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Re: Bordeaux 2000
Verfasst: Do 12. Jan 2012, 22:16
von Frankie Wilberforce
bordeauxschwalbe hat geschrieben:vor kurzem habe ich -auch nach den sehr positiven benotungen hier- eine 12erOHK ch. d´escurac zu einem mmn sehr feinen preis erstanden und heute die erste flasche geköpft:
nach dem öffnen klare pure brombeerige frucht, sehr schöne nase, doch auch durchaus kratzbürstig-frische säure und etwas grüne töne am gaumen sowie kratzig-pelzige tannine. Der abgang mit einem lange nachhaftenden bitterl.
nach 1 1/2std ist alles störende weg und es präsentiert sich ein klassischer, zarter (an grand puy lacoste erinnernder) claret; süsser, leicht klebstoffiger duft mit animalisch-ledrigen tönen, bis hin zu schwarzkümmel. am gaumen sehr klar, schlanker körper mit frischem säure abgang der lust auf mehr macht. so ein wein übersättigt die geschmackspapillen nie. im abgang auch kein bitterl mehr sondern zartpelzige tannine. fein -ein unglaublich gutes preis-leistungsverhältnis und ein wein der jetzt und sicher auch noch einige jahre wunderbar trinkbar ist.
90 P
Hallo Bordeauxschwalbe (hast du auch einen Namen?),
der
d'Escurac, 2000 ist ein P-G-V Siegertyp aus dem Medoc, keine Frage. Wie auch der 2003er aus gleichem Hause und der RdB 2003.
Leider habe ich vor ca. 6 Monaten meine letzte Flasche entkorkt....

Re: Bordeaux 2000
Verfasst: Fr 13. Jan 2012, 12:11
von bordeauxschwalbe
Frankie Wilberforce hat geschrieben:
Hallo Bordeauxschwalbe (hast du auch einen Namen?),
der
d'Escurac, 2000 ist ein P-G-V Siegertyp aus dem Medoc, keine Frage. Wie auch der 2003er aus gleichem Hause und der RdB 2003.
Leider habe ich vor ca. 6 Monaten meine letzte Flasche entkorkt....

ja klar! (hab die signatur geändert...)
den
2003er d´escurac habe ich auch sehr gut in erinnerung...
Re: Bordeaux 2000
Verfasst: Mi 18. Jan 2012, 20:08
von innauen
Hallo,
Kurznotiz zu
Rollan de By 2000.
In der Nase: Kork
Am Gaumen: Kork
Abgang: irgendwie korkig
Grüße,
wolf
Re: Bordeaux 2000
Verfasst: Mi 18. Jan 2012, 21:13
von Der Fränkie
innauen hat geschrieben:Hallo,
Kurznotiz zu Rollan de By 2000.
In der Nase: Kork
Am Gaumen: Kork
Abgang: irgendwie korkig
wolf
Hallo Wolf,
konsequent ist, den Abgang auch noch zu testen. Respekt!
Der Fränkie
Re: Bordeaux 2000
Verfasst: So 5. Feb 2012, 21:32
von innauen
Hallo,
irgendwie habe ich mit den 2000ern derzeit kein Glück. Die kleinen Weine scheinen ihr Optimum schon hinter sich zu haben, die großen und mittleren harren verschlossen noch ein paar Jahre aus. Dieser Grand Cru aus St. Emilion (klar, das heisst nüschte) fällt wohl eher in die erste Kategorie:
Wenn die kleinen also nix bringen. Wie sieht es dann eine Preiskategorie höher aus? Nicht viel besser, wenn der Wein
Charmail 2000 heisst, ist mein trauriges Fazit. Nun kann ich diesem Weingut schon längere Zeit nichts abgewinnen. Deswegen wollte mich weinfex bekehren/testen und servierte mir diesen Wein blind. Leider hat es nichts geholfen:
Früher gab es in der Massengastronomie diese voreschälten Kartoffeln, die aussen hart und innen kochend heiss und ganz flüssig waren. Das ist natürlich kein schönes Gleichnis. Er schmeckt ja auch nicht schlecht. Er schmeckt aber leider auch überhaupt nicht gut. Und er schmeckt in dieser Flasche und in diesem Zustand definitiv nicht nach 93 Punkten.
Grüße,
wolf
Re: Bordeaux 2000
Verfasst: So 5. Feb 2012, 21:56
von bordeauxschwalbe
innauen hat geschrieben:War aber am Morgen doppelt dekantiert worden.
das war wahrscheinlich auch das problem -ich dekantiere nur äusserst selten:
mmn. nimmt man sich dadurch das vergnügen den wein in seiner entfaltung zu erleben. wenn allerdings die ersten schlucke extrem verschlossen sind, giesse ich schon mal die hälfte in den dekanter um die sache zu beschleunigen. ganze inhalte dekantiere ich nur bei sehr jungen weinen als speisenbegleiter und/oder bei einer höheren anzahl von gästen.
Re: Bordeaux 2000
Verfasst: So 5. Feb 2012, 22:12
von innauen
Hallo,
nun hatte ich den Wein morgens nicht im Glas. Nach meiner Erfahrung kommen die 2000er ohne einen gewissen "Schubs" derzeit noch nicht richtig in Schwung. Meine Überlegung : Vielleicht war die Flasche nicht optimal. Meine Befürchtung: Es ist die ganze Richtung (kalte Mazerierung der Lese), die hier fehlgeht.
Grüße,
wolf
Re: Bordeaux 2000
Verfasst: So 5. Feb 2012, 23:40
von Kle
bordeauxschwalbe hat geschrieben: ich dekantiere nur äusserst selten:
mmn. nimmt man sich dadurch das vergnügen den wein in seiner entfaltung zu erleben.

finde ich auch, habe es aber noch nie von jemand anderem gelesen.
Gruß, Kle
Re: Bordeaux 2000
Verfasst: Mo 6. Feb 2012, 07:57
von susa
Wir lüften in der Regel auch eher selten und wenn dann meistens wesentlicher kürzer als die entsprechenden Empfehlungen (Faustregel, 50% der empfohlenen Zeit).
Am Samstag gab es den
2000 Sociando Mallet, Haut-Médoc
dem hat ein zweistündiges Warten in der Karaffe allerdings sehr gut getan, zu Anfang zeigte er neben allen wunderbaren Eigenschaften auch eine leichte grüne Note, so als ob ein Teil des Lesegutes nicht ganz reif geworden wäre. War nicht direkt unangenehm, allerdings wirkte der Wein dadurch zu Anfang etwas unharmonisch. Nach zwei Stunden Luft war er perfekt, eine wunderbare rotbeerige Nase und sehr erdig-würzig, am Gaumen straff, fleischig, wiederum rote Beeren, Leder, Erde, der Abgang komplex aber nicht ewig lang.
92+ Punkte
lieben Gruß
susa
Re: Bordeaux 2000
Verfasst: Mo 6. Feb 2012, 08:25
von thvins
Hallo allerseits,
auch bei mir gab es in den letzten Tagen mal wieder einen 2000er und quasi einen meiner kleinen"Geheimfavoriten"
Château Les Grands Chênes; Cuvée Prestige; Cru Bourgeois Medoc; 2000 rot
Ich hab leider nichts notiert, aber ich hatte erneut sehr viel Spaß mit diesem Wein, wenn ich auch einen Punkt unter der vorigen Flasche lag und "nur" 95/100 Th. gegeben habe. Der noch im Januar getrunkene Wein verfehlte auch nur knapp den "Monatssieg" bei mir - aber Pichon Baron kostet dafür auch schon richtig Geld und andere teure Weine wie Montrose oder Leo Barton aus 1996 hätten hier im Vergleich nicht den Hauch einer Chance gehabt.
Ich bin mir auch der Streitbarkeit meiner Euphorie für den Wein bewußt, richtig klassisch Bordeaux geht wohl anders. Wer aber wie ich auch Midi, Rhône und Priorat mag, dem kommt dieser Wein mit seiner vergleichsweisen "Wucht" - ohne aber unelegant zu sein, doch entgegen. Sehr stoffiges Teil, prima und auch bezahlbar. Bernard Magrez legt sich hier bei diesem eher kleineren Château seines Portfolios ganz schön ins Zeug. Aber es ist eben auch eher mit anderen Bernard Magrez Weinen vergleichbar als mit anderen Medoc´s...