Re: Bordeaux ganz allgemein!
Verfasst: Fr 3. Jun 2022, 10:38
Das Thema scheint durch die ganze Weinpresse zu gehen. Auch der Meininger-Verlag berichtet hier darüber:
St.-Emilion ohne Crus
St.-Emilion ohne Crus
Ich hatte den Kriterienkatalog im Netz entdeckt, als Ausone und Cheval blanc ausgestiegen sind, aber im Moment finde ich ihn leider nicht wieder. Nach meiner Erinnerung war das eine ziemlich kunterbunte Liste, in der die Verkostung einer Reihe jüngerer Jahrgänge durch ein von der INAO bestimmtes Verkosterpanel nur eine Rolle unter vielen spielt und außerdem das Kriterium für eine Einstufung als 1er GCC ziemlich wachsweich war (ich meine mich an einen Punktedurchschnitt von mindestens 16/20 zu erinnern, was ziemlich lächerlich wäre). Ansonsten sind einige weitere Kriterien wie "Qualität des Terroirs" kaum objetiv zu beurteilen.stollinger hat geschrieben: Kann man den Kriterienkatalog irgendwo einsehen?
Am einfachsten für die Güter wäre natürlich, wenn sie einfach "Vin de France" draufschreiben, da hat man dann seine Ruhe...UlliB hat geschrieben:Ansonsten gilt für die St.Emilion-Klassifikation das, was für jede Weinklassifikation gilt: als Wegweiser für den Weinkauf ist sie für den Konsumenten unbrauchbar. Ganz egal wie sie am Ende ausfällt.
Ach, gegen ein nacktes "St.Emilion" wäre ja auch nichts einzuwenden, wenn es denn einen einigermaßen homogenen Herkunftscharakter gäbe, aber mit dem tut man sich in dieser flächenmäßig großen und hinsichtlich der Böden auch sehr heterogenen AOC naturgemäß schwer, von den jeweiligen stilistischen Präferenzen der Erzeuger mal ganz abgesehen.EThC hat geschrieben: Am einfachsten für die Güter wäre natürlich, wenn sie einfach "Vin de France" draufschreiben, da hat man dann seine Ruhe...
https://vins-saint-emilion.com/nos-vins ... s-classes/UlliB hat geschrieben:Ich hatte den Kriterienkatalog im Netz entdeckt, als Ausone und Cheval blanc ausgestiegen sind, aber im Moment finde ich ihn leider nicht wieder. Nach meiner Erinnerung war das eine ziemlich kunterbunte Liste, in der die Verkostung einer Reihe jüngerer Jahrgänge durch ein von der INAO bestimmtes Verkosterpanel nur eine Rolle unter vielen spielt und außerdem das Kriterium für eine Einstufung als 1er GCC ziemlich wachsweich war (ich meine mich an einen Punktedurchschnitt von mindestens 16/20 zu erinnern, was ziemlich lächerlich wäre). Ansonsten sind einige weitere Kriterien wie "Qualität des Terroirs" kaum objetiv zu beurteilen.stollinger hat geschrieben: Kann man den Kriterienkatalog irgendwo einsehen?
Ich denke, dass die Klassifikation nach dem Ausstieg von inzwischen vier Toperzeugern mausetot ist, vielleicht folgen auch noch ein paar mehr. Und diejenigen, die im System verbleiben, werden erneut die französische Justiz beschäftigen, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen, und dabei die INAO und die Mitglieder der lokalen Kommission mit jeder Menge Dreck bewerfen. Immerhin sorgt das für ein wenig Unterhaltung.
Ansonsten gilt für die St.Emilion-Klassifikation das, was für jede Weinklassifikation gilt: als Wegweiser für den Weinkauf ist sie für den Konsumenten unbrauchbar. Ganz egal wie sie am Ende ausfällt.
Gruß
Ulli
Danke! Ich hatte allerdings seinerzeit ein wesentlich detaillierteres Dokument gefunden, dass u.a. die Zusammensetzung der Jury und die Mindestergebnisse der Verkostungen genannt hat und außerdem beschrieben hat, wie genau die anderen Faktoren ("actions de promotion en France et à l’étranger, accueil du public, œnotourisme") und die im Markt erzielten Preise ("la cotation des vins") berücksichtigt werden. Und dieses Dokument finde ich leider nicht mehr.boromir hat geschrieben: https://vins-saint-emilion.com/nos-vins ... s-classes/
[album]3409[/album]Ollie hat geschrieben:Ja schon, dann würden sie anfangen zu zanken, ob sie "Grand Vin de France" oder "Premier Grand Vin de France" sind und wer "Premier Grand Vin de France Classé A" und wer "Premier Grand Vin der France Classé B" ist und warum nicht weil ich hab doch auch super Terroir und dein Hund stinkt aus dem Hals deiner auch du Volldepp etc etc etc.