Bordeaux 2005

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
duhart09
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Re: Bordeaux 2005

Beitrag von duhart09 »

Uli
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Ollie
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Re: Bordeaux 2005

Beitrag von Ollie »

Huii, schoenes weblog, danke fuer den link!

Cheers,
Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.

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UlliB
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Re: Bordeaux 2005

Beitrag von UlliB »

duhart09 hat geschrieben:Bordeaux 2005 - twelve years after

Farr Vintners lud vor einigen Tagen zur Nachverkostung.

Jancis Robinson (was immer man von ihr hält) schreibt in der heutigen FT:
"The general feeling was that, although the best wines are truly glorious, some of them tasted as though they will not shed their tannic load until after the fruit has faded". Und bisher haben sich die Weine bei vielen Verkostungsversuchen ja auch als störrisch langsam reifend erwiesen :?

Interessant ist auch der FarrVintners Blogbeitrag dazu:
https://www.farrvintners.com/blog.php

Da ich seinerzeit selber ordentlich subskribiert habe, hoffe ich das Beste...
Ein alter Bordeaux-Kenner, der leider nichts mehr postet, hatte in einem anderen Forum bei der Arrivage der 2005er prognostiziert, dass viele Leute irgendwann zwischen 2015 und 2020 die Geduld mit dem Jahrgang verlieren werden, die Weine abschreiben und auf die Auktion geben.

Nun, der Jahrgang entwickelt sich tatsächlich in einem Schneckentempo. 1986 reloaded, wo etliche Weine über 20 Jahre gebraucht haben, um die Kurve zu kriegen? Oder gar 1975, wo tatsächlich die meisten Weine nie die Kurve gekriegt haben und als ewige potentials mittlerweile ins Grab gesunken sind?

Im Moment bin ich noch ganz optimistisch. Noch. Aber eine gewisse Sorge will ich auch nicht leugnen...

Gruß
Ulli
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austria_traveller
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Re: Bordeaux 2005

Beitrag von austria_traveller »

austria_traveller hat geschrieben:ich habe zuhause einen Chateau Labadie 2005 aus der Magnum.
Guten Morgen Forum,
Gestern haben wir endlich diese Flasche geköpft und ich muss sagen, dass sie wirklich gut war.
Hab zwar nichts aufgeschrieben, aber so aus dem Gedächtnis raus, erdige Noten, etwas Frucht zwar eher verhalten, aber gut integriert (wenn ich mehr Frucht will, muss ich halt an die Rhone, finde ich), stimmige Säure, was will man mehr.
Zum Essen hat der Wein sehr gut geschmeckt - wir hatten einen Tafelspitz als Schmorbraten mit Erdäpfelknödel - aber auch solo getrunken hat er noch eine gute Figur gemacht.
Für mich als Bdx-Anfänger ein schönes Erlebnis.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
Kle
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Re: Bordeaux 2005

Beitrag von Kle »

Ab dem ersten Schluck enorm lebendig fand ich Beau-Site Haut-Vignoble, Cru Bourgeois aus St. Estephe. Kein ruhiger Degustationssee – geht druckvoll von fester Basis in die oberen Regionen des Mundes. Dunkelbeeren, Eingekochtes, Bleistiftspäne und ein leichter, recht gut abgereifter Vanilleholzton kommen zur Geltung. Dieser bleibt dem Wein bis zum letzten Tropfen treu. Etwas raue und körnige bis staubige Textur.
Neben der Lebendigkeit mochte ich am Wein eine Art Neuinterpretation der Primärfrucht. Nach langer Luftzufuhr dominierten nämlich rote, getrocknete oder auch wie angebrannte Früchte, mit Röstaromen, deren pure Anwesenheit Freude am Schmecken machte. Ein mehr phänomenaler als komplexer Wein, der einen schönen Nachhall hat. 2005 will ich nach diesem Erlebnis nicht mehr nur reifen lassen!
nono
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Re: Bordeaux 2005

Beitrag von nono »

Clos du Jaugueyron
Ein Weingut, das hier ja viele Freunde hat, seit gestern noch einen mehr:
Gleich nach dem Öffnen probiert, Geruch nach sehr reifer - die Überreife ist bereits knapp in Sicht- Frucht, setzt sich im Mund auch so fort. Die Komponenten Frucht-Säure- Tannin ( sehr viel leicht rauhes ) stehen noch nebeneinander, also ab in die Karaffe, nach zwei Stunden ist alles herrlich verbunden , die Frucht fügt sich sehr schön ein und die Tannine sind geschliffener.
Ein typischer 2005er- von allem viel-aber nicht übertrieben.
Subskriptionspreis um die 14.--€
Ein zwei Tage zuvor getrunkener 2005 Doyac ließ mich hingegen ratlos zurück, der 2002 war in meiner Erinnerung deutlich besser :?
Dabei halte ich mich normalerweise an die Formel "Kleine Weine in großen Jahren", die Umkehrung halte ich hingegen für zweifelhaft ( "große Weine in kleinen Jahren")
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innauen
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Re: Bordeaux 2005

Beitrag von innauen »

nono hat geschrieben: Ein zwei Tage zuvor getrunkener 2005 Doyac ließ mich hingegen ratlos zurück, der 2002 war in meiner Erinnerung deutlich besser :?
Dabei halte ich mich normalerweise an die Formel "Kleine Weine in großen Jahren", die Umkehrung halte ich hingegen für zweifelhaft ( "große Weine in kleinen Jahren")
Meiner Erfahrung nach hat Doyac seinen Trinkhöhepunkt meist 5-7 Jahre nach der Lese erreicht. Vom 2005er hatte ich mir auch mehr erwartet und schon früh meine Bestände reduziert. Aus der Magnum fand ich den 2013 getrunken schon sehr weit.

Bild

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Olaf Nikolai
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Re: Bordeaux 2005

Beitrag von Olaf Nikolai »

War nie was, wird nie was. War ein Fehlkauf. Unheilige deutsch/schweizerische Promo- mafia.
Ab in die Soße.
Alba
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Re: Bordeaux 2005

Beitrag von Alba »

Hallo,

zu den "großen aber oft (noch?) schwierigen" 2005er Weinen - eine meiner wenigen persönlichen Erfahrungen mit der Materie:
Smith Haut Lafitte, genossen Anfang des Jahres:
Geöffnet so gegen 10 am Morgen (war ja Urlaub), VÖLLIG verschlossen und auch der Kostschluck fast ungenießbar --> Karaffe; am frühen Nachmittag zumindest antrinkbar, aber nicht mehr.--> weiter in Karaffe belassen
Gegen 18:00 zum Essen: Sensationelle Entwicklung, alles was man erwarten darf von einem 19 RG und 98+ PP Wein in der Preisklasse :evil: Entwicklung im Glas geht weiter.
Fazit - großartiger Wein, aber derzeit nur mit Mega Luftkontakt.
Glück gehabt, ich habe so eine extrem positive Entwicklung in der Karaffe noch NIE erlebt (und meine vinophile Entwicklung hat einen ganz starken Barolo Einschlag, auch da ist Reife und Luft gefragt :lol: )

Gruß
Manfred
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Dilbert
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Re: Bordeaux 2005

Beitrag von Dilbert »

Hallo allerseits,

gestern zum Dry Aged Steak folgenden Kameraden im Glas gehabt:

Chateau Rollan de By, Medoc, 2005

Aus meiner Sicht, ist der Wein jetzt voll da. Wesentlich besser als eine erste Flasche vor 3 Jahren. Die Tannine sind schön abgeschmolzen - vielleicht eine leichte Überextraktion - aber alles im Rahmen!
Von mir knapp über 90 Punkte und die nächsten 5 Jahre sicherlich sehr gut zu trinken.

Gruß,
Jochen
„Eine Magnum-Flasche? Genau die richtige Größe für einen schönen Abend. Vorausgesetzt, man beginnt mit einem Champagner, man endet das Menu mit einem Sauternes, und man ist allein daheim…“
(Anthony Barton)
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