
Mainzer Weinbörse 2012
Re: Mainzer Weinbörse 2012

- Gerald
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Re: Mainzer Weinbörse 2012
Wenn du eine konkrete Antwort darauf bekommst, bitte hier posten. Würde mich aber wundern, wenn die dafür verantwortliche Substanz (oder Substanzen) überhaupt so genau bekannt sind ...
Grüße,
Gerald
Grüße,
Gerald
Re: Mainzer Weinbörse 2012
Ich habe jetzt gerade bei http://www.weinkenner.de/weinpraxis/der ... itationen/ die Behauptung mit dem Diacetyl gefunden. Glaube ich aber nach dem doch sehr vertrauenswürdig wirkenden PDF "Sensorik-BSA" nicht.
Milchsäureton
Chemische Substanz: Diacetyl.
Duft/ Geschmack: Riecht nach Milchpulver, Molke, teilweise auch wie Sauerkraut.
Ursache: Durch ungenügende Schwefelung nach der alkoholischen Gärung entstehend. Das heißt: die Milchsäurebakterien, die den biologischen Säureabbau bewerkstelligen, sind weiterhin aktiv und bringen, neben der Milchsäure, andere Nebenprodukte hervor, zum Beispiel Diacetyl.
Diagnose: Unterschiedliche Bewertung. Ein leichter Milchsäureton stört die Reintönigkeit des Weins. Ein richtiger Milchsäurestich bewirkt, dass der Wein nicht verkehrsfähig ist.
Auftreten: Vor allem in Weißweinen anzutreffen.
Behebung: Meist ist der Wein irreparabel verdorben.
- Gerald
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Re: Mainzer Weinbörse 2012
Nein, ich habe seinerzeit (während dem Chemiestudium) einmal Diacetyl als Reinsubstanz vor mir gehabt. Riecht wie erwähnt - in geringer Konzentration - irgendwie in Richtung warme Butter, eingetrockenete Sauermilch oder so ähnlich. Aber nicht nach Sauerkraut ...
Das kommt aber leider auch bei vielen anderen Substanzen vor, dass sie in der Weinliteratur falsch benannt werden. Beispielsweise Aceton (dieses riecht grasig-frisch, die Autoren meinen vermutlich Ethylacetat, also die Uhu-Note).
Grüße,
Gerald
Das kommt aber leider auch bei vielen anderen Substanzen vor, dass sie in der Weinliteratur falsch benannt werden. Beispielsweise Aceton (dieses riecht grasig-frisch, die Autoren meinen vermutlich Ethylacetat, also die Uhu-Note).
Grüße,
Gerald
Re: Mainzer Weinbörse 2012
Soviel TamTam um einen Basiswein gab's noch selten. Wie auch immer, hat denn einer der "Kritiker" Stephan Attmann auf der Weinbörse (oder wo auch immer) diesbezüglich angesprochen, immerhin stand er Rede und Antwort? Seine Weine sind schon von viel Prominenteren verrissen worden, und auch damals hat's dem Erfolg nicht geschadet, im Gegenteil.
Oder seid ihr alles "Eichelmänner", nach dem Motto, "mich interessiert, nicht was im Weingarten oder Keller passiert, sondern nur der Wein im Glas"
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Ciao
Peter
Oder seid ihr alles "Eichelmänner", nach dem Motto, "mich interessiert, nicht was im Weingarten oder Keller passiert, sondern nur der Wein im Glas"

Ciao
Peter
Re: Mainzer Weinbörse 2012
Wir reden hier die ganze Zeit darüber, was im Keller passiert sein könnte. Natürlich wäre es super, wenn wir eine Information vom Winzer selber hätten. Ausserdem möchte ich keinen Wein vorverurteilen. Ich bin einfach sehr neugierig und gehe den Dingen gerne auf den Grund. Mich würde auch interessieren, ob die Probanden in Berlin während der Probe gesprochen haben oder unabhängig von einander Sauerkraut notiert haben. Sollte es sich um eine andere im Moment anstrengende Note handeln, kann es für den Wein in ein paar Wochen völlig anders aussehen.Oder seid ihr alles "Eichelmänner", nach dem Motto, "mich interessiert, nicht was im Weingarten oder Keller passiert, sondern nur der Wein im Glas".
- Markus Vahlefeld
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Re: Mainzer Weinbörse 2012
Ich würde mich an dem Wein jetzt auch nicht unnötig lange aufhalten und passender wäre es, Sauerkraut und andere Fehltöne im geeigneten Thread weiter zu behandeln. Vielleicht hier: http://www.dasweinforum.de/viewforum.php?f=32
@Peter: was waren denn Deine Eindrücke von der Weinbörse im einzelnen?
@Peter: was waren denn Deine Eindrücke von der Weinbörse im einzelnen?
Re: Mainzer Weinbörse 2012
hab' ich doch weiter vorne schon gepostet. Wobei ich auch nur sehr selektiv verkostet habe. Was interessiert Dich speziell? (Bei den Pfälzern streikte mein Kuli ...)Markus Vahlefeld hat geschrieben:@Peter: was waren denn Deine Eindrücke von der Weinbörse im einzelnen?
Ciao
Peter
- Markus Vahlefeld
- Beiträge: 1689
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Re: Mainzer Weinbörse 2012
Ja, die Pfalz und Rheinhessen würden mich interessieren. Hast Du Franken probiert? Und was für einen Eindruck hast Du vom Jahrgang generell?
Re: Mainzer Weinbörse 2012
Den Jahrgang sehe ich ähnlich wie Du, verlässliche Guts- und Ortsweine, und das noch dazu in ausreichender Menge. Ein Jahrgang für die Weinbauern also. Wobei mir persönlich sehr oft die Spannung fehlt, das Überraschende, das mir an vielen auch einfacheren Weinen des Vorgängerjahrgangs gefiel. (Die allerdings die Ausnahme darstellten.) Ich bin gespannt auf die Topweine, bzw. wie weit einzelne Winzer ins Risiko gingen und ob sich's gelohnt hat. Ansonsten "fürchte" ich vergleichbare Qualitäten zu 2009.Markus Vahlefeld hat geschrieben:Ja, die Pfalz und Rheinhessen würden mich interessieren. Hast Du Franken probiert? Und was für einen Eindruck hast Du vom Jahrgang generell?
Tatsächlich hab' ich sehr selektiv verkostet, und diesmal im Rheingau begonnen, da blieb für Pfalz und Rheinhessen nicht mehr viel Zeit übrig.
In Franken (das mich positiv überraschte, vielleicht weil ich es nach dem Rheingau verkostete), schoss für mich Paul Weltner den Vogel ab. Nur seinen Sauvignon brauch' ich nicht. Auch Wirsching und Ruck (und eine Stufe darunter Bickel-Stumpf) fand ich deutlich besser als die Jahre zuvor. Etwas enttäuscht war ich von Luckerts, die Weine wirkten sehr (zu?) diskret und tw. verschlossen (Maustal ***).
Rheinhessen soll ja hauptsächlich üppig, alkoholisch und langweilig gewesen sein, wie jemand vorhin anmerkte. Anhand der 3-4 von mir besuchten Güter kann ich dies nicht bestätigen. Bei Kühling-Gillot mag ich den Gutswein weniger, wobei der Qvinterra eh noch nie mein Fall war. Umso gelungener die beiden Ortsweine Oppenheim und Nierstein, wobei ich dem Oppenheim den Vorzug geben würde. Bei Battenfeld-Spanier überzeugte die komplette Serie, vom Bilderbuch-Einstiegssylvaner, Gutsriesling (saftig!) und den immer fokussierter werdenden Orts- (Hohen-Sülzen und Mölsheim - derzeit sehe ich ersteren vorne) und Semi-Ortsweinen (Eisbach). Wagner-Stempel mit einem der schönsten Einstiegs-Rieslinge (sehr saftig, aber mit dem gewissen Etwas, das manch andere nicht hatten) und einem sehr gelungenen Siefersheimer. Die beiden Wittmann'schen Rieslinge (Guts- und Ortswein) hatten beide einen Silvaner-Touch, der ihnen aber gut zu Gesicht stand.
In der Pfalz beschränkte ich mich dann endgültig auf Bürklin-Wolf, Christmann und von Winning. Bei Bürklin und Christmann habe ich keine Notizen machen können, beide line-ups hab' ich aber als durchgehend stimmig ohne Ausreisser nach unten oder oben in Erinnerung. Anders bei von Winning, der ja neben dem umstrittenen und lt. Aussage Stephan Attmann (ja, man kann nachfragen) bewusst reduktiv gehaltenen WinWin einen weiteren Gutswein mit dem "alten" Dr. Deinhard Label namens Eva zeigte, der aber primär für Events in der SAP-Arena bestimmt ist. Für mich kein Grund, diese jetzt häufiger zu besuchen, auch wenn ich jetzt öfter mal zu Karten kommen würde ... Den Grainhübel sah ich jetzt nicht so negativ, im Gegenteil, für Freunde der von Winning'schen Stilistik war dies (anders als der WinWin) ein gelungener Vertreter.
Ciao
Peter