Was erlauben Bordeaux ?!harti hat geschrieben:Hallo Matthias,Matthias Hilse hat geschrieben:Auch Malescot St. Exupery überrascht mit einem attraktiven Preis @ € 34,80. Das ist etwas günstiger als 2005 und viel günstiger als 2009 (€ 55).
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
man kann den Eindruck gewinnen, in diesem Jahr wollten die Châteaux wirklich etwas verkaufen. Bei mir hatten sie mit dieser perfiden Strategie bereits Erfolg![]()
.
Grüße
Hartmut
Bordeaux 2015
Re: Bordeaux 2015
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2015
Hallo Hartmut,harti hat geschrieben: Hallo Matthias,
man kann den Eindruck gewinnen, in diesem Jahr wollten die Châteaux wirklich etwas verkaufen. Bei mir hatten sie mit dieser perfiden Strategie bereits Erfolg![]()
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Grüße
Hartmut
manche scheinen es Ernst zu meinen. Oder haben vielleicht auch nur die gleichen Probleme wie Berlin mit seinem Flughafen. Wenn die Lagerkapazität auf dem Hof nicht ausreicht, muss es halt weg.
Herzliche Grüße,
Matthias
Re: Bordeaux 2015
Verdammt. Verdammt, verdammt.octopussy hat geschrieben:Jancis Robinson über d'Armailhac - 17,5 P ("Drier and lighter than most but racy and satisfying in the new style"). Klingt sehr gut, mal schauen, was der kostet. Für unter 50 Euro eine Überlegung wert.
Cheers,
Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
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"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
- octopussy
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Re: Bordeaux 2015
DitoOllie hat geschrieben:Verdammt. Verdammt, verdammt.octopussy hat geschrieben:Jancis Robinson über d'Armailhac - 17,5 P ("Drier and lighter than most but racy and satisfying in the new style"). Klingt sehr gut, mal schauen, was der kostet. Für unter 50 Euro eine Überlegung wert.![]()
Beste Grüße, Stephan
Re: Bordeaux 2015
Hallo,
Donald Trump hat Bordeaux 2015 getestet. Endlich ein Nachfolger, der in die Fußstapfen von Parker platt machen kann
Nobody knows what wine is supposed to taste like out of a barrel. It’s not finished yet! It’s like trying to judge the Miss Universe Pageant when the girls are all twelve years old. Wo er Recht hat, hat er
http://hosemasterofwine.blogspot.de/201 ... -wine.html
Grüße,
wolf
Donald Trump hat Bordeaux 2015 getestet. Endlich ein Nachfolger, der in die Fußstapfen von Parker platt machen kann
Nobody knows what wine is supposed to taste like out of a barrel. It’s not finished yet! It’s like trying to judge the Miss Universe Pageant when the girls are all twelve years old. Wo er Recht hat, hat er
http://hosemasterofwine.blogspot.de/201 ... -wine.html
Grüße,
wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Re: Bordeaux 2015
Ich bin auch ein grosser Fan dieses waessrigen Stils. Aber irgendwie ist d'Armailhac teuer bezahlte Nostalgie eines laengst im klimagewandelten Atlantik versunkenen Bordelais', und ich frage mich, ob ich sowas mit Cantemerle etc. nicht billiger bekomme. So gut wie die alte Moutonne sind die 2015er bestimmt allemal.octopussy hat geschrieben:d'Armailhac ist schon wirklich sehr attraktiv, das ist ein Wein, den ich stilistisch ohnehin super gerne mag.
Na, vielleicht ist dieser Jahrgang ja der, in dem ich es herausfinde. (Und von der Differenz kaufe ich mir Agassac, fuer die Cabernet-Bilanz.)
Cheers,
Ollie
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- sorgenbrecher
- Beiträge: 1239
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Re: Bordeaux 2015
Sehr geehrter Herr Hilse,
Sie haben mehrfach den Verweis auf Nullzins als wesentlichen Faktor für die Beurteilung der Preiswürdigkeit ins Spiel gebracht. Können Sie Ihre vermuteten Zusammenhänge hier mal näher ausführen ? Insbesondere im Hinblick auf andere Assetklassen ergibt sich hier m.E. kein homogenes Bild.
Sie haben mehrfach den Verweis auf Nullzins als wesentlichen Faktor für die Beurteilung der Preiswürdigkeit ins Spiel gebracht. Können Sie Ihre vermuteten Zusammenhänge hier mal näher ausführen ? Insbesondere im Hinblick auf andere Assetklassen ergibt sich hier m.E. kein homogenes Bild.
Gruß, Marko.
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Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2015
Guten Abend sorgenbrecher,sorgenbrecher hat geschrieben:Sehr geehrter Herr Hilse,
Sie haben mehrfach den Verweis auf Nullzins als wesentlichen Faktor für die Beurteilung der Preiswürdigkeit ins Spiel gebracht. Können Sie Ihre vermuteten Zusammenhänge hier mal näher ausführen ? Insbesondere im Hinblick auf andere Assetklassen ergibt sich hier m.E. kein homogenes Bild.
das ist eine gute und schwierig zu beantwortende Frage, aber ich möchte es einmal wie folgt versuchen: momentan haben wir in der westlichen Welt einen Angebotsüberhang an Geld/Liquidität. Da es die Form des Verspechens, Anlageerträge mit Zinseszins zu garnieren, nun nicht mehr gibt, ist ein harter Wettbewerb entstanden, freie Liquidität zumindest substanzschonend anzulegen. Nun boomen all diejenigen Assetklassen, die genügend Marktfähigkeit besitzen, um diese Liquiditätsschwemme unter Preisgabe sinnvoller Bewertungsrelationen aufzunehmen. Also steigen die Preise für Immobilien, Oldtimer, Kunst, Uhren - und eben auch Wein. Bei den Immobilien kompensiert der niedrige Zins die abstrus hohen Preise - so dass am Ende wieder eine ähnliche Annuität dabei herauskommt. Bei den anderen Assetklassen ist das nicht anders.
So wie die Lage einer Immobilie oder der Zustand eines Oldtimers das jeweilige Wertsteigerungspotential bestimmten, so liegt die potentielle zusätzliche Wertschöpfung beim Wein in seiner Einschätzung durch maßgebliche Verkoster begründet.
Die Chateaux haben eigentlich regelmäßig in den guten Jahren ihre Preise in der Subskription zu Zinssätzen diskontiert, die im Wesentlichen den Marktgegebenheiten entsprachen. (Wenn an dieser Stelle bei dem ein- oder anderen Leser das Bestreben zunimmt, zu widersprechen, sei insbesondere an den Jahrgang 2008 erinnert oder an all die 2009er wie Pontet Canet, Beausejour Duffau, ja selbst Batailley etcetc, die sich vom ersten Subskriptionspreis deutlich abgesetzt haben). Wenn nun der Zins nicht mehr vorhanden ist, gibt es auch keinen Diskontsatz mehr (es gibt ihn natürlich noch, aber er ist eben auch null). Warum soll der Erzeuger etwas diskontieren, wo er ja ohnehin nur ein solches Publikum sucht, das gerade Liquidität zum Anlegen hat. Dieses Publikum bekommt aber für seine Liquidität: nichts. Wie heißt es so schön bei Billy Preston? "Nothin' from Nothin' leaves Nothin'".
Das ist bis dahin nur der erzeugerreflexive Aspekt.
Nun kommt ein anderer Markt ins Spiel, der nichts mit Zinssätzen, sondern etwas mit Deutungshoheit oder eben: Intransparenz zu tun hat. Es gibt Leute, die die Weine, über die wir hier reden, kennen (die Händler und die Kritiker, die etwas davon verstehen, Fassmuster zu deuten), und andere, die davon lesen oder hören. Die Erzeuger haben mit ihrem Vorgehen, die Genese von Arbitrage nicht zu fördern, den Ball an die andere Gruppe von Eingeweihten (neben ihnen selbst) weitergegeben: Preisphantasie nicht ex ante durch einen niedrigen Preis, sondern durch gute Besprechungen entstehen zu lassen. Das ist auch vollkommen korrekt so, denn wenn man auf den Kunstmarkt schaut, ist der Künstler ja nicht des Exeget seines Schaffens, sondern ein anderer, "Externer", der beurteilt, was der andere erzeugt.
Man darf doch getrost davon ausgehen, dass diejenigen, die am Besten die Weine beurteilen können, auch im Kontext der Appellation oder vergleichbarer Jahrgänge, die Erzeuger selbst sind. Denn sie können zu jedem Zeitpunkt Rahmenbedingen schaffen, die ein möglichst objektives Vergleichen ermöglichen.
Nehmen wir als Beispiel Pape Clement. Der war früher "blockbustiger" und teurer, und die Mannen um Bernard Magrez wissen sehr wohl, dass 2015 die beste Ernte seit dem Stilumschwung ist. Die Bewertungen sind hoch, aber der internationale Markt hat seinen Hegemon, der für den Erfolg einer bestimmten Stilistik bürgte, verloren. Es ist quasi eine Option ausgelaufen. Da Pape Clement in einigen maßgeblichen Märkten mit der Unsicherheit leben muss, ob der Markt die neue Stilistik goutiert, ist der Preis auf ein Niveau zurückgekommen, das Attraktivität verheißt. Nun hat gerade der deutschsprachige Markt mit den 20 Gabriel-Punkten einen hohen Anreiz bekommen, sich dieses Weins anzunehmen. Ein perfekt bewerteter Wein im zweistelligen Eurobereich? Wenn es Parker noch gäbe, wäre es weniger Wert. Relativ hat aber nun Gabriel an Gewicht gewonnen, weil er einen doch eher liquiden deutschsprachigen Markt hinter sich weiss. Unter Würdigung dieser Aspekte hat der Pape Clement das Zeug, den Markt, der ja gerade keine risikolosen Erträge abwirft, outzuperformen. Das ist dann ein klarer Kauf - das ist eben das, was ich im gestrigen Posting als "Geschenk" bezeichnet habe. Es ist nämlich nichts anderes, als wenn ich im Media Markt irgendeinen Gutschein umsonst hinzubekomme.
Die Crux am Verständnis der Zusammenhänge in Bordeaux liegt aber eben genau in deren Intransparenz. Am Ende ist ja nicht die Frage wichtig, ob der Wein einen Euro billiger oder teurer ist, sondern, ob hinreichende Gründe plausibel gemacht werden können für die Vermutung von Arbitragepotenz. Dies geht eben nur auf der Ebene des Einzelwerts. Wer in den Index "Bordeaux Subskription" investiert, wird damit genauso glücklich, wie bei irgendeinem anderen Index. Wer einen Wein subskribiert, der möchte nach zwei Jahren ja nicht mit der ernüchternden Erkenntnis konfrontiert werden, er hätte es auch sein lassen können. Andererseits: wenn es keine Opportunität mehr gibt, gleicht sich dies auch wieder aus. Nun steht im Hinblick auf 2015 die Frage im Raum, ob der Grundnachfragetonus eines Jahrgangs, der allgemein sehr hoch eingeschätzt wird, nicht ausreicht, das Zuwarten als das grössere Risiko zu identifizieren.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Zuletzt geändert von Matthias Hilse am Mi 11. Mai 2016, 07:41, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Bordeaux 2015
Mal eine generelle Frage zu En Primeur, hat jemand von euch schon mal seine Weine im Ausland subskribiert oder ist es sicherer bzw hat es einen Vorteil über einen deutschen Anbieter zu bestellen aus irgendwelchen Gründen?
Re: Bordeaux 2015
Hallo,
irgendwo im Forum gab es mal einen Gesprächsfaden von den Opfern von 1855 - einem französischen Negociant, der in Deutschland Subskriptionen anbot und dann nicht ausliefern konnte.
Wenn man in einem solchen Moment die Wahl zwischen französischen und deutschen Gerichtsstand hat, würde ich mich für den hiesigen entscheiden
Subskription ist Vertrauenssache. Faktisch gibst Du dem Händler Deines Vertrauens einen 18 monatigen Kredit. Da würde ich mir meinen Schuldner nicht nach dem Preis sondern nach der Solidität aussuchen. Wer weiß schon, wie die Welt in 2018 aussieht....
Grüße,
Wolf
P.S. Und meist sind die Transportkosten nicht ohne. Das kann den ganzen Preisvorteil kosten.
irgendwo im Forum gab es mal einen Gesprächsfaden von den Opfern von 1855 - einem französischen Negociant, der in Deutschland Subskriptionen anbot und dann nicht ausliefern konnte.
Wenn man in einem solchen Moment die Wahl zwischen französischen und deutschen Gerichtsstand hat, würde ich mich für den hiesigen entscheiden
Grüße,
Wolf
P.S. Und meist sind die Transportkosten nicht ohne. Das kann den ganzen Preisvorteil kosten.
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)