Rhone - Châteauneuf du Pape

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
Einzelflaschenfreund
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Einzelflaschenfreund »

VillaGemma hat geschrieben:Grenache in Verendung, würde ich sagen.
Moin und frohes neues Jahr,

da liegt ja die Latte für den Forumssatz des Jahres bereits am 02.01. ziemlich hoch - würde ICH sagen. :mrgreen:

Viele Grüße
Guido (der seine Einzelflasche Beaucastel 2001 wohl noch ein bisschen liegen lässt)
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VillaGemma
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von VillaGemma »

Einzelflaschenfreund hat geschrieben:
VillaGemma hat geschrieben:Grenache in Verendung, würde ich sagen.
da liegt ja die Latte für den Forumssatz des Jahres bereits am 02.01. ziemlich hoch - würde ICH sagen. :mrgreen:
:oops: ...Vollendung heißt im Deutschen, wa? :lol: ...kommt davon, wenn man nicht mehr soviel schreibt ;)
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dyingromeo
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von dyingromeo »

VillaGemma hat geschrieben:Nachtrag zum 2001er C9dP von Pegau Cuvee Reservee:

der 2. Tag (verschlossen einfach mit Stöpsel, ohne Luft abpumpen.)

OMG...was für ein Zugewinn. Der minimal vorhandene - uns etwas unangenehm schmecktende - Eindruck im Abgang des 1. Abends (irgendwie ein wenig nach Hustensaft) ist nun weg, dafür ist der Körper größer und länger geworden. Grenache in Vollendung, würde ich sagen. "Über Nacht" ist das der beste C9dP geworden, den ich bislang getrunken habe. Ich habe den Geschmack heute morgen noch im Mund ;) ...einfach großartig.

96P, einen Punkt mehr als Parker ;) ...und meine bis dato höchste vergebene Punktzahl. Eigentlich ja 98, aber ich fürchte, dass es da "noch mehr" gibt, von daher will ich mir ein paar Punkte nach oben noch offen lassen. Und ich fürchte, ich muss mir eine Flasche vom Da Capo irgendwann mal gönnen, wobei der preislich mit 290,- Euro so dermaßen gegen meine/unsere Vorstellung verstößt (von max. 60,- Euro), dass ich da ernsthaft mit mir kämpfen muss, ob ich das wirklich mache! Dafür bekommt man ja nunmal 10-12 Flaschen erstklassigen Weins (zum. im C9dP oder Priorat). Kann man das mit einer Flasche Da Capo aufwiegen? Eine Frage an die Experten, die sowas schon im Glas hatten :)
Sag ich doch...gebt den Weinen einfach mal Zeit! Wenn der Wein sich noch 24 Std so positiv entwickelt, zeigt das doch, in welchen Kinderschuhen er noch steckt! ;)

Ob Dir der Da Capo so viel mehr Genuss bereitet wie ...sagen wir mal ... zumindest 5 andere Flaschen höchstwertigen Weines, vermag Dir wohl niemand zu beantworten. Da Capo ist -und ich hatte glücklicher Weise das Vergnügen bis auf den 98er bereits alle wenigstens einmal in meinem Glas vorgefunden zu haben- immer ein ganz besonderes Erlebnis! Kenne aber auch einige Weinfreunde, die dem Wein nichts abgewinnen können...
Wenn Du einmal einen ganz besonderen C9dP im Glas haben möchstest und vielleicht auch unterschiedliche Stilistiken erfahren möchtest, so empfehle ich Dir je 1 Flasche Janasse VV 2003, Clos des Papes 2007 und Mon Aieul 2001 von Usseglio! Die 3 Flaschen kosten zusammen wohl in etwa das, was Du für den Da Capo zahlen würdest ;-) und es sind -gute Flaschen vorausgesetzt- alles Weine die Du zwischen 96-100 trinken kannst!

Viel Vergnügen!
weinfreudige Grüße
Christian

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VillaGemma
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von VillaGemma »

dyingromeo hat geschrieben:[... so empfehle ich Dir je 1 Flasche Janasse VV 2003, Clos des Papes 2007 und Mon Aieul 2001 von Usseglio! Die 3 Flaschen kosten zusammen wohl in etwa das, was Du für den Da Capo zahlen würdest ;-) und es sind -gute Flaschen vorausgesetzt- alles Weine die Du zwischen 96-100 trinken kannst!
Danke für die Tipps. Ich denke auch, dass das mehr Sinn macht. Und für 100,- Euro eine Flasche auf machen, finde ich schon "krank" genug, nur noch für mich gerade so "moralisch" vertretbar, mal wohlbemerkt.

Darf ich noch kurz fragen, was den Leuten am Da Capo mißfallen hat? War der zu marmeladig/überladen? Zu viel von allem?
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von argentum »

Seit langem hab ich mich mal wieder an Chateauneuf angetraut. Nicht aufgrund irgendwelcher Bedenken, aber es hat sich halt so ergeben.

Château Rayas Châteauneuf-du-Pape Pignan Reserve 2000, 14% Alc.

Eine Stunde nach dem öffnen war das ja durchaus nett... sehr helles Rubin im Glas. Pure Grenache-Frucht die einem da "entgegenbläst". Wunderschön rotfruchtig, etwas sous-bois, Garrigue-Würze - sehr betörend. Am Gaumen würde ich ja blind auf einen Pinot tippen. Der Wein ist so umangestrengt leicht hat aber noch einen ganz leicht-harzigen Abgang - wobei harzig hier noch ein kleines "Bitterl" meint.

Ich stelle die Flasche nochmals drei Stunden weg, was sich als absolut richtig erweist. Das Bitterl verfliegt und ich kann den Wein nur noch als absolut sexy und trinkig bezeichnen. Die Nase legt an Intensität zu. Die Textur ist gaumenfüllend und umschmeichelt die Zunge. Mineralität ist gut spürbar und die Flasche leert sich schneller als einem lieb sein kann. Sehr schöne Länge mit grossem Nachhall.

Meine Mittrinken und ich sind schlicht begeistert!
Gruss
Philipp

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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Mr. Nebbiolo »

Ich habe am Silvester Abend einen Ch9dP aus der Magnum getrunken:

Chateuneuf du Pape 1998 - Clos du Pape


Ich habe keine VKN parat (hatte was anderes zu tun ;) ), aber der Wein hat mich enttäuscht. Es war ein ordentlich gereifter Wein, recht trinkig aber es fehlte mir einfach die Vielschichtigkeit und ich hätte ihn dichter und strukturierter erwartet.

Da er mir aber irgendwie leicht auf der Zunge gebizzelt hat, bin ich mir nicht sicher, ob er ganz ok war. Flüchtige Säure ist bei mir immer ein Problem.

Da er anderen aber gut geschmeckt hat, wird das schon passen. Ich habe ihn dann anderen Gästen des Lokales überlassen und mich einer Flasch La Rioja Alta 904 gewidmet :D
Grüße

Klaus
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Grenache »

dyingromeo hat geschrieben:Da Capo ist -und ich hatte glücklicher Weise das Vergnügen bis auf den 98er bereits alle wenigstens einmal in meinem Glas vorgefunden zu haben- immer ein ganz besonderes Erlebnis! Kenne aber auch einige Weinfreunde, die dem Wein nichts abgewinnen können...
Na, das waren dann ja nicht besonders viele. ;)
Da Capo wurde erstmals 1998 kreiert, es folgte 2000, 2003, 2007 und als bisher letzter kam 2010 auf den Markt. Da Capo wird nur in außergewöhnlichen Jahren produziert, 80% Grenache, 6% Syrah, 4% Mourvèdre und 10% andere, zugelassene Rebsorten.
Ich gehöre zu denen, die diesem Wein nicht besonders viel abgewinnen können. Aus sehr alten Reben des Lieu dit "La Crau" gewonnen, wird er ausgesprochen traditionell vinifiziert und hat ganz sicher ein langes Leben vor sich, vermutlich sind alle noch viel zu jung. Ein Vergleich im vergangenen Jahr zwischen 2000 Vieux Télégraphe "La Crau" und 2000 Domaine Pegau "Da Capo" ging für mich zu Gunsten von Vieux Télégraphe aus, er war zu diesem Zeitpunkt geschmeidiger und eleganter, da Capo wird da sicherlich noch nachholen, der teerige Abgang wird aber wohl noch lange bleiben, marmeladig ist da garnichts.
Mr. Nebbiolo hat geschrieben: Es war ein ordentlich gereifter Wein, recht trinkig aber es fehlte mir einfach die Vielschichtigkeit und ich hätte ihn dichter und strukturierter erwartet.
1998 gehört eher zu den einfachen Weinen von Clos des Papes, zur Zeit gut zu trinken aber große Vielschichtigkeit kann man da nicht erwarten. Mein Favorit aus dieser Domaine ist z.Zt. der 2007, ein echter Brummer, der sich nach einer Verschlußphase in voller Größe zeigt und dennoch sehr alt werden kann.
There are 2 reasons for drinking: one is when you are thirsty to cure it, the other, when you are not thirsty to prevent it...prevention is better than cure.
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von dyingromeo »

Grenache hat geschrieben:
dyingromeo hat geschrieben:Da Capo ist -und ich hatte glücklicher Weise das Vergnügen bis auf den 98er bereits alle wenigstens einmal in meinem Glas vorgefunden zu haben- immer ein ganz besonderes Erlebnis! Kenne aber auch einige Weinfreunde, die dem Wein nichts abgewinnen können...



Na, das waren dann ja nicht besonders viele. ;)
Scherzkeks... gibt ja auch nur 5 Jahrgänge! Anyway...ich glaube, ich kann behaupten den Wein, seine Machart und die Domaine mit ihren anderen Weinen zu kennen. Es steht außer Frage ob der Da Capo ein großer Wein ist...lediglich ob einem die Stilistik gefällt. Es ist halt eine Art Vielle Vignes, sehr konzentriert und enorm dicht.
Mr. Nebbiolo hat geschrieben: Es war ein ordentlich gereifter Wein, recht trinkig aber es fehlte mir einfach die Vielschichtigkeit und ich hätte ihn dichter und strukturierter erwartet.
1998 gehört eher zu den einfachen Weinen von Clos des Papes, zur Zeit gut zu trinken aber große Vielschichtigkeit kann man da nicht erwarten. Mein Favorit aus dieser Domaine ist z.Zt. der 2007, ein echter Brummer, der sich nach einer Verschlußphase in voller Größe zeigt und dennoch sehr alt werden kann.
Auch da gibt es deutlich unterschiedliche Auffassungen drüber. Sicher ist das kein außerordentlich konzentrierter Wein und auch eher ein atypischer Chateauneuf und er wird in einer solchen Probe auch eher aus dem Rahmen fallen...dagegen kann man ihn ganz entspannt in eine große Burgunder-Probe als Pirat einschmuggeln und er wird nicht auffallen...im Gegenteil...er kann sich gar gegen richtig gute Crus behaupten.
Es kommt also darauf an, wie man ihn betrachtet und welche Erwartungen man an ihn hat. ;)
Ich mag den 98er gerade deshalb sehr gerne...elegant, schmeichelnd, voller Charm und Charakter, eher feminin und feinfruchtig, sehr gutes Säuregerüst ... bekommt bei mir so 92/100.

Viele Grüße
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von VillaGemma »

Gestern Abend aufgemacht: C9dP Pegau Cuvee Reserve 2000. Am Anfang sehr verschlossen, danach etwas öffnend; aber eigentlich erst heute richtig offen.

Nase: Gestern ein wenig nach Erde, heute reichlich nasse Erde und auch ein wenig "Hustensaft". Geschmack: Leider recht weit vom 2001 weg, nach meinem Geschmack. Meiner Frau schmeckt er gleich mal gar nicht. Wirkt auf mich insgesamt recht unausgewogen, aber lustigerweise ist jeder Schluck anders. Körper variiert auch, ist aber nicht sonderlich groß. Mal über die Woche beobachten.

Aktuell 91-92P.
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von VillaGemma »

Anmerkung/Ergänzung zum C9dP Pegau Cuvee Reserve 2000:

Nun über 7 Tage beobachtet. Gestern Abend das letzte Glas. Die etwas unangenehmeren Töne nach zu viel Erdigkeit/"Hustensaft" waren mehr und mehr verflogen. Nur hat der 2000, im Ggs. zum 2001, nicht an Körper, Kraft bzw. Intensität gewonnen. Er wurde etwas harmonischer, bezogen auf den eigenen Geschmack. Ich kann daher verstehen, warum der WS dem Wein "so wenig" Punkte gegeben hat. Daher bleibt auch meine Wertung unverändert, Tendenz etwas mehr zur 92 als an den ersten beiden Abenden. Ich brauche den JG auf jeden Fall nicht nochmal, denn er kostet ja dann doch mehr als 16,- Euro ;)...wenn man ihn noch bekommt.
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