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Moin Michael,

in Erwägung zu ziehen wären natürlich auch

– Égly-Ouriet: Brut Grand Cru Millésime 2002
– Diebolt-Vallois: Fleur de Passion 2004

und von der Loire

– Clos Naudin: 'Moelleux Réserve' bzw.
– Huet: 'Moelleux Le Mont Première Trie' – jeweils mit einigen Jahren auf dem Buckel!

Allerdings: Die alle sind wohl kaum für die "martialische Schlacht" geeignet, kommen nicht mit dem 250-km-Aufschlag daher, eignen sich eher für Florettliebhaber – und haben wahrscheinlich nicht "Etikett" genug.

Die Frage, die sich mir stellt: Können die vielfach vorgeschlagenen Hochkaräter in so einer Kampfrunde überhaupt zu ihrem Recht kommen? Sind das nicht alles Weine, die man solo, also außer Konkurrenz, g e n i e ß e n sollte – dazu in kleinem oder kleinstem Kreis?
Ole

Ole hat geschrieben:- Clos Naudin: 'Moelleux Réserve' bzw.
– Huet: 'Moelleux Le Mont Première Trie' – jeweils mit einigen Jahren auf dem Buckel!

Hallo Ole,

sind die nicht süß? Im Titel heißt es eindeutig trocken...

Ole hat geschrieben:Die Frage, die sich mir stellt: Können die vielfach vorgeschlagenen Hochkaräter in so einer Kampfrunde überhaupt zu ihrem Recht kommen? Sind das nicht alles Weine, die man solo, also außer Konkurrenz, g e n i e ß e n sollte – dazu in kleinem oder kleinstem Kreis?

Absolut berechtigter Einwand. Die Zeit, in der ich mich an solchen "Strunzproben" aktiv beteiligt habe, ist glücklicherweise vorbei - der (finanzielle) Aufwand und die Erwartungshaltung stand allzu häufig im krassen Missverhältnis zum Ergebnis - bei der "Schlacht der Giganten" blieb manchmal nur ein Haufen Verletzter übrig...

Gruß
Ulli

C9dP hat geschrieben:Hallo Jürgen,

nur die Beschaffung des K-R dürfte schwer werden. Oder hast du noch einen (Geheim-)tipp?

Leider nein, allerdings kenne ich einige Privatkeller die mit dem Wein bestückt sind

Ihr Lieben,

Vielen, vielen Dank für Eure Ideen und Kommentare. Die Idee mit Coulee de Serrant finde ich grundsätzlich gut, vor allem hätte ich da selbst noch im Keller ein paar Flaschen.

Sine qua non erfüllt sicherlich alle Kriterien, aber nur bei rot reicht die Qualität wohl für die Weltspitze, oder?

Silex habe ich leider noch nie getrunken, tolle Idee, sind die aktuellen Jahrgänge auch noch so gut, denn ich meine mich zu erinnern, dass der Eigentümer und Winzer vor ein paar Jahren gestorben ist. Wie komme ich da an ältere Flaschen?

Am besten finde ich die Saumagen Idee, ein R ist genau das, was in die Probe passt, der zeigt den Smaragden die Sporen und auch die filigranen Burguder könnte er auf die Plätze verweisen. Habe leider keine Flasche 98 oder 2004 im Keller - hat jemand noch ein übrig, die er verkaufen möchte - ja ich weiß, eher ein rhetorische Frage.

Lieber Ole, Champagner ist leider genauso wie Süßwein von der Probe ausgeschlossen. Aber Saumagen ist ja auch genau Dein Thema, die Flasche steht bei mir leer auf dem Regal

@ octopussy, Chave und Rayas finde ich auch klasse, aber welcher Jahrgang hat da das Zeug ganz nach vorne zu kommen? Habe beide Weine noch nie verkostet, wo bekomme ich gereifte Rayas oder Chave Weine?

@Tim Grandiose Idee finde ich auch Le Clos von Raveneau, das sind die extrem eleganten und mineralischen Tropfen, die bei dieser Probe reüssieren könnten, aber auch hier wieder die Frage, wo bekomme ich einen Reveneau Le Clos zu fassen, Fevre ist auch groß, fehlt aber vielleicht des letzte Jota für den Sieg - oder was meinst Du? Absolut noch nie etwas gehört habe ich von La Schola d'Antan - was ist da drin und wo kommt der Wein her? Der gesuchte Hidden Champion?

Also folgende Weine stehen jetzt auf meiner Suchliste:

1) KR Saumagen R 1998 oder 2004
2) Ravenau, Le Clos - Jahrgang? Bitte Vorschläge
3) Chave, Hermitage blanc - Jahrgang? Bitte Vorschläge
4) Dageneau, Silex - Jahrgang? Bitte Vorschläge

Das Weinkommisariat Hamburg nimmt jederzeit sachdienliche Hinweise, die zu Ergreifung einer der beschriebnen Flaschen führen, entgegen. Es wurde eine entsprechende Belohnung ausgesetzt.

Liebe Grüße
Michael

P.S. Ja, über den Sinn und Unsinn solcher Proben kann man trefflich diskutieren, aber ich habe am Verkosten immer Freude und ja, man kann solche Flaschen singulär genießen, aber es bringt auch etwas, solche Granaten im Vergleich zu trinken, denn kleine Schwächen fallen dann eher auf - und da grundsätzlich blind verkostet wird, spielt das Etikett auch keine so große Rolle. Außerdem in der Vielfalt liegt die Freude, in der nächsten
Woche wird dann wieder allein zu Hause nach der Arbeit ein normale Flasche aufgezogen und die schmeckt dann auch richtig lecker.

So seltene oder teure Weine würde ich ungern blind verkosten. Hätte ich noch eine 98er Saumagen, würde ich sie da nicht einbringen.
Ein guter Bürklin-Wolf wäre auch eine Option, oder?

Servus,
was ist denn mit einem schönen, etwas gereiften Berg Schlossberg von Breuer so 2003 oder 2005.
Die müßte man eigentlich auch noch finden können.

Grüße Peter

Charlie hat geschrieben:So seltene oder teure Weine würde ich ungern blind verkosten.

Charlie,

warum denn nicht?

Wenn Du aufs Etikett schaust, wirst Du dadurch ganz unwillkürlich beeinflusst und verkostest automatisch in eine bestimmte Richtung. Nur unter den Bedingungen einer echten Blindverkostung nähert man sich einem Wein wirklich unbefangen und kann - soweit dass denn überhaupt möglich ist - die Qualität einigermaßen objektiv beurteilen (ob man das möchte, ist allerdings zugegebenerrmaßen die Frage).

Was mich hier allenfalls stören würde, ist die völlige Themenlosigkeit der Verkostung, die den didaktischen Wert der Veranstaltung ziemlich auf Null senkt und die Frage aufwirft, inwieweit es denn überhaupt Sinn macht, völlig divergente Weinstile (unterschiedliche Rebsorten, unterschiedliche Vinifikations- und Ausbauverfahren) innerhalb einer einzigen Verkostung miteinander zu vergleichen, Hauptsache die Weine sind weiß und trocken und irgendwie "top of".

Ich glaube nicht, dass irgendjemand bei wirklich klarem Verstand eine ähnliche Veranstaltung in rot organisieren würde und den Leuten völlig freistellt, ob sie nun Burgunder, Bordeaux, Barolo, Brunello, Amarone, große Spanier oder was auch immer sonst bringen, Hauptsache "Spitze".

Gruß
Ulli

Hallo,

In Sachen Blindverkostung hat UlliB das geschrieben, was auch meine Meinung ist, nur bei Blindverkostungen ist man unbefangen vom Etikett und trinkt nicht die "Namen".


Ich würde gerne zurück zum Wein und nicht über Sinn und Unsinn solcher Proben diskutieren, was man sicherlich auch über Seiten tun könnte, aber am Ende ist genau diese Diskussion erkenntnisfrei, denn jeder hat mit seinen Argumenten ein bißchen Recht und es gibt nicht Richtig oder Falsch.

Daher die Frage, gibt es noch weitere Vorschläge zum Wein oder möglichen Bezugsquellen?

Ja, meine Prophezeiung: Du wirst mit dem K-R Ausl. R egal aus welchem Jahr untergehen. Zum einen weil die Weine ungeheuer anfällig sind und jede Flasche variiert - eine perfekte zu erwischen also nicht kalkulierbar ist. Zum anderen ist meine Erfahrung, dass K-R nur bei Riesling-Proben aus D vorne dabei ist. Im Vergleich mit weissen Burgundern und Ch9dPs wird der Wein abschmieren. Jeder Pichler wird ihm den Rang ablaufen.

Für den Coulee gilt IMHO das gleiche. Der Wein mag gross sein, aber in einer Reihe mit "herkömmlichen" grossen Weinen nicht überzeugen können. Eher wird er polarisieren.

Eine derartige Probe zu gewinnen, setzt voraus, dass der Wein bei ALLEN ankommt. Wenn Du partout einen Riesling einbauen willst, wäre noch eine der trockenen 3-Stern-Auslesen von Molitor, die im neuen Holz gelegen haben, eine denkbare Alternative. Die sind als deutscher Riesling nicht erkennbar. Ich glaube zu wissen, dass auf dem Weingut noch einige Flaschen aus 2003 oder 2005 zu erstehen sind.

Just my 2cents

Hallo Michael,

zum Rayas: für stolze 350 Euro kriegst du bei Weinart den 1990er, der im Zweifel grandios ist (ich hatte nur 1990 Beaucastel in Rot und fand den absolut grandios, deshalb meine Milchmädchenrechnung, dass der Jahrgang in weiß auch gut ist, aber das ist ins Blaue reingeraten). Ich hatte den Rayas Blanc oder Rot noch nie, aber das wäre für mich ein Traumwein, den ich einmal im Leben getrunken haben will.

Zum Silex: auch den gibt es aus verschiedenen Jahrgängen bei Weinart. 2008 war an der Loire eines der besten Jahre seit langem. Ich hatte den aus 2007, war auch fantastisch, absolut fantastisch.

Zum Chave: Wenn man Cellartracker glauben darf, ist 1997 sehr gut. Und den kriegst du für 120 Euro hier: http://www.wein-capinet.de. Keine Ahnung, ob der Shop gut ist.

Noch ein Tipp für Burgund: Wenn es nicht Coche Dury oder Comtes Lafon sein muss kann ich dir für einen Stil mit Finesse, Druck und auch einem Touch Wildheit (leichte Sponti-Noten, animierende Säure wg. nicht vollständigem BSA) die Weine von Pierre-Yves Colin Morey ans Herz legen. M.E. muss man da gar nicht unbedingt die Grand Crus kaufen, sondern z.B. den 2008 Puligny Folatières für 66 Euro (hier: http://www.weine-wuttke.de/Weine/Frankr ... achet.aspx)