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Hallo Ralf,

vielen Dank für die ausführliche Info!

Jetzt hast du noch am Rande einen Namen erwähnt auf dessen Weine ich scharf bin sie mal
in Ruhe zu verkosten. Josko Gravner steht bei mir ganz oben auf der Weiterbildungsliste .
Den einzigen einigermaßen älteren Wein den ich entdecken kann ist ein 2006er Ribolla Gialla.
Da muss man wahrscheinlich noch einige Zeit warten um diesen sich einzuschenken. Kaufen
werde ich ihn mir wahrscheinlich ....

Besten Gruss

Chris

Mitbringsel vom letzten Aufenthalt in Friaul:



Kein echter Fehler erkennbar, aber viel unspannendere Süßweine kann man auch nur schwer finden, vor allem durch die kaum wahrnehmbare Säure bedingt. Gut, zu einem solchen Preis kann man natürlich auch keinen Topwein erwarten. Dabei haben die Süßweine aus der Rebsorte einst ja einen sehr guten Ruf gehabt ...

Grüße,
Gerald

Hallo Gerald,

war der Picolit aus dem Supermarkt? Klingt nicht gerade spannend und qualitativ hochstehend.

Ja, aber aus einem ziemlich großen Supermarkt mit einer Ecke für "lokale Produkte", die mich vom Preisniveau (und auch einigen Namen) doch eher an den Fachhandel erinnert hat. Ein bisschen so wie manche große französische Supermärkte oder Interspar in Österreich.

Ähnlich günstige Süßweine aus anderen Regionen (z.B. BA vom Neusiedlersee, aber auch Sauternes) haben mir jedenfalls besser gefallen.

Grüße,
Gerald

Hallo Gerald,

so wie du diesen Picolit beschreibst ... dünn am Gaumen ... habe ich in meiner Erinnerung noch nie Picolit wahrgenommen, auch wenn mein letzter schon einige zeit hersein dürfte.

Der Normalfall bei Picolit, aber auch Vespaiolo und Ramandolo (Verduzzo) als Passito sind üppige Aromen gepaart mit fast öliger Konsistenz und Süsse, aber auch gut gepuffert durch Säure. I.d.R. brauchen die Weine aber ein paar Jahre auf der Flasche, damit alles zusammenfindet und die Süsse nicht zu aufdringlich ist.

Mein letzter Dessertwein aus der Region war der Vinum Sancta Missa der Cantina Produttori Cormons, ein Passito aus Tocai, Verduzzo, Chardonnay, Pinot Bianco und Sauvignon. Als junger Wein, vor ca. 4-5 Jahren war er noch von einer aufdringlichen fast pappigen Süsse geprägt, vor kurzem war das dann doch ein recht harmonischer Dessertwein mit schönen Dörrobst- und Nussaromen, getragen von einem angenehmen Süsse-Säure-Spiel. Eine Reife von 5 Jahren bei einem Wein guter Qualität schadet sicher nicht.
Allerdings hatte ich auch schon Verduzzo, der eine Lagerung überhaupt nicht vertrug - der war jung so ähnlich wie der von dir beschriebene, gereift jedoch nur noch unharmonisch gealtert - da hab ich mir nicht mal die Kellerei gemerkt.

Danke für die Tipps. Im Web findet man, dass andere Jahrgänge vom gleichen Produzent deutlich mehr kosten, vielleicht ist 2009 nicht so gelungen und wurde daher zum "Verschleudern" an den Supermarkt verkauft.

Lese auch gerade, dass in der Kategorie Süßwein der Ramandolo oft wesentlich attraktiver als der Picolit ist, der offenbar noch vom berühmten Namen zehrt. Siehst du das auch so?

Grüße,
Gerald

Verduzzo/Ramandolo besser als Picolit? Würde ich eigentlich nicht so sehen, Picolit ist für Dessertwein wohl die wertigere Rebsorte - und die sehr guten Exemplare liegen preislich zwischen 70 - 90 € für die 1/2 Flasche.
Verduzzo ist insgesamt weiter verbreitet und wird oft auch als Stillwein, v.a. in Cuvées, verarbeitet.
Aber viel wesentlicher ist m.E. saubere Arbeit bei der Erzeugung - bei Passito vorallem die Weinbergsarbeit, sofern am Stock getrocknet wird.
Sehr interessant finde ich auch Vespaiolo, der als (Dessert-) Wein dann regional (Breganze) Torcolato heisst. Torcolato/Vespaiolo bietet oftmals ein gutes PGV.

Für dass, was alle Drei als Dessertweine bieten können, sind diese bei uns aber vergleichsweise unbekannt.

Picolit ist für Dessertwein wohl die wertigere Rebsorte - und die sehr guten Exemplare liegen preislich zwischen 70 - 90 € für die 1/2 Flasche.

autsch!

Bei diesen Preisen müsste er sich aber an Yquem und ein paar Riesling-TBA messen lassen, vom Neusiedlersee fällt mir jedenfalls kein Prädikatswein zu diesem Preis ein. Wenn der Picolit in dieser Klasse zu Recht mitmischt, dann ist er aber dafür relativ unbekannt geblieben, so zumindest mein Eindruck.

Grüße,
Gerald

Zum einen sind die Produktionsmengen homöopatisch, zu anderen verschwinden die Weine wohl fast durchgängig im italienischen Markt, vorallem auch in der gehobenen ital. Gastronomie.

Eine bei ebay ersteigerte schon damals ältere Flasche eines süßen Verduzzo/Ramandolo habe ich auch nur als unharmonisch und vor allem mit stark hervortretendem Bitterton im Abgang in Erinnerung. Daran erinnerte mich heute der allerdings trockene
Oscar Sturm Friulano Collio 2012
Farblich blasses Gelb, leichter grüner Schimmer. In der Nase vor allem Bittermandelton. Eher dickflüssig, Mandelton und etwas grasig. Im Abgang bitterlich und alkoholisch. Friulano habe ich in den 90er Jahren, als er noch Tocai hieß, gerne getrunken. Sein Charme bestand in der Paarung des Mandeltons mit einer blumigen Note. Die vermisse ich bei den Friulano, die ich in letzter Zeit nach einer längeren Pause gekauft und getrunken habe. Liegt das nur an der Beschönigung der Erinnerung, einem anderen Stil oder am hohen (hier 13,5%) Alkohol?
Seehas