Ich kann mich noch sehr gut erinnern, im Sommer 2003 war ich an der Côte d’Azur, es war so heiß, dass man es nur im Meer aushalten konnte, hinter uns brannten die Wälder, im Fernsehen liefen die Tour de France, bei der Lance Armstrong knapp vor Jan Ullrich gewann und ständig Nachrichten über die große Hitze in ganz Europa.
Ab dem Jahr 2005 machte ich regelmäßig mehrmals im Jahr Urlaub in Österreich und wir diskutierten viel insb. über die Rotweine der Jahre 2002/2003/2004. Die 2003er waren im Vergleich zu den anderen beiden Jahren deutlich ausgereifter, heißer und gefielen oft nicht so gut.
Auf https://www.oesterreichwein.at/ heißt es dazu:
„Das Weinjahr und der Jahrgang 2003
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Der Wetterverlauf
Für Frühlingsgefühle war kaum Zeit, denn schon eine Woche nach Ostern setzte eine Hitzewelle ein, die beinahe vier Monate anhielt. Mitte Mai verwüstete ein Hagelsturm weite Teile der Wiener Weinberge, ansonsten verlief die Blüte bei trockenem, warmen Wetter weitgehend unproblematisch. Der heiße, fast niederschlagsfreie Sommer sorgte für einen Vorsprung in der Vegetation, wenn auch die jungen Reben teilweise unter der Trockenheit litten. Bei den südlichen Klimabedingungen war flexibles Handeln gefragt. Wer in „normalen“ Jahren mit dem Freistellen der Traubenzone erfolgreich war, tat diesmal gut daran, die Blätter am Stock zu lassen, um die Beeren nicht dem „Sonnenbrand“ auszusetzen. So früh wie noch nie begann Ende August am Ostufer des Neusiedlersees die Lese. Dann schlug das Wetter um, die Temperaturen fielen um mehr als 10 Grad, doch im September folgte ein sonniger „Altweibersommer“. Die Nächte blieben kühl, die Zuckerreife erfolgte daher langsamer, aber die Aromenbildung wurde gefördert. Größere Niederschläge blieben bis Mitte Oktober aus, sodass die Trauben absolut gesund waren.“
Und https://www.wine-searcher.com/ schreibt zum Jahrgang 2003 in Österreich:
„A mild spring that saw the occasional hailstorm in May eventually transformed into the searing hot summer that afflicted the whole of Europe. Younger vines suffered more than older vines with the roots able to access the deeper water reserves. Many producers also had to devise ways to shade their vines from the worst of the heat. Many of the grapes had to be harvested earlier than normal to avoid overcooked characters. However, for the grapes that were harvested later, temperatures dropped significantly towards the end of August. In September, daytime temperatures rose slightly but nights still remained cool and the grapes still hanging took advantage of the conditions with slower but steady ripening helping more complex aromatic characters to develop.“
VG, Nora