Moulis hat geschrieben:Die Aversion bezieht sich auf solche, die als Einstandsposting erstmal einen Link zu Ihrer Seite raushauen. Oder diejenigen die viele
schöngefärbte VKN´s posten von Weinen ihres Sortiments. Aber, wie schon gesagt, sind wir nicht so dumm hier differenzieren zu können.
Ich finde es legitim und gut, wenn ein Händler z.b. von einem neu entdecktem Wein so begeitert ist, dass er den entsprechend anpreisst. Auch wenn er ihn verkauft, ich kann ja immer noch nach einem günstigerem Angebot suchen
genau solche subtilen Worte sind es, die z.B. mich mehr und mehr abschrecken. Da können dann 10 Leute meinen - das wäre nicht auf mich gemünzt - inklusive des Schreibers jener Zeilen. Aber für jemanden, der nun zufällig auch vom Weinhandel lebt, wirkt das wie eine schwere Unterstellung. Wie wäre es, wenn man einfach hinnähme, dass auch Händler von ihren Weinen begeistert sind...
Dass dann zwar Wissen / eine Empfehlung abgeschöpft wird und man beim Hobbyhändler oder beim Global Player kauft, der nicht selbst empfiehlt, der aber ewas billiger ist, das ist ja nicht nur im Weinhandel so - und es bricht vielen traditionellen Händlern das Genick, egal in welcher Branche. Ich bin auf jedem Fall jedem dankbar, der auch dort kauft, wo die Begeisterung ursprünglich die Kaufabsicht geweckt hat.
Wie sollte ich aber z.B. Berichte über meine Proben für den Prioratführer oder über Besuche im Priorat trennen? Muss ich für jeden Wein einer Jahrgangsvertikale nun plötzlich einen eigenen Winzerfred aufmachen? Darf ich über Weine schreiben, die ich nicht im Programm habe oder auch über solche die ich habe oder vielleicht gern versuche, aufzunehmen? Bei mir steht als erstes das Suchen und dann die Begeisterung. Und das ich dann versuche, die Weine nach Deutschland zu holen, die mir in der Probe am Besten gefallen von der Qualität resp. dem PGV, das ist doch wohl auch legitim oder? Genauso, dass ich keine Weine aufnehme, die mich nicht begeistern...
Soll ich aber dann dieses teilen - in einen guten Fred, wo ich über die Weine berichte, die ich nicht habe und in einen bösen, wo die Weine drin sind, die ich führe oder zu führen beabsichtige?
Mein persönlicher "Ausweg" sieht so aus, dass ich hier nur noch Proben ankündige, und die Rankings poste - die genauen Notizen gibt es dann prinzipiell nur noch auf meinem Blog bzw. dort, wo sie erwünscht sind. Und wie Mathias Hilse zutreffend schrieb, darf ich auf meinem Blog die Weine bewerben. die ich dann auch führe - als nackten Hinweis mit dem Preis unter der Verkostungsnotiz und evtl. wie viele Flaschen es davon noch gibt... - hier traue ich mir das nicht mehr, weil dann gleich wieder diverse Keulen geschwungen werden...
Und dennoch hatte ich am Sonntag kurz vor dem Feierabend ein positives Erlebnis, dass durchaus zeigt, dass a) das Forum gelesen wird, als auch b) dass es Leute gibt, die dankbar für den Verweis sind, dass es den einen oder anderen Wein bei mir gibt - ein "Nur-Leser" kam mit der Bemerkung, das er mich aus dem Weinforum her "kenne", auf mich zu - er war eigens dafür angereist, um ein paar Weine bei mir zu kaufen und vertraut dabei meiner Auswahl als das, was es ist - eine Selektion von mir für Euch...
Der Martin hat da schon völlig recht, wenn er von Brücken bauen spricht.