das weinforum .de

duhart09 hat geschrieben:ich war dann aber überrascht, wie "normal" sich die Weine schon zeigten.

Naja... die haben halt erst maximal 7-8 Monate Faßausbau hinter sich (keine Ahnung wann genau die Proben abgefüllt wurden). Da ist die Tanninstruktur noch nicht ausgeprägt und die Weine kommen noch ziemlich weich rüber, so daß man sein Augenmerk nur auf die Frucht richten kann. Und da war der Beausejour Becot schon bombastisch: Dichte, komplexe Frucht mit tollen Aromen von Cassis und Brombeeren.

duhart09 hat geschrieben:Etwas schockiert waren wir von dem Gebotenen bei Clos Dubreuil, zumal Mövenpick dafür stolze 69 Euro aufruft, was ich wirklich erstmal für einen Druckfehler hielt... Ob Mr. Parker da etwas anderes im Glas hatte als wir?

Ich war weniger schockiert von dem Wein, der allerdings vom Beausejour Becot ganz klar in den Schatten gestellt wurde, als von dem Preis. Wer bezahlt sowas für einen Wein den ich in gleicher Qualität auch für um die 10 EUR bekomme? Die 92-94 von Parker kann ich auch nicht nachvollziehen. Bei mir liegt der eher knapp unter 90 DP.

Clos Dubreuil habe ich gerade gekauft.

Für rund 35 Euro.

Und zwar den Jahrgang 1998.



Grüße,

wolf

duhart09 hat geschrieben:Etwas schockiert waren wir von dem Gebotenen bei Clos Dubreuil, zumal Mövenpick dafür stolze 69 Euro aufruft, was ich wirklich erstmal für einen Druckfehler hielt... Ob Mr. Parker da etwas anderes im Glas hatte als wir?

Ich war weniger schockiert von dem Wein, der allerdings vom Beausejour Becot ganz klar in den Schatten gestellt wurde, als von dem Preis. Wer bezahlt sowas für einen Wein den ich in gleicher Qualität auch für um die 10 EUR bekomme? Die 92-94 von Parker kann ich auch nicht nachvollziehen. Bei mir liegt der eher knapp unter 90 DP.[/quote]

Na, so hatte ich das natürlich auch gemeint. Nicht, daß man den Wein nicht hätte trinken können, aber der für die geboten Qualität aufgerufene Preis ist absurd.

Und zum Rauzan Segla: ich fand den - aus der Erinnerung, wie gesagt ohne Notizen - okay, aber nicht im entferntesten begeisternd (und sowas würde ich von 93-95 PP schon erwarten).

Gruß

duhart09 hat geschrieben: Na, so hatte ich das natürlich auch gemeint. Nicht, daß man den Wein nicht hätte trinken können, aber der für die geboten Qualität aufgerufene Preis ist absurd.
Gruß

Schon klar, wie Du es meintest.

Liebe Forumteilnehmer

Ich verfolge dieses Forum schon seit langer Zeit und habe viel von Euren Eindrücken und Wortmeldungen profitiert. Hierfür mein herzliches Dankeschön. Nun ist es an der Zeit, dass ich meine Eindrücke ebenfalls mit Euch teile. Seit dem 2005er Jahrgang probiere ich Bordeaux jedes Jahr ab Fass. En Primeur-Käufe mache ich seit 1998. War gerade vor 4 Wochen in Bordeaux und besuchte einige Güter am linken Ufer (für St. Emilion und Pomerol reichte die Zeit nicht). Der 12er ist ein Mixed-Bag und es sind vorallem die grossen Schlösser, welche guten Wein produziert haben.

War auch an der Möve-Degu und ich stimme überein, dass Beausejour Bécot mit Abstand der beste Wein war. Er war um Klassen besser wie Rauzan Ségla oder Clos Dubreuil.

Ich habe es dieses Jahr nach der üblichen Faustregel gemacht. Während in grossen Jahren eher "kleinere" Schlösser in meinen Keller kommen, sind es dieses Jahr doch die etwas bekannteren Güter (u.A. auch Beausejour Bécot).

Hallo Chris,

erstmal herzlich willkommen hier im Forum.

Was man so hört und liest scheint 2012 in der Tat ein sehr heterogenes Jahr zu sein - also ein Jahr für Cherry Picker.

Schade, daß Du ausgerechnet für das rechte Ufer keine Zeit mehr hattest, da 2012 ja gerade ein Merlot-Jahrgang gewesen sein soll, der durchaus sehr gute Pomerols und St. Emilions hervorbrachte, während man am Ende bei Cabernet mit Widrigkeiten des Wetters zu kämpfen hatte.

Ansonsten interessieren mich natürlich brennend Deine Eindrücke und Picks vom linken Ufer. Auch hier dürften wohl eher die Weine mit hohem Merlot-Anteil besser abschneiden, oder?

Hallo Tom

Ein hoher Merlot-Anteil war vorteilhaft und vorallem hat mich Péssac Léognan überzeugt. War auf den Schlösser Haut Bailly (wirklich toller Wein, der vermutlich sogar etwas unterschätzt wird), Pape Clément, Domaine de Chevalier (für mich der PLV-Sieger) und Smith Haut Lafitte. Diese Güter waren im Vorteil gegenüber dem Médoc (war bei Giscours und Du Tertre, Léoville-Barton, Phélan Segur und Poujeaux). Der CS war im Péssac ausgereifter und zeigte trotz schwierigen Wetterverhältnissen eine gute Struktur. Ich fand keine "Grüntöne" und auch keine Ueber-Extraktion. Das Barrique schön und ausgewogen eingebettet. Insgesamt sehr stimmig. Als Gegenbeispiel war an der Möve-Degu der Clos Dubreuil für meinen Geschmack "overdone". Da hat man zuviel gewollt, was der Jahrgang einfach nicht hergab.

Beste Grüsse
Chris

Korkenzieher hat geschrieben:Hallo Tom

Ein hoher Merlot-Anteil war vorteilhaft und vorallem hat mich Péssac Léognan überzeugt. War auf den Schlösser Haut Bailly (wirklich toller Wein, der vermutlich sogar etwas unterschätzt wird), Pape Clément, Domaine de Chevalier (für mich der PLV-Sieger) und Smith Haut Lafitte. Diese Güter waren im Vorteil gegenüber dem Médoc (war bei Giscours und Du Tertre, Léoville-Barton, Phélan Segur und Poujeaux). Der CS war im Péssac ausgereifter und zeigte trotz schwierigen Wetterverhältnissen eine gute Struktur. Ich fand keine "Grüntöne" und auch keine Ueber-Extraktion. Das Barrique schön und ausgewogen eingebettet. Insgesamt sehr stimmig. Als Gegenbeispiel war an der Möve-Degu der Clos Dubreuil für meinen Geschmack "overdone". Da hat man zuviel gewollt, was der Jahrgang einfach nicht hergab.

Beste Grüsse
Chris

Hallo Chris,

zu Clos Dubreuil, der ist immer so 'overdone' , kenne den nicht anders.

Gruss

Dominik

Korkenzieher hat geschrieben:Domaine de Chevalier (für mich der PLV-Sieger)

Danke... guter Tip... gerade gesubst! Auch hier ist die Magnum für 74,50 EUR nicht zu teuer, sach ich mal.

DdC ist eine gute Wahl. Hatte die Möglichkeit, mit dem Kellermeister von DdC verschiedene Lots direkt im DdC-Weinkeller zu testen. Die einzelnen Rebsorten werden separat ausgebaut und beim CS haben wir aus dem gleichen CS-Plot mit gleichem Röstungsgrad der Barrique (aber verschiedene Barrique-Produzenten) 3 verschiedene Proben direkt aus dem Barrique gehabt. Bei den übrigen Rebsorten war der Merlot wirklich toll. Am Schluss hat er eine Assemblage aus diversen Barriques zusammengestellt, welche den Endwein ungefähr wiedergeben soll. War schon spannend.