Weingut Hofmann in Appenheim 2017er.
Ich habe neulich die 2017 Chardonnays von Weingut Hofmann in Appenheim probiert (so auch die Rieslinge und Weissburgunder, aber ich werde versuchen für diese Notizen einen anderen passenden Thread zu finden).
Durch die Bank sehr gute Weine mit ausgeprätem Terroir-Kennzeichen!
Canardo hat geschrieben:Hallo Rolf,
von Hofmann kenne ich den Chardonnay Ortswein "vom Korallenriff". Der ist grundsolide, mehr aber auch nicht. Vor allem auch nicht "burgundisch", sondern sehr "deutsch". Mag aber sein, dass der Lagen-Chardonnay in eine ganz andere Richtung geht.
Gruß,
Canardo
Diese Beurteilung kann ich nicht bestätigen.
Der
Chardonnay "vom Korallenriff" 2017 kommt wie der Name sagt von einem Muschelkalkboden (die meisten Böden in Appenheim bestehen aus Muschelkalk). Ist im Barrique ausgebaut (ein Kleinteil neu), aber vom Barrique ist im Wein nichts zu finden, nur vielleicht Struktur. Die Reben wachsen in Hundertgolden und Eselspfad. Meine Notizen sagen: frisch, stein, kalk, mineral, karg, kräftige Säure, keine Vanille-Barrique Noten, ein bischen wenig reduktiv und gar keine Chardonnay-ische Buttrichkeit. Keine Frucht - nur Mineral und Stein. Definitiv Burgundische Französiche Art!
Punkte sind für mich bei einem so jungen Wein eher schwierig - aber wenn ich muss 87 W-S Punkte mit Potential für mehr.
Der
Chardonnay Steinberg 2017 ist eine Stufe höher und kommt mit 100% Erstbelegung Barriqueausbau, welches kaum zu spühren ist! Der Winzer nennt das "Toasting-blanc" wie die Franzosen sagen. Die "Struktur" von dem Barriqueausbau ist doch da.
Der Wein hat leichte Schiesspulver Reduktivnoten, leichter Petroliumton, ist karg und straff, hat eine kräftige frische Säure, rauch ist auch dabei. Konzentrierter, länger und tiefer als der "Korallenriff". Im Stil absolut Französisch und Burgundisch.
Punkte wieder schwierig bei dem jungen Wein - 90-92 W-S Punkte. Wird spannend zu sehen wo er in 2-3 Jahren landen wird!
Diese Weine sind sehr interessant und werden nie langweilig.
Viele Grüsse
Rolf