das weinforum .de

susa hat geschrieben:Die Bildzeitung hat auch mehr Leser als die Philosophische Rundschau.

Ebensowenig wie man erstere als lupenreines seriöses Publikationsmedium verstehen kann (oder sollte), kann man CC als seriösen Weinjournalismus verstehen. CC ist Boulevard und erreicht damit eine große Masse. Und tut damit vielleicht mehr für "den Wein" als alle Elfenbeintürme der reinen Lehre zusammen.

Ich lese es so, wie man ein Marshmallow isst. Schneller Genuss, kurzes Amüsement, alles ein bisschen zu knallig und poppig, meistens aber ordentliche Weine. Und die Themen sind nicht schlecht gewählt, ihre Präsentation - siehe Marshmallow

lieben Gruß
susa

da bin ich ganz bei Dir, susa. Vor allem ist es erfrischend, wenn sich mal einer traut, seine subjektive Meinung kundzutun, ohne nach jedem Satz anzufügen, dass man das ja auch ganz anders sehen kann.

Den Vergleich mit dem Marshmallow finde ich sehr gelungen!

Allerdings esse ich keine Marshmallows - sie bringen mir null Genuss, weder langen noch kurzen. Und ebenso verhält es sich mit der Lektüre von CC.

Beste Grüße

Bernd

Solange man CC als kurzweilige Unterhaltung sieht, passt doch alles. Fachlich richtige und ausgewogene Berichterstattung darf man sich halt nicht erwarten, das ist aber vermutlich auch nicht die Intention des Mediums.

Problematisch finde ich nur, dass viele Leser aber genau das glauben und dann das A....jahr oder die durchwegs ungenießbaren Spätburgunder für bare Münze nehmen. Da wird meiner Meinung nach schon viel Schaden angerichtet ...

Grüße,
Gerald

Ich glaube, der Schaden hält sich in Grenzen. Oder kann man Umsätzrückgänge aus dem A****jahr wirklich auf einen bestimmten CC-Artikel festmachen? Ich glaube nicht.

Denn in den allermeisten Fällen hält CC die Aussagen doch eher allgemein, selbst dem A***-jahr wurden noch einige Ausnahmen zugesprochen und im Spätburgunderfall hat ja keiner geschrieben, Winzer S. könne keine ordentlichen Spätburgunder oder sein Wein habe einen Fehler, sondern man hat gleich "alle" mit ins Boot genommen, von denen es keiner richtig könne.

"Alle" pflegte mein alter Französischlehrer zu sagen "alle ist so gut wie keiner!"

lg
s

"Alle" pflegte mein alter Französischlehrer zu sagen "alle ist so gut wie keiner!"

oder wie die Mathematiker es definieren: "Fast alle" sind alle außer endlich viele

Grüße,
Gerald

Die Reaktion des Weingutes wurde soeben auf der facebook-Seite von CC veröffentlicht:

"Hallo Captaincork Team,

Bestürzte Kunden rufen bei uns an und möchten uns verteidigen. Leider möchten Sie dies in diesem Fall zu Unrecht, denn der von Herrn Küblbeck getrunkene Wein hat sich tatsächlich „negativ entwickelt“.
Allerdings hat das weniger mit dem Wein zu tun, sondern mit dem Verschluss und noch anderen Faktoren. Eine lange Geschichte.
Als Wiedergutmachung würden wir ihm gerne eine Ersatzflasche zukommen lassen und ein paar erklärende Zeilen an Ihn richten.
Könnten Sie mir bitte seine Emailadresse nennen oder seine Adresse für den Versand der Flaschen?

Viele Grüße aus Oberrotweil

Philipp Hettich"

Chapeau! Tolle Reaktion des Herrn Hettich...

Ja, wahrscheinlich die beste Reaktion auf solche Negativmeldungen in den Medien. Damit steht letztendlich Küblbeck als der Doofe dar, der aus einem Einzelfall gleich eine allgemeingültige Regel (deutsche Spätburgunder sind nicht lagerfähig) machen wollte.

Aber bei CC läuft es vermutlich ohnehin nach dem Motto "und ist der Ruf erst ruiniert ..."

Grüße,
Gerald

Gerald hat geschrieben:Ja, wahrscheinlich die beste Reaktion auf solche Negativmeldungen in den Medien. Damit steht letztendlich Küblbeck als der Doofe dar, der aus einem Einzelfall gleich eine allgemeingültige Regel (deutsche Spätburgunder sind nicht lagerfähig) machen wollte.

Aber bei CC läuft es vermutlich ohnehin nach dem Motto "und ist der Ruf erst ruiniert ..."

Grüße,
Gerald

obgleich kein fan von cc sehe ich das in diesem fall ganz anders....küblbeck hat zunächst das problem des konkreten weins richtig erkannt und wird auch vom weingut bestätigt. daneben fand ich den artikel längst nicht so pauschal wie sonst auch schon auf cc gelesen und teile die skepsis bezüglich der lagerfähigkeit von vielen deutschen spätburgundern.
wenn pauschalierend von einem "rotweinwunder deutschland" gesprochen wird (gehts hier eigentlich noch pauschaler in der aussage ???), dann darf man auch mal deutlich dagegen halten und da bin ich inhaltlich voll bei küblbeck.

"rotweinwunder deutschland"

na ja, schon in der Bibel sind die dort zahlreichend beschriebenen Wunder ja einzelne, nicht wiederholbare Ereignisse. Vielleicht war mit "Rotweinwunder" gemeint, dass es einzelne trinkbare Rotweine aus Deutschland gibt. Das würde wieder Küblbecks These bestätigen

Grüße,
Gerald