Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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Gerald
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Re: Neusiedlersee-Hügelland

Beitrag von Gerald »

Hallo Michael,

danke für die Klarstellung. Das mit dem "Schüttkrug" habe ich nämlich tatsächlich nicht verstanden und überlegt, ob du damit vielleicht eine Karaffe zur Belüftung gemeint hast :oops:
Was die Reifezeit in der Halbflasche betrifft meine ich auch, dass hier kein Unterschied zwischen den Flaschenformaten bestehen sollte. Mein Hauptproblem mit Halbflaschen ist, dass sie einfach vielzu schnell ausgetrunken sind :D .
na ja, rein physikalisch gesehen hat ein Verschluss eine bestimmte Dichtigkeit (Menge Sauerstoff, die pro Zeiteinheit in den Wein eindringt). Je nachdem, auf welches Weinvolumen sich diese Menge verteilt, reift der Wein sauerstoffbezogen (es gibt ja auch Reifevorgänge, die ohne Sauerstoff ablaufen) bei gleichem Verschluss schneller oder langsamer - je nach Flaschenformat. Daher reifen Magnums allgemein langsamer und Halbflaschen schneller.

Das Hauptproblem mit den Halbflaschen sehe ich wiederum als Vorteil, ich kann zum (nahezu) gleichen Preis zwei unterschiedliche Weine kaufen und probieren ...

Grüße,
Gerald
migy
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Re: Neusiedlersee-Hügelland

Beitrag von migy »

"na ja, rein physikalisch gesehen hat ein Verschluss eine bestimmte Dichtigkeit (Menge Sauerstoff, die pro Zeiteinheit in den Wein eindringt). Je nachdem, auf welches Weinvolumen sich diese Menge verteilt, reift der Wein sauerstoffbezogen (es gibt ja auch Reifevorgänge, die ohne Sauerstoff ablaufen) bei gleichem Verschluss schneller oder langsamer - je nach Flaschenformat. Daher reifen Magnums allgemein langsamer und Halbflaschen schneller."

Ich selbst habe zwischen 0,75 und 1,5 noch keinen Unterschied feststellen können, habe aber mit Magnums auch noch keine große Erfahrung. Alle über 10 jährigen, die ich bisher mit Genuss trinken konnte, kamen aus der Normalflasche, mit Ausnahme des oben genannten Solitaire aus der Magnum.
Wahrscheinlich muss man den gleichen Wein aus Normal und Magnum parallel verkosten, um einen Unterschied zu merken, so es tatsächlich einen merkbaren gibt.

Beste Grüße, Michael
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Gerald
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Re: Neusiedlersee-Hügelland

Beitrag von Gerald »

Wahrscheinlich muss man den gleichen Wein aus Normal und Magnum parallel verkosten, um einen Unterschied zu merken, so es tatsächlich einen merkbaren gibt.
bei Weinen mit Naturkork wird das aber zusätzlich durch die enormen Korkvarianzen in Bezug auf Sauerstoffdurchlässigkeit erschwert (ich habe - wenn ich mich richtig erinnere - von Faktor 10 gelesen :o ), die einen solchen Vergleich beeinflussen. Kann man nur statisch reduzieren, wenn man die Stichprobe entsprechend hoch wählt. Ein solcher Versuch ist aber weder für Geldbörse noch für die Leber zu empfehlen ;)

Grüße,
Gerald
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austria_traveller
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Re: Neusiedlersee-Hügelland

Beitrag von austria_traveller »

Guten Morgen Forum,
Gestern bei einem Freund getrunken Comondor 2002 von Nittnaus.
Unter anderem 8-) , drum auch keine Notitzen gemacht. Aber nur so viel; die Nase ist sehr betörend, der Wein ist stoffig, hat auch noch Potential - im Mund aber bricht er förmlich bei der Hälfte weg.
Der Abgang ist höchst entäuschend, möglicherweise bessert sich das nochmals.
Da hat es der gleichzeit getrunkene Terra O. von Heinrich deutlich besser gehabt, war er doch voller und harmonischer.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
migy
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Re: Neusiedlersee-Hügelland

Beitrag von migy »

Ich habe den 2002er Comondor als relativ jungen Wein 2006 probiert. Soweit ich mich erinnern kann, war der Wein damals überraschend dünn und unscheinbar, was dazu geführt hat, dass ich im Folgejahr den Comondor überhaupt ausgelassen habe.
Der 04er ist dann wieder ein ganz anderes Kaliber.
Immer wunderschön war der 99er, sowohl als Jungwein als auch im gereiften Zustand. 2009, bei einer Verkostung von 10 Jahre + Roten aus Österreich war der 99er Comondor neben einem 99er Gabrinza herausragend.
Eventuell hat also gerade der 2002er ein Problem.

Beste Grüße, Michael
migy
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Re: Neusiedlersee-Hügelland

Beitrag von migy »

Guten Abend,

gerade im Glas: ET Blaufränkisch-Cabernet 2009. Eine der beiden Einstiegscuvees von Ernst Triebaumer, Preis könnte ich jetzt gar nicht genau sagen, weil im Paket mit anderen Weinen unlängst für den Jahrebonus bei Wein und Co erstanden. Ich glaube aber so bei 11 oder 12 EURo.

Der BF und der Cabernet harmonieren hervorragend. Es dominiert die Kirschfrucht des Blaufränkisch, die dunkelfruchtigen Cabernet Töne machen den Wein aber weniger rustikal als Blaufränkisch dieser Kategorie üblicherweise schmecken. Straffe aber nicht vordergründige Säure, Tannin weich und eher im Hintergrund. Vorne dominiert die Frucht, auch das für die Kategorie typisch.
Blitzsauberer Wein, absolut reintönig, eine perfekte Visitenkarte -wer eine solche für ET noch brauchen sollte :D !

Beste Grüße, Michael
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sociando
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Re: Neusiedlersee-Hügelland

Beitrag von sociando »

hallo,

die tage im glas:

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best, martin
es lebe die freiheit! es lebe der wein!
(johann wolfgang von goethe, faust, auerbachs keller)
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Erdener Prälat
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Re: Neusiedlersee-Hügelland

Beitrag von Erdener Prälat »

Hier noch meine Meinung zu diesem Wein, außerdem noch zum 09er Kalk & Schiefer:
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weinfidél
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Re: Neusiedlersee-Hügelland

Beitrag von weinfidél »

Probiere mal den Leithaberg ab Jahrgang 2007. Dann müsste die "Sache" eigentlich gaaaaanz anders ausschauen...

Gruß!
Rico
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Erdener Prälat
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Re: Neusiedlersee-Hügelland

Beitrag von Erdener Prälat »

Danke für den Hinweis. Ich hatte mich schon gewundert, angesichts der Erzeugerangaben zum Ausbau deutliches Neuholz anzutreffen. Der 06er Leithaberg zeigte im übrigen am dritten Tag deutliche Oxidationsspuren, während Kalk & Schiefer und die beiden Moric noch zwei Tage wie eine Eins standen.

Beste Grüße
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