Bordeaux 2018

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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harti
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Re: Bordeaux 2018

Beitrag von harti »

TOM hat geschrieben:Zunächst mal allen vielen Dank für die Antworten!
harti hat geschrieben: Händler, die in 2017, ein vermeintlich schwaches Jahr, bei ihren Negociants keinen Labegorce bestellt haben, gehen dieses Jahr in der ersten Tranche (möglicherweise) leer aus.
Das könnte also tatsächlich bedeuten, dass man subst, bezahlt und danach bekommt der Händler den Wein nicht und sagt: "Sorry, kann Dir nur das Geld zurücküberweisen"... Hmmm, blöd!
Hallo Tom,

der Händler wird Dir keinen Wein verkaufen, deren Zuteilung er nicht vorher vom Negociant bestätigt bekommen hat (es sei denn, der Händler ist ein Spekulant oder Betrüger). Die von Dir geschilderte Situation sollte bei seriösen Händlern also nicht auftreten.

Grüße

Hartmut
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innauen
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Re: Bordeaux 2018

Beitrag von innauen »

Hallo,

die Allkoationen sind ein interessantes aber auch zwiespältiges Instrument zur Marktsteuerung. Händler, die sich in 2017 zurückgehalten haben, werden dieses Jahr leer ausgehen. Händler, die 2017 gekauft haben, deren nachgefragte Chateau aber wegen Mehltaus eine geringe Ernte haben, werden Streichungen bei den Allokationen hinnehmen müssen. Beispiel Pontet Canet. Dieses Jahr betrug die Ernte nur 10 hl/ha. Ähnlich gering ist die Ernte bei Palmer und anderen Biodym-Winzern ausgefallen. Die zuteilbare Menge ist also gering und kann in 2019 dann neu verteilt werden - maW die Chateau schauen wer aus ihrer Sicht am besten in ihr Marketingkonzept passt.

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

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TOM
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Re: Bordeaux 2018

Beitrag von TOM »

Ich glaube, dass es beim Labégorce darum geht ihn spannend und knapp zu machen. Schaut man sich die Bewertungen an, so ist er zwar gut beurteilt, aber 2016 hatte noch bessere Beurteilungen. Trotzdem ist die 2018er Subs etwas teurer als die 2016er und wesentlich über der 2017er.
Vielleicht will man auch noch 2017er loswerden. Den kann man nämlich noch bei vielen Händlern recht günstig subsen…
Für knapp unter 30 Eur finde ich den Preis aber durchaus fair. Trotzdem lasse ich mich ungern "hetzen". Das löst bei mir eher eine Aversionshaltung aus. Ich warte bis einer der Weinhändler meines Vertrauens den hat und wenn er weg ist, dann ist es eben so! Demnächst wird ja der 2016er ausgeliefert und den habe ich sicher.
Bei Clos Louie gab es ja auch Kontingentierung und ein Getue als wäre er nach wenigen Stunden weg. Und? Man kann ihn noch immer Suben.
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
Sauternes
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Re: Bordeaux 2018

Beitrag von Sauternes »

TOM hat geschrieben: Bei Clos Louie gab es ja auch Kontingentierung und ein Getue als wäre er nach wenigen Stunden weg. Und? Man kann ihn noch immer Suben.
Es gibt ihn in Deutschland bei genau einen Händler, das ganze dann nur für Clubmitglieder und eine Kiste.
Ich hätte gern mehr genommen, aber besser eine als keine.
Wer den Wein mag kauft ihn und wer nicht, nicht, ganz einfach.
Das mit Labegorge erstaunt mich jetzt, löst aber trotzdem keinen Kaufanreiz aus.
Meyney sieht interessant aus, seit Jahren geht es da aufwärts, ich hoffe der Preis nicht auch.

Grüße Heiko
Distla
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Re: Bordeaux 2018

Beitrag von Distla »

Meyney hat bei der Parker Lisa ja nicht sooo gut abgeschnitten wie ihn schon diverse andere gesehen haben. Wie denkt die Runde so drüber?
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Winedom
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Re: Bordeaux 2018

Beitrag von Winedom »

Hallo Adrian!

Hat Yves Beck auch Noten für Medoc/Haut Medoc und Castillon!
Und danke für Deine Notizen. Die sind sehr hilfreich!

Rainer
Viele Grüße
Rainer


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Winedom
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Re: Bordeaux 2018

Beitrag von Winedom »

Hallo Frau oder Herr Distla!

Meyney hab ich noch nicht probiert aber die Bewertungen die letzten Jahr sind enorm und anscheinend mit noch sehr gutem PLV. Wie die altern wird sich zeigen aber die Profis sehen das positiv. Habe ein paar im Keller und muss wohl doch mal einen jung opfern!

Jane Anson hat eigentlich eine solide Punktevergabe und die meint:
Château Meyney, St-Estèphe, Bordeaux, France, 2018
It's clear that this is hugely concentrated, as is the Montrose right next door, but there's also beautiful juice and freshness underneath the black fruits and the powerful grip. Tannins, acidity and fruit: it's all there. This is great quality and should be long-lived, with a rich palate, evenly balanced and austere in all the right places. Another good vintage at this increasingly impressive property. 94 Punkte
Drinking Window 2024 - 2040

Gruss Rainer
Viele Grüße
Rainer


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Winedom
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Re: Bordeaux 2018

Beitrag von Winedom »

Decanter Noten von Jane Anson jetzt auf:
https://www.bordoverview.com/?year=2018&bank=both
Gruss Rainer
Viele Grüße
Rainer


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TOM
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Re: Bordeaux 2018

Beitrag von TOM »

Sauternes hat geschrieben: Meyney sieht interessant aus, seit Jahren geht es da aufwärts, ...
Ich hatte auch ein Auge auf MEYNEY geworfen und daher die Infos zu dem Wein gesammelt. Das Meiste stammt hier aus dem Forum, ist nun aber gebündelt und ich gebe es gerne weiter.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich den subse. Befürchte fast, dass er mir "zu üppig" ist...

Hier meine Notizen:
  • Yves Beck 94-96/100
  • Perrotti (Parker) 89-91/100
  • Jane Anson (Decanter) 94/100
  • Wein Spectator 90-93/100
  • Hilse (AUX FINS GOURMETS) 93-95
  • Jeff Leve 93-95 (Clearly a contender for the best vintage of Meyney ever produced, this wine has a fabulous depth of flavor, concentration, silky soft tannins, perfectly ripe dark, spicy, fresh fruits, length and an expansive finish. The wine was made from blending 42% Cabernet Sauvignon, 40% Merlot and 18% Petit Verdot. 93-95 Pts)
  • Lindauer (Kölner Weinkeller) 92-93 (Viel süßes Holz Ist jetzt ein moderner Wein. Fein röstig und mit viel Graphit. Struktur ist herausragend, weil perfekt reif. Super Mineral, weicher Kern straffer, kühler Zug. Mindetens auf 2015er und 16er Niveau.)
und zum Schluss noch ein paar Passagen von Lobenberg, der 97-98/100 vergab:
  • In Saint Estèphe war Chateau Meyney sogar vor dem großartigen Phélan Segur ein Mega-Highlight. Schwarz, rund, üppig, fruchtstark, unglaublich beeindruckend und für ein langes Leben geeignet. Ich glaube, dass Phelan und Meyney den besten Wein ihrer Geschichte erzeugt haben.
  • ... sind Belege dafür, dass man auch in einem so reichhaltigen Jahr wie 2018 sowohl famose, üppige Schönheiten, wie auf Château Meyney, als auch strahlend schicke Weine wie in 2016
    mit dieser unendlichen Finesse, erzeugen kann.
  • Gott, ist Meyney eine Wuchtbrumme im Mund, aber er ist trotzdem nicht fett, er ist nur wahnsinnig intensiv...Und trotzdem, das mag man kaum glauben bei dieser Aufzählung, ist
    der Wein nicht übermäßig fett, nicht überbordend süß. Die Tannine sind eher seidig denn samtig, das Ganze bleibt spielerisch trotzdem dieser Üppigkeit.
  • Der Wein braucht ein paar Jahre, um diese Üppigkeit ein wenig zu mildern und zu verdauen, aber dann ist es ein grandioser Meyney für die Ewigkeit,...
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Jochen R.
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Re: Bordeaux 2018

Beitrag von Jochen R. »

Meyney ist übrigens auch eine besondere Empfehlung von A. Kunz
(R. Gabriel, bxtotal.com) im mittleren Preissegment.

Aber warum subskribieren? 2015/16 kriegt man jetzt noch für 30 EUR
(+/-). Man kann im Zweifel in 2 Jahren probieren und entscheiden.

Viele Grüße,
Jochen
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