Wolfgang Kärcher hat geschrieben:Da ich mich weintechnisch nicht genügend auskenne, kann ich nicht wirklich einschätzen, was das bedeutet und wie es sich auf die Individualität der Weine auswirkt.
Um den Wein zum Gären zu bringen, bedarf es einer Hefe, welche den Zucker zur eigenen Vermehrung nutzt und dabei quasi als Abfallprodukt Allohol zurückläßt. Das kann mit natürlichen Hefen passieren, die mehr oder weniger im Keller herumschwirren und aufgrund der örtlichen Gegebenheiten stark unterschiedlich sind bzw. sein können. So vielfältig diese Hefen sind, so unberechenbar können sie auch sein. Deshalb vertrauen viele (wahrscheinlich die meisten) Winzer eher auf Reinzuchthefen, welche enger definierte Merkmale aufweisen und einen zuverlässigen Gärverlauf versprechen. Mit solchen Hefen kann man auch die Aromatik beeinflussen, was aber wiederum zu einer gewissen Uniformität bei den Weinen führen kann.
Es wird häufig verbreitet, daß spontan (also mit wilden Hefen) vergorene Weine charaktervoller sind, was in gewissem Umfang auch stimmen mag, aber ich würde das nicht verallgemeinern. Jedenfalls nehme ich nicht für mich in Anspruch, "Sponti-Weine" eindeutig erkennen zu können, da hab ich schon oft genug daneben getippt.
Übrigens gibt's auch Zuchthefen, die quasi aus dem eigenen Kellerhefestamm kultiviert werden, so hat man eine eigene charakteristische Hefe, die dennoch zuverlässig "funktioniert". Tesch macht das wohl so.
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
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