob das wirklich sinnvoll ist was ich da mache..

Es gibt wirklich viele interessante Aspekte an der ganzen Angelegenheit:

Z.B. die Opportunitätskosten in Folge des Verzichts, das eingesetzte Geld alternativ zu investieren. Für die zwei Jahre zwischen Subskription und Auslieferung wird das immer (zu recht) diskutiert, aber eigentlich stellt sich diese Frage ja auch immer dann, wenn man Wein kauft, um ihn eine gewisse Zeit zu lagern (und das unterstelle ich mal per sé bei Bordeaux-Weinen). Zumindest theoretisch kann man ja viele Bordeaux-Weine aus den unterschiedlichsten Jahrgängen auf dem Zweitmarkt erwerben und sich überlegen ob man damit nicht günstiger wegkommt..

Das Insolvenzrisiko ist meiner Meinung nach auch nicht zu vernachlässigen. Ich persönlich habe meine Bestellungen auf verschiedene Händler verteilt. Wenn auch nur einer Insolvenz anmeldet, ist die Aussicht auf einen "günstigen Einkauf" natürlich gegessen, aber ich fühle mich damit immer noch wohler, als alles auf eine Karte zu setzen.

Weiter wird zurzeit auch in vielerorts das Überangebot an Bordeaux-Weinen diskutiert, was viele vermuten lässt, dass auch die Preisabschläge der aktuellen Kampagne keinen Kauf lohnen, da entweder aktueller Bestand besser und kaum teurer zu haben ist, oder damit gerechnet werden muss, dass bei arrivage die Preise auch nicht viel höher ausfallen werden, oder in Zukunft diverse Jahrgänge günstiger abverkauft werden. Zumindest was die Preise in Zukunft angeht, könnte ich hier auch bestenfalls Mutmaßungen anstellen..

Je mehr ich darüber nachdenke, gestehe ich mir ein, dass meine en primeur Käufe, wahrscheinlich keine seriöse Investitionsentscheidung darstellen. Für mich sind wirklich alle Faktoren vielzu unwägbar. Passen die Berwertungen in 2 Jahren noch, werden mir die Weine später wriklich so gut schmecken, wie wird die Inflation und die Preisentwicklung der Weine sein, war das Insolvenzrisiko zu hoch, etc...
Wirtschaftlich betrachtet sind meine "en primeur" Käufe vermutlich eher ein Gang ins Casino. Ein paar einfache Emotionen wie "fear of missing out" und der Drang zum Hamstern werden auch gleich noch mitbedient.

Aber unterm Strich rechtfertige ich das Ganze mir selbst gegenüber als Teil meines Hobbies und mit dem Spaß den die en primeur Kampagne mit sich bringt. Und dann ist da noch das Bauchgefühl, dass eigentlich doch alles immer teurer wird...
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EThC
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Re: Subskription - Pro und Contra

Beitrag von EThC »

...ich hab mir nochmal durchgelesen, was ich selbst dazu verzapft habe, es hat sich eigentlich für mich nichts verändert, ist ja auch erst ein Jahr her.
Interessant fand ich aber noch den Aspekt, in welcher Phase des Weinlebens man sich befindet, es wurde da ja explizit auf die "Füllphase" hingewiesen. Ich bin dagegen mittlerweile in der Leerungsphase... 😬
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Lars Dragl
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Re: Subskription - Pro und Contra

Beitrag von Lars Dragl »

Hallo!

Das mit den zwei Jahren warten stimmt nur, wenn du die Weine gleich subskribierst. Einige Händler bieten Weine manchmal 1,5 Jahre lang entsprechend an. Ich kann mich an einen 16er aus der 2. Reihe erinnern, den ich kurz vor der Auslieferung noch bei einem Händler zum Subse-Preis bestellt habe und der dann bald schon bei mir eintraf. Zu dem Zeitpunkt gab es den Wein bei anderen Händlern schon in der Arrivage-Phase und natürlich deutlich teurer. Warten und Preise vergleichen kann sich also schon auszahlen.

Herzliche Grüße

Lars
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Elah
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Re: Subskription - Pro und Contra

Beitrag von Elah »

wein1980 hat geschrieben: Mo 24. Jul 2023, 21:26 Hallo,

Ich kaufe seit 10 Jahren entweder Lafite oder Mouton in Subskription. Lege ich die Rechnung egal welches Jahrgangs neben die Anzeige verkaufter Weine eines Jahrgangs bei eBay, bei dem mittlerweile keinerlei Gebühren anfallen, so ist das ein durchaus sehenswerter und auch sicherer Gewinn. Die Bordeuxblase bei den fünf großen aus Bdx wird so schnell sicherlich nicht platzen. Dafür ist die Nachfrage allein aus Asien viel zu mächtig.

Schönen Abend
Schön zu sehen, wie dieser Beitrag gealtert ist..
Löhlein
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Re: Subskription - Pro und Contra

Beitrag von Löhlein »

Lars Dragl hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 10:00 Hallo!

Das mit den zwei Jahren warten stimmt nur, wenn du die Weine gleich subskribierst. Einige Händler bieten Weine manchmal 1,5 Jahre lang entsprechend an. Ich kann mich an einen 16er aus der 2. Reihe erinnern, den ich kurz vor der Auslieferung noch bei einem Händler zum Subse-Preis bestellt habe und der dann bald schon bei mir eintraf. Zu dem Zeitpunkt gab es den Wein bei anderen Händlern schon in der Arrivage-Phase und natürlich deutlich teurer. Warten und Preise vergleichen kann sich also schon auszahlen.

Herzliche Grüße

Lars
Hallo Lars. Das stimmt natürlich. Und dein Beispiel hat mich Schmunzeln lassen, denn so einen Fall hatte ich tatsächlich auch schonmal mit ein paar Flaschen Chateau Olivier, den ich noch kurz vor Auslieferung zum Subskriptionspreis ordern konnte. Da erinnere ich mich immer noch gerne dran.. ;)

Sonnige Grüße!
Löhlein
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Re: Subskription - Pro und Contra

Beitrag von Löhlein »

EThC hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 08:32 ...ich hab mir nochmal durchgelesen, was ich selbst dazu verzapft habe, es hat sich eigentlich für mich nichts verändert, ist ja auch erst ein Jahr her.
Interessant fand ich aber noch den Aspekt, in welcher Phase des Weinlebens man sich befindet, es wurde da ja explizit auf die "Füllphase" hingewiesen. Ich bin dagegen mittlerweile in der Leerungsphase... 😬
Hallo Erich. Danke fürs nette Willkommen im anderen Faden. Ja, das mit der Phasenverschiebung ist ein guter Punkt! Da drücke ich mir jetzt schon die Daumen, dass ich mein Einkaufsverhalten mäßige, wenn die einsetzt. :?

Sonnige Grüße
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