Ja, aber der VDP beeinflusst viele, vor allem junge und ambitionierte Winzer.Bernd Schulz hat geschrieben: Jenseits des VDPs gibt es genug hervorragende Winzer. Wenn dem Verband so viel daran liegt, soll er ruhig erst mal weiter Blödsinn oder zumindestens Verwirrung stiften. Nur zu, immer wacker!
Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
- Charlie
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Charlie
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Charlie, die jungen, ambitionierten Winzer, die ich bislang kennengelernt habe, schöpfen ihren positiven Ehrgeiz weitgehend aus eigenen Quellen.
Um es ganz drastisch zu sagen: Fast allen von denen geht der VDP mit seinen verkrusteten Platzhirsch-Strukturen (einmal drin, immer drin, siehe Rheingau) weitgehend am Hintern vorbei!
Beste Grüße
Bernd
Um es ganz drastisch zu sagen: Fast allen von denen geht der VDP mit seinen verkrusteten Platzhirsch-Strukturen (einmal drin, immer drin, siehe Rheingau) weitgehend am Hintern vorbei!
Beste Grüße
Bernd
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Einen entsprechenden landesweiten privaten "Elite"-Verband scheint es auch in Ländern wie F, I oder A nicht zu geben. Und auch jenseits der amtlichen Bezeichnungen laufende private Klassifikationen sind eher eine Eigenart der deutschen Szene. Wenn man sie als das sieht, was sie sind -private Marketingbezeichnungen, die nicht einmal auf den Etiketten ausgeschrieben werden dürfen-, kann man das auch locker sehen:-)Neuppy hat geschrieben:...Warum muss es denn in Deutschland ein bundesweit einheitliches Klassifizierungsmodell geben. Das gibt es doch außer in Übersee sonst doch auch nirgendwo...
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Wenn ich mich umhöre und zuhöre, gerade bei ambitionierten Weingütern, dann entsteht für mich ein etwas anderes BIld. Ganz viele würden doch ganz gerne in den VDP. Allerdings geht es da weniger um Eliten- oder Qualitätsdenken, sondern um die enormen Marketing- und Präsentationsmöglichkeiten. Der VDP steht in einem in der Tat sehr großen medialen Fokus, macht zahlreiche extrem gut besuchte Veranstaltungen uswusw. Man denke nur einmal an die Mainzer Weinbörse. Was da los ist, ist mittlerweile wirklich irre.
Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Ja, das höre ich auch immer wieder. Wer z.B. exportieren möchte, dem öffnet der VDP die Türen (in manchen Ländern sind die für nicht in Verbänden organisierte Winzer sehr fest verschlossen), und die Leistung des VDP bei der Präsentation des deutschen Weins im Ausland sollte man nicht unterschätzen.Dirk Würtz hat geschrieben: Ganz viele würden doch ganz gerne in den VDP. Allerdings geht es da weniger um Eliten- oder Qualitätsdenken, sondern um die enormen Marketing- und Präsentationsmöglichkeiten.
Insofern gibt es hier durchaus eine Vorbildfunktion, und die ist auch durchaus zu erkennen: es gibt immer mehr Nicht-VDP-Winzer, die zumindest einige Elemente der VDP-Klassifikation übernehmen, z.B. das Entfallen von Prädikaten bei trockenen Weinen.
Gerade wegen dieser Vorbildfunktion schmerzt das geschichts- und traditionsbefreite, in der Umsetzung inkonsequente, total konfuse und letztlich rein (marketing-)ideologiegetriebene Klassifikationssystem des VDP besonders.
Gruß
Ulli
- Alas
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Ja, ja: Geld und Rummel, später dann Qualitätsverlust, nichts Neues.
Gruß
Alas
Gruß
Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Der Grat ist halt eben sehr, sehr schmal. ich habe da im Moment eine eher "wellenförmige" Meinung aus Zustimmung, Skepsis und "istmiramendedochegal".
Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Weinbezeichnungen sind doch IMMER Marketing, die Einführung der Lagenbezeichnungen ganz früher war doch auch nichts anderes als ein Marketingversuch, ich schreibe meine Lage drauf, dass mein Wein einzigartig wird und wiedererkennbar.
Oder das Klassifizierungssystem in Bordeaux, was war das 1855 anderes als der Versuch eine Hierarchie zu zementieren und gleichzeitig nach außen hin zu zeigen welche die besten Weingüter des Bordelais seien.
Auch Winzervereinigungen werden als erstes gegründet um gemeinsam die Weine besser zu vermarkten als allein.
Weinbezeichnungen vorzuwerfen sie seien Marketing halte ich für einen schlechten Witz, dann kann man auch schreiben, dass Werbung nur die Produkte verkaufen soll die in Ihr vorkommen. Ja, dafür ist sie doch da.
Dass es im Weinbereich auch gesetzliche Notwendigkeiten auf dem Etikett gibt hat damit zu tun, dass der Wein immer schon eine gewisse kulturelle Wichtigkeit hatte und dass die erfolgreichsten Winzer auch eine gewisse politische Macht in Ihrer Region hatten, Weingesetze wurden und werden doch immer noch zum größten Teil aufgestellt um die eigenen Weine (die Weine des eigenen Landes) gegen Nachahmer aus aller Welt zu schützen. Auch das ist Marketing, natürlich kam dann irgendwann auch noch eine Verbraucherschutzkomponente dazu, das Weingesetz sollte dann auch einen gewissen Mindeststandart beim Wein sichern.
Jetzt dem VDP vorzuwerfen, dass seine Klassifikation Marketing wäre halte ich für wenig sinnvoll, natürlich ist es das. Man sollte eher fragen ob das gutes oder schlechtes Marketing ist, der Erfolg der GGs in den letzten 10 Jahren spricht erst mal für den VDP. Und dass man mit den Prädikaten, insbesondere bei den trockenen Weinen ein Marketingproblem hatte, das ist doch schlicht eine Tatsache, ein neues Leitbild für hochklassigen, trockenen, deutschen Wein war unumgänglich.
Oder das Klassifizierungssystem in Bordeaux, was war das 1855 anderes als der Versuch eine Hierarchie zu zementieren und gleichzeitig nach außen hin zu zeigen welche die besten Weingüter des Bordelais seien.
Auch Winzervereinigungen werden als erstes gegründet um gemeinsam die Weine besser zu vermarkten als allein.
Weinbezeichnungen vorzuwerfen sie seien Marketing halte ich für einen schlechten Witz, dann kann man auch schreiben, dass Werbung nur die Produkte verkaufen soll die in Ihr vorkommen. Ja, dafür ist sie doch da.
Dass es im Weinbereich auch gesetzliche Notwendigkeiten auf dem Etikett gibt hat damit zu tun, dass der Wein immer schon eine gewisse kulturelle Wichtigkeit hatte und dass die erfolgreichsten Winzer auch eine gewisse politische Macht in Ihrer Region hatten, Weingesetze wurden und werden doch immer noch zum größten Teil aufgestellt um die eigenen Weine (die Weine des eigenen Landes) gegen Nachahmer aus aller Welt zu schützen. Auch das ist Marketing, natürlich kam dann irgendwann auch noch eine Verbraucherschutzkomponente dazu, das Weingesetz sollte dann auch einen gewissen Mindeststandart beim Wein sichern.
Jetzt dem VDP vorzuwerfen, dass seine Klassifikation Marketing wäre halte ich für wenig sinnvoll, natürlich ist es das. Man sollte eher fragen ob das gutes oder schlechtes Marketing ist, der Erfolg der GGs in den letzten 10 Jahren spricht erst mal für den VDP. Und dass man mit den Prädikaten, insbesondere bei den trockenen Weinen ein Marketingproblem hatte, das ist doch schlicht eine Tatsache, ein neues Leitbild für hochklassigen, trockenen, deutschen Wein war unumgänglich.
Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
Klasse Armin
Gruß
Wolfgang
Gruß
Wolfgang
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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!
armin hat schon sehr recht, man kann das nicht einfach alles auf Marketing reduzieren, damit wird man der Sache nicht gerecht.