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Über die Ostertage zum Schweinebraten geöffnet. Ein Jahr im Holzfass (500 l)



Im Vergleich zum Silvaner Gutswein geht das hier in eine gediegenere, elegantere Richtung, der Wein wirkt dabei ein wenig "gemacht" (Holz, längeres Hefelager), das tut dem Genuss aber keinen Abbruch. Ein schönes Beispiel wie Silvaner auch geht. Ob ich jetzt aber auch angesichts des Preises mit dieser Reserve viele glücklicher bin als mit dem Gutswein gleichen Jahrgangs, weiß ich gar nicht...

Danke für die Notiz, Gaston! Das alles klingt ja nach einem sehr guten Silvaner - den ich aber trotzdem nicht unbedingt kaufen muss!

Ich habe gerade mal wieder den 2013er Silvaner vom Rotliegenden im Glas und bin erneut sehr angetan davon. Leider scheint der Sonderpreis von 4,99 (für einen Wein mit dieser charakterstarken Mineralik ist das wirklich ein absoluter Witz) mittlerweile seine Wirkung getan und zum endgültigen Ausverkauf geführt zu haben. Ich überlege gerade, ob ich mir von dem 2014er Gutssilvaner noch ein paar Pullen sichern soll, bevor der vom 2015er (dem ich mit einer gewissen Skepsis entgegensehe) abgelöst wird. Wenn nur das leidige Pappenproblem nicht wäre.....

Herzliche Grüße

Bernd

Hallo Bernd,

was die 15er angeht, da habe ich noch gar nix im Glas gehabt, aber ich teile stellenweise die Skepsis eines möglichen "2011 reloaded", wobei in Vorverlautbarungen von Produzentenseite diese Parallele zwar auch angesprochen wird, aber mit dem Zusatz "viel frischer durch gute Säure" o.ä. versehen wird. Na mal sehen, bin gespannt, was uns da erwartet und gehe mit entsprechendem Zweckpessimismus an die Sache. Was den 14er Silvaner angeht, denke ich, dass ein zusätzliches Six-Pack keineswegs schaden kann...

So, gerade ein Fläschchen Niersteiner Riesling vom Rotliegenden aufgemacht:

Wow!
Nach dem Silvaner, der meine hochgeschraubten Erwartungen nicht erfüllen konnte, war ich nun zurückhaltender. Völlig unbegründet
Was für ein schöner Wein. Jetzt schon gut zu trinken (4,5g RZ puffern die Säure gut ab) - ich bin aber mal auf seine Entwicklung gespannt - und natürlich auf die anderen Weine von L. Bunn die im Keller liegen

Hallo Volker,

den 14er Silvaner "vom Löss" kenne ich offengestanden gar nicht.

Aber mich freut es, dass dir der 2014er Riesling "vom Rotliegenden" jetzt so gut gefallen hat. Ich habe kürzlich auch noch einmal ein paar Flaschen von diesem ebenso extraktreichen wie nachhaltigen Wein nachgekauft - bei den altrenommierten Betrieben gibt es zu einem solchen Preis in der Regel noch nicht mal den Gutsriesling.....

Herzliche Grüße

Bernd

Hallo Bernd,

der Silvaner vom Löß ist natürlich kein schlechter Wein.
Die Rebsorte gehört allerdings auch nicht zu meinen Favoriten.Ich gebe ihm natürlich eine weitere Chance. Dann aber im kleineren Weissweinglas

Der rotliegende Riesling ist allerdings "outstanding" vor allem in dieser Preisklasse wie du geschrieben hast.

Der 2013er Spätburgunder wurde von euch auch sehr gelobt. Ich werde die Tage eine Flasche vom jungen 14er köpfen. An die 13er Reserve habe ich mich noch nicht rangetraut - in der Preisklasse ist die Luft ziemlich dünn.
Grauburgunder, Chardonnay und Sauvignon blanc (alle Jahrgang 2014) werden folgen.

Viele Grüße

Volker

AmonA hat geschrieben:Der 2013er Spätburgunder wurde von euch auch sehr gelobt. Ich werde die Tage eine Flasche vom jungen 14er köpfen. An die 13er Reserve habe ich mich noch nicht rangetraut - in der Preisklasse ist die Luft ziemlich dünn.

Hallo Volker,

den Spätburgunder 13 Reserve hatte ich auch schon mal im Glas. Ich will dier jetzt keineswegs die Vorfreude vermiesen, aber ich fand den "einfachen" Spätburgunder 13 deutlich besser als die Reserve. Letztere war mir persönlich deutlich zu holzig und merkwürdig unsortiert. Kann aber sein, dass der Wein einfach deutlich zu jung ist. Ich würde mit dem noch ein wenig warten. Schade, dass es den einfachen 13er Spätburgunder nicht mehr gibt, den fand ich auch im Hinblick auf das PGV erstklassig. Trotzdem weiterhin viel Spaß mit den Bunn-Weinen und berichte weiter!

Und deutlich ist auch, dass ich das Wort deutlich deutlich zu oft verwende

Gaston hat geschrieben:Und deutlich ist auch, dass ich das Wort deutlich deutlich zu oft verwende

Gaston, mir ist das Phänomen nur allzu bekannt: Wenn sich ein einzelnes Adjektiv oder Adverb erst einmal deutlich genug ins Kurzzeitgedächtnis eingebrannt hat, taucht es (fast) unfreiwilligerweise in nahezu jedem weiteren Satz auf...aber es gibt vieles, was mindestens um ebenso vieles peinlicher ist!

....den Spätburgunder 13 Reserve hatte ich auch schon mal im Glas. Ich will dier jetzt keineswegs die Vorfreude vermiesen, aber ich fand den "einfachen" Spätburgunder 13 deutlich besser als die Reserve. Letztere war mir persönlich deutlich zu holzig und merkwürdig unsortiert. Kann aber sein, dass der Wein einfach deutlich zu jung ist. Ich würde mit dem noch ein wenig warten.

Den "Reserve" aus 2013 kenne ich leider auch nicht. Aber ich habe es nicht so selten erlebt, dass ein vermeintlich kleinerer Wein im gutsinternen Vergleich dann doch die Nase vorne hatte. Es kommt eben bei weitem nicht nur auf die schiere Kraft und Konzentration an.

Viele Grüße

Bernd

Sodele, nun haben wir (fast) alle Bunn Weine bei uns im Keller probiert:
2014 Sauvignon blanc:
Exotische Früchte, Marakuja, am Gaumen mineralisch, Apfel, zitronig, schlank und sehnig. Dezenter Holzeinsatz.

2014 Grauer Burgunder Reserve
Holz (Vanille) deutlich spürbar, aber nicht aufdringlich. Zitronig, mineralisch, sehr lang am Gaumen. Benötigt noch Zeit.

2014 Niersteiner Riesling Ölberg trocken
Deutliche Sponti Noten. Verkostung auf den nächsten Tag gelegt. Sponti zwar weniger dominant, lässt aber keine einheitliche Beurteilung des Geruchs zu. Am Gaumen wieder Mineralität (und für mich) etwas Restsüße (nach Analyse nur 3g) spürbar, aber dann folgt eine knackige Säure. Ein Weitertrinken hatten wir uns erspart. Insgesamt ein sehr unharmonischer Wein (keine Áhnung, wie er sich entwickeln wird - bleibt spannend). Diesen Wein werde ich erstmal in den hintersten Winkel des Kellers lagern.

2014 Pinot Noir vom Löß trocken
Verhaltene Nase, auch nach einer Stunde im Glas. Am Gaumen viel gesundes, nicht allzu hartes Tannin, Süßkirschen sind aber deutlich wahrnehmbar. Trotz seiner Jugend hat uns der Wein gut gefallen und wir sind sehr gespannt auf die Entwicklung.

Den Chardonnay haben wir noch nicht geköpft, dauert aber bestimmt nicht mehr lange.
Insgesamt spricht uns der Weinstil von Lisa Bunn sehr an. Gekonnter und subtiler Umgang mit den (alten und neuen) Holzfässern und durchweg vorhandene Mineralität der Weine - da ham wa ein Auge drauf