Hallo allerseits,
ein "kleiner" Bordeaux, der zu gefallen wußte:
Château de Barbe Blanche; Réserve; Lussac Saint Émilion; 2000 rot;
typischer besserer Bordeaux mit reifer und fast schon saftiger Frucht, aber auch etwas modern gehalten und ohne Ecken und Kanten. Sehr harmonisch, ausgereift und jetzt schon gut zu trinken.
Was fehlt ist Tiefe und Komplexität eines großen Weines, aber das will dieser Wein, den es seinerzeit bei Jacques für unter 15 € gab wohl auch gar nicht leisten. Er will die bordeauxtypische Frucht vermitteln und Trink-Spaß bieten und genau das tut er. Dafür bekommt er sehr gute 91/100 Th und ich bescheinige ihm auch ein akzeptables PGV. Auch die ** im Guide Hachette kann ich gut nachvollziehen. Weine dieses Kalibers aus Bordeaux sollten jetzt optimal zu trinken sein.
Bordeaux 2000
Re: Bordeaux 2000
Hallo Torsten,
eine ungewöhliche Methode, Suizid mit 2000ern. Oder sind das vielleicht ältere Verkostungsnotizen
Dir und allen Forumianern jedenfalls ein friedvolles Weihnachtsfest
eine ungewöhliche Methode, Suizid mit 2000ern. Oder sind das vielleicht ältere Verkostungsnotizen

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- thvins
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Re: Bordeaux 2000 + aktuelle Notiz zu Le Boscq (Medoc) 2000
Hallo Wolfgang,
einen Suizidversuch würd ich nicht mit den 2000er Bordeaux machen (da würde heute das Fahren mit dem Auto und ein scharfer Bremsversuch mehr bringen - aber auch vorm zu Fuss gehen nachher graut es mir, schon das Brot holen heute vormittag war ein kleines Abenteuer...)
Nee, lass Mann, für Suizid ist´s zu früh
Der Keller ist noch zu voll
Da hab ich in der Überschrift bereits immer dazu geschrieben, von wann die Notizen sind - ich hab meine alten Notizen zum Thema hier vorangestellt, bevor ich zu den aktuellen Weinen schreibe, ich sitze bereits seit ein paar Tagen über einigen kleineren 2000ern, bislang hat mich davon auch noch nix umgebracht...
Aktuell begonnen hab ich in vorweihnachtlicher Stimmung mit
Château Le Boscq; Cru Bourgeois; Medoc; 2000 rot;
Nicht spaßbefreit, aber Glücksgefühle kommen bei diesem Cru aus Bégadan (irgendwie verbandelt mit Patache d´ Aux) auch nicht auf. Öffnen und trinken - als typischen einfachen Medoc ohne Anspruch an Tiefe und Kunst - abhaken, aber nicht weiter in die Annalen aufnehmen. Ist okay, man muss es nicht bereuen, wenn man einen Wein dieser Klasse im Keller findet, aber danach suchen muss man auch nicht. Mittlerer Körper. Am unteren Rand der sehr guten Weine für mich. 88/100 Th. Persönlicher Preis - Genuss - Index: 0,96
Später folgen noch weitere, bereits in den letzten Tagen getrunkene Exemplare und auch aktuell werde ich bei diesem Thema stecken bleiben. Jetzt aber muss ich mich doch rüsten für den Rutsch übers Eis...
einen Suizidversuch würd ich nicht mit den 2000er Bordeaux machen (da würde heute das Fahren mit dem Auto und ein scharfer Bremsversuch mehr bringen - aber auch vorm zu Fuss gehen nachher graut es mir, schon das Brot holen heute vormittag war ein kleines Abenteuer...)
Nee, lass Mann, für Suizid ist´s zu früh



Da hab ich in der Überschrift bereits immer dazu geschrieben, von wann die Notizen sind - ich hab meine alten Notizen zum Thema hier vorangestellt, bevor ich zu den aktuellen Weinen schreibe, ich sitze bereits seit ein paar Tagen über einigen kleineren 2000ern, bislang hat mich davon auch noch nix umgebracht...

Aktuell begonnen hab ich in vorweihnachtlicher Stimmung mit
Château Le Boscq; Cru Bourgeois; Medoc; 2000 rot;
Nicht spaßbefreit, aber Glücksgefühle kommen bei diesem Cru aus Bégadan (irgendwie verbandelt mit Patache d´ Aux) auch nicht auf. Öffnen und trinken - als typischen einfachen Medoc ohne Anspruch an Tiefe und Kunst - abhaken, aber nicht weiter in die Annalen aufnehmen. Ist okay, man muss es nicht bereuen, wenn man einen Wein dieser Klasse im Keller findet, aber danach suchen muss man auch nicht. Mittlerer Körper. Am unteren Rand der sehr guten Weine für mich. 88/100 Th. Persönlicher Preis - Genuss - Index: 0,96
Später folgen noch weitere, bereits in den letzten Tagen getrunkene Exemplare und auch aktuell werde ich bei diesem Thema stecken bleiben. Jetzt aber muss ich mich doch rüsten für den Rutsch übers Eis...
- thvins
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Chantegrive und Haut Coutelin 2000 - aktuell verkostet
In der Woche vor den Feiertagen gab es auch diese beiden 2000er Bordeaux in die Gläser:
Château de Chantegrive; Château de Chantegrive; Graves; 2000 rot; 12,5°
Leicht offene Nase, bereits hier als ein typischer Bordeaux erkennbar mit schönen Cassis Noten. Mittelgewichtiger Wein mit weiblichemCharme und Finesse, harmonisch, jedoch ohne Tiefe und kein Wein für höhere Ansprüche. Unkompliziert und gut zu trinken, zum damaligen Subspreis keinesfalls zu bereuen. Sehr gute 90/100 Th.
PG-Index 1,00 (bei Subspreis - Zugrundelegung, sonst maximal 0,93)
Château Haut - Coutelin; Château Haut - Coutelin; Saint Estephe; 2000 rot; 12,5°
Dieser nicht mal als Cru Bourgeois benannte Wein stammt aus dem selben Hause wie Tour de Pez - das sollten nicht die schlechtesten Voraussetzungen sein. Aufmerksam wurde ich auf den Wein durch ** im Guide Hachette 2004, bei einem Preis von etwas weniger als 10 € musste davon mal eine Flasche zur Probe, gefunden in irgendeinem Supermarkt in Frankreich, mit.
Leicht offene Nase, würzig, fruchtig, aber auch mit komplexen Noten, die Nase macht viel Spaß und läßt den Gaumen neugierig werden. Dieser mittelgewichtige Wein mit sehr guter Struktur und ein wenig Tiefe zeigt auch ein wenig Mineralik. Er macht im Laufe des Abends wunderbar auf und ist jetzt mit 10 Jahren wunderbar zu trinken. Exzellenter Wein. 93/100 Th.
Selbst die im GH angegebene Preisspanne von 11 bis 15 € verhieße noch ein gutes PGV, zum damals bezahlten Preis ein echtes Bordeaux-Schnäppchen PG-Index 1,09
Das einzige, was ich bereue, ist, davon nur eine Flasche und nicht 1 Kiste auf Probe verhaftet zu haben. Aber man kann nicht alles im Leben haben. Auf jeden Fall sollte man sich diesen Namen wohl merken für in Saint Estephe große Jahre...
Château de Chantegrive; Château de Chantegrive; Graves; 2000 rot; 12,5°
Leicht offene Nase, bereits hier als ein typischer Bordeaux erkennbar mit schönen Cassis Noten. Mittelgewichtiger Wein mit weiblichemCharme und Finesse, harmonisch, jedoch ohne Tiefe und kein Wein für höhere Ansprüche. Unkompliziert und gut zu trinken, zum damaligen Subspreis keinesfalls zu bereuen. Sehr gute 90/100 Th.
PG-Index 1,00 (bei Subspreis - Zugrundelegung, sonst maximal 0,93)
Château Haut - Coutelin; Château Haut - Coutelin; Saint Estephe; 2000 rot; 12,5°
Dieser nicht mal als Cru Bourgeois benannte Wein stammt aus dem selben Hause wie Tour de Pez - das sollten nicht die schlechtesten Voraussetzungen sein. Aufmerksam wurde ich auf den Wein durch ** im Guide Hachette 2004, bei einem Preis von etwas weniger als 10 € musste davon mal eine Flasche zur Probe, gefunden in irgendeinem Supermarkt in Frankreich, mit.
Leicht offene Nase, würzig, fruchtig, aber auch mit komplexen Noten, die Nase macht viel Spaß und läßt den Gaumen neugierig werden. Dieser mittelgewichtige Wein mit sehr guter Struktur und ein wenig Tiefe zeigt auch ein wenig Mineralik. Er macht im Laufe des Abends wunderbar auf und ist jetzt mit 10 Jahren wunderbar zu trinken. Exzellenter Wein. 93/100 Th.
Selbst die im GH angegebene Preisspanne von 11 bis 15 € verhieße noch ein gutes PGV, zum damals bezahlten Preis ein echtes Bordeaux-Schnäppchen PG-Index 1,09
Das einzige, was ich bereue, ist, davon nur eine Flasche und nicht 1 Kiste auf Probe verhaftet zu haben. Aber man kann nicht alles im Leben haben. Auf jeden Fall sollte man sich diesen Namen wohl merken für in Saint Estephe große Jahre...
- thvins
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Tour de Mirambeau 2000 - aktuell verkostet
Hallo allerseits,
weiter mit einem Wein, der mir gestern unglaublich viel Spaß bot:
Château Tour de Mirambeau; Cuvée Passion; Bordeaux Sec; 2000 weiß;
13,5° - 70% Sauvignon Blanc, 30% Sémillon
Leider meine letzte Flasche davon, aber er war jung schweinelecker (genauso hoch bewertet) und er ist es immer noch. Es beginnt mit einer schönen goldenen Farbe, dann verführt die sehr offene und präsente Nase mit schönen Noten exotischer Früchte, aber auch mit Baumblüte im Frühling, dazu etwas Vanillepudding. Recht voll und fett am Gaumen, aber auch frisch, selbst in seinem 10. Jahr. Sehr harmonisch und trinkig. Ein wunderschöner weißer Bordeaux für´s Bilderbuch... Exzellente 94/100 Th. PG-Index 1,10 - viel weißer Bordeaux für einen sehr guten Preis. In manchen Jahren vielleicht ein Geheimtipp...
Der GH 2003 hatte *** und einen Coup de Coeur verliehen, was ich gut nachvollziehen kann. Ich war sehr beeindruckt - auch der 1995er war seinerzeit schön eine ähnlich gute Empfehlung.
weiter mit einem Wein, der mir gestern unglaublich viel Spaß bot:
Château Tour de Mirambeau; Cuvée Passion; Bordeaux Sec; 2000 weiß;
13,5° - 70% Sauvignon Blanc, 30% Sémillon
Leider meine letzte Flasche davon, aber er war jung schweinelecker (genauso hoch bewertet) und er ist es immer noch. Es beginnt mit einer schönen goldenen Farbe, dann verführt die sehr offene und präsente Nase mit schönen Noten exotischer Früchte, aber auch mit Baumblüte im Frühling, dazu etwas Vanillepudding. Recht voll und fett am Gaumen, aber auch frisch, selbst in seinem 10. Jahr. Sehr harmonisch und trinkig. Ein wunderschöner weißer Bordeaux für´s Bilderbuch... Exzellente 94/100 Th. PG-Index 1,10 - viel weißer Bordeaux für einen sehr guten Preis. In manchen Jahren vielleicht ein Geheimtipp...
Der GH 2003 hatte *** und einen Coup de Coeur verliehen, was ich gut nachvollziehen kann. Ich war sehr beeindruckt - auch der 1995er war seinerzeit schön eine ähnlich gute Empfehlung.
Re: Bordeaux 2000
Letzte Tage eine Dickbottel Chateau La Tour de By 2000 plattgemacht. Doller Wein. Deutlich über meiner 90er Punkte-Schwelle. Rund, ausgewogen, kräftig, vor allem aber elegant. Ein ganz anderer Wein als der sehr kräftige, auch dolle 98er. Jetzt in der richtigen Verfassung. Hat drei Abende lang Spaß gemacht, baute nicht ab.
Eine MG habe ich noch, und noch ne 12er Kiste Normale.
Dann noch eine MG Cuvée de Prestige 2000 , die Edelversion aus der Toplage oben aufm Hügelchen - auf die bin ich mal mega gespannt. Gönne der aber noch einige Jährchen Reifung.
Eine MG habe ich noch, und noch ne 12er Kiste Normale.
Dann noch eine MG Cuvée de Prestige 2000 , die Edelversion aus der Toplage oben aufm Hügelchen - auf die bin ich mal mega gespannt. Gönne der aber noch einige Jährchen Reifung.
"In theory, practice and theory are same. In practice, they are not." (Yogi Berra)
- thvins
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Haut Marbuzet und La Tour Carnet 2000 aktuell getrunken
Weiter geht es mit meiner kleinen 2000er Serie, zunächst eine (wohl auch erwartete) Enttäuschung - hatte doch auch Parker unlängst kaum ein gutes Haar an diesem Wein gelassen...
Château Haut Marbuzet; Château Haut Marbuzet; Saint Estephe; 2000 rot; 13°
Allein die Tatsache, dass man auf dem Etikett nicht das Cru Bourgeois "verwertet", und auch der durchaus ambitionierte Preis, der zwischen den Bourgeois und den Classés aus Saint Estephe liegt (bzw. sich fast am Cos Labory messen lässt) ließe auf etwas Besonderes hoffen.
Nur wird heuer mit dem 2000er diese Hoffnung keinesfalls erfüllt. Die Nase ist nur leicht geöffnet, der Wein mag nicht groß zu mir sprechen. Auch am Gaumen wirkt er noch recht jung (oder noch verschlossen?), Cassis und edle Hölzer mischen sich, aber er bleibt auch am Gaumen eher nichtssagend in all den Sinnen der Bedeutung dieses Wortes... Sowohl ein etwas trocknendes Tannin, als auch eine Säurebasis am Gaumen lassen den Wein eher ruppig in seinem Gesamteindruck erscheinen. Ich fühle mich zwar nicht vom Holz erschlagen, aber auch keinesfalls in irgendeiner Weise berührt oder gar verführt von diesem Wein. Blind hätte ich nicht mehr als 8 € dafür ausgeben mögen... Nüchtern betrachtet kann man alles in allem grade noch so den Wein bei der Kategorie sehr gut einordnen, ich habe 89+/100 Th. gegeben (wobei das + hier eher ein Zeichen von Hoffnung denn von Glaube oder gar Wissen sein soll.) Erwartet hätte ich für Preis und Renommée eigentlich irgendwas jenseits meiner 93er Marke, sprich schon ein wenigstens Exzellent oder eigentlich gar ein Groß - aber davon bin ich weit, weit entfernt.
Persönlicher PG-Index 0,80 (bei Zugrundelegung des an sich schon horrenden Subskriptionspreises) bis 0,50 (nach einem Händlerpreis nach der Erscheinung des Weines) - an sich ein klarer Fehlkauf, der wohl immer wieder passieren kann, wenn man subskribiert und sich dabei nicht auf das Urteil des eigenen Gaumens verlassen kann.
An die noch verbleibenden Flaschen werde ich jedenfalls mit sehr geringer Erwartungshaltung herangehen.
Versöhnlich stimmt aber dann ein anderer Wein...
Château La Tour Carnet; 4eme Grand Cru Classé; Haut - Médoc; 2000 rot; 12,5°
Der erste Jahrgang, dür den Bernard Magrez verantwortlich zeichnet. Er begrüßt mit einer recht offenen und auch vielschichtigen Nase, kommt insgesamt nobel daher. Am Gaumen ein nur mittlerer Körper, aber vielschichtig, frisch und sehr trinkig. Sehr abwechslungsreich und immer wieder neue Facetten zeigend, aber auch kein Konzentrationsmonster, wie man es mitunter von seinem Macher gewohnt ist. Eher leichtfüßiges modernes Ballet als Pogo tanzend. Kann angetrunken werden, aber wohl auch problemlos noch liegen bleiben. Exzellenter Wein. 94+/100 Th.
PG-Index 1,05 (Subspreis) bis 0,95 (Arrivagepreis).
Nun verbleibt in dieser Runde nur noch dem Tour de Pez die Chance, meinen bislang persönlichen Bordeaux-Favoriten aus 2000 - Les Grand Chênes vom Thron zu stoßen... Ob er das schafft? Wir werden sehen...
Château Haut Marbuzet; Château Haut Marbuzet; Saint Estephe; 2000 rot; 13°
Allein die Tatsache, dass man auf dem Etikett nicht das Cru Bourgeois "verwertet", und auch der durchaus ambitionierte Preis, der zwischen den Bourgeois und den Classés aus Saint Estephe liegt (bzw. sich fast am Cos Labory messen lässt) ließe auf etwas Besonderes hoffen.
Nur wird heuer mit dem 2000er diese Hoffnung keinesfalls erfüllt. Die Nase ist nur leicht geöffnet, der Wein mag nicht groß zu mir sprechen. Auch am Gaumen wirkt er noch recht jung (oder noch verschlossen?), Cassis und edle Hölzer mischen sich, aber er bleibt auch am Gaumen eher nichtssagend in all den Sinnen der Bedeutung dieses Wortes... Sowohl ein etwas trocknendes Tannin, als auch eine Säurebasis am Gaumen lassen den Wein eher ruppig in seinem Gesamteindruck erscheinen. Ich fühle mich zwar nicht vom Holz erschlagen, aber auch keinesfalls in irgendeiner Weise berührt oder gar verführt von diesem Wein. Blind hätte ich nicht mehr als 8 € dafür ausgeben mögen... Nüchtern betrachtet kann man alles in allem grade noch so den Wein bei der Kategorie sehr gut einordnen, ich habe 89+/100 Th. gegeben (wobei das + hier eher ein Zeichen von Hoffnung denn von Glaube oder gar Wissen sein soll.) Erwartet hätte ich für Preis und Renommée eigentlich irgendwas jenseits meiner 93er Marke, sprich schon ein wenigstens Exzellent oder eigentlich gar ein Groß - aber davon bin ich weit, weit entfernt.
Persönlicher PG-Index 0,80 (bei Zugrundelegung des an sich schon horrenden Subskriptionspreises) bis 0,50 (nach einem Händlerpreis nach der Erscheinung des Weines) - an sich ein klarer Fehlkauf, der wohl immer wieder passieren kann, wenn man subskribiert und sich dabei nicht auf das Urteil des eigenen Gaumens verlassen kann.
An die noch verbleibenden Flaschen werde ich jedenfalls mit sehr geringer Erwartungshaltung herangehen.
Versöhnlich stimmt aber dann ein anderer Wein...
Château La Tour Carnet; 4eme Grand Cru Classé; Haut - Médoc; 2000 rot; 12,5°
Der erste Jahrgang, dür den Bernard Magrez verantwortlich zeichnet. Er begrüßt mit einer recht offenen und auch vielschichtigen Nase, kommt insgesamt nobel daher. Am Gaumen ein nur mittlerer Körper, aber vielschichtig, frisch und sehr trinkig. Sehr abwechslungsreich und immer wieder neue Facetten zeigend, aber auch kein Konzentrationsmonster, wie man es mitunter von seinem Macher gewohnt ist. Eher leichtfüßiges modernes Ballet als Pogo tanzend. Kann angetrunken werden, aber wohl auch problemlos noch liegen bleiben. Exzellenter Wein. 94+/100 Th.
PG-Index 1,05 (Subspreis) bis 0,95 (Arrivagepreis).
Nun verbleibt in dieser Runde nur noch dem Tour de Pez die Chance, meinen bislang persönlichen Bordeaux-Favoriten aus 2000 - Les Grand Chênes vom Thron zu stoßen... Ob er das schafft? Wir werden sehen...
Re: Bordeaux 2000
Hallo,
den Tour Carnet hatte ich auch mal und habe ihn verschenkt. Ein Fehler, wie ich jetzt sehe. Nun gut. Heute sollte es Lafleur Gazin 2000 tun, aber er tat es nicht. Meine erste große 2000er Pleite:

Grüße,
wolf
den Tour Carnet hatte ich auch mal und habe ihn verschenkt. Ein Fehler, wie ich jetzt sehe. Nun gut. Heute sollte es Lafleur Gazin 2000 tun, aber er tat es nicht. Meine erste große 2000er Pleite:

Grüße,
wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Re: Haut Marbuzet und La Tour Carnet 2000 aktuell getrunken
Hallo,thvins hat geschrieben: Château La Tour Carnet; 4eme Grand Cru Classé; Haut - Médoc; 2000 rot; 12,5°
Der erste Jahrgang, dür den Bernard Magrez verantwortlich zeichnet. Er begrüßt mit einer recht offenen und auch vielschichtigen Nase, kommt insgesamt nobel daher. Am Gaumen ein nur mittlerer Körper, aber vielschichtig, frisch und sehr trinkig. Sehr abwechslungsreich und immer wieder neue Facetten zeigend, aber auch kein Konzentrationsmonster, wie man es mitunter von seinem Macher gewohnt ist. Eher leichtfüßiges modernes Ballet als Pogo tanzend. Kann angetrunken werden, aber wohl auch problemlos noch liegen bleiben. Exzellenter Wein. 94+/100 Th.
PG-Index 1,05 (Subspreis) bis 0,95 (Arrivagepreis).
gestern zufälligerweise aus zwei Magnums zum Fam.-Weihnachtsessen gehabt, wirkt noch sehr jung und frisch, ziemlich astringent aus der Magnum, darf sicher noch fünf Jahre hinter Gitter.

Schöne Tabaknote, leicht rauchig, Bdx wie man ihn liebt, Gaumen wie schon beschrieben. Defintiv ein Wein der noch Spass macht, gute 91-92 Pt von mir.
Gruss
Dominik
- thvins
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Re: Bordeaux 2000 und Notiz zu Tour de Pez 2000
Hallo Dominik,
das kann ich mir gut vorstellen, dass er in der Magnum noch deutlich jünger wirkt. Aus der Eintel kann man ihn antrinken, wenn man genug davon hat bzw. nichts anderes Gescheites im Keller findet.
In meiner kleinen 2000er Runde wurde er aber letztlich noch vom gestrigen Wein leicht getopt, obwohl es eng werden könnte...
Château Tour de Pez; Cru Bourgeois; Saint Estephe; 2000 rot;
Noch jung wirkend, am Anfang gar mit noch leicht adstringentem Tannin, aber das gibt sich mit genügend Luft. Der Wein entwickelt sich den ganzen Abend über weiter und das letzte Drittel der Flasche zeigt, dass der Wein groß werden will. Die bereits leicht offene Nase zeigt immer neue Facetten und ist durchaus vielschichtig. So richtig beginnt der Wein aber einige Zeit nach dem Essen am Gaumen zu vibrieren und immer neue Nuancen zu zeigen., er geht in die Tiefe, ist für ein Cru Bourgeois sehr komplex (bewegt sich eigentlich weit über seinem Rang), aber zugleich wahrt er die beliebte Bordelaiser Eleganz. Da kommen immer wieder Cassis Noten, auch mal Heidelbeerlikör, Holunder, belgische Pralinen und edle Hölzer zum Vorschein. Auch über die Länge kannich nicht meckern. Zeitiges Öffnen und dekantieren lohnt ebenso wie derzeit langsames Trinken und intensives Schlürfen. Anfänglich bei exzellenten 94+/100 Th auf einem Niveau mit dem La Tour Carnet, aber mit dem letzten Drittel hebt er ab und bewegt sich in Richtung von großen 95/100 Th.
Ein Wein, der nicht zu Unrecht einen Coup de Coeur im guide Hachette hatte und eine nicht bereute Subs seinerzeit. Persönlicher PG-Index 1,13 zum Subskriptionspreis, 1,05 zu einem Preis eines Händlers, den ich später notierte.
Fazit meiner kleinen 2000er Reihe - es gab mehr positive Überraschungen als negative (negativ eigentlich nur der Haut Marbuzet, beim Le Boscq hatte ich nicht wesentlich mehr erwartet), Weine dieser Ränge kann man schon problemlos antrinken, aber es brennt auch noch nichts an, wenn man es nicht tut. Insgesamt macht mir der Jahrgang bislang recht viel Spaß - und wer damals subskribiert hatte oder zeitig gekauft, für den stimmt hier auch das PGV noch weitgehend. ich bin ganz froh, dass ich seinerzeit noch einmal "investiert" hatte, das scheint sich in der Regel genussmäßig auszuzahlen...
Am Erstaunlichsten allerdings waren der "kleine" Weißwein und der unbekannte Haut Coutelin.
So, dann verabschiede ich mich gedanklich mal zu meinen 1993ern, die sollen das Jahr nicht mehr überleben, auch wenn mir niemand wirklich beim Trinken helfen will...
das kann ich mir gut vorstellen, dass er in der Magnum noch deutlich jünger wirkt. Aus der Eintel kann man ihn antrinken, wenn man genug davon hat bzw. nichts anderes Gescheites im Keller findet.
In meiner kleinen 2000er Runde wurde er aber letztlich noch vom gestrigen Wein leicht getopt, obwohl es eng werden könnte...
Château Tour de Pez; Cru Bourgeois; Saint Estephe; 2000 rot;
Noch jung wirkend, am Anfang gar mit noch leicht adstringentem Tannin, aber das gibt sich mit genügend Luft. Der Wein entwickelt sich den ganzen Abend über weiter und das letzte Drittel der Flasche zeigt, dass der Wein groß werden will. Die bereits leicht offene Nase zeigt immer neue Facetten und ist durchaus vielschichtig. So richtig beginnt der Wein aber einige Zeit nach dem Essen am Gaumen zu vibrieren und immer neue Nuancen zu zeigen., er geht in die Tiefe, ist für ein Cru Bourgeois sehr komplex (bewegt sich eigentlich weit über seinem Rang), aber zugleich wahrt er die beliebte Bordelaiser Eleganz. Da kommen immer wieder Cassis Noten, auch mal Heidelbeerlikör, Holunder, belgische Pralinen und edle Hölzer zum Vorschein. Auch über die Länge kannich nicht meckern. Zeitiges Öffnen und dekantieren lohnt ebenso wie derzeit langsames Trinken und intensives Schlürfen. Anfänglich bei exzellenten 94+/100 Th auf einem Niveau mit dem La Tour Carnet, aber mit dem letzten Drittel hebt er ab und bewegt sich in Richtung von großen 95/100 Th.
Ein Wein, der nicht zu Unrecht einen Coup de Coeur im guide Hachette hatte und eine nicht bereute Subs seinerzeit. Persönlicher PG-Index 1,13 zum Subskriptionspreis, 1,05 zu einem Preis eines Händlers, den ich später notierte.
Fazit meiner kleinen 2000er Reihe - es gab mehr positive Überraschungen als negative (negativ eigentlich nur der Haut Marbuzet, beim Le Boscq hatte ich nicht wesentlich mehr erwartet), Weine dieser Ränge kann man schon problemlos antrinken, aber es brennt auch noch nichts an, wenn man es nicht tut. Insgesamt macht mir der Jahrgang bislang recht viel Spaß - und wer damals subskribiert hatte oder zeitig gekauft, für den stimmt hier auch das PGV noch weitgehend. ich bin ganz froh, dass ich seinerzeit noch einmal "investiert" hatte, das scheint sich in der Regel genussmäßig auszuzahlen...
Am Erstaunlichsten allerdings waren der "kleine" Weißwein und der unbekannte Haut Coutelin.
So, dann verabschiede ich mich gedanklich mal zu meinen 1993ern, die sollen das Jahr nicht mehr überleben, auch wenn mir niemand wirklich beim Trinken helfen will...