Noch nicht so lange im Keller, weil mit Verzögerung zugestellt, und deshalb erst heute Abend angetestet:
S-F, Weisser Burgunder ‚R’ 2019
Ich habe gleich beim Einschenken des ersten Glases karaffiert. Das hätte nicht sein müssen, wie sich herausstellte.
Die Nase ist weiß floral und fruchtig, aber nicht so sehr. Praktisch keine Reduktion - das war früher schonmal anders.

Der typische, leicht pudrige WB-Charakter ist zu erahnen, wenn man weiß, aus welcher Rebsorte der Wein gemacht ist. Blind könnte man aber wohl auch an Chardonnay aus Südtirol oder dem Mâconnais denken.
[+5'] Oh, schön - nach
der Nase hätte ich einen wärmeren, breiteren Charakter vermutet! Perfekte Säure: frisch, nicht ganz knackig. Dicht, ohne mollig zu sein. Wieder nicht viel Frucht, weißer Charakter, steinig.
Dieser Wein schafft problemlos die Grätsche zwischen hedonistischem Trinkfluß und anspruchsvoller Tiefe: erstaunlich zugänglich und "wegsüffelbar", aber wenn man sich vertieft, kommt da doch etliches mehr. Ein bißchen frage ich mich, ob die Zugänglichkeit - wie schon 2018 - dem Warmjahr geschuldet ist, oder ob sich da ein Stilwechsel andeutet.

Jedenfalls ist das saulecker!