Martin Müllen

Kle
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Re: Martin Müllen

Beitrag von Kle »

Bernd Schulz hat geschrieben: Mo 8. Dez 2025, 22:39 Ende letzter Woche habe ich endlich ein paar 24er von Martin Müllen geordert. Heute Mittag war das 12er-Paket bereits bei mir, und da ich viel zu neugierig bin, musste gerade diese trockene Spätlese ins Glas kommen:

Bild

Eine trockene Spätlese mit 10,5% Alkohol - geht das? Doch, das geht in einem Jahrgang wie 2024 durchaus, wie Martin und Jonas Müllen eindrucksvoll zeigen. Stilistisch erinnert mich der Wein nicht wenig an den gestrigen 23er Riesling "Eichert" von Michael Fiebrich, wobei der Eichert halt ein Jahr älter und damit dem embryonalen Stadium schon länger entwachsen ist als die trockene Müllen-Spätlese. Letztere zeigt zwar bereits jetzt deutlich, was in ihr steckt, aber ich bin mir sicher, dass sie sich in ein bis zwei Jahren noch offener präsentieren wird. Ich habe gut die Hälfte von ihr für morgen in der Flasche gelassen und bin gespannt auf den Eindruck, den sie in etwa 20 Stunden mit etwas Belüftung machen wird.

Herzliche Grüße

Bernd
danke, Bernd, Deine Begeisterung kommt genau richtig, denn ich habe ein 3er Paket Hühnerberg 24 geordert. Da ergeben sich hier vielleicht noch interessante Dispute.

Gruß, Kle
Bernd Schulz
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Re: Martin Müllen

Beitrag von Bernd Schulz »

Nach einem Tag in der knapp zur Hälfte geleerten Flasche präsentiert sich die trockene 24er Spätlese aus dem Würzgarten nicht viel anders als gestern:

Bild

Beim Trinken wird mir gerade noch mehr bewusst, wie erstaunlich es ist, dass man einen derartig vielschichtigen trockenen Riesling mit weniger als 11% Alkohol auf die Flasche bringen kann! Der Jahrgang 2024 hat sicher das Seinige dazu getan, aber trotzdem dürfte es nicht sehr viele Winzer geben, die den Müllens ein solches Kunststück nachmachen können.
Kle hat geschrieben: Di 9. Dez 2025, 00:18 danke, Bernd, Deine Begeisterung kommt genau richtig, denn ich habe ein 3er Paket Hühnerberg 24 geordert. Da ergeben sich hier vielleicht noch interessante Dispute.
Hühnerberger habe ich aus den bekannten Gründen (das leidige Budget...) nicht bestellt. Trotzdem bin ich natürlich sehr gespannt auf deine Eindrücke! Für mich schält sich immer mehr heraus, dass 2024 ein sehr gutes, da "klassisches" Weißweinjahr in den nördlichen deutschen Anbaugebieten war.

Herzliche Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Mi 10. Dez 2025, 22:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Martin Müllen

Beitrag von EThC »

Kle hat geschrieben: Di 9. Dez 2025, 00:18ein 3er Paket Hühnerberg 24
...hühnerbergmäßig hab ich bei diesem Jahrgang auch nochmal zugeschlagen, irgendwann in absehbarer Zeit würde ich gerne mal eine trockene Horizontale damit machen...
Viele Grüße
Erich

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DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Re: Martin Müllen

Beitrag von Kle »

Bernd Schulz hat geschrieben: Di 9. Dez 2025, 21:14 Hühnerberger habe ich aus den bekannten Gründen (das leidige Budget) nicht bestellt.
ich bereue ein wenig, noch nichts aus den anderen Lagen bestellt zu haben, deren Weine mich immer wieder überraschen ( ich hatte lange Zeit einen Hühnerberg-Tunnelblick.)
EThC hat geschrieben: Di 9. Dez 2025, 23:24
Kle hat geschrieben: Di 9. Dez 2025, 00:18ein 3er Paket Hühnerberg 24
...hühnerbergmäßig hab ich bei diesem Jahrgang auch nochmal zugeschlagen, irgendwann in absehbarer Zeit würde ich gerne mal eine trockene Horizontale damit machen...
Die Müllens selber machen ja eine 24er Hühnerberger online-Vergleichsprobe mit Interessierten. Sowas habe ich noch nie verfolgt, aber jetzt reizt es mich, zwar nicht live mitzutrinken, aber später meine/unsere Eindrücke zu vergleichen.

Gruß, Kle
Bernd Schulz
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Re: Martin Müllen

Beitrag von Bernd Schulz »

Kle hat geschrieben: Mi 10. Dez 2025, 00:35 ich bereue ein wenig, noch nichts aus den anderen Lagen bestellt zu haben, deren Weine mich immer wieder überraschen ( ich hatte lange Zeit einen Hühnerberg-Tunnelblick.)
Die anderen Lagen, die von Martin und Jonas Müllen bewirtschaftet werden, sollte man alle nicht unterschätzen. Die Müllens legen zudem viel Wert darauf, Lagencharaktere möglichst erkennbar zu machen, und das Schöne für Weinfreunde mit begrenzten finanziellen Mitteln ist, dass sie dank der nicht vorhandenen Mitgliedschaft im VDP interessante Lagenweine zu erträglichen Kursen bekommen können.

Meine Lieblings-Müllen-Lagen sind übrigens (neben dem Hühnerberg) das Paradies, die Kirchlay, der Würzgarten, die Letterlay und der Steffensberg. :mrgreen:

Herzliche Grüße

Bernd
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Re: Martin Müllen

Beitrag von EThC »

Bernd Schulz hat geschrieben: Mi 10. Dez 2025, 07:42 Meine Lieblings-Müllen-Lagen sind übrigens (neben dem Hühnerberg) das Paradies, die Kirchlay, der Würzgarten, die Letterlay und der Steffensberg.
...ich hab ja auch deutlichen Gefallen am Ungsberg entwickelt... :D
Viele Grüße
Erich

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Re: Martin Müllen

Beitrag von Bernd Schulz »

Mal im Ernst: An den Spätburgundern aus dem Ungsberg könnte ich auch größeren Gefallen entwickeln, aber im Hinblick auf ihre Anschaffung habe ich das gleiche Problem wie bei den Rieslingen aus dem Hühnerberg..... :oops:

Im Glas liegt gerade der besternte trockene 24er Kabinett aus dem Paradies:

Bild

Einen solch gleichermaßen feinen wie aromatisch reichhaltigen trockenen Riesling mit lediglich 10,5 % Alkohol müssen andere deutsche Winzer den Müllens erst einmal nachmachen; ich glaube nicht, dass es in Deutschland mehr als eine Handvoll von Erzeugern gibt, die das können. Interessant ist, dass dieser Kabinett genauso viel kostet wie die trockene Spätlese aus dem Würzgarten; offenbar weiß man im Hause Müllen ganz genau, dass es sich um einen herausragend gut gelungenen Vertreter der Spezies Kabinett trocken handelt. Und ich habe dem Wein, der genau meinen Nerv trifft, bei meiner Bewertung tatsächlich noch ein Pünktchen mehr gegönnt als der Spätlese. Was für ein wunderschönes trockenes Leichtgewicht! :D

Herzliche Grüße

Bernd
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Re: Martin Müllen

Beitrag von Kle »

...mein Paket steckt noch in der Post. Nach Deinen Schilderungen, Bernd, bekam ich aber gestern noch Lust auf etwas von Müllen und es wurde ein halbes Glas Hühnerberg Spätlese* 2021 trocken (11.5 Vol). Imposantes Fruchtbouqet! Dichte Wolke aus eher Pfirsich, Birne, Apfel denn Exotik, als ob der Wein anpustet. Ähnliche Fruchtanmutung beim Trinken, üppig und etwas stoffig-süßlich. Auf jeden Fall eine Aromatik, die auch ohne Alkohol (wenn das ginge) die Stimmung hebt. Substanzvoll, aber auch in sich beschränkt. Der Eindruck von Tiefe entsteht vor allem durch das qualitätsvolle und großzügig anmutende Material, das enorm gekonnt und vor allem liebevoll geformt zu sein scheint. In diesem fruchtigen Wert an sich erschöpft sich der Genuss erstmal und ich verstehe, warum Müllen-Weine auch als enttäuschend oder auf hohem Niveau eindimensional empfunden werden. Im Glas entwickelt sich der Wein dann rasch. Der massiv abgerundete Fruchteindruck ist nicht so nachhaltig wie gedacht, verflüssigt sich geradezu zu einem angenehm leicht bitterlichen, nun mit allerlei mineralischen und pflanzlichen Assoziationen (vor allem auch ordentlich Moselsteinchen zu beißen, Säure und Deinen „herbsüßen Blüten“ Bernd - was will man mehr) aromatisiertem Elixier. Nun bin ich gespannt...

Gruß, Kle
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Re: Martin Müllen

Beitrag von TroisLacs »

Bernd Schulz hat geschrieben: Mi 10. Dez 2025, 07:42
Meine Lieblings-Müllen-Lagen sind übrigens (neben dem Hühnerberg) das Paradies, die Kirchlay, der Würzgarten, die Letterlay und der Steffensberg. :mrgreen:
Guten Abend Bernd
Es ist angerichtet 😉 jetzt mischt sich dann der Schweizer auch noch ein. Heute angekommen:
- Hühnerberger Riesling trocken 2021
- Trarbacher Hühnerberg Spätlese 2021
- Kröver Paradies Kabinett trocken 2023

Freue mich, die zu trinken 😁
Zuletzt geändert von TroisLacs am Di 16. Dez 2025, 06:10, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss, Sascha

„Riesling geht immer“!
Bernd Schulz
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Re: Martin Müllen

Beitrag von Bernd Schulz »

Hallo Sascha,

freut mich sehr, dass du dich einmischst! Und ich bin schon sehr gespannt auf deine Erfahrungen!

Wenn die 21er Spätlese aus dem Hühnerberg nicht trocken ist, kenne ich sie. Im Juli 2022 war sie natürlich noch sehr jung, aber schon damals hat sie einen hervorragenden Eindruck auf mich gemacht.

Herzliche Grüße

Bernd
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