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Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Sa 13. Jun 2020, 16:38
von stollinger
Matthias Hilse hat geschrieben: Es widerspricht sich in keiner Weise, dass man einen Wein "unbedingt" kaufen muss, den man dann später im französischen Supermarkt wird günstiger kaufen können. Ganz im Gegenteil ergänzen sich die beiden Befunde doch bestens. Da gibt es einerseits die Kunden, die ihre Bordeaux-Einkäufe nicht aus Frankreich herankarren möchten und vielleicht auch an anderen Formaten interessiert sind.
Dann gibt es die Kunden, denen es wichtig ist, den Wein zum günstigsten Preis zu kaufen. Indem Kunden sehr günstig kalkulierte Grand Cru Classe im Supermarkt kaufen, gestalten sie aktiv am „Bondstripping“ in deren Intention, mit Luxuswaren Leute in die Supermärkte zu motivieren, die da sonst nicht hinfahren würden.
Betrachtet man das Ganze als eine Art Biotop, in dem der französische Supermarkt, der deutsche Kunde und der deutsche Händler sich eingerichtet haben, dann ist das für alle Beteiligten vorteilhaft:
Der Supermarkt ist das „Zeug“ gleich wieder los und der deutsche Kunde zufrieden. Wenn er, um mit einem bekannten Twitterer zu sprechen „einen guten Deal“ gemacht hat, wird er es weitererzählen, z.B. auch hier auf dem Forum. Diejenigen, die sich dann vom Wein angesprochen fühlen, werden suchen, wo sie ihn bekommen können. Und weil das bei einem Wein wie Batailley 2019 sicherlich so passieren wird, freut sich dann auch der deutsche Händler.
Und bei Lanessan, Belgrave, Le Boscq und vielen anderen Weinen wird das ganz genauso sein. :D

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Das finde ich in weiten Teilen richtig und von mir auch so praktiziert. Mit mir könnten die deutschen Händler auch noch mehr Umsatz machen, wenn es eine frühe Verfügbarkeit von einzeln erwerbbaren 0.375 Flaschen gäbe. Gerne auch in 6 oder 12er Mischlosen*.
Matthias Hilse hat geschrieben:Wenn er, um mit einem bekannten Twitterer zu sprechen „einen guten Deal“ gemacht hat, wird er es weitererzählen, z.B. auch hier auf dem Forum. Diejenigen, die sich dann vom Wein angesprochen fühlen, werden suchen, wo sie ihn bekommen können. Und weil das bei einem Wein wie Batailley 2019 sicherlich so passieren wird, freut sich dann auch der deutsche Händler.
Funktioniert natürlich nur, wenn der Jahrgang was taugt und die Preise stimmen.

Grüße, Josef

*aber bitte nicht mit 100+/100 Weinen, super Marge absoluter Geheimtipp, etc. aus dem Norden

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Sa 13. Jun 2020, 17:16
von Je-Mi
96,5% meines Weinbudgets landen bei deutschen Winzern und deutschen Weinhändlern. Das halte ich dann auch für einen guten Deal.

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Sa 13. Jun 2020, 17:30
von pessac-léognan
Je-Mi hat geschrieben:96,5% meines Weinbudgets landen bei deutschen Winzern und deutschen Weinhändlern. Das halte ich dann auch für einen guten Deal.
Dass du das so genau, bis auf die Kommastelle, beziffern kannst, ist wirklich beeindruckend... ;)
Gruß
Jean

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Sa 13. Jun 2020, 17:54
von EThC
pessac-léognan hat geschrieben:Dass du das so genau, bis auf die Kommastelle, beziffern kannst, ist wirklich beeindruckend... ;)
...bei gut gepflegter Datenbank sollte das doch kein Problem sein! :ugeek: :mrgreen:

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Sa 13. Jun 2020, 18:07
von pessac-léognan
EThC hat geschrieben:
pessac-léognan hat geschrieben:Dass du das so genau, bis auf die Kommastelle, beziffern kannst, ist wirklich beeindruckend... ;)
...bei gut gepflegter Datenbank sollte das doch kein Problem sein! :ugeek: :mrgreen:
Leider ist meine Datenbank nicht gar so gepflegt und aufgeräumt wie der Weinkeller.... ein Manko, ich weiß! :oops:

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Sa 13. Jun 2020, 20:08
von amateur des vins
pessac-léognan hat geschrieben:Leider ist meine Datenbank nicht gar so gepflegt und aufgeräumt wie der Weinkeller.... ein Manko, ich weiß! :oops:
"Datenbanque" c'est quoi? :? :mrgreen:

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Sa 13. Jun 2020, 20:50
von Winedom
Bei mir ist es umgekehrt! Die Datenbank ist gepflegt aber der Weinkeller tohuwabohu.
Auch nicht besser!
Gruss Rainer

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Sa 13. Jun 2020, 22:18
von Bernd Schulz
Und bei mir ist der Weinkeller chaotisch unaufgeräumt, während die Datenbank ("Datenbanque" c'est quoi? :? :mrgreen: ") nie vorhanden war.... :oops:

Merkwürdigerweise habe ich aber trotzdem viel Freude mit meinem Weinhobby! :mrgreen:

Herzliche offtopische Grüße

Bernd

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Sa 13. Jun 2020, 22:33
von amateur des vins
Bei mir tut's ein beidseitig eng bedrucktes A4-Calc-Sheet, dessen Layout sich dauernd ändert (um überhaupt noch was draufschreiben zu können), so daß jegliche Art von Formel oder Skript vertane Liebesmüh wäre. Bisher habe ich aber das meiste noch stets gefunden. Ganz selten sogar Flaschen, die es garnicht mehr hätte geben dürfen. :lol:

Falls mir aber mal jemand die "perfekte" App vorstellte, würde ich mich gegen eine Modernisierung auch nicht sperren.

/offtopic

Re: Bordeaux 2019

Verfasst: Sa 13. Jun 2020, 22:41
von Matthias Hilse
stollinger hat geschrieben: Das finde ich in weiten Teilen richtig und von mir auch so praktiziert. Mit mir könnten die deutschen Händler auch noch mehr Umsatz machen, wenn es eine frühe Verfügbarkeit von einzeln erwerbbaren 0.375 Flaschen gäbe. Gerne auch in 6 oder 12er Mischlosen*.

Grüße, Josef

*...
Evtl. liegt hier ein Widerspruch in der Erwartungshaltung vor. Zunächst würde es mich sehr wundern, wenn es abseits einiger Anbieter wie MILLESIMA halbe Flaschen jenseits des Einzelfalls gäbe. Bei einer normalen Subskription wird der Händler bestrebt sein, mindestens 3/4 seiner Einkäufe zu verkaufen - die Margen hier legen ja eine gewisse Lagerumschlagshäufigkeit zwingend nahe. Nimmt man an, dass ein Großteil des im Markt befindlichen Volumens "platziert" wurde (bei Jahrgängen wie 2015, 2016, 2018 und 2019 sicherlich), es aber noch genügend Händler gibt, die den Wein zum ursprünglichen Preis anbieten, dann sendet der Händler, der die Weine früh in Bordeaux abruft und zu gleichen oder sehr ähnlichen Konditionen wie in der Subskription anbietet, ein Signal an seine Subskriptionskunden, dass er ihre Interessen nicht gegen sein eigenes vertritt, den Attentismus derjenigen, die zuerst probieren möchten (die also nicht bereit sind, ein Risiko zu bezahlen), zu belohnen. Als Subskriptionskunde würde ich mir schon sehr genau anschauen, auf "welcher Seite" mein Händler steht. Wenn ich Sie richtig verstehe, möchten Sie eben kein Premium dafür bezahlen, dass Sie kein Risiko eingegangen sind. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie damit im Jahrgang 2019 Erfolg haben werden - mit halben Flaschen.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse