Charmail hat geschrieben:
Chateau Clauzet 2016
Sehr dunkel in der Farbe, das Bouquet ist sehr reichhaltig, viel blaue und schwarze Waldfrucht, Cassis, Schwarzwälder Kirschtorte, Pflaume und etwas weißer Pfeffer. Auch im Mund eine immense Fruchtdichte, Schichten von dunklen Früchten, Schwarzkirschen, Brombeeren, Schattenmorellen aber auch was mineralisches. Das ganze wirkt frisch und strukturiert, die Tannine sind natürlich noch entsprechend rauh und jugendlich. Aber alles ist reif und wunderbar balanciert. Der Wein hat Kraft, ohne schwerfällig zu wirken, ich finde ihn ausgesprochen vielversprechend, mit schöner Saint-Estephe Typizität.
Beste Grüße Steffen
Durchaus einverstanden, Steffen!
Gestern in der 12er Kiste gekauft, mit einer Zusatzflasche, die heute dran glauben musste. Der Wein besteht aus 55% CS, 40% M und 5% CF (laut Rücketikette, deren Infogehalt man z.B. bei Meyney vermisst, sodass fast jedes Jahr unterschiedliche Rebsortenzusammensetzungen kursieren, die Homepage, seit dem millésime 2012 nicht mehr nachgetragen, hilft auch nicht weiter).
Farbe: dunkles Rot, leicht ins Granatrot wechselnd je nach Licht, leichter Wasserrand.
Nase: zunächst, beim Öffnen vor 8 Stunden, sehr stark Lakritz (hier ein wunderbares Beispiel dafür, warum die Schweizer das Bärendreck nennen...), Cassis, etwas Pfeffer. Lakritz wird im Laufe der Zeit weniger.
Gaumen: sehr druckvoll im Auftakt, auch hier Lakritz, Cassis, sodann reife, aber nicht überreife Zwetschge, Holz zurückhaltend (Neuholzanteil scheint in den letzten Jahren von 60 auf 40% zurückgegangen zu sein). Tannine zu Beginn noch sehr aufrauhend, mäßigen sich im Laufe der Zeit.
Mittellanger Abgang
'Vielversprechend', Steffen, trifft es m.E. sehr gut. Der Wein hat (erst recht für den Preis von wenig über 15€) Klasse, ohne in irgendeiner Weise irre komplex zu sein. Er hängt den parallel verkosteten Rest Malartic-Lagravière 2015 (vor 3 Tagen geöffnet), der sich total verschließt, deutlich ab. Im Moment kratzt der Wein zumindest an der 90-Punkte-Marke, er ist besser als der Le Boscq 2016 vor einem Jahr (aus der Erinnerung).
Da gibt's nur ein Fazit: kaufen, kaufen, kaufen. Bei Gerstl hat's noch, Lobenberg verkauft ihn für 19.90€, auch Hilse scheint (wieder) zu haben, für 19/19.50€.
Gruß
Jean
Der Wein hat am zweiten Tag sogar noch gewonnen. Die Tannine wirken weniger ungestüm, ohne dass der Wein an Druck verloren hätte. Tiefdunkel liegt der Wein im Glas. Grandioses PGV! Satte 90 Punkte