Auch wenn Dirk Würtz schon eine Weile St. Antony führt, so dürften die meisten hier im Forum seinen Vorgänger Felix Peters noch kennen. Er hatte sich 2017 dazu entschlossen ein eigenes Weingut zu eröffnen und ich habe sowohl die Weine von St. Antony als auch die von F & F Peters immer sehr gemocht. Insbesondere sein "Pinot Noir Roche Calcaire" hatte es mir angetan.
Mit Bestürzung habe ich am Wochenende erfahren, dass Felix Peters im Alter von 47 Jahren verstorben ist und wollte auch Euch diese traurige Nachricht nicht vorenthalten: https://www.meininger.de/wein/erzeuger/ ... verstorben
St. Antony
Re: St. Antony
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
Re: St. Antony
Danke Tom für die Info. Felix Peters hinterlässt seine Frau und 3 Kinder. Das sind traurige Nachrichten die man erstmal verdauen muss. Ich war zur Zeit von Felix Peters bei St. Antony ein paar mal vor Ort. Ich hab manchmal etwas mit den Weinen gehadert, habe aber jedes Jahr die Weine verfolgt. Ich finde den biodynamischen Ansatz wie auch die gesamte Truppe symphatisch und bin immer wieder mal gerne hingefahren.
Grüße
Detlef
Grüße
Detlef
Re: St. Antony
Dirk Würtz ist seit 2018 Geschäftsführer bei St.Antony. Während in seiner Zeit als Betriebsleiter bei Balthasar Ress im Rheingau einige bemerkenswerte Weine entstanden sind, warte ich bei St.Antony immer noch darauf, dass mich ein Wein von dort wirklich begeistert. Auch der hier konnte mich nicht wirklich abholen:
Orbel Riesling GG 2021 (St.Antony) 12,5%Vol. Für einen noch jungen Wein unter Schrauber recht dunkles Gelb, auch erste Reifetöne, aber alles soweit völlig im Rahmen. Für Riesling weiche Säure (wenn ich richtig informiert bin, durchläuft bei St.Antony jeder Wein einen BSA), spürbarer Restzucker, der zu einem süß-sauer-Spiel führt, das ich bei trocken gedachtem Wein nicht sonderlich mag. Gelbfruchtig, Pfirsich und Aprikose, mäßig langer, sauberer Abgang. Das ist freundlich, fruchtig, nett - und völlig unspannend. Weit entfernt von dem, was ich von einem GG erwarte.
Vielleicht zwingt die Größe des Betriebes (60 Hektar Rebfläche) und die damit verbundenen Vertriebsstrukturen zu einer gefälligen Stilistik, eventuell erfordert auch die finanzielle Situation Kompromisse (nach Aussage von Würtz war der Betrieb bei seinem Erscheinen finanziell "fast tot"). Der Lagenbesitz ist grandios, daraus sollte sich eigentlich mehr machen lassen.
Allerdings: der Orbel hat ab Hof seinerzeit knapp 18 Euro gekostet und bewegt sich damit im untersten GG-Bereich. Wenn man sieht, was heute manche VDP-Granden für ihre Ortsweine verlangen, relativiert das die Performance ein wenig. Ich werde gelegentlich verfolgen, wie es da weitergeht.
Gruß
Ulli
Orbel Riesling GG 2021 (St.Antony) 12,5%Vol. Für einen noch jungen Wein unter Schrauber recht dunkles Gelb, auch erste Reifetöne, aber alles soweit völlig im Rahmen. Für Riesling weiche Säure (wenn ich richtig informiert bin, durchläuft bei St.Antony jeder Wein einen BSA), spürbarer Restzucker, der zu einem süß-sauer-Spiel führt, das ich bei trocken gedachtem Wein nicht sonderlich mag. Gelbfruchtig, Pfirsich und Aprikose, mäßig langer, sauberer Abgang. Das ist freundlich, fruchtig, nett - und völlig unspannend. Weit entfernt von dem, was ich von einem GG erwarte.
Vielleicht zwingt die Größe des Betriebes (60 Hektar Rebfläche) und die damit verbundenen Vertriebsstrukturen zu einer gefälligen Stilistik, eventuell erfordert auch die finanzielle Situation Kompromisse (nach Aussage von Würtz war der Betrieb bei seinem Erscheinen finanziell "fast tot"). Der Lagenbesitz ist grandios, daraus sollte sich eigentlich mehr machen lassen.
Allerdings: der Orbel hat ab Hof seinerzeit knapp 18 Euro gekostet und bewegt sich damit im untersten GG-Bereich. Wenn man sieht, was heute manche VDP-Granden für ihre Ortsweine verlangen, relativiert das die Performance ein wenig. Ich werde gelegentlich verfolgen, wie es da weitergeht.
Gruß
Ulli
Re: St. Antony
Während ich das oben erwähnte 21er Orbel GG ziemlich mäßig fand, wirkt der hier für mich deutlich überzeugender:
Pettenthal Riesling GG 2021 (St.Antony) 12,5%Vol. Auch hier recht dunkle Farbe, aber in der Nase nicht gealtert, im Gegenteil noch ein paar reduktive Gärungsnoten, danach schöne Zitrusfrucht. Das Süß-Sauer-Spiel vom Orbel fehlt hier, wirkt ganz trocken (wenn ich mich recht erinere, ist er das analytisch aber nicht ganz), sehr fest, dunkel-mineralischer Kern. Gute Länge. Noch einige Reserven.
Das passt zum GG-Status schon viel eher als beim Orbel.
Gruß
Ulli
Pettenthal Riesling GG 2021 (St.Antony) 12,5%Vol. Auch hier recht dunkle Farbe, aber in der Nase nicht gealtert, im Gegenteil noch ein paar reduktive Gärungsnoten, danach schöne Zitrusfrucht. Das Süß-Sauer-Spiel vom Orbel fehlt hier, wirkt ganz trocken (wenn ich mich recht erinere, ist er das analytisch aber nicht ganz), sehr fest, dunkel-mineralischer Kern. Gute Länge. Noch einige Reserven.
Das passt zum GG-Status schon viel eher als beim Orbel.
Gruß
Ulli
Re: St. Antony
Gerade die (leider) letzte Flasche Nierstein Blaufränkisch 2013 (die mit den Seriennummern...) geöffnet. (Der Naturkorken war 1a in Schuss und hatte vom Blaufränkisch eine schöne, satte Farbe auf der Unterseite bekommen...)
Ein Spitzenwein, hervorragend gereift. Sehr dezentes Holz, dunkle Beeren. Intensiv, langer Abgang, ein Wein, wie ich ihn mag.
Von dem hätte ich gern noch 6 Flaschen....

Ein Spitzenwein, hervorragend gereift. Sehr dezentes Holz, dunkle Beeren. Intensiv, langer Abgang, ein Wein, wie ich ihn mag.
Von dem hätte ich gern noch 6 Flaschen....


Re: St. Antony
Blaufränkisch "P" 2022 (St. Antony) 13,0%Vol. Ich habe vergessen, welche der vielen VDP-Regeln in diesem Fall verbietet, dass der Lagenname (Pettenthal) auf dem Etikett erscheint. Dicke Glasflasche (900 Gramm Leergewicht), gnubbelige rote Wachskapsel, ein schwarzes Etikett mit einem riesengroßen roten "P", die Pflichtangaben am Rand in rot auf schwarz, super zu lesen...
Abgesehen von diesem Marketinggedöns ist der Inhalt sehr gut. Dunkles Kirschrot, Dunkelfrucht, Brombeere und Schwarzkirsche, sortentypisch hohe Säure, ordentlich Substanz, noch einiges an recht feinem Tannin, sehr dezenter Holzeinsatz. Wirkt noch unentfaltet und viel zu jung, ein paar Jahre Zuwarten dürfte sich lohnen. Kann mit einem Oberklasse-Blaufränkisch aus dem Burgenland durchaus mithalten. 42 Euro ab Gut.
Gruß
Ulli
Abgesehen von diesem Marketinggedöns ist der Inhalt sehr gut. Dunkles Kirschrot, Dunkelfrucht, Brombeere und Schwarzkirsche, sortentypisch hohe Säure, ordentlich Substanz, noch einiges an recht feinem Tannin, sehr dezenter Holzeinsatz. Wirkt noch unentfaltet und viel zu jung, ein paar Jahre Zuwarten dürfte sich lohnen. Kann mit einem Oberklasse-Blaufränkisch aus dem Burgenland durchaus mithalten. 42 Euro ab Gut.
Gruß
Ulli
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Re: St. Antony
...in Rheinhessen geht's nur mit Riesling, Spätburgunder, Silvaner, Weißburgunder, Grauburgunder oder Chardonnay, für Blaufränkisch aka Lemberger müßte man sich in Württemberg, Baden (nur Badische Bergstraße & Kraichgau) oder Franken (auf Antrag) befinden...

Viele Grüße
Erich
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Erich
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Re: St. Antony
Das Weingut Gerhard Roth baut Blaufränkisch ganz offiziell und ohne Antrag an. Blaufränkisch ist nämlich in der Sortenliste Franken enthalten, seit Gerhard Roth ihn nach Ablauf der Geltungsdauer der Sortenliste und keiner neu erschienen angebaut hat (ist schon ein paar Jährchen (mehr) her...)
Re: St. Antony
Nur daß halt das Weingut Gerhard Roth nicht im VDP ist.
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
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Re: St. Antony
...ganz anderes Thema! Es geht um die Lagennennung bei BF von VDP-Winzern. Meines Wissens nach gab's auch von Roth zu deren VDP-Zeiten (bis 2018?) keinen Lagen-BF...
Viele Grüße
Erich
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