Liebe Wein-Fans
Zu diesem heiss umstrittenen Thema möchte ich, nach längerem Unterbruch, auch wieder mal meinen Schmarr'n beisteuern:
Ich finde Blind-Degustationen grossartig und vor allem immer wieder sehr spannend. Vor allem natürlich das Aufdecken der Weine am Ende einer Blind-Degu...
Ein sogenannt "kleiner Wein" erhält dabei die gleichen Chancen wie ein hoch bewerteter Parker-Favorit...und geht nicht selten als Sieger hervor.
Wobei ich mir im klaren bin, dass dies mehr ein interessantes und spannendes Spiel ist, als eine nachhaltige und ernsthafte Bewertung eines Weines.
Eine solche ist nach jahrzehntelanger Erfahrung als "Wein-Gruftie" nur möglich, wenn man einen Wein über 24 oder 48 Stunden beobachten und bewerten kann. Deshalb halte ich mich bei Blind-Degustationen stets an das Prinzip der "Potenzial-Bewertung", so gut es eben geht...
Es gibt im Leben bekanntlich viele Wahrheiten...lassen wir uns doch damit leben und geniessen.
Mit den besten Grüssen aus der Schweiz
"Problemfall" Blindverkostungen
Re: "Problemfall" Blindverkostungen
Hi there,
grad zurück von der Pop meets Pop (Warhol meets Lennon) G'schicht im Museum für Kommunikation, der "gastronomische Leiter" (für den ich schon die eine oder andere Weinprobe gehalten hab') schenkt mir den roten Ausschankwein blind ein, will mich fordern. Ich hab also einen Schmeichler im Glas, viel Schoko plus Vanille, Himbeeren und Kirschen, aber doch leicht trinkbar, hypermodern, gefällig, tippe auf Merlot, aber nicht Bdx, nicht New World, also Italien, und dann westliche Toskana. Aber dann doch eher ein Mainstream-Sangiovese als Merlot, ein Schickimicki-Pastawein. Bingo´, es war der Eliseo Rosso! Nettes Spielchen, mehr nicht. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass manche Weine so wie dieser blind getrunken mehr Spaß machen
.
Ciao
Peter
grad zurück von der Pop meets Pop (Warhol meets Lennon) G'schicht im Museum für Kommunikation, der "gastronomische Leiter" (für den ich schon die eine oder andere Weinprobe gehalten hab') schenkt mir den roten Ausschankwein blind ein, will mich fordern. Ich hab also einen Schmeichler im Glas, viel Schoko plus Vanille, Himbeeren und Kirschen, aber doch leicht trinkbar, hypermodern, gefällig, tippe auf Merlot, aber nicht Bdx, nicht New World, also Italien, und dann westliche Toskana. Aber dann doch eher ein Mainstream-Sangiovese als Merlot, ein Schickimicki-Pastawein. Bingo´, es war der Eliseo Rosso! Nettes Spielchen, mehr nicht. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass manche Weine so wie dieser blind getrunken mehr Spaß machen
Ciao
Peter
- Gerald
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Re: "Problemfall" Blindverkostungen
Gerade einen interessanten Artikel gelesen, wo in einer Blindprobe komplett andere Ergebnisse als die gängigen Annahmen herausgekommen sind. Allerdings handelt es sich nicht um Wein, nicht einmal um andere Lebensmittel
http://orf.at/stories/2097534/2097532/
Ob die Versuchsanordnung valide ist, kann ich als Laie nicht beurteilen, vielleicht kann Bernd etwas dazu sagen? Auf jeden Fall aber ein schönes Beispiel, dass man dazu neigt, das zu schmecken (hören), was man schmecken (hören) möchte ...
Eines haben die Weinbewerter aber noch voraus: keiner der Geigen wurden Punkte gegeben
Grüße,
Gerald
http://orf.at/stories/2097534/2097532/
Ob die Versuchsanordnung valide ist, kann ich als Laie nicht beurteilen, vielleicht kann Bernd etwas dazu sagen? Auf jeden Fall aber ein schönes Beispiel, dass man dazu neigt, das zu schmecken (hören), was man schmecken (hören) möchte ...
Eines haben die Weinbewerter aber noch voraus: keiner der Geigen wurden Punkte gegeben
Grüße,
Gerald
Re: "Problemfall" Blindverkostungen
Interessanter Test - danke für den link, Gerald.
Ich als nur musikliebender Laie höre auch nie einen Unterschied in den Instrumenten
Aber ich denke mal, dass auch bei diesem Test die persönlichen Vorlieben der Musiker mit eine Rolle spielen: der eine mag vielleicht eher einen kühlen und der nächste einen wärmeren Klang usw.
Viele Grüße - Allegro <--- die auch an Bernds Meinung dazu interessiert ist
Ich als nur musikliebender Laie höre auch nie einen Unterschied in den Instrumenten
Aber ich denke mal, dass auch bei diesem Test die persönlichen Vorlieben der Musiker mit eine Rolle spielen: der eine mag vielleicht eher einen kühlen und der nächste einen wärmeren Klang usw.
Viele Grüße - Allegro <--- die auch an Bernds Meinung dazu interessiert ist
Viele Grüße - Allegro
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Bernd Schulz
- Beiträge: 7356
- Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55
Re: "Problemfall" Blindverkostungen
Meiner bescheidenen Meinung nach war die Versuchsanordnung alles andere als valide. Die relativen Stärken und Schwächen eines zunächst einmal erstklasssigen Instruments lassen sich nicht im Fünf-Minuten-Durchgang herausfinden. Oft braucht es Monate der Praxis, um ein vernünftiges Urteil fällen zu können - und auch dieses Urteil unterliegt dann gerade im Hinblick auf die Klangfarbe immer noch den unterschiedlichen Geschmacksvorlieben....Ob die Versuchsanordnung valide ist, kann ich als Laie nicht beurteilen, vielleicht kann Bernd etwas dazu sagen?
Beste Grüße
Bernd