Rhone - Châteauneuf du Pape

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
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nougat
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von nougat »

austria_traveller hat geschrieben:
Grenache hat geschrieben:Empfehlen würde ich da in den unteren Preisklassen ... einen Clos de Caillou
Vergiß es !
Für Weintrinker, die mit der Rebsorte Grenache ein Problem haben - und da zähle ich mich mittlerweile auch dazu - ist auch das keine Empfehlung.
Ich bin überrascht :o Für mich bist Du einer der führenden Südfranzosenfreunde hier im Forum. Na ja, gibt ja auch noch andere Rebsorten dort unten :)

Bei einer Blindprobe unter 18 Teilnehmern hatte neulich ein Grenache die Nase vorn: Alto Moncayo aus Nordspanien. Nicht so 'spezeiell' wie ein Rhone- oder Priorat-Grenache und nicht so 'kitschig' wie ein Australier. Kommt bei Freaks wie auch bei Laien gut an. Klar, andere Preisklasse wie CdC. Zum Antesten reicht auch der kleinere 'Veraton' von diesem Gut, hat einen sehr ähnlichen geradlinigen Charakter.
Grüße
Martin

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austria_traveller
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von austria_traveller »

nougat hat geschrieben:Ich bin überrascht :o Für mich bist Du einer der führenden Südfranzosenfreunde hier im Forum. Na ja, gibt ja auch noch andere Rebsorten dort unten :)
Servus,
Das gilt immer noch, wenn auch mit Einschränkungen. Mit besagter Rebsorte habe ich wirklich meine Probleme, da mir der Stil einfach zu fett ist. Ich habe mittlerweile meine Bestände an C9P auf ein absolutes Mindesmaß reduziert. Faugeres oder Pic. St. Loup sind ja immer noch meine bevorzugten Destinationen, wobei hier der Anteil an Weinen mit hohem Grenache-Anteil ja relativ gering ist.
Naja, Geschmack verändert sich halt im Laufe der Zeit - wobei bei mir der Wandel von fetten, alkoholstarken Brummern zu feinen filigranen Weinen natürlich sehr krass ist. ;)
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
Ollie
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Ollie »

Aber das ist doch ein Problem nicht der Rebsorte selbst, sondern des Stils - und zwar speziell desjenign Stils, der von parkerisierten CNdP-Guetern gepflegt wird.

Cheers,
Ollie
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austria_traveller
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von austria_traveller »

Ollie hat geschrieben:Aber das ist doch ein Problem nicht der Rebsorte selbst, sondern des Stils - und zwar speziell desjenign Stils, der von parkerisierten CNdP-Guetern gepflegt wird.
Ja natürlich, aber mit C9P habe ich halt immer wieder diese Erfahrung gemacht. ich hab jetzt sicher nicht hunderte probiert - dazu ist mir meine Geldbörse & Leber zu schade - aber bei denen, wo probiert meide ich sie. Bzw. die Rebsorte Grenache meide ich nur in C9P, ansonsten nicht. Wobei mir gute grenache-dominate Weine außerhalb von C9P auch noch nicht wirklich untergekommen sind.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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VillaGemma
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von VillaGemma »

Gestern im Glas gehabt und weil grad das Thema darauf war:

2005 Clos du Caillou - Chateauneuf du Pape Les Safres

Ein sehr schöner runder C9dP. Einiges an verschiedenen roten Beeren, süsse Kirsche, insgesamt aromatisch süss; keine Marmelade und auch kein Rumtopf. Gut eingebundene, aber durchaus vorhandene Säure, sehr weiche Tannine. Harmonisch. Ein aus meiner Warte richtig guter C9dP, wobei er nach meiner Meinung und nach der Meinung meiner Frau nicht ganz an den Cuvee Reserve von Tarideu aus 08 rankommt bei fast gleichem Preis. Aber da ist es auch auf jeden Fall sehr subjektiv, was man für sich selbst gern schmeckt bzw. im Wein haben möchte. Auf jeden Fall eine Empfehlung (und deutlich besser als der 2006, dem haben wir eher ca. 90P gegeben). Ob es was ist für Leutz, die Grenache net mögen, das vermag ich nicht zu beantworten ;)

92-93P. (Der WS gibt dem JG 94P, was nachzuvollziehen ist).

BTW: Ist übrigens kein 100% Grenache, sondern "nur" zu 95%, 5% Mourvedre (lt. website des Herstellers)
Zuletzt geändert von VillaGemma am Sa 9. Mär 2013, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von VillaGemma »

VillaGemma hat geschrieben: PS: Heute sind mit beiden Kangarilla Flaschen angekommen. Ich weiß, hat mit C9dP wenig zu tun, außer dass es sich hier auch um einen 100% Grenache handelt. Aber ich bin gespannt, wie der im Vergleich schmeckt und ob es wirklich nur Marmeladenkompott ist. Am WE wes ick mehr, wa ;)
Wir haben den Australier ja inzwischen probiert (1997ziger, siehe AustralienThread). Der Wein war offensichtlich nicht mehr zu 100% ok (da wäre es übrigens toll, wenn mir jemand von den alten Hasen einen Tipp geben könnte, ob das so vom Händler vorkommen darf), aber selbst wenn, dann käme dieser 100% Grenache nicht im Ansatz mit einem guten C9dP von CdC oder M.T. oder Beaurenard mit. Und schon gar nicht für die ca. 45,- Euro, die die haben wollen ;) ...zudem war der 1997ziger absolut kein Marmeldadenwein. Da war der besagte Tina 07 heftiger, aber anscheinend war der 1996ziger auch deutlich anders/besser/marmeladiger. Parker gab dem zB 6 points mehr.
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von VillaGemma »

Gestern Abend probiert: C9dP Michel Tardieu VV 2006

Ein wiederum sehr harmonischer Wein von Tardieu, der 2h brauchte, um durchzustarten. Dann kommt ein wunderschön großer Körper zustande mit viel Brombeere, süsse Kirsche, roten Früchten, hauch Veilchen, hauch Vanielle. Dabei eher eine leichte Cremigkeit und die Früchte nie "soooo" reift/süss wie im Priorat (zB zum Solertia 2008, der einen mit seiner reifen Frucht fast beängstigt). Trotzdem intensiv, aber auch auf keinen Fall Marmelade. Insgesamt ein schöner langer Abgang und somit genau das, was ich mag ;) ...auch wenn ich vergleichbares aus dem C9dP schon für weniger Geld getrunken habe, ein toller Wein.

Meine Bewertung schließt sich WS+RP an: 94P, meine Frau 92P. Also 92-94P :)
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von susa »

Warnung

2009 Les Launes, Delas Frères, Crozes-Hermitage

Von einem Crozes-Hermitage erwarte ich sicher keine Wunder, aber zumindest einen soliden "ehrlichen" Wein. Nachdem Parker ihm aber 91 Punkte verliehen hat und er bei den decanter World Wine awards noch Bronze eingefahren hat, hab ich mal eine Probeflasche mitgenommen.

Ob's ein Flaschenfehler war? Das Beste war noch die Nase mit einer warmen Süße, etwas Kirsch, nussig, allerdings eher schwach ausgeprägt; am Gaumen absolut unharmonisch, eine penetrante Süße, eine nicht gut eingebundene Säure, etwas Holz und Gewürz, Abgang nicht zu lang (Gottseidank).

Zweiter Tag, wenig Änderung.

Dritter Tag, diese unangenehme aufgesetzte Süße war verschwunden; zurück blieb ein sehr ruppiger, aber immerhin trinkbarer Wein, so einer, den man aus dem Wasserglas beim Routier zur saucisson frites nehmen mag.

84 Punkte ist noch geschmeichelt. Bettane&Dessauve liegen mit ihren 14.5/20 wohl näher an der Wahrheit.

lieben Gruß
susa
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
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Grenache
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Grenache »

Auf jeden Fall war der Wein zu jung. Sieben Jahre sollte man einem Crozes Hermitage Rouge schon lassen, bis er sich voll öffnet.
Die Weine von Delas Freres, ich mag sie alle nicht. Sie wirken auf mich zu uniformiert, Weine, die an Regale in Supermarkt und Kaufhaus erinnern, da fehlt die Individualität.
Delas vinifiziert Traubenmaterial aus 17 AOC bzw. VdP, das sind für mich ein paar Hochzeiten zuviel.

Gruß, Grenache
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Allegro
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Allegro »

Hallo zusammen,

gestern war mir nach richtig "Gutem" und so öffnete ich kurzentschlossen meine allerletzte Flasche Ch9dP: einen Les Cailloux 2001. Und wurde bitter enttäuscht: ruppige Tannine, wenig Aroma und heftig nach Alkohol schmeckend. Nix von auch nur annähernd süß, aromatisch oder eben so, wie ich ihn in Erinnerung habe ... und bis heute hat sich leider auch nix daran geändert ...
Auch wenn es nun meine allerletzte Flasche war, würde mich dennoch interessieren, wo der Fehler liegt: zu alt ? Oder gerade in einer Verschlussphase ? Oder einfach eine unglückliche Flasche erwischt ?
Viele Grüße - Allegro
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