Vor ca. drei Wochen hatten wir den 2007er Pinot Noir "Urbanus" von Clauß aus Lottstetten-Nack / Hochrhein (Baden). Perfekt gereift, kann aber noch ein paar Jahre liegen, wird sich aber nicht mehr stark verbessern. Sortentypisch, Waldfrüchte, harmonisch, leichte Räuchernoten, sehr schöne Länge, sanftes Tannin. War für uns ein perfekter Essensbegleiter, aber ich weiß leider nicht mehr, was es zum Essen gab. Irgendwo um 90/91 Punkte. Preis im Jahr 2009 oder 2010: ca. 25 Euro. Ist jeden Euro wert, den er gekostet hat.
In Nack liegt meines Wissens das südlichste Weingut Deutschlands. Lottstetten-Nack liegt in einem Zipfel Badens, der in den Kanton Schaffhausen hineinragt, etwa 10 km südwestlich von Schaffhausen.
Deutsche Spätburgunder
- octopussy
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Re: Deutsche Spätburgunder
Hallo zusammen,
heute gab es im Ofen mit Kräutern und Olivenöl gebackene Kartoffeln und Rote Bete mit Ziegenfrischkäse. Dazu wollten wir Pinot Noir trinken, einen ganz leicht angereiften mit vielleicht schon etwas erdig, unterholzigen Noten. Jetzt wollte ich mal wieder einem Spätburgunder eine Chance geben und die Wahl fiel auf den 2003 Philippi Pinot Noir R, den ich vor ein paar Jahren schon mal im Restaurant im Glas hatte und eigentlich recht gut fand.
Jetzt hat er mir überhaupt nicht geschmeckt. Blind hätte ich ihn nicht als Pinot Noir erkannt und hätte auf Grenache von der südlichen Rhône getippt. Man muss ihm zugute halten, dass er seinem Alter entsprechend sehr jung schmeckt und vielleicht von weiterer Flaschenreife profitiert. Man muss zur Verteidigung zudem vorbringen, dass 2003 sicher kein einfacher Jahrgang für Spätburgunder war. Trotzdem: so gerne ich die Rieslinge und Weißburgunder von Koehler-Ruprecht mag und bewundere, dieser Spätburgunder fällt für mich im aktuellen Zustand eher unter Themenverfehlung.

heute gab es im Ofen mit Kräutern und Olivenöl gebackene Kartoffeln und Rote Bete mit Ziegenfrischkäse. Dazu wollten wir Pinot Noir trinken, einen ganz leicht angereiften mit vielleicht schon etwas erdig, unterholzigen Noten. Jetzt wollte ich mal wieder einem Spätburgunder eine Chance geben und die Wahl fiel auf den 2003 Philippi Pinot Noir R, den ich vor ein paar Jahren schon mal im Restaurant im Glas hatte und eigentlich recht gut fand.
Jetzt hat er mir überhaupt nicht geschmeckt. Blind hätte ich ihn nicht als Pinot Noir erkannt und hätte auf Grenache von der südlichen Rhône getippt. Man muss ihm zugute halten, dass er seinem Alter entsprechend sehr jung schmeckt und vielleicht von weiterer Flaschenreife profitiert. Man muss zur Verteidigung zudem vorbringen, dass 2003 sicher kein einfacher Jahrgang für Spätburgunder war. Trotzdem: so gerne ich die Rieslinge und Weißburgunder von Koehler-Ruprecht mag und bewundere, dieser Spätburgunder fällt für mich im aktuellen Zustand eher unter Themenverfehlung.

Beste Grüße, Stephan
Re: Deutsche Spätburgunder
Wer kühle und schlanke Spätburgunder mag:

Claus Schneiders Spätburgunder überzeugen mich immer wieder. Sie sind das, was viele deutsche Spätburgunder nicht sind, bescheiden, schlank, kühl. Hat jemand Tipps in diesem Bereich für "Eleganztrinker"?
Viele Grüße
Michl

Claus Schneiders Spätburgunder überzeugen mich immer wieder. Sie sind das, was viele deutsche Spätburgunder nicht sind, bescheiden, schlank, kühl. Hat jemand Tipps in diesem Bereich für "Eleganztrinker"?
Viele Grüße
Michl
Viele Grüße
Michl
Michl
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Ralf Gundlach
- Beiträge: 2433
- Registriert: So 30. Jan 2011, 23:13
Re: Deutsche Spätburgunder
Hallo Michl,
für Eleganztrinker ist für mich Holger Koch die Referenz in Baden
Gruß
Ralf
für Eleganztrinker ist für mich Holger Koch die Referenz in Baden
Gruß
Ralf
Re: Deutsche Spätburgunder
Lieber Ralf,
vielen Dank, muss zu meiner Schande gestehen, dass ich tatsächlich von Koch weder in weiß noch rot etwas getrunken habe, obwohl er mir schon zigmal über den Weg lief. Werde ich unbedingt nachholen, zumal der/die/das "Erle" als Basiswein hier schon gelobt wurde oder würdest du einen anderen Wein empfehlen?
Was meinen die anderen? Welche Spätburgunder aus D überzeugen "Eleganztrinker"? V.a. preisgünstigere Weine würden mich interessieren. Schließlich muss der allabendliche Schluck auch finanziert werden
Viele Grüße
Michl
vielen Dank, muss zu meiner Schande gestehen, dass ich tatsächlich von Koch weder in weiß noch rot etwas getrunken habe, obwohl er mir schon zigmal über den Weg lief. Werde ich unbedingt nachholen, zumal der/die/das "Erle" als Basiswein hier schon gelobt wurde oder würdest du einen anderen Wein empfehlen?
Was meinen die anderen? Welche Spätburgunder aus D überzeugen "Eleganztrinker"? V.a. preisgünstigere Weine würden mich interessieren. Schließlich muss der allabendliche Schluck auch finanziert werden
Viele Grüße
Michl
Viele Grüße
Michl
Michl
Re: Deutsche Spätburgunder
Eher im eleganten Bereich, herbfruchtige Pinots mit fester Säurestruktur, sehe ich auch Ziereisen (Baden) und Stadt Klingenberg(Franken). Beide Erzeuger bieten auch zwei schöne Basisweine für € 9,00, bzw. € 10,00.
(Disclaimer: Ich vertreibe beide Weingüter auch in unserem Laden)
(Disclaimer: Ich vertreibe beide Weingüter auch in unserem Laden)
- Weinfreund
- Beiträge: 196
- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 23:27
Re: Deutsche Spätburgunder
Hi Michl,
Pinot Noir ist nicht ganz umsonst als anspruchsvoll (winzertechnisch) bekannt.
Meine vorläufiges Fazit: Es gibt so gut wie gar nichts unter 10 € .. Ausnahme die beiden Waßmers (aber nicht gerade für "Eleganztrinker").
10-20 EUR einige wirklich gute deutsche .. Tschuppen (Ziereisen), Tradition (Fürst), Pinot Noir Erle (Koch bei K&U), Pinot Noir * (Koch), und natürlich Huber !! Ich persönlich finde den Spätburgunder Spl. tr. Barrique von Helmut Christ auch wirklich klasse.
Über 20 € tendenziell dann Richtung Frankreich, oder die 2010er bei Jim Clandenen in California.
Viele Grüße
Sascha
Diese Frage habe ich mir auch so vor ein paar Jahren gestellt .. Antwort: Schwierig !!Welche Spätburgunder aus D überzeugen "Eleganztrinker"? V.a. preisgünstigere Weine würden mich interessieren. Schließlich muss der allabendliche Schluck auch finanziert werden
Pinot Noir ist nicht ganz umsonst als anspruchsvoll (winzertechnisch) bekannt.
Meine vorläufiges Fazit: Es gibt so gut wie gar nichts unter 10 € .. Ausnahme die beiden Waßmers (aber nicht gerade für "Eleganztrinker").
10-20 EUR einige wirklich gute deutsche .. Tschuppen (Ziereisen), Tradition (Fürst), Pinot Noir Erle (Koch bei K&U), Pinot Noir * (Koch), und natürlich Huber !! Ich persönlich finde den Spätburgunder Spl. tr. Barrique von Helmut Christ auch wirklich klasse.
Über 20 € tendenziell dann Richtung Frankreich, oder die 2010er bei Jim Clandenen in California.
Viele Grüße
Sascha
Re: Deutsche Spätburgunder
...oder Dr. Heger's Spätburgunder Mimus vom KaiserstuhlWeinfreund hat geschrieben:Über 20 € tendenziell dann Richtung Frankreich, oder die 2010er bei Jim Clandenen in California.
Re: Deutsche Spätburgunder
Danke, aber das sind ja eher die bekannten Namen/Weine. Christ kenne ich noch nicht. Wer kann unbekanntere Weine/Winzer empfehlen? Vielleicht mit einer kleinen Beschreibung der Weine?
Viele Grüße
Michl
Michl
- Weinfreund
- Beiträge: 196
- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 23:27
Re: Deutsche Spätburgunder
Hi Michl,
Das Problem, das sich für mich herauskristallisiert hat ist nur folgendes: Von zehn probierten preiswerten (auch empfohlenen) Spbg. (knapp unter 10 €), haben mir im Schnitt sieben nicht wirklich geschmeckt. Nachträglich gesehnen wäre es besser gewesen, auf das Preisraster 5 oder 10 EUR draufzupacken ..
Viele Grüße
Sascha
Ich will ja gar nicht versuchen deinen Entdeckerdrang zu mindern ..Danke, aber das sind ja eher die bekannten Namen/Weine. Christ kenne ich noch nicht. Wer kann unbekanntere Weine/Winzer empfehlen? Vielleicht mit einer kleinen Beschreibung der Weine?
Das Problem, das sich für mich herauskristallisiert hat ist nur folgendes: Von zehn probierten preiswerten (auch empfohlenen) Spbg. (knapp unter 10 €), haben mir im Schnitt sieben nicht wirklich geschmeckt. Nachträglich gesehnen wäre es besser gewesen, auf das Preisraster 5 oder 10 EUR draufzupacken ..
Viele Grüße
Sascha