BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Benutzeravatar
Latour
Beiträge: 111
Registriert: Mi 24. Nov 2010, 12:31
Wohnort: Heilbronn

Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von Latour »

octopussy hat geschrieben:Gegen uns Endverbraucher richten sich diese verrückten Preise also vielleicht gar nicht primär, sondern v.a. gegen einen aus den Fugen geratenten Spekulationsmarkt. Ist das plausibel?
Nein! ;)

Die träumen alle vom "Lafite-Wunder" und sind wohl der Meinung, je teurer, desto mehr Prestige, desto mehr China-Interesse. Lafite ist wahrscheinlich das einzige große produzierende Unternehmen weltweit, das - rechnerisch - eine derart traumhafte Umsatzrendite erzielt. Rechnerisch, weil natürlich auch dort ein Teil zur "Marktpflege" zurückgehalten wird ;)
Zahlreiche Grüße
Artur
weinfidél
Beiträge: 247
Registriert: Do 2. Dez 2010, 23:15
Wohnort: DE-60385 Frankfurt am Main

Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von weinfidél »

Nicht schlecht, wirklich, nicht schlecht! 8-)
Eigentlich ist damit die Frage von Bernd weitestgehend beantwortet. Denn, so sehe ich es im Großen und Ganzen auch. Einzig, natürlich ist es auch gegen den Endverbraucher gerichtet, zumindest gegen denjenigen, der sich bis dato anmaßte, ebenfalls zu spekulieren. Halloooo, wer sind wir denn, wir Château-Besitzer :?: :!:
Was der kleine gemeine Otto von nebenan kann/konnte, können wir doch ganz sicher viel besser :P
1. kleine erste Tranche (über die Négoc., um den Markt zu checken und diejenigen zu befriedigen, denen es so oder so piepegal ist, was die "Ware" kostet...)
1.1. alle Zwischenspieler werden halb wahnsinnig (zu teuer/oder zu billig, möglicher Verlust der Allo., etc. ...)
1.2. erste Leichen im Zwischenspiel (à la 1855, etc. -oder wie hieß der Laden?-)
2. kleine zweite Tranche (Preise angepasst :oops: -don't hit me!-)
2.1. Aufruhr in der "Szene" (Vorstufe zur Anarchie... :lol: )
2.2. der Beruf des Totengräbers wird interessant (das Arbeitsamt reibt sich die Hände... :D )
3. Schweigen im Walde (denn, 2011 steht an...)
3.1. ALLE werden immer wahnsinniger (2011 ist noch viieell teurer... :cry: )
3.2. neue Stufe: punktuelle Direktauktionen der Châteaux (mais oui, le profit, c'est moi :oops: )
4. Neuorientierung: Putzfrauen aus dem EU-Neuzugang Kroatien vereinigen sich mit den serbischen Taxifahrer (Neuinterpretation eines Kartells... :mrgreen: )
4.1. Kreditaufnahme durch :mrgreen: (no comment!)
4.2. Mine! Mine! Mine! (schreien alle vom Bahnhof Zoo bis irgendwoo!)
5. Die Politik wird aktiv! (Vorsicht ist die Mutter der Porzellanschüssel -ganz altes u. gültiges Sprichwort- :idea: )
6. Will, Illner, Maischberger, etc haben Hochkonjunktur, müssen aber zuerst den MW schaffen... (Good luck!)
7. Die zwischenzeitlich verschollenen Uraltweinindianer versuchen, sich wieder ins Spiel zu bringen (MS -nur als Beispiel-)
8. Ich muss jetzt ins Bett...
9. Wer Lust und Laune hat, darf (gemäß den Regeln des Web2, oder wie immer es heute heißt...)
10. .... :ugeek:
Es gibt nichts, was es nicht gibt
Benutzeravatar
thvins
Administrator
Beiträge: 5109
Registriert: Mo 28. Jun 2010, 15:29
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Coswig /Anhalt, Sachsen-Anhalt
Kontaktdaten:

Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von thvins »

weinfidél hat geschrieben:Nicht schlecht, wirklich, nicht schlecht! 8-)
Eigentlich ist damit die Frage von Bernd weitestgehend beantwortet. Denn, so sehe ich es im Großen und Ganzen auch. Einzig, natürlich ist es auch gegen den Endverbraucher gerichtet, zumindest gegen denjenigen, der sich bis dato anmaßte, ebenfalls zu spekulieren. Halloooo, wer sind wir denn, wir Château-Besitzer :?: :!:
Was der kleine gemeine Otto von nebenan kann/konnte, können wir doch ganz sicher viel besser :P
1. kleine erste Tranche (über die Négoc., um den Markt zu checken und diejenigen zu befriedigen, denen es so oder so piepegal ist, was die "Ware" kostet...)
1.1. alle Zwischenspieler werden halb wahnsinnig (zu teuer/oder zu billig, möglicher Verlust der Allo., etc. ...)
1.2. erste Leichen im Zwischenspiel (à la 1855, etc. -oder wie hieß der Laden?-)
2. kleine zweite Tranche (Preise angepasst :oops: -don't hit me!-)
2.1. Aufruhr in der "Szene" (Vorstufe zur Anarchie... :lol: )
2.2. der Beruf des Totengräbers wird interessant (das Arbeitsamt reibt sich die Hände... :D )
3. Schweigen im Walde (denn, 2011 steht an...)
3.1. ALLE werden immer wahnsinniger (2011 ist noch viieell teurer... :cry: )
3.2. neue Stufe: punktuelle Direktauktionen der Châteaux (mais oui, le profit, c'est moi :oops: )
4. Neuorientierung: Putzfrauen aus dem EU-Neuzugang Kroatien vereinigen sich mit den serbischen Taxifahrer (Neuinterpretation eines Kartells... :mrgreen: )
4.1. Kreditaufnahme durch :mrgreen: (no comment!)
4.2. Mine! Mine! Mine! (schreien alle vom Bahnhof Zoo bis irgendwoo!)
5. Die Politik wird aktiv! (Vorsicht ist die Mutter der Porzellanschüssel -ganz altes u. gültiges Sprichwort- :idea: )
6. Will, Illner, Maischberger, etc haben Hochkonjunktur, müssen aber zuerst den MW schaffen... (Good luck!)
7. Die zwischenzeitlich verschollenen Uraltweinindianer versuchen, sich wieder ins Spiel zu bringen (MS -nur als Beispiel-)
8. Ich muss jetzt ins Bett...
9. Wer Lust und Laune hat, darf (gemäß den Regeln des Web2, oder wie immer es heute heißt...)
10. .... :ugeek:

... und weil irgendwann die Lager aus den Nähten zu platzen drohen:

die ersten haben inzwischen mitbekommen, dass die Comtesse 96/200 Punkte hat und man mag keine 350 € + 35% europäische MwSt. dafür ausgeben, weil die erhofften Wundergenüsse ausbleiben (andere Drogen machen schneller high), kommt die sich zum 01.04.2013 gründende Bordeaux-Resteverwertungs AG in + XX Jahren (aber auch traditionell zum 01.04. !) zum Tragen und bringt mit der Marke Château Nonlaprofit Blauspeer einen unsäglichen Mix aus überschätzten Cru Classés heraus, der dann bei AlldieundKonsorten zu 1,99 € zu haben ist.
Verwöhnte Obdachlose mögen ihn dennoch nicht haben, da sie besseres in ihrer Erinnerung aus VORHartz -Zeiten in ihren Hirnen pflegen.
Abhilfe schafft ein Ur-Ur-Ur Enkel der Daimlers, der einen Motor entwickelt, der genau auf die Verwertung dieses Weines eingestellt ist.
Das ist bei einem dann an Tankstellen ausgeschriebenen Spritpreis von 8,27 € / Liter Super E100 als einzig verbliebene Alternative ein unwahrscheinlicher Fortschritt und alle versuchen, ihr Fahrzeug entsprechend umzurüsten.
Die Wartezeit auf ein solches Vehikel dauert zweieinhalb Jahre länger als das Warten auf den Trabbi annodunnemals, was dazu führt, dass glückliche Paare vor dem ersten Verkehr einen Namen für ihr erwartetes Kind haben und auf diesen einen Kaufvertrag eines Bordohbenz abschließen.

Inzwischen haben wir den 39.Jahrhundertjahrgang des bestehenden Jahrhunderts hinter uns gebracht (und das ist grad mal zu einem Drittel um!) und irgendwer gräbt eine Flasche 1992er Latour aus und versucht diese zu trinken, um dann festzustellen, wie wunderbar doch die alten klassischen Jahrgänge geschmeckt haben... Es gibt 200/200 Punkte darauf, Leider die letzte auffindbare Flasche... :shock: :mrgreen:

... ach und euch quält die Frage, wo die ganzen Obdachlosen herkommen, haben wir doch seit Jahren defacto - Vollbeschäftigung. Es sind die ganzen Aufstocker (92,74% der erwerbsfähigen Bevölkerung). Seit das Bündnis aus FDP und Linken regiert, passt die Steuererklärung auf ein Papiertaschentuch und die Pendlerpauschale gibt es nur noch für Münchener, die täglich in Hamburg und nördlich davon einpendeln, und Hamburger, die den neureichen Mongolen und Senegalesen eine Führung duch die Alpen anbieten.

Ich könnte euch ja noch mehr erzählen, aber meine Glaskugel ist grad eben zersprungen... :lol:
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
Benutzeravatar
UlliB
Beiträge: 4960
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von UlliB »

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Das könnte ein schönes Schlusswort zur 10er Kampagne gewesen sein... fertig... fix und fertig...

Gruß
Ulli
Benutzeravatar
UlliB
Beiträge: 4960
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von UlliB »

Nur noch als kleiner Epilog:

Latour 780 €, Cheval blanc 850 €, Ausone 1120 € - alle ex-nego. Da bei diesen Weinen die EVPs mit den ex-nego-Preisen in keinem vorhersagbaren Verhätltnis mehr stehen, ist das Erscheinen lediglich als Hinweis zu verstehen, dass man möglicherweise diese Weine jetzt irgendwo subsen könnte - zu welchem Preis auch immer.

Gruß
Ulli
Benutzeravatar
mediafotografie
Beiträge: 34
Registriert: So 9. Jan 2011, 17:39
Wohnort: Tübingen
Kontaktdaten:

Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von mediafotografie »

...und noch eine kleine Beobachtung am Rande:

Auf der deutschen Mövenpick-Startseite finde ich keinerlei Hinweis auf die Bdx-Sub 2011; wenn sie da ist, dann zumindest ganz versteckt; da scheint ja die Post nun nicht so abzugehen...

Nun warten wir schon auf die Sub 2011, denn erstmals werden ja drei Jahrhundertjährgänge in direkter Folge erwartet, wobei der jeweils neuere immer noch etwas besser ist.

Schönes, entspanntes Wochenende an alle


thomas
weinfex
Beiträge: 1210
Registriert: Do 5. Aug 2010, 22:00
Wohnort: Wiesbaden
Kontaktdaten:

Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von weinfex »

innauen hat geschrieben:
weinfex hat geschrieben: Ich bin mir aber auch sicher, dass dies
"lediglich'" der Anfang bis dato nichtzugetrauter Möglichkeiten einer immer
noch stark unterschätzter Appellation ist...
Haut Medoc? Unterschätzt :?:

Fragt,

Wolf

Hallo Wolf,

ja :!: :D

Man nehme z.B. einen 70 La Lagune und übertrage diese Qualität auf
die heutigen Gegebenheiten, dann sind Weine wie z.B. eben La Lagune
(den diesjährigen "Gabrielkommentar" kann sich jeder selbst beantworten,
in dem er einfach eine Flasche der angesprochenen Jahrgänge probiert
und wird die Antwort dann vielleicht "allokationstechnisch" und/oder
im Verhältnis zu Frau Frey finden ;) ) und Cantemerle in 2009 und 2010
immer noch nicht wirklich in den Köpfen angekommen. Wer auf die
teuren Bordeaux schimpft, findet hier geniale Weine in der jeweiligen
Preisklasse, die sich vor nichts verstecken müssen...
Grüsse weinfex
weinfex
Beiträge: 1210
Registriert: Do 5. Aug 2010, 22:00
Wohnort: Wiesbaden
Kontaktdaten:

Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von weinfex »

@octopussy

Warum war diese Kampagne "genial"?

Eine Facette:
Wenn man die Subskription nicht nur als Aneinanderreihung von
Preisveröffentlichungen sieht oder sehen will, dann müsste eigentlich
eine Strategie dahinterstecken, zumindest würde ich das so sehen.
Nun wurden auf den letzten Seiten bereits viele Fragen bedacht
und behandelt, dass manches zumindest eine theoretische
Antwort gefunden hat, schliesslich spekulieren wir hier ja
zu einem gewissen Teil nur, ich möchte es aber nochmals
kurz umreissen, auch auf die Gefahr etwas zu wiederholen.

Die Strategie der Kampagne 2010 setzt sich aus mehreren zusammen.
Z.B. ist ein grosser Unterschied auf der linken und auf der rechten
Seite zu beobachten, und auch dort unterteilt sie sich nochmals.
Ich greife mal die vielleicht interessanteste heraus, die klassifizierten
1855 Medocgüter. Hier ist zu beobachten, dass eine Art preisliches Zusammenrücken
auf der Agenda stand. Wunderte ich mich noch während der Vinexpo,
warum z.B. ein Montrose davor seinen Preis bekannt gab, war die
Symbolik danach klar. Nun kann man spekulieren, dass die Preisreduktion
bei den "nachvinexporeleasten" Weinen, nachfragegeschuldet ist, was
natürlich auf der Hand läge, allerdings wären dann die Reduktionen viel
zu gering gewesen, um wirklich etwas zu bewegen, so liegt also der
Gedanke nahe, auch hier symbolisch gehandelt zu haben.

Die Frage nach dem "warum" ist dann relativ banal, man hat realisiert,
dass man in den "Zukunftsmärkten" gemeinsam stärker ist, als einzeln,
also auch diese Strategie beruht (würde beruhen) auf einer Positionierung.

Gleiches gilt auch für die bereits abgehandelte "Allokationsverschiebung",
auch dies ist eine Positionierung.

Was das alles heisst und welche Konsequenzen es hat, kann sich jeder
selbst ausdenken, natürlich immer unter der Voraussetzung, dass es funktioniert,
nur zu glauben, aufgrund von manchmal grotesken Preisen könne es niemals
funktionieren, ist vielleicht etwas kurz gedacht...

Ein kleiner Ausblick: Es werden viele Negociants aufgekauft/übernommen werden,
es werden vielen Weingüter verkauft/übernommen werden...

P.S. Was den '"schwachen deutschen Markt" angeht, hier sind offensichtlich
zuviele Allokationen vorhanden, was man dieses Jahr nun "sehr erfolgreich"
geändert hat (und der, der versucht hat sie zu halten , dürfte relativ schnell ein Liquiditätsproblem haben).
Hat im letzten Jahr noch die ausländische Nachfrage den
einen oder anderen Händler "gerettet", kann man dieses Jahr anhand der kalkulierten
Preise sehen, dass es den einen oder anderen "Kopf" kosten dürfte/könnte...
Grüsse weinfex
Benutzeravatar
tubermagnatumpico
Beiträge: 276
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 12:09

Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von tubermagnatumpico »

weinfex hat geschrieben:
innauen hat geschrieben:
weinfex hat geschrieben: Ich bin mir aber auch sicher, dass dies
"lediglich'" der Anfang bis dato nichtzugetrauter Möglichkeiten einer immer
noch stark unterschätzter Appellation ist...
Haut Medoc? Unterschätzt :?:

Fragt,

Wolf

Hallo Wolf,

ja :!: :D

Man nehme z.B. einen 70 La Lagune und übertrage diese Qualität auf
die heutigen Gegebenheiten, dann sind Weine wie z.B. eben La Lagune
(den diesjährigen "Gabrielkommentar" kann sich jeder selbst beantworten,
in dem er einfach eine Flasche der angesprochenen Jahrgänge probiert
und wird die Antwort dann vielleicht "allokationstechnisch" und/oder
im Verhältnis zu Frau Frey finden ;) ) und Cantemerle in 2009 und 2010
immer noch nicht wirklich in den Köpfen angekommen. Wer auf die
teuren Bordeaux schimpft, findet hier geniale Weine in der jeweiligen
Preisklasse, die sich vor nichts verstecken müssen...
Ein nachvollziehbarer Trend: Je teurer die Spitzen-Appelationen werden, um so mehr wird man darauf aufmerksam, dass drumherum die Mütter auch noch schöne Töchter haben. Aber haben sie das?

Einige Chateaus dort machen tatsächlich handwerklich sehr gute Weine, teilweise sogar zu recht günstigen Preisen. Aber ein Haut-Medoc und erst recht ein Medoc bleibt eben ein Haut-Medoc bzw. ein Medoc. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Das liegt an dem, was man im Allgemeinen "Terroir" nennt. Eine trocken gelegte Sumpflandschaft ist eben kein mineralisches Füllhorn.

Und diejenigen unter ihnen, die qualitativ an der Spitze stehen (sagen wir z.B. Sociando Mallet aus dem Haut-Medoc oder etwa Fleur de Bouard aus Lalande de Pomerol), kosten aber auch schon 30+ Euro. Hallo? Das sind seschzisch Mack für eine Flasche Wein. Ein ordentlicher Charmail, den es schon für die Hälfte gibt und der wohl ein typischer Vertreter der "Geheimtipps" ist (ähnlich Clos du Jouqueyron etc.) bleibt nach meinen bisherigen Erfahrungen auch in großen Jahren ein 90-Punkte-Wein, wenn überhaupt. Aber das ist ja auch schon was und bietet Genuss für Jahre/Jahrzehnte.

Aber der ganz große Kick, also das, wofür Bordeaux so berühmt geworden ist: diejenigen Weine, die man sein Leben lang nicht vergisst, wenn man sie zum optimalen Zeitpunkt trinkt ... die kommen weitestgehend aus den großen Appelationen und sind nicht beliebig zu vermehren. Schade. Wohl dem, der bevorratet ist. Denn die Preise heutzutage sind einfach hanebüchen.

Insofern ist die Suche nach bezahlbaren Alternativen verständlich und begrüßenswert. Die Lobeshymnen (die "ungeheuerliche Provokation klassifizierter Gewächse" ;) ) schießen halt manchmal über das Ziel hinaus. Andererseits gehört eine gewisse Mystifizierung auch zum Weingenuss, besonders für diejenigen, die nicht immer in der Lage sind, Qualität tatsächlich und korrekt zu identifizieren (das betrifft natürlich keinen der hier Anwesenden).

PS.
Da ich mir, nach diversen Fehlgriffen, vorgenommen habe, nur noch Weine zu kaufen, die ich selbst probieren konnte, geht mir die Subskription sowieso hier und dort vorbei.
Es grüßt von Hib de Bach
Tilo
Benutzeravatar
dylan
Beiträge: 822
Registriert: Mo 22. Nov 2010, 15:04
Wohnort: NRW

Re: BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von dylan »

tubermagnatumpico hat geschrieben:
Aber der ganz große Kick, also das, wofür Bordeaux so berühmt geworden ist: diejenigen Weine, die man sein Leben lang nicht vergisst, wenn man sie zum optimalen Zeitpunkt trinkt ... die kommen weitestgehend aus den großen Appelationen und sind nicht beliebig zu vermehren. Schade. Wohl dem, der bevorratet ist. Denn die Preise heutzutage sind einfach hanebüchen.
Volle Zustimmung Tilo. Auf der Suche nach "Gänsehautweinen" musste man schon immer tief in die Tasche greifen. Heute sind fast alle Taschen zu klein geworden. Die "Gänsehautaltenative" findet man nur noch auf der Geisterbahn.

Beste Grüsse

dylan
Antworten

Zurück zu „Bordeaux und Umgebung“