
Viel Glück noch!
Falls es Euch interessiert: Zu diesem Thema ist heute ein Bericht in der Weinwirtschaft erschienen:small talk hat geschrieben: ↑Mo 27. Mai 2024, 18:55 Selbstverständlich ist der Eigentümer/Winzer für seine Flächen verantwortlich. Regeln gibt es da durchaus. Er kann nur keine Kulturmaßnahmen mehr durchführen, weil er schlicht nicht mehr über die wirtschaftlichen Mittel verfügt.
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Es gibt Kontrollinstitutionen, die bei ‚vigne abandonnée‘ einschreiten, jedoch sind die Maßnahmen zumindest kurzfristig nicht wirklich ernst zu nehmen. Eine Rodung durch eine Kontrollinstitution wäre ein Eingriff in Eigentumsrechte.
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Herzlichen Dank, Stefan, für die ausführliche Wasserstandsmeldung aus dem Médoc. Nach dem, was du schreibst, scheint 2024 insgesamt ein noch schwierigeres Jahr als 2023 zu werden. Verbunden mit der von dir beschriebenen Situation von aufgegebenen Rebparzellen stellen die Wetterkapriolen und -extreme mit Wechseln von nass zu trocken und (vielleicht) wieder umgekehrt an euch Winzer gewaltige Anforderungen, die selbst das in den letzten Jahren Gehabte in den Schatten stellen. Reben, aber auch Böden scheinen sich in einem Dauerstress zu befinden. Nur zu nachvollziehbar, dass da einige deiner Kollegen offenbar aufgeben, was die Situation - wie du schilderst - noch weiter erschwert.small talk hat geschrieben: ↑So 11. Aug 2024, 13:48 Endlich Véraison
Sehnlichst erwartet setzt die Traubenfärbung/Véraison überraschend spät ein. Vor einer Woche fand ich die ersten Cabernet Sauvignon - Beeren in der Färbung; jetzt geht es schon an verschiedenen Stellen bei Merlot und Cabernet Sauvignon weiter.
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Ich habe den Eindruck, dass die Véraison sehr schleppend weitergeht. Das gibt dem Mildiou trotz trockenem und teilweise heißem Wetter weiter Vorschub.
Mildiou ist und bleibt für uns dieses Jahr das größte Problem. Bei einigen Lagen hat der Pilz schon zum Totalverlust geführt. 2024 wird hier eine extrem kleine Ernte. Die Kombination aus verwahrlosten Reben in der Nachbarschaft mit Regen-Übermengen bis in den Juli hinein, war mit meinem Pflanzenschutzkonzept nicht zu bewerkstelligen. Da in den kommenden Jahren aufgrund der wirtschaftlichen Situation weiterhin mit verwahrlosten Reben zu rechnen ist, muss ich mir grundlegende Gedanken machen.
Bußgelder für das Unterlassen einer fristgerechten und ordentlichen Rodung werden zwar angedroht, bisher habe ich jedoch noch nicht mitbekommen, dass irgendwo welcher verhängt wurden. Von einigen Betrieben die ihre Flächen verwahrlosen lassen weiß ich, dass sie sich in Gläuberschutzverfahren und Zwangsvollstreckungssituationen befinden. Da wäre ein Bußgeld auch keine Hilfe - wird also auch nicht viel an der Situation ändern.
Seit vier Wochen haben wir nun Trockenheit mit Hitzeschüben – heute bis 40 °C. Das stresst die Vegetation sehr. Auf Böden mit geringer Drainage kam es während der extremen Nässe zu Anfang der Vegetationsperiode wahrscheinlich zu Wurzelschäden. Der abrupte Umschwung von nass auf trocken wird es den Reben schwierig machen sich anzupassen. Die Qualität des 2024es wird insbesondere durch das Terroir bestimmt werden.
Beste Grüße aus Médoc
Stefan
Könntest du das präzisieren? Ich kann dem inhaltlich nicht ganz folgen, wahrscheinlich fehlen mir da Hintergrundinfos.