Bordeaux 2005

[innauen]

Hallo,

ich habe bei der 2005er Inspektion mit einem kleinen Wein angefangen, der damals in fast jeder Weinwerbung stand Chateau Brun 2005, mit dem ich aber immer meine Probleme hatte. Die Genesis der Verkostungen ist hier http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_d ... p?ID=23740 festgehalten. Der letzte Eindruck sieht nun so aus:

Jetzt habe ich den Wein endlich auch einmal mit Freude getrunken. Vorweg: Ein Blockbuster wird dieser Wein natürlich nie mehr. Ihm fehlt es aber auch generell an Gewicht und Dichte. Es ist ein klassischer Merlot, von dem scheinbar auch viel geernet worden ist, der aber auch reifen kann und muss. Dadurch steht er deutlich auf der eleganten Seite und verfügt über ziemlich viel Säure. Ausgeglichen werden diese nicht ganz günstigen Voraussetzungen nun durch seine beginnende Reife. Am Ende der Flasche und nachdem er einen Nachmittag stand, wird der Wein sogar so etwas wie dicht. Vielleicht hat sich hier etwas Depot gesammelt, das damit anzeigen will, dass dies ein wirklich sehr guter Wein hätte werden können, hätte man sich mit den Erntemengen beschränkt. 87 Punkte

Grüße,

wolf

[tubermagnatumpico]

Hallo,

ich habe bei der 2005er Inspektion mit einem kleinen Wein angefangen, der damals in fast jeder Weinwerbung stand Chateau Brun 2005, mit dem ich aber immer meine Probleme hatte. Die Genesis der Verkostungen ist hier http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_d ... p?ID=23740 festgehalten. Der letzte Eindruck sieht nun so aus:

Jetzt habe ich den Wein endlich auch einmal mit Freude getrunken. Vorweg: Ein Blockbuster wird dieser Wein natürlich nie mehr. Ihm fehlt es aber auch generell an Gewicht und Dichte. Es ist ein klassischer Merlot, von dem scheinbar auch viel geernet worden ist, der aber auch reifen kann und muss. Dadurch steht er deutlich auf der eleganten Seite und verfügt über ziemlich viel Säure. Ausgeglichen werden diese nicht ganz günstigen Voraussetzungen nun durch seine beginnende Reife. Am Ende der Flasche und nachdem er einen Nachmittag stand, wird der Wein sogar so etwas wie dicht. Vielleicht hat sich hier etwas Depot gesammelt, das damit anzeigen will, dass dies ein wirklich sehr guter Wein hätte werden können, hätte man sich mit den Erntemengen beschränkt. 87 Punkte

Grüße,

wolf

ja, das kommt hin.

[Frankie Wilberforce]

Hallo zusammen,
Da habe ich aber Glück gehabt, denn ich habe meine 6 Flaschen von diesem Wein noch nicht angerührt.
Habe dies für Herbst 2015 vorgehabt. Was meint ihr, wie lange hält der sich wohl

[innauen]

Hallo zusammen,
Da habe ich aber Glück gehabt, denn ich habe meine 6 Flaschen von diesem Wein noch nicht angerührt.
Habe dies für Herbst 2015 vorgehabt. Was meint ihr, wie lange hält der sich wohl

Das ist eine Glaubensfrage. Schließlich muss man eine Prognose treffen und ich habe keine älteren Jahrgänge von Brun zum Vergleich. Generell glaube ich, dass der Wein auf Grund seiner klassischen Machart und wegen seiner Säure noch eine ganze Weile halten wird. Er hat noch Möglichkeiten zu reifen. Vergleichbare kleine Weine aus 1990 haben sich erstaunlich lange gehalten. Weitere Luft nach oben in der Entwicklung sehe ich dabei aber nicht.

Grüße,

wolf

[tubermagnatumpico]

Hallo zusammen,
Da habe ich aber Glück gehabt, denn ich habe meine 6 Flaschen von diesem Wein noch nicht angerührt.
Habe dies für Herbst 2015 vorgehabt. Was meint ihr, wie lange hält der sich wohl

Puh, Armin, schwer zu sagen. Ich schließe mich Wolfs Aussage an.
Vom Gefühl her scheint mir Dein Vorhaben klug zu sein: ab 2015 trinken (und dann vielleicht jedes Jahr eine Flasche).
Allerdings könntest Du die Sache auch um ein Jahr vorziehen (und sofort hier berichten ), das würde wenig ändern.

[Andinaldo]

Ich habe auch noch 2 Flaschen des 2005 bei mir im Keller. Ich werde da auch noch etwas warten! Zuletzt hatte ich einen Chateau Brun aus dem Jahr 2004 im Glas. Da konnte ich - sofern mich meinem Anfängergeschmack trauen kann - deutliche Flaschenunterschiede herausschmecken! Ich hatte eine Flasche, da wurde der Wein von Tag zu Tag immer besser. Am Ende saß ich hier in der Küche und habe einen ganzen Abend lang immer Minischlücke getrunken, damit die Flasche möglichst lange hält! Die letzte Flasche des 2004er hingegen war irgendwie seine Enttäuschung. Der Wein wirkte sehr verschlossen und das besserte sich auch nicht. Ich werde meine letzte Flasche aus 2004 daher auch noch weiter lagern. 2007er und 2009er habe ich auch noch im Keller, wobei ich bei diesen noch einige Jährchen warten werde...

[duhart09]

Wollte neulich in meiner Neugier mal das Hyperdekantieren ausprobieren und dazu nun natürlich nicht gleich den allerbesten Tropfen aufbieten. Also habe ich mir eine Demi

Ch. Charmail 2005

aus dem Keller geholt. Dachte, so verbinde ich das Hyperdek.-Experiment mit meiner Spannung bzgl. der 2005er, die jung schon so beeindruckend waren! Aber: der wirkte nun so "trinkig", daß ich mich gegen jegliche Form von (Hyper-)Dekantieren entschieden habe. Eine Nase von Lakritz und Cassis, am Gaumen dann rote Beeren, Eisen, etwas Erde. Schön reif und ich glaube nicht, daß man hier noch lange warten muß. 17+ P. von mir und wenn ich bedenke, wie günstig der damals war auch ein wirklich gutes PLV.

Ob die "kleinen" 2005er sich nun durch die Bank offen präsentieren?

Gruß

[slowcook]

Hallo Uli

Das verspricht Spannung auch bei mir: Meine 12er-Kiste Charmail 2005 ist noch ungeöffnet und nach den vernichtenden Notizen hier in diesem Thread hatte ich in diesem Sommer immer wieder mal keine Lust und Eile, mich selber ins Bild zu setzen. Das wird aber jetzt schnell geschehen .

Gruss
Werner

[Weinbertl]

gestern Abend im Glas:

2005 Ch. Richelieu, Fronsac

Auge: fast schwarz, zum Rand hin nur wenig Aufhellung, praktisch kein Wasserrand
Nase: zu Beginn recht tiefgründige Süßholznote, diese verflüchtigt sich leider bald wieder. Danach viel dunkle Beeren, dazu gesellt sich später Kaffee. War nach einer halben Stunde voll da und verschloss sich nicht mehr.
Gaumen: anfänglich sehr konzentriert und lang im Abgang, viel Druck. Das Gefüge lockerte sich nach und nach, so dass der Wein separiert schlanke Frucht und mittelkräftiges Tannine zeigen konnte. Wie im Duft auch am Gaumen dunkle Beeren und etwas Kaffee, vor allem im Abgang. Abgang dann nur noch mittellang mit mäßigem Ausdruck.

Fazit: viel reifes Lesegut, rechtsufrige Herkunft erkennbar, aber für echte Authentizität fehlts dann doch etwas. Kommt jetzt in seine Genussreife, Potential nach oben sehe ich aber nicht, wers etwas weicher mag, soll halt noch 1-2 Jahre warten. Knappe 16,5 P.

[graves]

Ob die "kleinen" 2005er sich nun durch die Bank offen präsentieren?

Gute Frage, Uli. Ich bin jedenfalls gespannt.

Zum Stichwort "kleine 2005er": Wir Frankfurter wollen ja – nach den Bomben „St. Emilion 1998“, „Pauillac 2003“ und demnächst „Pauillac 2000“ und „St. Julien 2000“ – diesen Winter auch eine Probe „2005: Kleine Weine“ machen (zunächst linkes Ufer).

Eine Frage in die Runde: Was würdet Ihr dort auffahren?

Bislang haben wir – teilweise inspiriert durch dieses Forum – das Folgende auf dem Zettel (@Uli: Sag Bescheid, wenn ich etwas vergessen habe):
Cambon La Pelouse, Haut Medoc
Charmail, Haut Medoc
Clos du Jauguyeron, Haut Medoc
d’Aurilhac, Haut Medoc
du Retout, Haut Medoc
Les Grands Chenes, Haut Medoc
Peyrabon, Haut Medoc
Senejac, Haut Medoc
Potensac, Medoc
Fourcas Hosten, Listrac
Grand Village, Bordeaux Superieur
Reignac, Bordeaux Superieur

Des Weiteren ggf. (jedoch noch nicht vorrätig):
L’Inclassable, Medoc
d’Escurac, Medoc
Rollan de By, Medoc
Tour de Pez, St. Estephe

Gibt es weitere Debütanten oder sind welche darunter, die man sich eher “schenken” könnte? Zu letzterem: Im Allgemeinen wollen wir aber aufmachen, solange Platz auf dem Tisch ist – das Preisniveau lässt es diesmal zu.

Danke für Euer Feedback!