Re: Zweite Themenwoche
Verfasst: Fr 18. Mai 2012, 22:44
Blaufränkisch
Herr Ristl rückte etwas vom Tisch ab. Sollte er heute zum Friedhof gehen oder nicht? Bis gestern hatte es stark geregnet. Es würde alles aufgeweicht sein. Auch war ihm nicht nach Unkraut-Zupfen. Etwas rumorte in ihm.
Mit der flachen Hand wischte er die Semmelkrümel von seiner Hose, stand auf, nahm das Frühstückstablett und trug es in die Küche.
Heute war der zweite Bedienerin-Tag. Sie kam regelmäßig Mittwochs zum reinigen der Wohnung und Freitags zur Bekochung. Herr Ristl legte jeweils Mittwochs einen Zettel mit der Angabe, was er am Wochenende essen wollte, zusammen mit dem Salär und dem Betrag für die Ausgaben auf den Küchentisch. Diesmal hatte er Beuschl auf den Zettel geschrieben. Es musste nicht mehr erwähnt werden, daß das Beuschl mit Rotwein, ohne Kapern und viel Möhren zu bereiten sei. Das hatte seine Mutter so gemacht. Seiner Frau, die vor vier Jahren gestorben war, hatte er es erklärt und der Bedienerin auch. Alle drei hatten es vorzüglich bereitet. Den Wein fürs Wochenende besorgte er sich am Donnerstag immer selbst.
Es war halb Neun, Zeit zu gehen. Im Flur wartete Pepi schon geduldig. Herr Ristl leinte den Schnauzer an, schlüpfte in den Überzieher, verließ die Wohnung und das Haus.
Der erste Weg führt immer zum Kongreßpark. Dort gibt es genug Hundeplätze, auf denen sich Pepi erleichtern kann. Auch sind sie gepflegter, als im Stammbezirk.
Damals traf er Dora hier. Sie hatte einen Pepi, er eine Sari, eine hellbraun-weiße Pointer-Dame.
Dora hatte tiefschwarze Augen, prägnante Brauen zur Verstärkung.
In den Augen war tiefe, tiefe Treue beheimatet. Die Brauen spielten damit leichtfraulich.
Ihre Treue hatte natürlich Freunde. Wahrheit war eine davon.
Der junge Ristl erfuhr zum ersten Mal bedingungslose Anziehung zu einem anderen Menschen. Zwar liebte er seine Mutter auch sehr, aber dies hier war mehr.
Eigentlich gab es nicht viel: Gespräche, ein wenig Berühren, ihren warmen Holzgeruch geniessen, Kußversuche..., aber es saß bei Beiden tief und sie ahnten mehr.
Als seine Eltern davon erfuhren, opponierten sie überaus heftig, ja es wurde klar, daß es ein Verbot war, unverständlich für ihn. Damit traf ihn ein zweites, neues, heftiges Gefühl: seelischer Schmerz.
Es blieb ihm nichts anderes, als folgsam zu sein. Er wich Dora aus, sah sie nur noch von Ferne. Zwar revoltierte es in ihm, trieb ihn manchmal zum Haus, in dem sie wohnte, aber er hielt sich doch an den Befehl der Eltern.
Pepi war fertig mit seinen Geschäftchen und Herr Ristl wollte sich die Füße vertreten. Er wählte den langen Gang bis zur Dornbacher Strasse und dann auf der Hernalser Hauptstrasse zurück.
Eine Ungeheuerlichkeit war passiert: Der Weinhandlung S. war der Blaufränkisch vom Dürrau ausgegangen. So weit er denken konnte, gehörte genau dieser Wein zum Beuschl. Etwas Anderes war gar nicht zu denken.
Zuerst hatte er an einen Irrtum des Verkäufers geglaubt, um den Besitzer gebeten. Der ging selber schauen, kam mit der gleichen Nachricht zurück, entschuldigte sich aufs Heftigste und bot ihm zwei andere Weine. Herr Ristl konnte den Gedanken nicht fassen, und hatte die Handlung grämlich verlassen, ohne etwas zu kaufen. Nun brauchte er jedoch einen Wein zum Beuschl.
Die Tram klingelte warnend, als er die Hauptstrasse überqueren wollte. Mit einer halben Stunde Verspätung öffnete er die Tür zur Konditorei K.. Er hatte hier am Vormittag seinen Stammplatz. Ein kleines Kärtchen am Tisch belegt es. Er hängte den Überzieher auf, nahm die Zeitung vom Haken und setzte sich. Unaufgefordert brachte die Bedieung eine Melange mit einem Stück Topfen-Mandel-Kuchen. Seine Gedanken drehten sich innerlich. Er tat nur so, als ob er las.
Damals hatte das Schicksal Dora und ihn weiter auseinander gebracht. Es passierten eh allerhand ungewöhnliche Dinge, aber die Lage spitzte sich zu, als es die ersten Luftangriffe gab.
Seine Eltern beschlossen ihn für zwei Monate nach Kärnten zu den väterlichen Großeltern zu schicken, wegen der erhitzten Situation hieß es. Dort hörte man Nachrichten über die Situation in Wien, erhielt Briefe von den Eltern.
Die Niederlage kam, die Besatzung, und Hunger in Wien. Aus den zwei Monaten wurden vier, dann 9, letztendlich 2 Jahre, bis er die Matura in der nahe gelegen Stadt machte. Auf die Frage seiner Eltern nach einem gewünschten Beruf hatte er geschrieben, daß er in die Verwaltung wolle, ein Magister wäre recht. Sie antworteten erfreut, er solle zurück kommen, es würde schon gehen.
Die Stadt wirkte wie nach einer Krankheit: Grau, ausgezehrt, da und dort zerstört, die Menschen kraftlos.
Natürlich trieb es ihn zum Haus in dem Dora wohnte, aber die Wohnung war von Fremden belegt. Er sah Dora nie wieder.
Herr Ristl fasste einen Entschluss. Er hängte Die Zeitung mit dem Schmarn an den Haken, beglich seine Schuld und sagte zu Pepi: „Komm, Tram fahren.“ Der sprang erfreut auf, denn das liebte er.
Eines Tags, als er mit Salden zur Lohnabrechnung beschäftigt war, geriet Herr Ristl etwas ins Somnambule und ein Gedanke durchfuhr ihn heiß: Sollte Dora und ihre Familie in der Shoa umgebracht worden sein? Der Gedanke und der Schmerz wurde so heftig, daß es Gewissheit wurde. Eilig verließ er das Büro, flüchtete ins Archiv, kauerte sich in eine Ecke, als Tränen und Trauer in hemmungslos schüttelten. Die Endgültigkeit war übermenschlich.
Zur Weinhandlung fuhren sie. Dort ging er geradewegs zum Eigentümer an der Kassa, bestellte den Blaufränkisch vom Neusiedlersee, den koscheren. Es erleichterte ihn. So ging es wieder zurück nach Hernals. Pepi steckte die Nase aus dem Fenster und erfreute sich an all den Gerüchen, an denen sie vorbei fuhren.
Herr Ristl öffnet die Wohnungstür. Der bekannte Duft von frisch gekochtem Beuschl kommt ihm entgegen. Den Überzieher hängt er auf den Bügel, lässt Pepi frei und trägt die Flasche in den Salon auf den Tisch neben seinem Sessel. Den Weinheber holt er aus dem Schrank, Glas und Öffner aus der Küche. Gekonnt entfernt er den Korken. Die dunkelrote Flüssigkeit füllt den Glaskörper. Er setzt sich.
Als er die höhere Ausbildung machte, hatten die Eltern auf Heirat gedrängt, doch er zeigte sich lustlos. Schließlich hatte man die Tochter von Professor R. für ihn arrangiert. Das war etwas Passendes gewesen. Seine Frau war durchaus hübsch gewesen und ein gutes, ordentliches Gemüt. Aber irgendetwas hatte gefehlt. Eine Tochter und einen Sohn hatte sie geschenkt. Sie lebt mit Mann und zwei Enkeln in Australien, der Sohn unverheiratet in Toronto. Bilder kamen, Briefe, er solle doch mal kommen. Er konnte sich jedoch zu so einer Ferne nicht aufraffen.
Herr Ristl betrachtet die Flasche: Schlank ist sie, ungewöhnlich die Etikettierung. House of Hafner und Family Estate ist kreisrund um ein Wappen gedruckt. Darunter auf einem Extra-Papier gesetzt in einer altmodischen Times New Roman Serif auf schwarzem Grund Blaufränkisch , Reserve. In anderer Schrift 2006, Dry – Sec, Burgenland – Neusiedlersee.
Er hält sein Glas unter den Weinheber und füllt das Glas zur Hälfte.
Beim Riechen erfährt er Brombeer mit Blütenduft in seiner Nase. Mit dem ersten Schluck rollen Waldbeeren über seine Zunge, Brombeer mit etwas Holz füllt schmelzend den Mund, dunkle Kirschen folgen.
Er denkt an einen warmen Sommertag im Nadelwald. Eine angenehme Fruchtsäure begleitet von Paranuß rundet alles ab.
Herr Ristl faßt einen Entschluss: Er wird mit diesem Wein einen persönlichen Dora-Jahrestag einführen. Grund genug hat er dazu, denn sie hat ihm starke Gefühle gelehrt und sein ganzes Leben geprägt und begleitet. Auch findet er bemerkenswert, wie entscheidend eine doch recht kurze Begegnung sein kann. Er stellt auch fest, daß andere, teilweise sehr kurze Begegnungen, deutliche Auswirkungen in seinem Leben hatten.
Später wird Herr Ristl sich sein Beuschl im Rohr erwärmen und vom Wein zum Essen trinken. Neben den Brombeeren werden sich Heidel- und Johannisbeeren zeigen, die schmelzige Säure geschmacklich hervorragend zum Gericht passen und ihm einen langen Abgang mit Kirsche verschaffen. Auch wird er weiter über sein Leben nachdenken.
Wir lassen ihn jetzt allein
Gute Nacht Herr Ristl
Alas
Herr Ristl rückte etwas vom Tisch ab. Sollte er heute zum Friedhof gehen oder nicht? Bis gestern hatte es stark geregnet. Es würde alles aufgeweicht sein. Auch war ihm nicht nach Unkraut-Zupfen. Etwas rumorte in ihm.
Mit der flachen Hand wischte er die Semmelkrümel von seiner Hose, stand auf, nahm das Frühstückstablett und trug es in die Küche.
Heute war der zweite Bedienerin-Tag. Sie kam regelmäßig Mittwochs zum reinigen der Wohnung und Freitags zur Bekochung. Herr Ristl legte jeweils Mittwochs einen Zettel mit der Angabe, was er am Wochenende essen wollte, zusammen mit dem Salär und dem Betrag für die Ausgaben auf den Küchentisch. Diesmal hatte er Beuschl auf den Zettel geschrieben. Es musste nicht mehr erwähnt werden, daß das Beuschl mit Rotwein, ohne Kapern und viel Möhren zu bereiten sei. Das hatte seine Mutter so gemacht. Seiner Frau, die vor vier Jahren gestorben war, hatte er es erklärt und der Bedienerin auch. Alle drei hatten es vorzüglich bereitet. Den Wein fürs Wochenende besorgte er sich am Donnerstag immer selbst.
Es war halb Neun, Zeit zu gehen. Im Flur wartete Pepi schon geduldig. Herr Ristl leinte den Schnauzer an, schlüpfte in den Überzieher, verließ die Wohnung und das Haus.
Der erste Weg führt immer zum Kongreßpark. Dort gibt es genug Hundeplätze, auf denen sich Pepi erleichtern kann. Auch sind sie gepflegter, als im Stammbezirk.
Damals traf er Dora hier. Sie hatte einen Pepi, er eine Sari, eine hellbraun-weiße Pointer-Dame.
Dora hatte tiefschwarze Augen, prägnante Brauen zur Verstärkung.
In den Augen war tiefe, tiefe Treue beheimatet. Die Brauen spielten damit leichtfraulich.
Ihre Treue hatte natürlich Freunde. Wahrheit war eine davon.
Der junge Ristl erfuhr zum ersten Mal bedingungslose Anziehung zu einem anderen Menschen. Zwar liebte er seine Mutter auch sehr, aber dies hier war mehr.
Eigentlich gab es nicht viel: Gespräche, ein wenig Berühren, ihren warmen Holzgeruch geniessen, Kußversuche..., aber es saß bei Beiden tief und sie ahnten mehr.
Als seine Eltern davon erfuhren, opponierten sie überaus heftig, ja es wurde klar, daß es ein Verbot war, unverständlich für ihn. Damit traf ihn ein zweites, neues, heftiges Gefühl: seelischer Schmerz.
Es blieb ihm nichts anderes, als folgsam zu sein. Er wich Dora aus, sah sie nur noch von Ferne. Zwar revoltierte es in ihm, trieb ihn manchmal zum Haus, in dem sie wohnte, aber er hielt sich doch an den Befehl der Eltern.
Pepi war fertig mit seinen Geschäftchen und Herr Ristl wollte sich die Füße vertreten. Er wählte den langen Gang bis zur Dornbacher Strasse und dann auf der Hernalser Hauptstrasse zurück.
Eine Ungeheuerlichkeit war passiert: Der Weinhandlung S. war der Blaufränkisch vom Dürrau ausgegangen. So weit er denken konnte, gehörte genau dieser Wein zum Beuschl. Etwas Anderes war gar nicht zu denken.
Zuerst hatte er an einen Irrtum des Verkäufers geglaubt, um den Besitzer gebeten. Der ging selber schauen, kam mit der gleichen Nachricht zurück, entschuldigte sich aufs Heftigste und bot ihm zwei andere Weine. Herr Ristl konnte den Gedanken nicht fassen, und hatte die Handlung grämlich verlassen, ohne etwas zu kaufen. Nun brauchte er jedoch einen Wein zum Beuschl.
Die Tram klingelte warnend, als er die Hauptstrasse überqueren wollte. Mit einer halben Stunde Verspätung öffnete er die Tür zur Konditorei K.. Er hatte hier am Vormittag seinen Stammplatz. Ein kleines Kärtchen am Tisch belegt es. Er hängte den Überzieher auf, nahm die Zeitung vom Haken und setzte sich. Unaufgefordert brachte die Bedieung eine Melange mit einem Stück Topfen-Mandel-Kuchen. Seine Gedanken drehten sich innerlich. Er tat nur so, als ob er las.
Damals hatte das Schicksal Dora und ihn weiter auseinander gebracht. Es passierten eh allerhand ungewöhnliche Dinge, aber die Lage spitzte sich zu, als es die ersten Luftangriffe gab.
Seine Eltern beschlossen ihn für zwei Monate nach Kärnten zu den väterlichen Großeltern zu schicken, wegen der erhitzten Situation hieß es. Dort hörte man Nachrichten über die Situation in Wien, erhielt Briefe von den Eltern.
Die Niederlage kam, die Besatzung, und Hunger in Wien. Aus den zwei Monaten wurden vier, dann 9, letztendlich 2 Jahre, bis er die Matura in der nahe gelegen Stadt machte. Auf die Frage seiner Eltern nach einem gewünschten Beruf hatte er geschrieben, daß er in die Verwaltung wolle, ein Magister wäre recht. Sie antworteten erfreut, er solle zurück kommen, es würde schon gehen.
Die Stadt wirkte wie nach einer Krankheit: Grau, ausgezehrt, da und dort zerstört, die Menschen kraftlos.
Natürlich trieb es ihn zum Haus in dem Dora wohnte, aber die Wohnung war von Fremden belegt. Er sah Dora nie wieder.
Herr Ristl fasste einen Entschluss. Er hängte Die Zeitung mit dem Schmarn an den Haken, beglich seine Schuld und sagte zu Pepi: „Komm, Tram fahren.“ Der sprang erfreut auf, denn das liebte er.
Eines Tags, als er mit Salden zur Lohnabrechnung beschäftigt war, geriet Herr Ristl etwas ins Somnambule und ein Gedanke durchfuhr ihn heiß: Sollte Dora und ihre Familie in der Shoa umgebracht worden sein? Der Gedanke und der Schmerz wurde so heftig, daß es Gewissheit wurde. Eilig verließ er das Büro, flüchtete ins Archiv, kauerte sich in eine Ecke, als Tränen und Trauer in hemmungslos schüttelten. Die Endgültigkeit war übermenschlich.
Zur Weinhandlung fuhren sie. Dort ging er geradewegs zum Eigentümer an der Kassa, bestellte den Blaufränkisch vom Neusiedlersee, den koscheren. Es erleichterte ihn. So ging es wieder zurück nach Hernals. Pepi steckte die Nase aus dem Fenster und erfreute sich an all den Gerüchen, an denen sie vorbei fuhren.
Herr Ristl öffnet die Wohnungstür. Der bekannte Duft von frisch gekochtem Beuschl kommt ihm entgegen. Den Überzieher hängt er auf den Bügel, lässt Pepi frei und trägt die Flasche in den Salon auf den Tisch neben seinem Sessel. Den Weinheber holt er aus dem Schrank, Glas und Öffner aus der Küche. Gekonnt entfernt er den Korken. Die dunkelrote Flüssigkeit füllt den Glaskörper. Er setzt sich.
Als er die höhere Ausbildung machte, hatten die Eltern auf Heirat gedrängt, doch er zeigte sich lustlos. Schließlich hatte man die Tochter von Professor R. für ihn arrangiert. Das war etwas Passendes gewesen. Seine Frau war durchaus hübsch gewesen und ein gutes, ordentliches Gemüt. Aber irgendetwas hatte gefehlt. Eine Tochter und einen Sohn hatte sie geschenkt. Sie lebt mit Mann und zwei Enkeln in Australien, der Sohn unverheiratet in Toronto. Bilder kamen, Briefe, er solle doch mal kommen. Er konnte sich jedoch zu so einer Ferne nicht aufraffen.
Herr Ristl betrachtet die Flasche: Schlank ist sie, ungewöhnlich die Etikettierung. House of Hafner und Family Estate ist kreisrund um ein Wappen gedruckt. Darunter auf einem Extra-Papier gesetzt in einer altmodischen Times New Roman Serif auf schwarzem Grund Blaufränkisch , Reserve. In anderer Schrift 2006, Dry – Sec, Burgenland – Neusiedlersee.
Er hält sein Glas unter den Weinheber und füllt das Glas zur Hälfte.
Beim Riechen erfährt er Brombeer mit Blütenduft in seiner Nase. Mit dem ersten Schluck rollen Waldbeeren über seine Zunge, Brombeer mit etwas Holz füllt schmelzend den Mund, dunkle Kirschen folgen.
Er denkt an einen warmen Sommertag im Nadelwald. Eine angenehme Fruchtsäure begleitet von Paranuß rundet alles ab.
Herr Ristl faßt einen Entschluss: Er wird mit diesem Wein einen persönlichen Dora-Jahrestag einführen. Grund genug hat er dazu, denn sie hat ihm starke Gefühle gelehrt und sein ganzes Leben geprägt und begleitet. Auch findet er bemerkenswert, wie entscheidend eine doch recht kurze Begegnung sein kann. Er stellt auch fest, daß andere, teilweise sehr kurze Begegnungen, deutliche Auswirkungen in seinem Leben hatten.
Später wird Herr Ristl sich sein Beuschl im Rohr erwärmen und vom Wein zum Essen trinken. Neben den Brombeeren werden sich Heidel- und Johannisbeeren zeigen, die schmelzige Säure geschmacklich hervorragend zum Gericht passen und ihm einen langen Abgang mit Kirsche verschaffen. Auch wird er weiter über sein Leben nachdenken.
Wir lassen ihn jetzt allein
Gute Nacht Herr Ristl
Alas