Re: Rhone 2009
Verfasst: Mi 7. Nov 2012, 15:26
Und Glycerin ist ein dreiwertiger Alkohol, der relativ
viskos ist
Viele Grüße,
Jochen
viskos ist

Viele Grüße,
Jochen
Eben; deshalb ein Auszug aus dem immer noch sehr vollständigen wein-plus-Glossar zum Thema Kirchenfenster:olifant hat geschrieben:... wir Klugschxxxen uns noch zu Tode
Ach, diese NaturwissenschaftUlliB hat geschrieben:Tja, wieder ein Mythos weniger.
Frage an alle Klugsch...ser:UlliB hat geschrieben:Eben; deshalb ein Auszug aus dem immer noch sehr vollständigen wein-plus-Glossar zum Thema Kirchenfenster:olifant hat geschrieben:... wir Klugschxxxen uns noch zu Tode
"Bezeichnung für die Flüssigkeits-Gebilde an der Innenwand eines Wein-Glases, die sich beim kreisförmigen Schwenken des Glases bilden (können). Synonyme sind Beine, Beinchen, Fenster, legs, tears (engl.) und Tränen. Durch das Schwenken entsteht ein mehr oder weniger hoher, vertikal angeordneter Flüssigkeits-Film (Wein). Am oberen Rand beginnt sich der Film zu verdicken und zieht sich zu zähflüssigen, tränenähnlichen Tropfen zusammen. Diese fließen dann wieder zum Flüssigkeits-Spiegel zurück. Entscheidend für das Phänomen beim Wein ist das Gemisch aus Wasser und Alkohol, würde aber auch bei jedem anderem Gemisch aus zwei Flüssigkeiten mit unterschiedlichem Siedepunkt funktionieren. Bei reinem Wasser oder reinem Alkohol würde es deshalb nicht auftreten.
Flüssigkeiten werden durch die Anziehungskraft ihrer Moleküle zusammengehalten, der so genannten Adhäsion. Alkohol hat mit 78,3 °C einen deutlich niedrigeren Siedepunkt als Wasser. Verdunsten nun Teile des Alkohols, wird die Oberflächen-Spannung des Films verändert, die verbleibende Flüssigkeit zieht sich zusammen und fließt in Form von mehr oder weniger großen Tropfen herunter. Die herabfließenden Tropfen bilden Fenster. Je nachdem, ob die Abstände zwischen diesen Tränen eng oder weit sind, kann auf den Alkoholgehalt geschlossen werden. Je geringer die Abstände zwischen den Tränen sind (im „Spitzbogenstil“), desto viskoser (dickflüssiger) ist der Wein und höher der Alkoholgehalt. Je weiter die Abstände sind (im „Rundbogenstil“), desto niedriger der Anteil.
Der Effekt tritt verstärkt ab einem Alkoholgehalt von zumindest 12% vol auf. Manchmal wird behauptet, dass die Kirchenfenster auch auf einen hohen Gehalt an Glycerin hinweisen. Dies ist allerdings nicht korrekt, denn Glycerin hat mit 290° C einen wesentlich höheren Siedepunkt als Wasser. Es ist fast ausschließlich der Alkoholgehalt entscheidend."
Die physikalischen Hintergründe des Phänomens wurde bereits im 19. Jahrhundert entdeckt, waren aber vor rund zwanzig Jahren noch einmal Gegenstand eingehender Untersuchungen zweier englischer Physiker. Leider habe ich die Originalarbeit verbaselt, aber die Schlussfolgerung war ganz klar: Alkohol ist entscheidend, eine Nebenrolle können grenzflächenaktive Komponenten (Biotenside) spielen. Alle anderen immer wieder erwähnten Komponenten (Glyzerin, Restzucker, Extrakt und die damit im Zusammenhang stehende physikalische Dichte und Viskosität des Weins) spielen keinerlei Rolle.
Tja, wieder ein Mythos weniger.
Gruß
Ulli
Hallo Torsten,thvins hat geschrieben:In dem Wein - Plus - Artikel wird aber ja auch die von mir fett gekennzeichnete Aussage gemacht, die ja auch wieder das Wort viskos in Spiel bringt - und ich habe damals in Frankreich gelernt, dass jene Kirchenfenster eine durchaus qualitative Aussage beinhalten und dort nannte man das schlichtweg Viskosität.
Bordeaux 10W-40nougat hat geschrieben:Wenn Viskosität ein Qualitätsfaktor ist, kann man den Wert ja wie bei Motorölen auf die Flasche drucken, da weiß man gleich, was man im Glas haben wird![]()