Das war ganz sicher mal so, aber ich weiß nicht, ob das heute immer noch so läuft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Winzer das wilde Treiben am Sekundärmarkt jahrelang ansehen, ohne dabei auf die Idee zu kommen, die Sekundärmarktgewinne ganz oder zumindest teilweise selber abzuschöpfen, indem man schon die Ab-Hof-Preise entsprechend hoch stellt. Genau so ist das doch in Bordeaux gelaufen, wo die Chateaux die Primeurpreise so weit angezogen haben, dass sie damit den Sekundärmarkt weitgehend gekillt haben, weil da keine Gewinne mehr zu erwirtschaften waren (um jetzt verblüfft festzustellen, dass kaum noch jemand en primeur kaufen möchte).
Wie auch immer - selbst wenn die Ab-Hof-Preise immer noch viel günstiger sind als die Händlerpreise, nützt das nur den paar Glücklichen etwas, die eine fixe Allokation beim Erzeuger haben. Der Rest muss sich im Handel bedienen. Und offensichtlich gibt es noch genügend Leute, die die dort geforderten Preise zahlen - sonst gäbe es diese Preise ja nicht.
Gruß
Ulli