Am Wochenende verkostet: C9dP Cristia 2006.
Nase: Ein wenig rote Beeren, leider ist der Alkohol auch sehr "gut" zu riechen. Der Wein hat auch 15%, leider. Vom Geschmack her durchaus rund und harmonisch, Kirsche, rote Beeren. Aber für einen C9dP sehr kurzer Abgang. Dafür ist er sehr gut über eine Woche trinkbar, ohne das er gewinnt oder abbaut.
89-90 Punkte.
Rhone - Châteauneuf du Pape
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
"wine is sunlight held together by water" (Galileo Galilei)
Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts. (Max Planck)
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Gerade offen: C9dP Font de Michelle von 2003
Nase: unspektakulär, rote Früchte, leicht Alkohol.
Geschmack: Brombeere, Kirsche, gut eingebundene Säure und Tannin, durchaus vorhandene Restsüsse ohne dass der Verdacht auf einen Marmeladenwein aufkommt. Auch auf keine Fall überreife Früchte. Lecker. Leider ist der Abgang recht kurz für einen C9dP.
Daher aktuell 91P. Ich habe dem vor 3 Jahren schon mal 92-93P gegeben. Aber inzwischen auch mehr und "bessere" C9dP getrunken und höhere Ansprüche
...oder Flaschenvarianz. Wer kann das sicher sagen
Dann dazu eine Empfehlung an alle C9dP "Liebhaber": Ich habe meinen Bestand aufgestockt und kann es ja jetzt verraten
Michel Tardieu, C9dP, Cuvee Special 2008, aktuell bei Lobenberg für "lächerliche" 30,- Euro zu bekommen (kostet der normalerweise in der Subsription).
Nase: Alles was das Herz an roten Früchten begehrt. Aber ich bin absolut kein Nasenmann, ich trinke einfach lieber Wein, daher:
Geschmack: Ein toll cremiger C9dP mit einem sehr konzentriertem Geschmack von roten Beeren, reife aber auf keinen Fall überreife rote Beeren. So (wie ich denke) es sein muss. Super eingebundene Säure, super Schmelz bzw. Viskosität. Rund, harmonisch und dazu ein schöner langer Abgang. Das alles mit 100% Grenache und auch noch BIO-Anbau, wenn auch nicht auf der Flasche vermerkt
@Ulli: Dieser Wein hat Deinen so unbeliebten Geschmack nach "Plastik bzw Lösungsmittel" nicht
...zu 0%,weil meine Frau reagiert darauf auch "allergisch". Allerdings wohl eine durchaus vorhandene armotische Süsse, die ich jedoch auch sehr mag und unbedingt im Wein haben möchte.
Punkte: 94-95. Der Wein hat auf jeden Fall auch noch Lagerpotential. Da es mein aktueller Lieblingswein ist ggf. sogar sehr subjektive 96 Punkte
...und ich bin schon riesig gespannt auf den 2007er und 2010er Jahrgang von diesem köstlichen Tropfen, wenn der denn reif ist
.
Nase: unspektakulär, rote Früchte, leicht Alkohol.
Geschmack: Brombeere, Kirsche, gut eingebundene Säure und Tannin, durchaus vorhandene Restsüsse ohne dass der Verdacht auf einen Marmeladenwein aufkommt. Auch auf keine Fall überreife Früchte. Lecker. Leider ist der Abgang recht kurz für einen C9dP.
Daher aktuell 91P. Ich habe dem vor 3 Jahren schon mal 92-93P gegeben. Aber inzwischen auch mehr und "bessere" C9dP getrunken und höhere Ansprüche


Dann dazu eine Empfehlung an alle C9dP "Liebhaber": Ich habe meinen Bestand aufgestockt und kann es ja jetzt verraten

Michel Tardieu, C9dP, Cuvee Special 2008, aktuell bei Lobenberg für "lächerliche" 30,- Euro zu bekommen (kostet der normalerweise in der Subsription).
Nase: Alles was das Herz an roten Früchten begehrt. Aber ich bin absolut kein Nasenmann, ich trinke einfach lieber Wein, daher:
Geschmack: Ein toll cremiger C9dP mit einem sehr konzentriertem Geschmack von roten Beeren, reife aber auf keinen Fall überreife rote Beeren. So (wie ich denke) es sein muss. Super eingebundene Säure, super Schmelz bzw. Viskosität. Rund, harmonisch und dazu ein schöner langer Abgang. Das alles mit 100% Grenache und auch noch BIO-Anbau, wenn auch nicht auf der Flasche vermerkt

@Ulli: Dieser Wein hat Deinen so unbeliebten Geschmack nach "Plastik bzw Lösungsmittel" nicht

Punkte: 94-95. Der Wein hat auf jeden Fall auch noch Lagerpotential. Da es mein aktueller Lieblingswein ist ggf. sogar sehr subjektive 96 Punkte


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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Da ist nix mit BIO!VillaGemma hat geschrieben:und auch noch BIO-Anbau, wenn auch nicht auf der Flasche vermerkt
Michel Tardieu ist Négociant, er kauft also seinen Traubenmost und besitzt selbst keine Weinberge. Da die Herkunft der einzelnen Lots im fertigen Wein nur schwer nachzuweisen ist, darf er auch nicht biodynamischen Anbau auf den Flaschen vermerken, selbst wenn hier bei einer der Herkunftsdomainen organische Weinbergsarbeit vorliegen sollte.
Gruß, Grenache
There are 2 reasons for drinking: one is when you are thirsty to cure it, the other, when you are not thirsty to prevent it...prevention is better than cure.
Thomas Love Peacock
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Ok, das erklärts. Muss man sich somit auf das Wort vom L. verlassenGrenache hat geschrieben: Da ist nix mit BIO!
Michel Tardieu ist Négociant, er kauft also seinen Traubenmost und besitzt selbst keine Weinberge. Da die Herkunft der einzelnen Lots im fertigen Wein nur schwer nachzuweisen ist, darf er auch nicht biodynamischen Anbau auf den Flaschen vermerken, selbst wenn hier bei einer der Herkunftsdomainen organische Weinbergsarbeit vorliegen sollte.


Mich würde auch mal eine andere Meinung vom Cuvee Special interessieren, sofern den schon mal einer in einem JG verköstigt hat

"wine is sunlight held together by water" (Galileo Galilei)
Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts. (Max Planck)
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Ab und zu versuche ich es ja mal wieder mit Chateauneuf. Hier mal wieder ein Exemplar zum endgültigen abgewöhnen:
Chateauneuf du Pape "Tradition" 2010 (Domaine Giraud) 15% Vol. Tiefdunkel. Kurzbeschreibung von Nase und Gaumen: Fettsüchtig, träge, geradezu quälend süß. Die Eleganz eines gestrandeten Walfischs. Alkoholischer, süß-klebriger Abgang.
Boäähh, ist das widerlich. Einer der ganz wenigen Weine, bei denen bei mir nach einem Glas Schluss war, mehr ging nicht. Das ist das, was englische Verkoster als "knife and fork job" bezeichnen, da steht gewissermaßen der Löffel drin. Vielleicht sollte man so einen Wein wie einen Fassstärke-Whisky behandeln: mit Wasser auf Trinkstärke herabsetzen...
Parker gibt 94 Punkte. Obwohl ich seine Bewertungen in Bordeaux häufig nachvollziehen kann, sehe ich hier nicht einmal ansatzweise, wo die herkommen. Ok, fanatische Konzentrationstrinker werden das Ding vermutlich ziemlich sexy finden; im Vergleich dazu ist jeder Bordeaux nur magersüchtiges Zeug.
Gruß
Ulli
Chateauneuf du Pape "Tradition" 2010 (Domaine Giraud) 15% Vol. Tiefdunkel. Kurzbeschreibung von Nase und Gaumen: Fettsüchtig, träge, geradezu quälend süß. Die Eleganz eines gestrandeten Walfischs. Alkoholischer, süß-klebriger Abgang.
Boäähh, ist das widerlich. Einer der ganz wenigen Weine, bei denen bei mir nach einem Glas Schluss war, mehr ging nicht. Das ist das, was englische Verkoster als "knife and fork job" bezeichnen, da steht gewissermaßen der Löffel drin. Vielleicht sollte man so einen Wein wie einen Fassstärke-Whisky behandeln: mit Wasser auf Trinkstärke herabsetzen...
Parker gibt 94 Punkte. Obwohl ich seine Bewertungen in Bordeaux häufig nachvollziehen kann, sehe ich hier nicht einmal ansatzweise, wo die herkommen. Ok, fanatische Konzentrationstrinker werden das Ding vermutlich ziemlich sexy finden; im Vergleich dazu ist jeder Bordeaux nur magersüchtiges Zeug.
Gruß
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Schlechte Nummern gibt es aus Bordeaux auch bergeweise, falls man etwas braucht um sich selbst zu beweisen.
Gruß
Alas
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Meinst Du das mit dem Essig sprichwörtlich (i.S.v. zu sauer oder zu wenig der Säure entgegenzusetzen) oder tatsächlich? Falls letzteres, hängt das mit der Tendenz der Bio- / Biodynamie-Winzer zusammen, restriktiv beim Schwefeln zu sein? Oder habe ich da etwas falsch verstanden und schreibe hier Nonsens?VillaGemma hat geschrieben:... ich habe schon extrem schlechte Erfahrungen mit BIO-Weinen gemacht, von daher eher ein abschreckendes Attribut für mich. Fast alle dieser so deklarierten Weine hätten auch prima als Essig verkauft werden könnenGrenache hat geschrieben: Da ist nix mit BIO!
Michel Tardieu ist Négociant, er kauft also seinen Traubenmost und besitzt selbst keine Weinberge. Da die Herkunft der einzelnen Lots im fertigen Wein nur schwer nachzuweisen ist, darf er auch nicht biodynamischen Anbau auf den Flaschen vermerken, selbst wenn hier bei einer der Herkunftsdomainen organische Weinbergsarbeit vorliegen sollte.![]()

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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Eingefleischte Bordeaux-Trinker haben öfters Schwierigkeiten Ch9dP zu verstehen, die Sonne macht hier erhebliche Unterschiede, wobei sie bei diesen Weinen meist etlichte Oktaven tiefer einkaufen. Die Domaine Giraud gehört nicht gerade zu den rennomiertesten in dieser AOC, was sich auch im Preis ausdrückt. Empfehlen würde ich da in den unteren Preisklassen einen Pierre Usseglio, einen Clos de Caillou, noch besser wird es dann bei Clos St.Jean, Clos des Papes, Vieux Telégraphe und im Himmel kommst du dann bei Château Rayas an.UlliB hat geschrieben:Ab und zu versuche ich es ja mal wieder mit Chateauneuf. Hier mal wieder ein Exemplar zum endgültigen abgewöhnen:
Gruß, Grenache
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Ich glaube gar nicht einmal, dass die Sonneneinstrahlung in Bordeaux (ein gutes Jahr sei da einmal vorausgesetzt) wesentlich geringer ist als an der südlichen Rhone; die Stadt Bordeaux liegt geographisch auf gleicher Höhe wie Valence. An der Rhone ist es allerdings deutlich wärmer, was ich aber nicht unbedingt als Vorteil ansehe - Wärme kann Weinen die Frische rauben (was sehr gut bei den meisten 2003ern aus Deutschland zu sehen ist).Grenache hat geschrieben: die Sonne macht hier erhebliche Unterschiede,
Darüber hinaus sehe ich gar nicht das Klima als Ursache meiner Probleme an, sondern die Rebsorten, davon ganz konkret eine: Grenache. Mit reinsortigen Syrahs, die es auch an der südlichen Rhone hin und wieder gibt, habe ich keine Probleme. Aber eben mit Grenache, deren Grundaromatik* mir immer süßlich erscheint, häufig an überreifes Obst erinnert, und die mir fast durchweg zu säurearme Weine ergibt. Gepaart mit der lokalen Tendenz, die Reife auf das Maximum zu treiben und überfettete Blockbuster zu erzeugen, kommt dann eben so etwas wie der oben erwähnte Wein heraus.
Ich weiß, dass nicht alle Chateauneufs so gestrickt sind wie der Giraud. Der weiter oben erwähnte Clos des Papes '98 ist im Vergleich zum Giraud schon fast ein Ausbund an Eleganz, auch wenn er mich nicht wirklich begeistert hat (Grenache halt...).
Gruß
Ulli
* was die Grenache-Aromatik betrifft, frage ich mich, was die Spanier mit der Sorte anders machen. Die Garnacha-basierten Weine aus dem Priorat, die ich bisher verkosten konnte, haben mir deutlich besser gefallen als fast alles, was ich von der Südrhone kenne - knackiger, frischer, lebendiger. Anderes Klima? Frühere Lese? Andere Vinifikation?
Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
UlliB,
ich denke, hinsichtlich Priorat lautet die Antwort: Schiefer. Vielleicht ist ja St-Chinian et al. fuer dich das bessere Pflaster als das Rhone-Tal. Oder du vermeidest ganz einfach Grenache-lastige CNdPs (sollten eh mit Gigondas subsitutiert werden) und nimmst lieber gleich Beaucastel?
Cheers,
Ollie
ich denke, hinsichtlich Priorat lautet die Antwort: Schiefer. Vielleicht ist ja St-Chinian et al. fuer dich das bessere Pflaster als das Rhone-Tal. Oder du vermeidest ganz einfach Grenache-lastige CNdPs (sollten eh mit Gigondas subsitutiert werden) und nimmst lieber gleich Beaucastel?

Cheers,
Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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