Diverse Winzer

[Bernd Schulz]

Gestern hatte ich das Vergnügen, zusammen mit Ingmar Püschel einen exzellenten 2011er von Daniel Vollenweider zu trinken:



Vollenweider scheint seinen Stil bei etlichen Weinen etwas verändert zu haben, und zwar in eine Richtung, die meinem Geschmack sehr entgegenkommt. Vor diesem Kabi ziehe ich meinen Hut ganz tief - besser geht es im Kabinettbereich eigentlich nicht mehr!

Viele Grüße

Bernd

[Bernd Schulz]

Was ich von Dötsch-Haupt halten soll, weiß ich nach wie vor nicht so recht. Aufgrund negativer Eindrücke, die aber schon einige Jahre zurückliegen, hatte ich bisher diesem Erzeuger gegenüber ziemlich große Vorurteile. Am vergangenen Freitag ließ mich Ralf dann zwei Koberner Weine probieren, die mich extrem positiv überraschen konnten:



Zum Preis von Euro 6,50 (?) ein sensationell guter Spätburgunder!



Ein in guten Sinne altmodisch gemachter Riesling, wie ich ihn generell sehr gerne mag.

Aber dann kam gestern leider der Abschuss:



Schlagartig war mir wieder bewusst, was mir damals an den Dötsch-Haupt-Rieslingen nicht zugesagt hat....

Trotzdem sorgt alleine der Spätburgunder für großes Interesse an einem Betrieb, den ich bei Gelegenheit gerne einmal besuchen würde!

Beste Grüße

Bernd

[austria_traveller]

Guten Morgen Forum,
Seit einigen Tagen süffle ich schon an diesem Wein:
Weingut Meierer; Paulinsberg 2009 trocken
Also trocken ist sicherlich was anderes, geschmacklich eher feinherb - zumindest für meinen Gaumen. Ansonsten eine sehr klare Frucht, etwas rauchig und leicht Petrol.
Die Balance zwischen Süße & Säure ist sehr gut, sehr trinkanimierend.
Klassischer Wein für alle Tage.

[C9dP]

Wer im Moment mal wirklich knackigen Trinkspass sucht sollte den Paradies (feinherb) und den Magnus (trocken) 2010 vom Staffelter Hof probieren. Am WE mal wieder in richtig guter Form und für Preise von ca. 6,- Euro mit das Beste aus ganz Deutschland, was ich im Moment kenne.

Beide haben eine tolle, klare Frucht in Verbindung mit einer knackigen Säure. Keinerlei Reifenoten, sondern Sommer im Glas auch bei regnerischen Tagen. Jeder Schluck macht Lust auf den nächsten.

[Mr. Tinte]

Liebe Forumianer,

Gestern an einer richtig guten Geburtstagsfete eine ganze Batterie von Spätlesen und Kabinetten getrunken.
Alle aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen doch hier ein Wein der mich doch begeistert hatte mit seiner feinen, mineralischen Art: Weingut O Bikiniblick 2011 trocken

In der Nase sehr zugänglich, offen. Die Frucht wirkt im Ansatz interessant aber oberflächlich, Pfirsich, rote Äpfel, Zitrusfrucht. Im Gaumen geht aber die Post ab! Pfeffrige Frucht, feinziselierte Säure, Kreidenoten, Feuerstein, sehr lang, hat die Kraft eines grossen Grünen Veltliners, haftet lang am Gaumen. Nach einiger Zeit im Glas wärmt sich der Wein auf und auch die Nase gewinnt deutlich, wird feiner, tiefer, jetzt auch Kräuter. Ein Wein mit grosser Zukunft.

Von mit 90+ GPoints

[Erdener Prälat]

Bei Kirsten gibt es öfter Weine mit Prädikat und ohne RZ-Angabe, die aber vom Alkoholwert einen trocken/halbtrockenen Eindruck machen. Wenn ich auch die wirklich restsüßen Produkte des Hauses bevorzuge, ist die Qualität auch der "trockenen" Produkte sehr gut.

[Bernd Schulz]

Beim Weingut Franzen, dem führenden Betrieb in der Calmont-Region, gab und gibt es leider keine restsüßen Kabinette oder Spätlesen. Dass es rund um den Calmont dennoch möglich ist, feine Weine im untrockenen und alkoholarmen Stil zu erzeugen, zeigt dieser 2011er:



Vom Springiersbacher Hof hatte ich bis vor anderthalb Wochen noch nie etwas gehört. Als wir jetzt im Urlaub am Betrieb vorbelatschten, bot es sich einfach an, nach einem schönen Weinbergsspaziergang von Ediger nach Eller und retour den wunderbar vis á vis der Kirche in Ediger gelegenen (und zudem mit einer Empfehlung im GM werbenden ) Gutsausschank zwecks einer kurzen Rast zu nutzen. Und nachdem ich die Osterlämmchen-Spätlese im offenen Ausschank probiert hatte, musste ich einen Sixpack davon in meinen glücklicherweise für Tageswanderungen überdimensionierten Rucksack verstauen!

Beste Grüße

Bernd

[octopussy]

Hallo zusammen,

schon vor einer Weile hatten wir den 2008 Kröver Steffensberg Riesling Trocken von Ingmar Püschel, den ich offen gesagt nicht so berauschend fand. Ich halte es für durchaus wahrscheinlich, dass er noch besser wird (siehe die Diskussion ein Seite vorher über den Trabener Gaispfad Spätlese Feinherb von Weiser Künstler). Aber vor ein paar Monaten fand ich den Wein schon sehr asketisch.



Viel besser heute die 2007 Kröver Steffensberg Riesling Spätlese. Da der Korken völlig bröselig war, mussten wir den durch ein Sieb in den Dekanter umfüllen und haben ihn praktischerweise gleich im Dekanter gelassen. Normal dekantiere ich restsüßen Riesling nicht, trinke ihn eher kühl und aus engen Weißweingläsern. Diese Spätlese war großartig dekantiert, mit mehr Temperatur (um die 10-12° C) und aus Rotweingläsern. Und zu einer Aprikosentarte mit Pistazien war sie doppelt gut.

Es wird ja viel darüber geredet, ob Kabinette einen Kabinett-Stil haben. Dabei wundert es mich, dass nicht genauso viel darüber diskutiert wird, ob Spätlesen einen Spätlese-Stil haben. Hier haben wir jedenfalls ein schönes Beispiel für eine typische Spätlese. Und das zum sehr attraktiven Preis. Ich bin ziemlich begeistert.

[Bernd Schulz]

Hallo Stephan,

das, was du schreibst, ist für mich besonders interessant, da mir Ingmar Püschel noch vor kurzem gesagt hat, mit seinen 07ern wäre er momentan überhaupt nicht zufrieden, sie hätten sich schlechter als erwartet entwickelt.

Dass der trockene 08er als "asketisch" empfunden wird, kann ich nachvollziehen. Mich beeindruckt aber gerade diese kompromisslose Stilistik; mir gefällt der 08er deshalb auch besser als der voluminösere und deutlich zugänglichere 09er. Es ist halt immer die Frage, was man sucht...

Beste Grüße

Bernd

[Bernd Schulz]

Angeregt durch Stephans letztes Posting habe ich auch noch mal Ingmar Püschels 07er Spätlese geöffnet:



Dieser Wein macht mir jetzt schon einige Freude, aber ich denke, dass er im Laufe von drei oder vier Jahren noch einmal eine Schippe zulegen kann. Zur Zeit befindet er sich für meinen Geschmack immer noch zu sehr auf der zuckerlastigen Seite, wobei ich natürlich auf hohem Niveau moppere. Wenn man bedenkt, dass es sich um Ingmars zweiten Jahrgang überhaupt handelt, muss man seinen Hut schon ziemlich tief ziehen!

Ärger machte mal wieder der leicht angeseichte Bröselkorken , den ich mit einigen Verrenkungen dann doch noch auch der Flasche bringen konnte. Mit Martin Müllen und Ingmar Püschel diskutiere ich schon seit Jahren immer wieder über das Verschlussthema....möglicherweise würde diese Spätlese ja mit einem Schrauber oder einem Kronkorken noch längere Zeit bis zur idealen Entwicklung brauchen, aber das wäre es mir wert!

Beste Grüße

Bernd