das weinforum .de

Moin, moin,

schön, so viele Islay-Freunde hier zu finden. Ardbeg gibt es hier als 10jährigen immer mal wieder für knapp über 30 €, also kein Wunder daß dies einer unser meistgetrunkenen ist. Talisker, Quater Cask oder auch mal Lagavullin bzw. Caol Ila gehören immer mal wieder ins Glas.

Wenn's mal etwas weniger torifrauchig sein soll sind Glenfarclas (zuletzt hielt eine Flasche 1996er nicht sehr lange) oder Clynelish für mich eine gute Wahl. Glenfiddich 30 oder 40 Jahre... schon toll aber nur ein Mal bei einer Probe im Glas, einfach richtig teuer, die normalen sind nett und haben den Malt weltweit bekannt gemacht, aber trinken muß ich die auch nicht mehr. Von den einzelnen Destillen gibt's meist jede Menge unterschiedlicher Abfüllungen (Alter, Finish in verschiedenen Hölzern, Alkstärke uswusf.), da gibt's jede Menge zum Testen, kann man testen, muß aber auch nicht immer sein. Der Smokehead soll ja ein Ardbeg sein, spaltet die Meinungen der Maltfans deutlich, vielen ist das zu viel.

Eine gute Quelle für Whiskies ist (natürlich in einem Weinforum) die www.weinquelle.com in HH auch mit Versand, vor allem bei den monatlich wechselnden Angeboten bringt die Auswahl mehr als nur Spaß. Die Infos beim whiskystore sind natürlich noch weit vielseitiger. Malts sind ein ähnlich umfangreiches Thema wie Wein und wenn man Alkoholgehalt und Trinkmenge vergleicht, genießt man nicht unbedingt mehr Alk.

Ein schöner Sidekick hier.

Schöne Grüße von einem teetrinkenden

Wolfgang

Moin mal wieder,

für Schottland-Freunde, vor allem die vom Talisker, ein kleiner TV-Tipp, heute 20.15 h im NDR (N3) mare-tv mit Skye und danach noch mehr von schottischen Inseln. Es würde mich wundern, wenn da nicht auch Whisky mit angesprochen wird.

Grüße

Wolfgang

Hallo Ulli,

ja, die gibt es - sie liegt im Löslichkeitsverhalten apolarer organischer Verbindungen in Wasser-Alkohol-Mischungen. Die Löslichkeit apolarer Verbindungen (wobei apolar hier einfach heißt: weniger polar als Wasser) steigt mit der Alkoholkonzentration exponentiell an. Verdünnt man (nahezu) gesättigte Lösungen mit Wasser, überschreitet man deshalb die Sättigungslöslichkeit dieser Verbindungen. Sehr schön zu sehen ist das bei ungefilterten Abfüllungen in Fassstärke, die man auf Trinkstärke herabsetzt - hier kommt es regelmäßig zu Trübungen, die bei längerem Stehenlassen zu regelrechtem "Schmodder" aggregieren können; das sieht nicht sehr schön aus (macht dem Geschmack aber nichts). Diese Trübungen sind apolare Verbindungen mit höherem Molekulargewicht; Verbindungen mit niedrigerem Molekulargewicht werden ebenfalls aus der Lösung verdrängt und steigen bei Dichte < 1 (was auf die meisten zutrifft) an die Oberfläche auf, wo sie in die Gasphase übergehen. Eh voila.

an so etwas habe ich auch zuerst gedacht, die Idee dann aber verworfen, da mir folgende Zweifel gekommen sind:

a) die typischen Aromakomponenten lösen sich schlecht, aber doch ein bisschen in Wasser (Gujacol als typisches Raucharoma z.B. 10 g/l), sogar reine Kohlenwasserstoffe wie Xylol haben eine Löslichkeit von ca. 0,2 g/l. Wenn der Alkoholgehalt durch einen geringen Wasserzusatz von z.B. 45% auf 40% sinkt, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Konzentrationen so hoch sind, dass eine Entmischung stattfindet. Mit Pernod o.ä. kann man das meiner Ansicht nach nicht vergleichen - und der wird ja nicht von 45% auf 40% verdünnt, sondern auf 5% oder so ähnlich.

b) falls eine Entmischung stattfinden würde (wie beim Pernod), müsste sich ja zuerst eine Emulsion bilden, die sich nur ganz langsam trennt. Der erhöhte Dampfdruck sollte sich daher erst nach einiger Zeit einstellen, die Aromaintensivierung ist aber meines Wissens quasi sofort nach Wasserzusatz da.

Vielleicht hängt es mit der Mischungswärme von Alkohol/Wasser-Gemischen zusammen. Bei der Verdünnung müsste sich eine Erwärmung einstellen, die dadurch die Aromen intensiviert. Nach dem unten verlinkten Diagramm würde ich auf ein paar Grad Celsius tippen, zuwenig um geschmacklich richtig aufzufallen, aber genug um den Dampfdruck der Aromen deutlich zu erhöhen.

Siehe hier (Seite 326 oben).

Grüße,
Gerald

An dieser Stelle nochmals vielen Dank für die vielen Antworten. Ich bin gestern auf dem Heimweg an einer Flasche Cragganmore 12 Years vorbeigelaufen (ganz zufällig, wirklich ) und habe die gleich eingesteckt. Am Wochenende mache ich einen Abstecher zu meinem Onkel, welcher doch ein halbes Dutzend verschiedene Single Malts (u.a. Laphroaig und Ardberg) zu Hause stehen hat. In einigen Wochen bin ich sicher schlauer, gute Sache!

mixalhs hat geschrieben:Einige Händler bieten auch Probensortimente mit Kleinflaschen (0,1 oder 0,2 Liter) oder Miniflaschen (4 cl). Wenn man Vielfalt probieren möchte oder im Fall des Nichtgefallens keine größeren Mengen entsorgen oder in die Soße kippen möchte, ist das eine Alternative.

Vielen Dank für diesen Hinweis. Ich habe mich da gleich mal schlau gemacht und das eint oder andere gefunden - durchaus eine gute Idee, werde ich wohl auch so machen

Ollie hat geschrieben:Glenmorangie aus dem Sherry Wood als "fruchtiger" Vertreter ist nicht zu teuer, ueberall erhaeltich und wahrlich kein schlechter Stoff.

Vor dem Kauf im Laden probieren - oder in der naechstbesten Bar.

Cheers,
Ollie

Danke für den Tipp, der hört sich interessant an. Ich werden ihn in den kommenden Wochen versuchen zu probieren. Ein Wein- und Whiskyhändler, welcher den Glenmorangie "Sherry Wood" im Sortiment hat, befindet sich bei meinem Arbeitsort gleich um die Ecke - praktisch

Gerald hat geschrieben:

Wie lagere ich Whisky am besten?

Meines Wissens ist die Sache der Haltbarkeit in der geöffneten Flasche (um das geht es, nehme ich an) sehr viel unproblematischer als bei Wein, da Whisky ja destilliert ist und keine Enzyme (abgesehen von den aus dem Fass gelösten und von eventuellen Zusatzstoffen) enthält. Wenn die angebrochene Flasche innerhalb einiger Monate getrunken wird, gibt es vermutlich keine größeren Probleme.

Kühle Lagerung wird aber bestimmt nicht schaden ...

Grüße,
Gerald

Genau das meinte ich, vielen Dank für die Antwort. Ich werde die offenen Flaschen somit im Wohnzimmer an ein schönes Plätzchen stellen. Eine schöne Whiskyflasche finde ich zumindest ästhetisch und durchaus "vitrinentauglich". Die geschlossenen Flaschen kommen jedoch in den Weinkeller (Winter ca. 14 - 15 Grad / Sommer 17 - 19).

Viele Grüsse
Marcio

Neben den vielen guten genannten Whiskys von Talisker, Lagavulin, Ardbeg und Glenfarclas hier noch zwei Preis-Leistungskracher:

Bowmore Enigma 12Y
Glenlivet 18Y

Der Bowmore Enigma 12Y ist eine Duty-Free-Abfüllung (sog. "Travel Value") und gibt es daher m.W. nur in der 1L Flasche. Für mich in diesem Preissegment die perfekte Sherry-Rauch-Balance. Wenn Du eher rauchige Whiskys bevorzugst, teste diesen einmal aus. Mir persönlich sagt eine alles überlagernde Sherrynote nicht zu, weshalb ich diesen charaktervollen, ausbalancierten "Zwitter" sehr gut finde.

Die Einstiegsabfüllungen von Glenlivet sind - wie die von Glenfiddich (und bisweilen Glenmorangie) - absolute Massenprodukte. Sicher nicht schlecht aber auch nicht gerade betörend. Die Flaschen würden bei mir wohl nicht leer. Beim Glenlivet 18Y würde ich eine Ausnahme machen. Der hat altersgerecht richtig Körper und ist ungemein trinkanimierend. Ich würde Dir nämlich empfehlen auch einen reifen Whisky ins Regal zu stellen, weil die Fassreife neben Sherry, Rauch etc. eine weitere Dimension aufzeigt.

Einkauftipp:

Sehr gute, monatlich wechselnde Angebote gibt es bei Heinemann, dem Dutyfreeshop-Betreiber an den meisten deutschen Flughäfen.

Wer (regelmäßig) fliegt, sollte hier die Augen nach den 30%-Monatsangeboten offen halten.

Im Februar gibt es bspw. den Jura 16Y in der LITER-Flasche für 34,90 EUR, also sogar ein paar EUR billiger als die kleine Flasche im regulären Handel zu beziehen ist:

http://www.heinemann-dutyfree.com/frank ... 6j-1l.html

Hallo!

Hier glaube ich noch nicht genannt, aber sehr komplex und gut:

-Springbank (Campbeltown): schon als 10-Jähriger sehr vielschichtig
-Highland Park (Orkneys): die nördlichste Brennerei Schottlands mit honig- und kräutertönigem Whisky (12y)

Viele Grüße
Markus

Noch ein Linktipp zu Whisky und anderen Spirituosen mit sehr vielen Hintergrundinformationen auch aus wissenschaftlicher Sicht:

http://www.eyeforspirits.com/

Grüße,
Gerald

Für die, die mal in Warnemünde vorbeikommen (Ostseeurlaub hat was): Whisky & Baltica in der Friedrich-Franz-Straße mit sehr guter Auswahl zu zivilen Preisen und zwei Dutzend (oder sogar mehr) offenen Whiskys zum Probieren gegen kleinen Obolus von 2 bis 4 Euro für den Probierschluck (1 cl). Leider ist der Online-Shop nicht ganz auf der Höhe und offeriert nur Teile des Sortiments: http://www.whisky-onlineshop.com. Die Destiller's Edition 1990 von Glenkinchie, die ich probiert und dann für günstige 54 Euro in der Literflasche gekauft habe, ist z.B. gar nicht gelistet.

Hallo zusammen,

oh schön, ein Whisky Thread!
Also wenn man Rauch in Verbindung mit feiner Süsse sucht, kommt man meiner Meinung nach an Bowmore nicht vorbei!
Der Enigma wurde ja schon genannt, ansonsten kam Bowmore noch nicht so häufig vor.
Die Brennerei liegt auch auf der Insel Islay.
Empfehlen kann ich vorallem den 15y Darkest (ca. 50 EUR). Ein im Sherryfass gefinishter rauchiger Malt. Mein absoluter lieblings Whisky. Aber auch die 12y Standard Abfüllung (ca. 30 EUR) kann sich sehen lassen.
In meinen Augen schafft es Bowmore perfekt die Sherry Süsse in den Torfrauch eintzubinden.
Oder wer es etwas salziger mit leichten Zitrus Noten mag: Den Bowmore Surf (1l ca. 30 EUR)

Man sollte sich auch mal bei den sog. UA (unabhägige Abfüller) umschauen (Signatory, Murray McDavid, Gordon&McPhail...) Hier bekommt man auch sehr gute Malts.

Für Weinliebhaber evtl. auch interessant: Whiskys die ein finish im Weinfass bekommen haben:
Bsp:
- Bowmore Latour-Pauillac
- Glenburgie Dun Bheagan Chateau Palmer
- Tobermory Latour 15J
- Tobermory Haut Brion 16J
- Tullibardine Sauternes Finish
...

Ebenfalls süss und rauchig sind die jeweiligen sog. "Distillers Editions". Nachgereift in Oloroso Sherry oder Portwein Fässern.
Verfügbar u.a. von Caol Ila (Islay, viel Rauch und Torf), Lagavulin (ebenfalls Islay, herrliche Süsse und deutlicher Torfrauch), oder Taliser (Isle of Skye, Amoroso Sherry Reifung, Süss und scharfe Pfeffernoten)

meine Absolute Favoriten für Whiskys mit Sherry Einfluss:
- Mortlach 16y aus der Flora & Fauna Serie. Fuchtig, leicht rauchig und trockenen Sherryfass-Charakter (ca. 75 EUR)
- Benrinnes 15y ebenfall Flora & Fauna: Süss, fruchtig. deutliche Sherry Noten, ganz zarter Rauch, leicht holzig und ledrig. Im Abgang Orange, trocken und laaang. Hmmmm (ca. 70 EUR)

Wer auf das Typische Islay Aroma nicht verzichten möchte aber den Torfrauch nicht mag, es gibt auch ein paar ungetorfte Islay Kandidaten:
- Ardbeg Blasda
- Caol Ila unpeated 14J
- Bruichladdich Rocks unpeated

Eine gute Möglichkeit an Whisky Sampels zu kommen sind auch die einschlägigen Whisky Foren (Google ist hier Dein Freund).
Da gibt es Sample Börsen wo man gut und günstig an Proben seiner Wunsch-Abfüllung kommt, ohne gleich eine Grossflasche kaufen zu müssen.
Ferner bieten einige Foren sog. Flaschenteilungen an. Ein Forums Mitglied fragt an ob Bedarf besteht, kauft dann eine grosse Flasche, füllt Sie um in kleine Probeflaschen und teilt sie auf die Interessenten auf. Der Preis wird vorher vereinbart.

Für die Kollegen aus der Schweiz: Im Raum Zürich / Zug kann ich gerne Empfehlungen für gute Whisky Dealer geben. Einfach melden.

Gruss
Marko