... vor kurzem im Glas ...
Sauvignon Blanc 2013 IGT Venezia Giulia, Di Lenardo Vineyards - Ontagnano
grünl. Strohgelb; Melone, Pfirsich, reife Paprika und Melisse/Salbei; am Gaumen angenehm Stoffig, reife Fruchtnoten korrespondierend zur Nase und milde Kräuternoten, frische und dennoch milde Säure, gute Balance, guter Trinkfluss, schönes Süsse-Säure-Spiel; mittellanger - langer Abgang korrespondierend zum Gaumen 16/20 op
Diesmal in der 'Normalversion', im gleichen Jahrgang gab's auch eine 'unoaked' - Version, m.E. nehmen sich beide Versionen in der Qualität nichts.
Sauvignon 2013 Collio, Az. Agr. Livon - Dolegnano
grünliches Strohgelb; Birnen- und Pfirsichnoten, weisse Johannisbeeren, Holunderblüten und Tomatengrün; recht Stoffig, Aromen korrespondierend zur Nase mit leicht unreifer knackiger Frucht, grüne vegetale Noten (die empfindliche nasen fast schon an Ketzenpisse erinnern könnten  

 , starke mineralische Anklänge, knackige Säure, frische und voll zugleich; mittellanger - langer Abgang auf grünlich vegetale Noten, hinterlegt mit Frucht, animierend - 16-16,5/20 op
Eine Frage des Geschmacks, wer aromatische - crispy Sauvignons mag, der ist beim Livon gut aufgehoben, wer mehr Weichheit und Fülle bevorzugt, oder vielleicht einfach ein Maul voll Wein haben möchte, ist mit dem Di Lenardo Sauvignon gut bedient. Ich mochte beide  

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Merlot 2013 IGT Venezia Giulia, Di Lenardo Vineyards - Ontagnano, Ausbau nur im Stahltank
Rubinrot; Brombeere, (Wald-)Erdbeeren, vegetale Kräuternoten (Unterholz, Erde) ; am Gaumen mittelkräftiger Ansatz, reife vegetal-kräuterige Fruchtnoten korrespondierend zur Nase mit erdigen Noten, reifes-rundes, dennoch leicht rustikales Tannin, fruchtige wahrnehmbare Säure, kräuterig-vegetal-trinkanimierend; mittellanger - langer Abgang auf Frucht mit kräterig-erdigem Einschlag 15,5-16+/20 op
Angenehmer Essensbegleiter mit gutem Trinkfluss, der nicht auf vordergründige Frucht setzt, sondern mit seinem vegetal-erdigen Einschlag, den ich durchaus so mit Carmenere-Weinen assozieren würde, gefällt, wird sich über die kommenden 3-4 Jahre sicher gut entwickeln.
Klar sind sowohl Di Lenardo, als auch Livon, keine Kleinen, sondern Betriebe mit einer Produktion im oberen 6-stelligen Bereich (aus eigenem Traubengut), dazu gesellen sich noch einfachere Weine aus zugekauften Traubenmaterial - aber was das PGV, (vorallem in den Basislinien - den Rebsortenweine ohne Lage), anbelangt bewegen sich die Kellereien auf hohem Niveau zu vernünftigen Preisen.
Alle Weine waren dazu mit DIAM-Korken verschlossen, wodurch Korkschmecker zu 100% ausgeschlossen sind. 
M.E. vorbildlich und Kundenorientiert - hier wird das (oft verkannte) Potential auch des 'flachen' Landes des Veneto, ob jetzt zu Füssen des Collio, oder in der Venezia Giulia, voll ausgeschöpft.
Was höherwertige Weine anbelangt ist Livon mit vielen Einzellagen im Collio allerdings durchaus begünstigt.