Seite 26 von 74

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Sa 23. Feb 2013, 11:37
von VillaGemma
UlliB hat geschrieben: * was die Grenache-Aromatik betrifft, frage ich mich, was die Spanier mit der Sorte anders machen. Die Garnacha-basierten Weine aus dem Priorat, die ich bisher verkosten konnte, haben mir deutlich besser gefallen als fast alles, was ich von der Südrhone kenne - knackiger, frischer, lebendiger. Anderes Klima? Frühere Lese? Andere Vinifikation?
Hallo Ulli,

so pauschal kann man das auch wieder nicht sagen! Ich bin weißgott nicht der "Priorat-Experte", habe da bislang erst 3 oder 4 probiert. Einen absichtlich als süsses Kompottding, namentlich Tina 41. Ich habe jetzt Deinen 2010ner net probiert, noch gar keinen 2010ner. Aber im Vergleich zum oben beschriebenen C9dP von Tarideu 2008, 100% Grenache, ist der Tina 41 viel süsser, viel mehr reife Früchte. Dito der Celler Castellet; Ferral; Priorat ; 2009. Auch um einiges süsser als der Tardieu. Zumindestens Stand jetzt. Wie sich die Weine entwicklen vermag ich nicht sagen. Wenn Dir natürlich die Grenache der Rhone generell nicht schmeckt, dann ...solltest Du auch den Tardieu lassen ;-). Ich mag dieses latent süsse bis reife und habe mir zum Ausprobieren auch mal 2 Australier "Marmeladenweine" (Clarendon Hills Grenache Kangarilla) bestellt. Bin gespannt, ob mir die im Vergleich noch gefallen ;)

Kleiner Nachtrag zum 2003er Font de Michelle: 2. Tag. Der Wein hat sich gesteigert. In allen Attributen präsenter geworden, und auch im Abgang etwas länger. Daher nun 92P.

VG,
Robert

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Sa 23. Feb 2013, 12:51
von VillaGemma
janhenning hat geschrieben: Meinst Du das mit dem Essig sprichwörtlich (i.S.v. zu sauer oder zu wenig der Säure entgegenzusetzen) oder tatsächlich? Falls letzteres, hängt das mit der Tendenz der Bio- / Biodynamie-Winzer zusammen, restriktiv beim Schwefeln zu sein? Oder habe ich da etwas falsch verstanden und schreibe hier Nonsens? :?
Also ich habe sogar einen Thread zu diesem Thema hier gehabt, mit der Frage nach Erfahrungen anderer bei BIO-Weinen. Ich habe ca. 10-15 probiert, also welche wo das BIO/Demeter drauf vermerkt ist und es hat nur ein einziger den Einzug in den Weinkeller geschafft. Lustigerweise der günstigste, ein Pizzawein ;) ...BIO Merlot La Capucina. Der 2009ner war für 5,- (!) Euro lecker. Nicht mehr, nicht weniger. Unter der Woche zur Pizza prima geeignet. Einfach, schlicht. Ca 88P ;-)

Alle anderen in der Preisliga von 8,- bis 28,- waren meiner Frau und mir zu sauer bis hin zu viel viel viel zu sauer. Und das hat meiner Meinung nach nix mit dem weniger an Schwefel zu tun, der ja den Wein tendenziell eher "sauer" machen sollte :?: . Ich habe keine echte Ahnung, woran das liegt. Ich habe dann aber keine Lust mehr gehabt, mich auf einen Wein zu freuen, nur um den wegzukippen und kam zum Schluss: Beim Wein mache ich eine Aussnahme von meiner strickten BIO-Einkaufvorgabe ;).

Inzwischen habe ich diverse leckere, vom Händler als Wein angeblich aus biologischen Anbau, Weine entdeckt (s.o.). Haben aber alle kein BIO-Siegel. Mit BIO Kennzeichnung eben nur den einfachen Pizzawein. Wie gesagt, mich würde auch interessieren, woran das liegt :?:

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 24. Feb 2013, 12:08
von VillaGemma
Ein weitererer C9dP war gestern an der Reihe: Tardieu Laurent C9dP Cuvee Special 2004 (100% Grenache). Wie ich so annahm ein wenig gereift und von daher musste dieser Bestand überprüft werden.

Eins vorweg: Der 2004 ist vollkommen anders wie der von mir aktuell so geliebte 2008, was doch eine herbe Enttäuschung war. Der Wein hat natürlich auch reichlich rote Beeren im Angebot und einen sehr tiefen Geschmack, aber ich habe die Cremigkeit und auch die aromatische Süsse des 2008 JG vermisst. Ebenso war der Abgang viel kürzer und die Säure war sehr präsent, viel präsenter als 2008. Insgesamt schmeckte mir dieser JG eher wie ein Cornas (100%Syrah) Wein von TL, und ich habe zweimal geprüft, ob ich die Flasche nicht falsch eingeordnet hatte ;)

Insgesamt, auch aufgrund des für meinen Geschmacks zu kurzen Abgangs und der (hoffentlich noch) zu präsenten Säure: enttäuschende 91P. Dafür natürlich viel zu hochpreisig :cry:

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 24. Feb 2013, 12:37
von thvins
Hallo allerseits,
ich bin grad beim "Ausmisten" meines Klimaschrankes (was soll man bei diesem Schneegestöber auch Besseres tun?) und da habe ich nun einige Fragen zu diversen Weinen:

Wer darf /muss besser noch ein paar Jahre im Schrank / Keller bleiben,
wer macht 2013 schon Spaß,
wer sollte langsam ausgetrunken sein?

Ich stelle die Fragen jeweils in den Threads zu den Weinen, wo es hingehört, an die, die auf den gebieten mehr Experten sind al ich und an die, die den einen oder anderen der Weine unlängst mal in den Gläsern hatten...

Hier:

Beaucastel 1995 ?

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 24. Feb 2013, 12:58
von VillaGemma
thvins hat geschrieben: Beaucastel 1995 ?
Ich habe von dem nur nen 2003, und den lasse ich noch liegen. Den 95ziger würde ich dann schon/auf jeden Fall geniessen. Aber besser grenaches Urteil noch abwarten.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 24. Feb 2013, 15:50
von Grenache
1995 war ein ausgezeichnetes Jahr für Ch9dP. Die Weine sind jetzt sehr gut trinkbar, der Château Beaucastel hält aber auch ganz sicher noch 10 Jahre.

Gruß, Grenache

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 24. Feb 2013, 22:55
von hampa
[quote="thvins"]Hallo allerseits,
ich bin grad beim "Ausmisten" meines Klimaschrankes (was soll man bei diesem Schneegestöber auch Besseres tun?) und da habe ich nun einige Fragen zu diversen Weinen:

Wer darf /muss besser noch ein paar Jahre im Schrank / Keller bleiben,
wer macht 2013 schon Spaß,
wer sollte langsam ausgetrunken sein?

Ich stelle die Fragen jeweils in den Threads zu den Weinen, wo es hingehört, an die, die auf den gebieten mehr Experten sind al ich und an die, die den einen oder anderen der Weine unlängst mal in den Gläsern hatten...

Hier:

Beaucastel 1995 ?[/quote
]

Hallo Torsten

Der 95er Beaucastel dürfte sich zur Zeit in seiner besten Trinkreife befinden. Vor etwa 4 Jahren habe ich ihn mit 18.5 Hampa-Punkten bewertet und ihm eine gute Zukunft zugesprochen. Die letzte Flasche in meinem Keller werde ich demnächst entkorken.

Mit den besten Grüssen aus der Schweiz
Hampa

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Mo 25. Feb 2013, 06:50
von austria_traveller
Grenache hat geschrieben:Empfehlen würde ich da in den unteren Preisklassen ... einen Clos de Caillou
Vergiß es !
Für Weintrinker, die mit der Rebsorte Grenache ein Problem haben - und da zähle ich mich mittlerweile auch dazu - ist auch das keine Empfehlung.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Mo 25. Feb 2013, 09:02
von VillaGemma
VillaGemma hat geschrieben: Insgesamt, auch aufgrund des für meinen Geschmacks zu kurzen Abgangs und der (hoffentlich noch) zu präsenten Säure: enttäuschende 91P. Dafür natürlich viel zu hochpreisig :cry:
Nachtrag zum 2004 C9dP Tardieu Cuvee Special: Am 2. Tag deutlich mehr als C9dP zu erkennen. Cremiger, runder, längerer Abgang, weniger Säure, auch leicht, wohlgermerkt leicht aromatische Süsse dabei. Daher kann und muss ich dem Wein nun 92 Punkte geben. Er kommt, für meinen Geschmack, aber nicht mit dem 2008er mit, was ich interessant finde.

PS: Heute sind mit beiden Kangarilla Flaschen angekommen. Ich weiß, hat mit C9dP wenig zu tun, außer dass es sich hier auch um einen 100% Grenache handelt. Aber ich bin gespannt, wie der im Vergleich schmeckt und ob es wirklich nur Marmeladenkompott ist. Am WE wes ick mehr, wa ;)

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Fr 1. Mär 2013, 17:31
von sociando
servus,

die tage im glas:

Bild

cheers, martin