Diverse Winzer

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Oberpfälzer
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Oberpfälzer »

Oberpfälzer hat geschrieben: Notiz vom September 2011:
Riesling Kröver Steffensberg trocken 2009, Püschel
13,5% alc.
Ja, hier ist sie, die mineralische Note. Das gefällt mir. Schöne kräftige Nase. Alkohol zeigt sich aber auch etwas. Am Gaumen deutlich dichter als die beiden letzten, getragen vom Alkohol der für mich aber auch etwas zu hoch ist. Das ist nicht easy-going Mosel-Riesling und dies ist wohl nur dem Alkohol geschuldet. Dennoch ein sehr guter Wein. Stöpsel drauf und sehen, wie er sich morgen zeigt.
Habe am Wochenende diesen Wein abermals probiert. Gefiel mir noch besser. Alkohol sehr schön eingebunden, ist trocken und zeigt doch etwas Extraktsüsse, die super passt; zeigt auch Schmelz, sehr feine Mineralik; sehr gute Struktur. Ausgezeichnet und bei mir 90 OpfP.
Servus
Wolfgang
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octopussy
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von octopussy »

Vor ein paar Tagen hatte ich ein kleines Glas 1999 Scharzhofberger Riesling Auslese von Reichsgraf von Kesselstatt, den sich sehr gut fand. Von Kesselstatt ist mir persönlich eher für solide als für aufregende Rieslinge im Kopf, und auch die Scharzhofberger Auslese blieb möglicherweise ein bisschen unter ihren Möglichkeiten. Vor allem etwas mehr Rassigkeit hätte sie vielleicht noch vertragen. Trotzdem war ich ziemlich beeindruckt von ihrer Balance und Eleganz.

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Beste Grüße, Stephan
toff
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von toff »

Hallo zusammen,

Bernds und Markus´Diskussion über die bischöflichen Weingüter hat mich angeregt, am Wochenende mal eine solche Flasche zu öffnen. Die Bischöfe waren bislang nicht sehr in meinem Blickfeld, aus ähnlichen Gründen wie bei Bernd, ich gebe aber zu, dass dies weniger auf eigener Trinkerfahrung beruht, sondern mehr auf Angelesenem, wie z.B. im GM.
Bei Weinart gab es vor einem Jahr im Abverkauf auf diverse Weine deutliche Rabatte, da habe ich mir verschiedene Jahrgänge Scharzhofberg Spätlese besorgt.

Diesmal war es der 95er. Goldgelb im Glas, anfangs recht verhaltenen Nase, Reifetöne, auch etwas Frucht. Im Mund leichte, aber nicht unangenehme Firne, verhaltene Süße, gute Säure. Im Abgang zeigt er sich dann leicht gezehrt. Dennoch ein Wein, der sich sehr angenehm trinken ließ, auch wenn er seinen Zenit schon überschritten haben dürfte. Für eine Spätlese aus einem sehr guten Jahr aus der Spitzenlage der Saar wäre vielleicht noch etwas mehr möglich gewesen. Zum reduzierten Kurs (um die 7 Öre, glaube ich) aber ein Schnäppchen.

Grüße, Christopher
Ostbelgier
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Ostbelgier »

Hallo zusammen,

zum Thema Bischöfliche Weingüter habe ich gerade den folgenden Wein im Glas: Scharzhofberger Kabinett trocken 2002. Dieser zehnjährige, der Nomenklatur nach kleine Wein strahlt mich mit intensivem, tiefen Gelb an. In der Nase finde ich schönen zitrischen Duft, dezent Aprikosen, feine Kräuternoten und nur einen minimalen Hauch Petrol. Am Gaumen ist dieses Leichtgewicht (11% Vol.) mit einer straffen Säure, aber auch feinen, reifen Fruchtnoten ausgestattet, die jetzt sehr schön miteinander kombinieren. Ein sehr feiner, kleiner Wein, der typisch nach Saar schmeckt. Umso mehr stört es mich, dass dieser Thread nicht Mosel-Saar-Ruwer heisst, ebenso wie es mich stört, dass auf dem Etikett des aktuellen Jahrgangs dieses Weines nur Mosel steht. Dieser Wein ist definitiv NICHT an der Mosel gewachsen, und diese falsche Vereinheitlichung auf Etiketten finde ich etwas...naja...beschränkt. Nichts für ungut.

Viele Grüße

Markus
Ralf Gundlach
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Ralf Gundlach »

Heute habe ich zum zweiten Mal den 2010er Kröver Steffensberg Riesling trocken von Ingmar Püschel im Glas, als bekennender Fan des 09er trotz seiner eher moseluntypischen Art wollte ich mir nochmal diesen 010er vornehmen, und das ist auch ein richtiges Gerät, nur anders, der hat nicht die opulente Art des 09ers, sondern wartet mit unheimlich viel Extrakt auf, wie aus einem Stein gemeisselt,es gibt weder eine Ruhepause noch eine Lücke in diesen Gesamtwerk, die kräftige Säure wird durch das Extrakt abgefedert und wirkt jetzt schon durchaus rund, Mineralik und Frucht ( Aprikose und Papaya ) ergänzen das Ganze zu einem trockenen Riesling, der die Balance zwischen einer Leichtigkeit ( Karthäuserhof Kabi trocken 08) und einer durchaus anstrengenden Ernsthaftigkeit ( Koehler-Ruprecht trockene Saumagen ) hinbekommt, um wirklich groß zu sein fehlt ihm noch die Finesse und etwas Feinheit ( eine Prise 08er Hühnerberg Kabi von Martin Müllen, bitte :D ), wobei ich jetzt so gerne in die Zukunft schauen würde, so in 5 Jahren...im Moment ist er sicher noch zu jung, aber beim derzeitigen Öffnen bereut man trotzdem nichts, da hilft nur nachbestellen, 91 Punkte von mir, bei Wine in black ( da habe ich auch schon bestellt, sehr interessant ) wurde vor kurzem ein 09er GG aus dem Rheingau angeboten für unter 10 Euro, ich brauche den Wein nicht zu trinken, um zu wissen, das z.Bsp.der 09er Steffensberg trocken für den Sonderpreis von 9 Euro ( traurig, aber wahr ) diesen Rheingauer dreimal in die Tasche steckt, der 010er kostet 12 Euro und das ist er mehr als wert, auch der 09er war für 12 Euro schon günstig, manchmal muss man sich auch trauen außerhalb der prestigeträchtigen Klassifizierungen zu agieren ( ..Ingmar Püschels Weine sind für Blindverkostungen klasse, kennen wenige....leider, aber das kann auch sehr interessant werden )

Gruß

Ralf
Stu
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Stu »

Ich habe gerade auch einen offenen Immich Batterieberg - C.A.I im Kühlschrank. Ich persönlich mag ja viel Säure im Wein, vertrage sie leider nicht immer ganz so gut, so dass sich gestern nach dem zweiten (kleinen) Glas auch eine gewisse Empfindlichkeit ankündigte.

Ansonsten gefällt mir der Wein eigentlich sehr gut. Gerade die Kombination aus der Leichtigkeit (nur 10% Alkohol), der Säure und der nicht mehr spürbaren Restsüße tut dem Wein ungemein gut. Mir gefällt besonders, dass er nicht so restsüß riecht wie viele Andere Weine, die viel Zucker mit Säure ausgleichen. Die Frucht steht insgesamt nicht so im Vordergrund und der Wein hat für einen Einstiegswein eine schöne Mineralik.

Aber wie schon gesagt, die Säure muss man mögen/vertragen.

Die anderen 2010er von Immich batterieberg haben übrigens auch viel, aber nicht so extrem viel Säure wie der C.A.I.

Grüße
Wolfgang
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Oh Dae-Su
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Oh Dae-Su »

Hallo alle zusammen,

die Tage war ich bei Fortnum & Mason, ein bis zur Kopfschmerzgrenze überparfümiertes Protz-Kaufhaus mit recht anständiger Weinabteilung, um mir ein Schlaf Sedativum in Weinform zu besorgen. Besorgt habe ich mir den Hausmarke Riesling:

Fortnum's Mosel Riesling Kabinett 2008 vom Weingut Max Ferd Richter

und benötigt habe ich dieses, um wenigstens in meiner zweiten Nacht in einem von Dürftigkeit kaum zu überbietenden Hotelzimmer, ein wenig Schlaf zu finden und meine wundervollen Nagetierfreundenachbarn in den Zimmerwänden ausblenden zu können ;) . Seltsamerweise ist das schon das zweite Mal, dass ich solche illustere Nachbarschaft in einem Londoner Hotel genießen durfte :lol: .

Wie auch immer. Zurück zum Wein bzw. zum Hersteller. Ich fand den Wein nicht übel. Ziemlich anständige Balance, gute Säure, viel Frische, nicht penetrant süß, viel Zitronenaromen und bestechende unkomplizierte Einfachheit. Kann nicht meckern. Höchstens über den Preis und einen gewissen Hauch von Undefinierbarkeit. Nun gut bei einem Mosel Riesling Kabinett ohne Lage ist das ja nicht weiter störend, obwohl, wie ich eben noch auf der Webseite wahrscheinlich herausgefunden habe, dürften die verwendeten Trauben aus der Wehlener Sonnenuhr stammen. Fazit: ein jetzt gut trinkbarer und sicherlich nicht schlechter Wein

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Weinen dieses Winzers bzw. Weinunternehmens (ist glaub ich relativ groß und exportiert mehr als 90% seiner Weine)? Was für welche Erfahrungen? Ich muss gestehen, dass ich den überhaupt nicht gekannt habe :oops: .

Habt ihr auch schon mal Erfahrungen mit so genannten „House Selections bzw. Hausmarken“ von großen Weinhändlern oder mehr oder weniger luxuriösen Kaufhäusern gemacht?

Besten Gruss

Chris
niers_runner
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von niers_runner »

Hallo Chris,

vor einiger Zeit hatte ich mal eine ganz ordentliche 08er Brauneberger Juffer Spätlese vom Weingut Richter getrunken.
Die aktuelle Preisliste habe ich auch, störend ist vielleicht, das die Fracht- und Portokosten doppelt so hoch sind, wie bei seinen Kollegen.

Viele Grüße

Peter
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Bernd Schulz
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Bernd Schulz »

Hallo Oh Dae-Su,

M.F. Richter ist trotz des hohen Exportanteils kein "Weinunternehmen", sondern ein durchaus empfehlenswerter Traditionsbetrieb (mit 15 Hektar Rebfläche), von dessen im klassischen Stil gehaltenen Moselrieslingen ich schon etliche getrunken habe. Ich war auch schon vor Ort und habe mir nach dem Einkauf den berühmten Holzfasskeller zeigen lassen -leider stellte man sich aber bei meiner letzten Mailorder selten dusselig an und verlangte Vorkasse, mit der Begründung, ich sei ein Neukunde. Normalerweise ist es mir wurscht, ob ich Weine ein paar Tage vor oder nach der Lieferung bezahle, aber in diesem Fall - schließlich erhielt ich nach verschiedenen Bestellungen jahrelang Preislisten vom Weingut - habe ich schlichtweg auf die Richter-Rieslinge verzichtet. Denn völlig konkurrenzlos sind die Weine von Richter nun ganz gewiss nicht.

Trotzdem freue ich mich über die paar Flaschen aus 04, 05 und aus den 90ern, die noch in meinem Keller liegen.

Beste Grüße

Bernd
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Oh Dae-Su
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Re: Diverse Winzer

Beitrag von Oh Dae-Su »

Hallo Peter und Bernd,

ich hab jetzt auch ein wenig über das Weingut recherchiert. Ich sollte mich wohl schämen, dass ich den nicht kannte :oops: . Tja, im deutschen Handeln hab ich dem seine Weine noch nie gesehen und im Ausland nie so richtig auf deutsche Rieslinge geachtet.
Wenn die Lieferung so teuer bzw. problematisch ist kann ich euch nur zustimmen. Da gibt es genügend gute Alternativen. Aus den Augen werde ich den Richter trotzdem nicht mehr verlieren ;) .

Danke für die Info

Gruss

Chris
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