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Re: Bordeaux 2023

Verfasst: Do 16. Mai 2024, 15:31
von maxilian7
Winedom hat geschrieben:
medoc hat geschrieben:Danke Zaccetti,

bei mir rührt sich nichts, ich habe noch keine einzige Flasche gesubst. Der Keller ist so gut wie voll und der 22er kommt noch. Emotional war ich selten so abgestumpft, vielleicht werde ich bei LCHB und der Comtesse noch schwach.
Na dann wünsch ich dir viel Glück und Können Carmes Haut Brion zu ergattern.
Bei mir hat es schon mal nicht geklappt letztes Jahr.
https://www.gute-weine.de/produkt/chate ... 22-57460h/
Nicht so wahnsinnig weit weg vom initialen Sub-Preis (169€).

Viele Grüße,.
Max

Re: Bordeaux 2023

Verfasst: Do 16. Mai 2024, 15:36
von pessac-léognan
UlliB hat geschrieben:
Zaccetti hat geschrieben:Hat "Parker" wirklich 96-98 Pkt dem Pontet-Canet gegeben? Haben Sie wahrscheinlich nicht W.Kelley dorthin geschickt :D
Ne, das war tatsächlich Castaing. Ich vermute auch, dass Kelley nach wie vor nicht darf 8-)

Gruß
Ulli
Die folgende Passage von Yohan Castaings sehr ausführlicher Notiz scheint mir jenseits des Witzelns über Kelleys Zutrittsverbot (?) zu Pontet-Canet sehr interessant und könnte durchaus darauf hinweisen, dass Kelleys letztjähriger Verriss eine Nachwirkung gehabt haben könnte:

"It's the result of more daring harvest decisions than in previous years: By picking the Merlot earlier to highlight fresh, fruity notes rather than baked, sun-kissed flavors and simultaneously delaying the Cabernet Sauvignon harvest until after September 28 to refine tannins, the 2023 Pontet-Canet marks a significant evolution at this renowned estate."

Mehr noch: Hier zeigt sich m.E. sehr schön, was in Zeiten der Klimaerhitzung das Handling des Rebsortenmixes für eine entscheidende Rolle im Bordelais spielt, rechts wie links. Während (wie ich heute morgen schrieb) rechtsseitig neben dem Terroir die Erhöhung des CF-Anteils (gegenüber Merlot) der erfolgversprechende Ansatz zu sein scheint, könnte linksseitig neben der Erhöhung des Anteils von CS (etwa DV!) auch die frühere Ernte des Merlot und ein Auseinanderdriften der Erntezeitpunkte von M und CS ein solcher Ansatz sein, um die Vorteile von Merlot (Frucht und Power, allerdings ausgeglichen und nicht in Richtung Power oder gar Hitze) und von CS (Struktur und Tannin) in einen neuen, klima-adäquaten Einklang zu bringen. Durchaus interessant, wie linksseitig 2 Demeter-Güter so unterschiedliche Wege gehen - DV in den letzten Jahren zielstrebiger, PC vielleicht eher im Zickzackkurs und möglicherweise in Reaktion auf die (oder doch gewisse) Kritiker.
Jedenfalls denke ich den 23er PC nun doch zu subskribieren...

Re: Bordeaux 2023

Verfasst: Do 16. Mai 2024, 16:10
von Olaf Nikolai
Aufgrund dieser Degunotiz habe ich einige Flaschen davon tatsächlich aus Interesse subskribiert.
Mal sehen.
Seit dem 08er das erste Mal wieder einmal.

Re: Bordeaux 2023

Verfasst: Do 16. Mai 2024, 16:43
von pessac-léognan
Bei mir wird's seit dem 2003er (Hitzejahr) das erste Mal. Und das war ein guter Entscheid!

Re: Bordeaux 2023

Verfasst: Do 16. Mai 2024, 19:39
von Nora
maxilian7 hat geschrieben:
Winedom hat geschrieben:
medoc hat geschrieben:Danke Zaccetti,

bei mir rührt sich nichts, ich habe noch keine einzige Flasche gesubst. Der Keller ist so gut wie voll und der 22er kommt noch. Emotional war ich selten so abgestumpft, vielleicht werde ich bei LCHB und der Comtesse noch schwach.
Na dann wünsch ich dir viel Glück und Können Carmes Haut Brion zu ergattern.
Bei mir hat es schon mal nicht geklappt letztes Jahr.
https://www.gute-weine.de/produkt/chate ... 22-57460h/
Nicht so wahnsinnig weit weg vom initialen Sub-Preis (169€).

Viele Grüße,.
Max
Der initiale Subskriptionspreis für LCHB 22 lag bei 148 Euro; ca 10 Minuten bei Millesima. Erst dann ging es aufwärts.

VG, Nora

Re: Bordeaux 2023

Verfasst: Do 16. Mai 2024, 19:44
von Kle
pessac-léognan hat geschrieben:
UlliB hat geschrieben:
Zaccetti hat geschrieben:Hat "Parker" wirklich 96-98 Pkt dem Pontet-Canet gegeben? Haben Sie wahrscheinlich nicht W.Kelley dorthin geschickt :D
Ne, das war tatsächlich Castaing. Ich vermute auch, dass Kelley nach wie vor nicht darf 8-)

Gruß
Ulli
Die folgende Passage von Yohan Castaings sehr ausführlicher Notiz scheint mir jenseits des Witzelns über Kelleys Zutrittsverbot (?) zu Pontet-Canet sehr interessant und könnte durchaus darauf hinweisen, dass Kelleys letztjähriger Verriss eine Nachwirkung gehabt haben könnte:

"It's the result of more daring harvest decisions than in previous years: By picking the Merlot earlier to highlight fresh, fruity notes rather than baked, sun-kissed flavors and simultaneously delaying the Cabernet Sauvignon harvest until after September 28 to refine tannins, the 2023 Pontet-Canet marks a significant evolution at this renowned estate."

Mehr noch: Hier zeigt sich m.E. sehr schön, was in Zeiten der Klimaerhitzung das Handling des Rebsortenmixes für eine entscheidende Rolle im Bordelais spielt, rechts wie links. Während (wie ich heute morgen schrieb) rechtsseitig neben dem Terroir die Erhöhung des CF-Anteils (gegenüber Merlot) der erfolgversprechende Ansatz zu sein scheint, könnte linksseitig neben der Erhöhung des Anteils von CS (etwa DV!) auch die frühere Ernte des Merlot und ein Auseinanderdriften der Erntezeitpunkte von M und CS ein solcher Ansatz sein, um die Vorteile von Merlot (Frucht und Power, allerdings ausgeglichen und nicht in Richtung Power oder gar Hitze) und von CS (Struktur und Tannin) in einen neuen, klima-adäquaten Einklang zu bringen. Durchaus interessant, wie linksseitig 2 Demeter-Güter so unterschiedliche Wege gehen - DV in den letzten Jahren zielstrebiger, PC vielleicht eher im Zickzackkurs und möglicherweise in Reaktion auf die (oder doch gewisse) Kritiker.
Jedenfalls denke ich den 23er PC nun doch zu subskribieren...
sehr interessant- richtig spannend. Vielen Dank.

Re: Bordeaux 2023

Verfasst: Do 16. Mai 2024, 19:59
von Jochen R.
Ja interessant, dass Strategien, die selbst kleinere Güter schon seit mehreren Jahren erfolgreich praktizieren jetzt auch bei P-C angekommen sind. Der Hype der letzten Jahre scheint - auch dank der merkwürdigen Stilentwicklung - tatsächlich rückläuftig zu sein und man muss die Preise gegenüber dem Fanclub irgendwie anders rechtfertigen.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Bordeaux 2023

Verfasst: Do 16. Mai 2024, 20:09
von EThC
pessac-léognan hat geschrieben:Hier zeigt sich m.E. sehr schön, was in Zeiten der Klimaerhitzung das Handling des Rebsortenmixes für eine entscheidende Rolle im Bordelais spielt, rechts wie links. Während (wie ich heute morgen schrieb) rechtsseitig neben dem Terroir die Erhöhung des CF-Anteils (gegenüber Merlot) der erfolgversprechende Ansatz zu sein scheint, könnte linksseitig neben der Erhöhung des Anteils von CS (etwa DV!) auch die frühere Ernte des Merlot und ein Auseinanderdriften der Erntezeitpunkte von M und CS ein solcher Ansatz sein, um die Vorteile von Merlot (Frucht und Power, allerdings ausgeglichen und nicht in Richtung Power oder gar Hitze) und von CS (Struktur und Tannin) in einen neuen, klima-adäquaten Einklang zu bringen.
...ist eigentlich bei den renommierteren Bordeaux schon mal eine der als Antwort auf den Klimawandel neu zugelassenen Sorten (Arinamoa, Castets, Marselan, Touriga Nacional, Alvarinho und Liliorila) aufgetaucht oder ist dieser Vorstoß bis dato ein Blindgänger?

Re: Bordeaux 2023

Verfasst: Do 16. Mai 2024, 20:17
von Kle
Jochen R. hat geschrieben:Ja interessant, dass Strategien, die selbst kleinere Güter schon seit mehreren Jahren erfolgreich praktizieren jetzt auch bei P-C angekommen sind. Der Hype der letzten Jahre scheint - auch dank der merkwürdigen Stilentwicklung - tatsächlich rückläuftig zu sein und man muss die Preise gegenüber dem Fanclub irgendwie anders rechtfertigen.

Viele Grüße,
Jochen
harte Worte, aber ist was dran, PC scheint mir oft wie ein HSV-Grand Cru. Anders als beim Verein scheinen die Strategien, sich wieder hochzuarbeiten, aber unverschämt erfolgreich. Wenn ich davon ausgehe, dass sich das „Fan-Marketing" auch in ehrlichen Punkten niederschlägt.

Gruß, Kle

Re: Bordeaux 2023

Verfasst: Do 16. Mai 2024, 21:47
von Olaf Nikolai
Einen Stilistikwechsel haben mittlerweile viele Gewächse vollzogen, Tagesgeschäft, nix wirklich Neues.
Würde mir nur wünschen, dieselben wären bei der ep Preisgestaltung genauso wie Pontet Canet seit einigen Jahren schon, die handhaben das nach anfänglichen Defiziten seit einiger Zeit sehr fair.