Salut,
ich hatte kürzlich Gelegenheit, noch ein paar weitere weiße und rote Burgunder aus 2009 probieren. Vor allem die Chardonnays überraschen mich weiter, sind diejenigen, die ich probieren konnte, doch zumeist weder matt noch sonderlich säurearm.
In weiß konnte ich noch zwei weitere Weine der
Domaine Bachelet-Monnot probieren, über die ich weiter oben im Thread schon etwas geschrieben habe. Die 2009er Kollektion finde ich einfach umwerfend. Vom Bourgogne Blanc bis zum Bâtard-Montrachet ist die Qualität sehr hoch und steigert sich. Die beiden Puligny-Montrachets sind in ihrer Art sehr unterschiedlich, der 1er Cru Les Referts offen und zugänglich wie ein Scheunentor, der 1er Cru Les Folatières eher etwas mysteriös mit mehr Tiefe (ähnlich wie der Bâtard).
In der Nase etwas zu holzlastig fand ich den
2009 Meursault-Blagny 1er Cru La Pièce sous le Bois der
Domaine Silvain & Nathalie Langoureau. Der 1er Cru La Pièce sous le Bois nimmt insofern eine gewisse Sonderstellung ein, da aus ihm sowohl Chardonnays als auch Pinot Noirs stammen. Wäre das Holz nicht so dominant, hätte ich diesen Wein wahrscheinlich sehr gut gefunden. Am Gaumen war er einfach wunderbar cremig, vollmundig und komplex.
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Angesichts der positiven Worte hier im Burgund-Teil des Forums über die
Domaine Amiot-Servelle war ich gespannt auf die Weine. Von der Domaine hatte ich vorher noch nichts probiert. In seiner Klasse solide, wenn auch nicht außergewöhnlich gut, fand ich den
2009 Bourgogne Pinot Noir. Da ist sicherlich noch etwas Potenzial drin. Noch sehr reserviert, aber mit guten Anlagen erschien mir der
2009 Chambolle-Musigny 1er Cru Les Charmes. Die Chambolle-Musigny typische Verführung mochte sich bei mir persönlich noch nicht ganz einstellen, zeigte sich aber im Ansatz. Das ist für mich ein Wein zum lange einkellern.
Viel offener und zugänglicher war der
2009 Hautes Côtes de Nuits Le Clos du Prieuré von
Thibault Liger-Belair, der sowohl in der Nase als auch im Mund sehr direkt zeigt, was er hat. In Sachen Komplexität ist wahrscheinlich an einem gewissen Punkt Schluss. Als Vertreter der Rand-Appelationen für einen moderaten Preis fand ich den Wein aber sehr überzeugend. Der gleiche Wein aus 2008 war im Vergleich dazu etwas verschlossener und auch ausgewogener. Er gefiel mit gleich gut. Spannend war der Jahrgangsunterschied, da die Stilistik des Winzers (und/oder der Lage, das kann ich nicht so gut beurteilen) bei beiden Jahrgängen sehr ähnlich war.
Mir vorher nicht bekannt war die
Domaine Silvain Pataille aus Marsannay. Erstaunlicherweise liegen die Marsannays der Domaine im Preis niedriger als der
2009 Bourgogne Le Chapitre, aus einer Lage noch nördlich von Marsannay. Gefallen hat mir der Wein sehr gut, sehr klassisch in der Art und mit einigem Potenzial für die Zukunft.
