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Re: Peter Jakob Kühn
Verfasst: Mo 12. Mär 2012, 14:10
von Ollie
Thorsten,
danke fuer deinen Beitrag, aber nur um einem grossen Missverstaendnis vorzubeugen: Ich wollte nicht meinen, PJK sei unverschaemt in seiner Preisgestaltung. Auch wenn ich dieses Wort benutzt habe, so wollte ich es durch das "nominell" relativiert wissen.
Persoenlich habe ich naemlich kein
moralisches Problem damit, die aufgerufenen Preise zu bezahlen (oder eben auch nicht; ist schliesslich ein freies Land), hoechstens ein
finanzielles. Und wenn ich mir keine Rheingauer leisten kann, trink ich eben Bordeaux.
Cheers,
Ollie
Re: Peter Jakob Kühn
Verfasst: Mo 14. Mai 2012, 21:47
von Bernd Schulz
Bei der 04er Spätlese aus dem Lenchen handelt es sich mal wieder um ein ziemlich ungewöhnliches Getränk:
Für einen 04er, der als Spätlese deklariert wurde, ist der Wein sehr üppig. Ich trinke ihn trotzdem gerne, aber für die seinerzeit im GM aufgerufenen 89 Punkte fehlt es mir an Eleganz und Lebhaftigkeit.
Beste Grüße
Bernd
Re: Peter Jakob Kühn
Verfasst: Mo 13. Aug 2012, 07:30
von Gerald
Gestern / vorgestern im Glas (ja, in meine Biodynamiker-Kiste hat sich sogar ein deutscher Wein verirrt

)
Vielleicht verstehe ich den Wein ja nur nicht, aber meine Vorstellung von einem gelungenen Riesling sieht anders aus. Trotz nur 12% Alkohol mehr als kräftig, fast ein "Powerwein", es fehlt das Verspielte, das ich an der Rebsorte sonst so schätze. Und für die zusammenziehend-herbe Note im Abgang kann ich mich auch nicht begeistern. Die VKN von Birte (vom März, siehe weiter oben) ist für mich leider nicht wirklich nachvollziehbar ...
Und was auch noch merkwürdig ist: da auf der Webseite des Weingutes keine Analysendaten stehen, habe ich einfach im Web danach gesucht und bei diversen Händlern auch gefunden. Allerdings schreibt jeder Händler andere Werte zu diesem Wein auf seine Seite. Wurden die Werte einfach geraten oder gewürftelt, denn so schwer kann es doch nicht sein, korrekte (und übereinstimmende) Analysendaten vom Weingut zu erhalten, oder?
Grüße,
Gerald
Re: Peter Jakob Kühn
Verfasst: Mo 13. Aug 2012, 08:20
von Birte
Die VKN von Birte (vom März, siehe weiter oben) ist für mich leider nicht wirklich nachvollziehbar ...
Gerald, die würde wahrscheinlich jetzt bei mir auch anders ausfallen. Wenn ich mich noch richtig erinnere, sollte man den einfach noch eine Weile zu lassen.
Re: Peter Jakob Kühn
Verfasst: Mo 13. Aug 2012, 08:47
von sorgenbrecher
ich hatte den wein vor knapp 2 wochen ebenfalls im glas (allerdings nicht über 2 tage) und kann die vkn von gerald sehr gut nachvollziehen....kein wein für mich !
Gerald hat geschrieben: Vielleicht verstehe ich den Wein ja nur nicht, aber meine Vorstellung von einem gelungenen Riesling sieht anders aus.
das geht mir eigentlich mit allen rieslingen von kühn so......den hype um diesen erzeuger kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen....
Re: Peter Jakob Kühn
Verfasst: Mo 13. Aug 2012, 09:09
von Birte
das geht mir eigentlich mit allen rieslingen von kühn so......den hype um diesen erzeuger kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen....
Ich habe jetzt nicht gerade umfangreiche Kühn Erfahrung, aber letzten Herbst auf einer Probe hat mich eigentlich seine ganze Kollektion angesprochen.
Re: Peter Jakob Kühn
Verfasst: Fr 7. Sep 2012, 22:59
von Bernd Schulz
Nach längerer Zeit habe ich jetzt auch noch mal ein trockenes Exemplar von Kühn im Glas. Und es überzeugt mich außerordentlich:
Kühn ist für meine Begriffe schon ziemlich teuer geworden, aber dieser Basiswein

bietet bei moderatem Alkohol enorm viel Substanz fürs Geld. Von meiner Seite kommt da eine klare Kaufempfehlung! Birte, unbedingt probieren, erstklassiger 2011er Gutsriesling!
Beste Grüße
Bernd
Re: Peter Jakob Kühn
Verfasst: Sa 8. Sep 2012, 15:19
von Birte
Bernd, ich habe eben erst die Verkostungsnotiz gesehen. Den werde ich auf jeden Fall in Kürze kaufen, das hört sich sehr gut an. Sieht so aus als müsstest Du bei den 2011er Gutsrieslingen das "Trüffelschwein" für mich spielen.

Re: Peter Jakob Kühn
Verfasst: Mo 11. Mär 2013, 19:30
von Oberpfälzer
Hallo zusammen,
ich mag sie jung aber auch gereift wie den 2005er Doosberg 3 Trauben:
Das ist schon ein klasse Stoff - hat sich verändert aber seine Klasse ist geblieben. Wirkt schwer. Auch Freunde weisser Burgunder und trockener Chenin-Blanc's werden damit etwas anfangen können. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann etwas weniger Alkohol und der Preis wie er damals noch galt.

Re: Peter Jakob Kühn
Verfasst: Mi 17. Apr 2013, 21:21
von octopussy
Hallo zusammen,
seit gestern im Glas:
2006 Riesling Kühn "R" trocken, seinerzeit mit ein paar Prozenten bei der Weinhalle geschossen. Gestern dachte ich noch: was für eine Sch... Stinkt und ist dünn. Heute stinkt er immer noch, brutaler als bei Schloss Lieser und Weiser-Künstler zusammen. Aber man muss die Nase nur lange genug ins Glas halten und dann kriegt man ihn, diesen himmlischen Riesling-Duft mit etwas Steinfruchthaut, aber hier auch Aromen, die eher an Sauvignon Blanc von der Loire erinnern (Stachelbeere und Holunderblüte). Und dünn ist er auch nicht mehr, schlank ja, aber mit ausreichend Substanz ausgestattet. Ein Traum und eine Drittelflasche werde ich mir auch noch aufheben.
Die anderen beiden Notizen bei verkostungsnotizen.net zu diesem Wein (von Avatar und mixahls) sind übrigens wirklich interessant. Beide haben den Wein einigermaßen kurz nach Abfüllung getrunken und waren begeistert (Avatar: "
dazu aber eine atemberaubende Mineralität und eine dichte aber reife Gerbstoffstruktur. sehr lang. Toller Wein", mixahls hat der Wein erstaunlicherweise auch an Sauvignon Blanc erinnert). 2010 scheint der Wein dann in ein übles Loch gefallen zu sein (Avatar: 76 P, mixahls: gnädige 86 P, "
Ich bezweifle, dass sich diese Säure jemals abbauen oder runden wird. Jetzt trinken und nicht mehr warten!".
Und mir kommt der Wein regelrecht blutjung vor. Hätte ich davon noch weitere Flaschen, würde ich mich mit dem Austrinken nicht beeilen. Ich kann mir schon vorstellen, dass der Wein vor drei Jahren absolut gruselig geschmeckt hat. Aber jetzt ist er aus meiner Sicht wirklich herrlich.