Mit etwas Verspätung, Danke Ralf und Ulli!!! Sehr willkommen.
Ich habe noch mal bei Galloni geschaut, der, wie ihr sagt, die Jahrgänge recht eng an die Langhe-Charakteristik anschließt und mit kurzen Zitaten folgendermaßen beschreibt:
2014 "nervy, taut wines"
2015 "more radiant and full in body."
2016 "wines of notable fragrance and elegance"
2017 "forward, juicy wines" "inconsistent"
2018 "quite rich and big"
2019 "The wines have the textural finesse and balance of a top-notch year"
Irgendwo hast du, Ulli, anscheinend schon mal von Brigatti geschrieben - da habe ich nämlich was im Keller (2017 und 2018) und ich wüsste nicht, wie ich sonst drauf gekommen bin. Muss ich demnächst mal aufmachen.
Also, noch mal Danke und Grüße
Stefan
Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)
Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)
Poderi Colla Nebbiolo d'Alba Drago 2015
Eine Flasche vor gut einem Jahr hat mir nicht gut gefallen, etwas herb und abweisend, hatte ich mir notiert. Das ist bei dieser Flasche auch noch erkennbar, aber in einem ganz anderen - deutlich zugänglicheren - Kontext. Intensive Nase mit Veilchen, Kirsche und Teer. Man riecht ein warmes Jahr ohne igendwelche Überreife oder Schwere. Sehr nuanciert und mit richtig guter Tiefe. Im Mund Sauerkirsche, strukturiert, fleischig, gute Frische, lang, hingten raus noch leicht grünes Tannin. Gefällt mir sehr gut, könnte m.E. aber noch 2 Jahre von seinem Höhepunkt entfernt sein. Das werde ich leider aber nicht überprüfen können, weil es die letzte Flasche war...
Grüße
Stefan
Eine Flasche vor gut einem Jahr hat mir nicht gut gefallen, etwas herb und abweisend, hatte ich mir notiert. Das ist bei dieser Flasche auch noch erkennbar, aber in einem ganz anderen - deutlich zugänglicheren - Kontext. Intensive Nase mit Veilchen, Kirsche und Teer. Man riecht ein warmes Jahr ohne igendwelche Überreife oder Schwere. Sehr nuanciert und mit richtig guter Tiefe. Im Mund Sauerkirsche, strukturiert, fleischig, gute Frische, lang, hingten raus noch leicht grünes Tannin. Gefällt mir sehr gut, könnte m.E. aber noch 2 Jahre von seinem Höhepunkt entfernt sein. Das werde ich leider aber nicht überprüfen können, weil es die letzte Flasche war...
Grüße
Stefan
Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)
Moin moin,
gerade zur Einstimmung auf Ostern im Glas:

Das ist wirklich ein schöner Wein, einerseits mit Eleganz trotz 14,5% und andererseits einer dunkel-würzigen Art wie sie vielleicht nur Nebbiolo liefern kann.
In diesem Sinne,
Björn
gerade zur Einstimmung auf Ostern im Glas:

Das ist wirklich ein schöner Wein, einerseits mit Eleganz trotz 14,5% und andererseits einer dunkel-würzigen Art wie sie vielleicht nur Nebbiolo liefern kann.
In diesem Sinne,
Björn
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)
Und gleich noch ein 2007er von den Produttori:
Barbaresco Riserva Rabaja 2007 (Produttori del Barbaresco) 14,5%Vol. Dunkles Granatrot, schmaler Rand, wirkt farblich nur wenig gealtert. Klassische Nebbiolo-Nase: getrocknete Rosenblüte, Teer, sehr reif. Die Frucht läuft auf roter Johannisbeere, sehr milde Säure, weich, ziemlich üppig, erscheint deutlich süß, obwohl analytisch vermutlich völlig trocken; der warme Jahrgang macht sich da bemerkbar. Mit zunehmender Zeit im Glas und steigender Temperatur herbstlich, warmes Unterholz und feuchtes Laub, und leider spitzt dann auch der Alkohol hervor.
Gut zu trinken, aber für meinen Geschmack doch recht nah am Ende seines Lebens.
Gruß
Ulli
Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)
Gestern im Glas:
Gaja Langhe Chardonnay Gaia & Rey 2008:
Ausgezeichnet gereift; sahnig, dichtes Mundgefühl; der Geschmack changiert zwischen gerösteten Mandeln und dezentem, hellen Obst; sehr milde Säure und ein nunmehr perfekt eingebundenes Holz machen den Wein jetzt im Alter zu einem Erlebnis.
Der Wein passte zum Essen Spargel mit Rinderfilet und Pilzen ganz hervorragend. Dennoch würde ich für den Wein einen dreistelligen Betrag nicht ausgeben.
VG, Nora
Gaja Langhe Chardonnay Gaia & Rey 2008:
Ausgezeichnet gereift; sahnig, dichtes Mundgefühl; der Geschmack changiert zwischen gerösteten Mandeln und dezentem, hellen Obst; sehr milde Säure und ein nunmehr perfekt eingebundenes Holz machen den Wein jetzt im Alter zu einem Erlebnis.
Der Wein passte zum Essen Spargel mit Rinderfilet und Pilzen ganz hervorragend. Dennoch würde ich für den Wein einen dreistelligen Betrag nicht ausgeben.
VG, Nora
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)
2021 Elio Grasso Langhe Nebbiolo Gavarini
Mal etwas "günstigeres" probiert. Ca. 20 bis 22 Euro Marktpreis.
Ich war nicht begeistert. Äußerst trivialer Saufwein meiner Meinung nach.
Bei 14 Grad besser als bei 18 Grad. Beliebige Frucht, etwas Tannine.
Eher leicht bis Mittelschwer.
Bösartig würde ich meinen sowas bekomme ich auch als Trollinger für en 10er aus Württemberg.
Er muss nur noch etwas Gerbstoff haben.
Nachkauffaktor (für mich) -> 0,0
Preis/Leistung -> mangelhaft
Mal etwas "günstigeres" probiert. Ca. 20 bis 22 Euro Marktpreis.
Ich war nicht begeistert. Äußerst trivialer Saufwein meiner Meinung nach.
Bei 14 Grad besser als bei 18 Grad. Beliebige Frucht, etwas Tannine.
Eher leicht bis Mittelschwer.
Bösartig würde ich meinen sowas bekomme ich auch als Trollinger für en 10er aus Württemberg.
Er muss nur noch etwas Gerbstoff haben.
Nachkauffaktor (für mich) -> 0,0
Preis/Leistung -> mangelhaft
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)
Wow, da liegen wir weit auseinander; ich hatte den Wein ja neulich zum günstigen Preis im Angebot (14,50€?) sehr empfohlen. "Eher leicht" ist er sicher, wie es sich für einen einfachen Nebbiolo ohne Holzausbau gehört. Insofern gibt es da durchaus eine Schnittmenge mit dem Trollinger...
Was sind denn deine Referenz-Nebbioli?
Was sind denn deine Referenz-Nebbioli?
Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)
Vor einiger Zeit hatte ich mir den Nebbiolo Gavarini von Grasso auch mal besorgt, das muss ein 15er oder 16er gewesen sein. Und da bin ich zu 100% beim User @Weinschlürfer: das war ebenfalls ein trivialer Saufwein, heftigst überpreist. Seitdem nie wieder, und das wird sich auch nicht ändern.jessesmaria hat geschrieben:Wow, da liegen wir weit auseinander; ich hatte den Wein ja neulich zum günstigen Preis im Angebot (14,50€?) sehr empfohlen. "Eher leicht" ist er sicher, wie es sich für einen einfachen Nebbiolo ohne Holzausbau gehört. Insofern gibt es da durchaus eine Schnittmenge mit dem Trollinger...?
Gruß
Ulli
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)
...so im unteren 20 Euronen-Bereich würde ich da eher bei Arpepe zuschlagen, auch wenn's nicht Piemont ist. Im 15er-Bereich wüßt ich jetzt auch nicht auf Anhieb, welcher Nebbiolo mir da schmecken könnte...
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)
Von Grasso hatte ich bisher nur den 12er Gavarini von Grasso. Den fand ich ziemlich gut. 15 und 16 habe ich jeweils 2,3 Flaschen, bin aber noch nicht rangegangen. Schau ich mir demnächst mal an...
Im Nebbiolo Einstiegsbereich finde ich Burlottos Lange Nebbiolo eine Bank. Bekam man bis letztes Jahr noch in beliebiger Menge zu 16,- Euro. Ziemlich gut fand ich auch den Nebbiolo von Poderi Colla oder von Antoniolo den Juvenia Coste della Sesia - da habe ich aber nicht so viel Erfahrung. Sandones Valmaggiore finde ich auch sehr gut, ist aber 'n Tacken teurer.
Grüße
Stefan
Im Nebbiolo Einstiegsbereich finde ich Burlottos Lange Nebbiolo eine Bank. Bekam man bis letztes Jahr noch in beliebiger Menge zu 16,- Euro. Ziemlich gut fand ich auch den Nebbiolo von Poderi Colla oder von Antoniolo den Juvenia Coste della Sesia - da habe ich aber nicht so viel Erfahrung. Sandones Valmaggiore finde ich auch sehr gut, ist aber 'n Tacken teurer.
Grüße
Stefan